Author |
Message |
Erica
sporadischer Gast
6
Deutschland W, 44
|
Sun, 27.Mar.05, 6:52 Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo,
heute sucht einmal die verzweifelte Mutter eines kiffenden Sohnes die Hilfe anderer Mütter bzw. Eltern.
Er (24) kifft seit einigen Jahren, leider in letzter Zeit zunehmend reichlich exzessiv. Vor ca. anderthalb Jahren geriet er mit dem Gesetz in Konflikt - Verkehrskontrolle, Urin- u. Bluttest, Führerscheinentzug. Damals große Reue "ich hör damit auf" usw. Niemals Vorwürfe von meiner Seite, habe immer versucht, möglichst neutral zu bleiben, Verständnis aufzubringen (auch, wenn es mir teilweise verdammt schwer fiel). Es ging für ein paar wenige Wochen gut, d.h. ohne Kiffen. Es war ein ganz neues Gefühl, plötzlich konnte man wieder mit ihm reden, was vorher so gut wie nicht möglich war. Er schien mit einem Mal wieder klar denken zu können. Abgesehen davon besserte sich sein allgemeiner Gesundheitszustand, er bekam wieder eine gesündere Hautfarbe, nahm endlich etwas zu, hatte kaum noch Infekte (davor häufig krank, kein Appetit, oft Schlafprobleme, teilweise grundlos sehr rasch gereizt bis aggressiv). Aber es waren leider nur wenige Wochen, schon ziemlich bald stellte sich der alte Zustand wieder her. Gab es mal ein Gespräch (selten) über die ganze Sache, wiegelte er ab, es sei doch alles so harmlos, hie und da mal ein Joint, er wisse, was er tue usw. Mir blieb im Grunde nur eins: mich im Stillen zu sorgen und gefälligst meine ganzen Gedanken zu der Sache für mich zu behalten - immer schön unter dem Aspekt 'er ist ja alt genug, seine Fehler selbst zu machen, ich bin dafür nicht verantwortlich'. Alles schön und gut - aber ich bin an einem Punkt, wo ich einfach nicht mehr kann. Ich muss zusehen, wie er sich selbst langsam aber sicher ins soziale Aus katapultiert. Kontakte bestehen bei ihm nur noch zu seinen mitkiffenden Kumpeln, alles andere wird von ihm nach und nach komplett stillgelegt. Innerhalb der Familie bin ich fast die einzige, mit der noch Kontakt besteht - und das wahrscheinlich auch nur deshalb, weil er noch bei mir wohnt. Und in dem Zusammenhang von Kontakt zu reden, ist schon fast übertrieben. Wir sehen uns eigentlich nur zwischen Tür und Angel, denn nach Feierabend fährt er erstmal zu seinen Freunden, um dann fast im Morgengrauen heimzukehren und ein paar Stunden zu schlafen. An Wochenenden klinkt er sich meist komplett aus. Normale Gespräche mit ihm sind nicht mehr möglich, weil er entweder nicht da ist oder falls doch, schlafen muss oder, wie meistens eigentlich, sofort abblockt. Dinge, die innerhalb der Familie geschehen, interessieren ihn nicht mehr. Vor wenigen Tagen ist sein Großvater väterlicherseits gestorben, er hat es nicht mal nötig, seine Großmutter anzurufen geschweige denn aufzusuchen. In diesem Zusammenhang hab ich mich das erste Mal sehr stark für ihn geschämt.
Au weia, es ist alles ein bißchen lang geworden, dabei wollte ich mich doch kurz fassen. Sorry!
Falls hier andere Eltern mitlesen würde ich mich über eine Resonanz sehr freuen. Wie geht Ihr mit diesem Thema um? Wo findet Ihr Hilfe für Eure Ängste? Wie schafft man es, bei einem solchen Problem zusehen zu müssen und dazu verdammt zu sein, die Klappe zu halten und sein Kind ins Verderben rennen zu lassen?
|
|
|
|
|
Werbung |
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Sun, 27.Mar.05, 14:47 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
hi Erica,
es tut mir leid, dass Du so eine schwere Zeit druchmachen musst! Es gibt wohl (für uns als Mütter) nichts schlimmeres, als sein Kind ins "Verderben" laufen lassen zu müssen. Aber man hat ja fast keine andere Chance.
Wenn jemand auf Heroin/Koks/Tabletten .... ist, bin ich (als selbst ex-süchtige) der Meinung, dass man die Süchitgen fallen lassen muss. Aber wenn es "nur" ums Kiffen geht ... ich weiss nicht! Mir fällt dazu leider echt nichts schlaues ein ...
aber ich wünsche Dir trotzdem ganz, ganz viel Kraft, diese Situation durchzuhalten
gruss liv
PS: Es gibt (soviel ich weiss) in fast jeder grösseren Stadt Selbsthilfegruppen für Leute mit süchtigen Angehörigen (z.B. Elternvereinigung drogenabhängiger Jugendlicher - sowas besuchte meine Mutter regelmässig) oder eine Gruppe Co-Abhängiger. Dort trifft man andere Eltern, Geschwister, FReunde ... Süchtiger und das kann sehr gut tun!!
|
|
|
|
|
Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
|
Sun, 27.Mar.05, 15:15 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo Erica,
eine schlimme Situation für dich, ich kann dich gut verstehen. Aber so hart es klingt, du kannst deinen Sohn nicht vor seinen Fehlern, vor seinem "Verderben" bewahren. Er wird sich erst ändern, wenn er das wirklich selbst will, und das ist wahrscheinlich erst möglich, wenn es ihm so mies geht, dass er nicht mehr tiefer fallen kann.
Du wirst es wahrscheinlich nicht verstehen, wenn ich dir jetzt sage, es wäre das beste, wenn er ausziehen, also nicht mehr bei dir wohnen würde. So lange er ein "Nest" hat, wohin er sich jederzeit flüchten kann, geht es ihm noch viel zu gut. Außerdem wäre es für dich besser, wenn du nicht alles mitbekommen würdest, was er so treibt.
Ich habe zwar diese extreme Erfahrung nicht gemacht, aber mein ältester Sohn (24) hat früher auch gekifft, geraucht, viel Alkohol getrunken. Die Erkenntnis, dass das aufhören muss, hatte er irgendwann selbst, die konnte ich ihm nicht vermitteln. Aber da er auch sonst ziemlich unerträglich war, habe ich ihm nahegelegt auszuziehen, was er auch bereits mit 18 1/2 getan hat. Das war für beide (ihn und mich) die beste Lösung...
Ansonsten würde ich dir auch eine Selbsthilfegruppe empfehlen... Dort kannst du mit ebenso Betroffenen über deine Sorgen und Ängste reden. Das hilft auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Nessa
|
|
|
|
|
Erica
sporadischer Gast
6
Deutschland W, 44
|
Sun, 27.Mar.05, 22:28 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo Liv und Nessa,
ich danke Euch ganz herzlich für Eure mitfühlenden und Rat gebenden Antworten. Nach einer Selbsthilfegruppe werde ich mich erkundigen.
Meinen Sohn 'fallen lassen' kann ich nicht, noch nicht. Ein Rausschmiss aus der Wohnung käme für mich dem gleich und ich möchte nicht daran Schuld sein, wenn er dadurch dann total abrutschen würde.
Es ist im Moment keine einfache Situation für mich, weil sein Verhalten immer abstrusere Formen annimmt. Nachts sitze ich da und grübele vor mich hin, was ich wohl in den vergangenen Jahren alles so falsch gemacht habe. Dass ich an seiner Situation Schuld bin, ist für ihn die absolute Tatsache, das hat er mir schon mehrfach vorgeworfen. Begründen kann er es allerdings nicht, doch sind er und seine Kifferfreunde einhellig einer Meinung, dass es meist die Mütter seien, die die Schuld daran tragen.
Irgendwie muss ich da jetzt durch, habe in meinem Leben schon so einige Federn lassen müssen, da kommt es auf ein paar weitere auch nicht mehr an.
Wenn nur alle Kiffer mal begreifen würden, was sie ihren Familien da antun - aber leider geht's ihnen ja sonstwo vorbei.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
tommy84
sporadischer Gast
27
nö / w M, 21
|
Sun, 27.Mar.05, 23:13 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo Erica,
leider kann ich dir keinen Rat geben, außer -Selbsthilfegruppe.
Aber du solltest dir auf gar keinen Fall die Schuld daran geben. Damit machst du dich nur selber kaputt!
Ich habe selbst viel mist gebaut und hatte diverse Drogenprobleme -nicht "nur" kiffen, sondern Tabletten, XTC, Amphetamin, Kokain, bis hin zu Heroin und auch alles andere habe ich versucht, doch auch ich habe früher "nur" gekifft, und habe damals und auch später unter anderen Drogen meinen Eltern die Schuld zugeschrieben. Ich glaube das ist bei den meisten so, da man, wenn man Probleme hat, immer einen schuldigen sucht. Erst später habe ich begriffen wie unfair und falsch das von mir war.
Es spielen bei Drogenproblemen immer viele Faktoren zusammen, aber die Entscheidung hat ER getroffen, nicht du!!
Wünsch dir alles Gute!
|
|
|
|
|
Erica
sporadischer Gast
6
Deutschland W, 44
|
Mon, 28.Mar.05, 11:46 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
tommy84 wrote: | .....Ich glaube das ist bei den meisten so, da man, wenn man Probleme hat, immer einen schuldigen sucht. Erst später habe ich begriffen wie unfair und falsch das von mir war. ..... |
Lieber Tommy,
Du hast es aber irgendwann begriffen, das ist die Hauptsache. Ich danke Dir herzlich für Deine Antwort.
Für Dein persönliches Problem (hab mir Deinen Thread durchgelesen) wünsche ich Dir ganz viel Kraft und Mut - halte durch! Bitte! Sei Du selbst Dir das Wert, es wird sich lohnen! Alles Gute für Dich!
|
|
|
|
|
Werbung |
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Mon, 28.Mar.05, 13:48 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
hi Erica,
meiner Mutter half die "Elternvereinigung drogenabhängiger Jugendlicher" sehr stark. Da traf sie andere Mütter und Väter, die um ihre Kinder bangten (gut, dort ging es hauptsächlich um "Kinder" die Heroin/Koks/Tabletten/Alk konsumierten - aber egal!), Erfahrungen hatten oder Tips geben konnten.
Ich kann Dich gut verstehen, dass Du Deinen Sohn nicht fallen lassen möchtest. Ich bin (obschon - oder vielleicht WEIL mich meine Mutter irgendwann mit blutendem Herzen rauswarf) bei den meisten Fällen dafür, dass das Kind irgendwann rausgeworfen werden muss. Solange es zuhause wohnen, essen, fernsehen, PC-spielen oder was weiss ich was kann, geht es ihm ja gut in seiner Sucht. Es hat alles, was es will. Muss auf nichts verzichten.
Ich glaube, wenn meine Mutter (nach stundenlangem Zureden durch den Drogenberater, meiner Schwester, Bekannten .... und mir - denn ich wollte weg von zuhause) mich nie vor die Türe gesetzt hätte, wäre ich noch heute voll drauf. Erst als ich merkte, wie alleine ich bin, wenn ich mit anderen Junkies zusammen in einem kleinen, Mäusen-verseuchten (die fand ich zwar putzig) Zimmer liege und an den nächsten Tag voll Kälte, Entzugserscheinungen und Hunger dachte, wurde mir bewusst, wie schön doch ein ganz stinknormales Leben sein könnte ....
Wenn Dein Sohn und seine Freunde sagen, ihr Mütter seinen an ihrer Sucht schuld, sind sie einfach noch jung und unreif. Denen fehlt es noch an Durchblick!! Jeder ist für seine Sucht - im Normalfall - selber schuld. Kein anderer dreht ihnen den Joint oder zwingt ihnen eine Flasche Bier auf....... .
Ich wünsch Dir alles, alles Liebe, gruss liv
|
|
|
|
|
Wanderin
sporadischer Gast
14
Süddeutschland W, 42
|
Tue, 29.Mar.05, 15:28 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo Erica,
Quote: | Ein Rausschmiss aus der Wohnung käme für mich dem gleich und ich möchte nicht daran Schuld sein, wenn er dadurch dann total abrutschen würde |
Nein, du wärest nicht schuld. Wenn er total abrutscht, dann tut er das, ganz egal, was du tust oder nicht tust. Solange er bei dir wohnt, wirst du es dir mit ansehen müssen, was er sich da antut, ohne auch nur irgendetwas dagegen tun zu können. Er ist der einzige, der etwas ändern könnte, das kann niemand anderer für ihn tun! Und wie Liv schon sagte, solange er bei dir alles hat, was er sonst so braucht, wird er gar nicht einsehen, dass er irgendwas ändern soll...ihm fehlt ja nichts.
Ich bin in etwa in der gleichen Situation und grade an dem Punkt, wo ich entschieden habe, meinen Sohn hier nicht wieder aufzunehmen, obwohl ich weiß, dass er dann ab 01.04. praktisch obdachlos sein wird. Ich habe die letzten Jahre so ziemlich alles an Hilfen in Anspruch genommen, um ihn irgendwie doch noch auf einen halbwegs geraden Weg zu bringen, genützt hat es alles nichts...weil ER nichts dazu getan hat. Einer seiner häufigen Sprüche: "das juckt mich doch gar nicht, was ihr macht". Er sieht eben für sich gar keinen Grund, etwas zu tun, solange da immer noch jemand ist, der ihn unterstützt.
Wie die anderen vor mir rate ich dir ebenfalls, suche dir Hilfe - für DICH!
Alleine schon, um die ständigen Schuldgefühle zu entschärfen, die dich sonst auffressen würden.
LG
Wanderin
|
_________________ Ihr seht und sagt - warum?
Ich träume und sage - warum nicht?
(G.B. Shaw) |
|
|
|
HerrRossisuchtdasGlück
Forums-Gruftie
660
Funkhaus Europa M, 35
|
Tue, 29.Mar.05, 17:01 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo Erica, ich äußere mich mal, obwohl ich
kein Vater bin.
Auch ich schliesse mich den Beiträgen an,
Selbsthilfegruppe(n) können Dir helfen,
denn es geht auch gerade um Deine Gesundheit,
um deine Befindlichkeiten,
und du kannst durch deine Teilnahme Selbsthilfegruppen helfen,
wie sie im Idealfall Dir,
...und dieser Schritt und Prozess kann
möglicherweise (indirekt) auch für ihn förderlich sein.
Und
ihn in die Selbstständigkeit zu entlassen,
ihn mit der Verantwortlichkeit für sein Tun und Lassen
zu konfrontieren,
ihn gegenüber die Schritte begründen und
dass das was du unternimmst,
Du gerade aus deiner Wertschätzung ihn gegenüber heraus unternimmst.
Das Sich-nicht-alles-gefallen-lassen
ist kein Fallenlassen,
glaubt
HerrRossi
Alles Gute !
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Tue, 29.Mar.05, 18:20 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
hi Wanderin und Erica,
Quote: | Quote: | Ein Rausschmiss aus der Wohnung käme für mich dem gleich und ich möchte nicht daran Schuld sein, wenn er dadurch dann total abrutschen würde |
|
DU bist niemals dafür verantwortlich, wenn er "ganz abstürzen" (was das denn auch immer heisst) würde. Wenn er auf harte Drogen umsteigen will, dann macht er das auch - oder erst recht - wenn er zuhause einen sicheren Platz hat. ICH wurde erst vernünftiger, als ich obdachlos wurde. Wenn Du so alleine in einem öffentlichen Klo liegst und darüber nachdenkst, ob Du am nächsten Tag das Geld für Stoff und vor allem fürs essen aufbringen kannst, beginnt Dir die Sucht zu stinken.
Du unterstützt ihn in seiner Sucht, wenn Du ihm überall raushilfst. Wieso sollte er mit dem Kiffen oder was weiss ich was immer aufhören, wenn es sich so so gut leben lässt???
Quote: | Einer seiner häufigen Sprüche: "das juckt mich doch gar nicht, was ihr macht". Er sieht eben für sich gar keinen Grund, etwas zu tun, solange da immer noch jemand ist, der ihn unterstützt. |
Es wird ihn noch jucken, das kannst Du mir glauben (auch wenn er es Dir gegenüber nicht zugeben will). Man fühlt sich in gewissen Situationen (vor allem nachts oder wenn er alleine ist und nichts hat) soooooowas von einsam und sehnt sich nach seiner Familie.
Quote: | Wie die anderen vor mir rate ich dir ebenfalls, suche dir Hilfe - für DICH!
Alleine schon, um die ständigen Schuldgefühle zu entschärfen, die dich sonst auffressen würden. |
Wirklich, SUCH Dir Hilfe!!!! Mal für Dich, nicht für Deinen Sohn!
gruss liv
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Platinia
Helferlein
106
ch W, 43
|
Tue, 29.Mar.05, 22:35 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Suche dir Hilfe und Rede mit Leuten die auch änliche Sytuationen erlebet haben. Das Hilft glaub mir.
Ich kämpfe nun seit über einem halben Jahr gegen die Sucht meines Sohnes und habe leider merken müssen es hilft alles nicht. Habe seinen Versprechungen immer wieder geglaubt weil er ja noch so jung ist und doch die Schule machen sollte ect... (.
Nur leider hat er jede Chance die er hatte vergeigt.
Muss ihn nun ein ein Heim geben weil er sich einfach nicht an Regeln halten kann, lieber zu Hause rumängt, und sich trotz aller Liebe, Verständnis und so weiter nicht dazu bewegen lässt wieder ein geregeltes Leben mit Schule anzufangen.
Auch ich frage mich immer wiso liegts an mir, was hab ich falsch gemacht .. liegts dran dass ich arbeiten muss und so weiter. Nur hab ich leider einsehen müssen, ich kann ihm nicht helfen und er nimmt die Hilfe auch nicht an.
Wie auch immer ich musste einsehen ich kann ihm nicht helfen, was sehr bitter ist, man kommt sich so als Versager vor (.
Auf jeden Fall schau zu dir. Steck dir klare Ziele wie weit mach ich mit wo ist meine Grenze.
Alles Gute und viel Kraft
Plat
|
|
|
|
|
Voix
sporadischer Gast
23
Deutschland M, 23
|
Wed, 06.Apr.05, 21:57 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Als "kiffender Sohn" finde ich einige der Antworten auf Deine Frage ganz schön heftig und unangebracht! Ich bin der Meinung, dass ein Rauswurf Deines Sohnes aller Wahrscheinlichkeit nach erst einmal zu seinem Absturz führen wird.
Auf der anderen Seite solltest Du auch darauf achten, Dich nicht in eine Co-Abhängigkeit zu bringen, z.B. indem Du sein Verhalten gegenüber Dritten in Schutz nimmst.
Stelle Dir doch einmal die Frage, welche Ursachen die Kifferei Deines Sohnes haben könnte und analysiere genau sein Umfeld und seine Vergangenheit. Das bedeutet nicht, dass Du Dir allein die Schuld geben sollst. Trotzdem denke ich, dass Du einiges dafür tun kannst, Deinen Sohn wieder auf den "rechten Weg" zu führen.
Versucht am besten gemeinsam einen Weg aus diesem Dilemma zu finden. Ich bin überzeugt davon, dass dein Sohn nicht immer so weitermachen sondern noch mehr mit seinem Leben machen möchte. Ideal wäre ein kleines Regelwerk, das sowohl Du als auch Dein Sohn unterschreibt.
Hält sich Dein Sohn an die Regeln, kannst Du ihn belohnen (z.B. Lieblingsessen, Besuch bei unbeliebten Verwandten ersparen, ...). Bricht er aber die Regeln solltest Du ihn auch bestrafen können.
Dein Sohn muss natürlich mit den Strafen einverstanden sein: ihn einfach vor die Tür zu setzen hilft hier nicht weiter.
Abgesehen davon wäre eine Wette vielleicht auch eine Möglichkeit. Wenn er es schafft sechs Wochen nicht zu kiffen, könntest Du ihm ein neues Fahrrad, Computerteil etc. schenken. Andernfalls muss er zum Psychologen / Suchtberatung.
Vielleicht findest Du auch einen unabhängigen Schiedsrichter, den Dein Sohn auch respektiert..
In jedem Fall wünsche ich Dir von Herzen viel Erfolg!!
|
|
|
|
|
Erica
sporadischer Gast
6
Deutschland W, 44
|
Fri, 08.Apr.05, 20:38 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
Hallo Voix,
mal abgesehen davon, dass ich mir nicht einfach so das Geld für ein Fahrrad oder ein Computerteil aus dem Ärmel schütteln kann, sehe ich nicht ein, meinen Sohn mit materiellen Dingen für etwas zu belohnen, was eigentlich normal ist - nämlich ohne Drogen zu leben. Wenn er sich endlich dazu entschließen könnte, damit aufzuhören, belohnt er sich doch am meisten selbst und zwar mit Rückgrat, Verstand und Gesundheit. Er könnte endlich wieder Achtung vor sich selbst haben und meine Hochachtung hätte er dann allemal.
Keine Angst, ich werde ihn nicht vor die Tür setzen, auch wenn so mancher mir das hier empfohlen hat. Er weiß, dass er auf mich zählen kann - aber er weiß auch, dass dies nur bis zu einer gewissen Grenze der Fall sein wird.
Er bedeutet mir sehr viel und ich wünsche mir wirklich, dass er eines Tages ohne dieses verdammte Zeug leben kann. Wenn ich ihm dabei irgendwie helfen kann, werde ich das jederzeit gerne tun - er muss es bloß wollen.
Erica
|
|
|
|
|
Werbung |
|
schmoll
Helferlein
65
W, 30
|
Sat, 09.Apr.05, 23:42 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
mal ganz direkt:
kiffen ist kein grosses Problem, ich stelle dies gleich wie Alkohol trinken, wenn es in Masse ist, sehe ich kein Problem darin.
Daher rate ich dir nicht deinen Sohn rauszuwerfen, denn wenn er auf die Strasse kommt-dann kommt e mit den "harten" Drogen in Berührung und das willst du doch nicht.
Wenn dein Sohn keine grösseren Probleme hat - lass ihn. Kiffern schadet NICHT.
Ich glaube du machst ihm und dir mehr Stress als nötig! ich meine Kiffen.......bei uns in der CH kiffen (ich kiffe nicht) die meisten auch im Zug und das ist echt kein Problem.
Das ist meine Erfahrung, anders kann ich dir keinen Rat geben.
leibe grüsse
(ich habe einen jüngeren Bruder der kifft seit er 18 ist-jetzt ist er 29, meine letzten Ex freunde kifften auch alle, sicher seit 10 Jahren - sie führen ein ganz normales Leben)
|
|
|
|
|
panther77
Helferlein
99
Deutschland W, 29
|
Sun, 10.Apr.05, 0:15 Re: Der Abstieg meines kiffenden Sohnes |
|
schmoll wrote: | mal ganz direkt:
kiffen ist kein grosses Problem, ich stelle dies gleich wie Alkohol trinken, wenn es in Masse ist, sehe ich kein Problem darin.
|
...da muss ich mich jetzt erstmal von meinem Lachanfall erholen...sososo, Alkohol in Masse ist also kein Problem. Und Kiffen, ja stimmt, kiffen schadet auch NICHT...selten soviel Unsinn gelesen. Was würdest Du denn einem Freund sagen, der aufgrund von Canabis eine "drogeninduzierte Psychose" hat? - Kiffen schadet nichts?
@erica
Ich kenne Deinen Sohn und seinen Konsum nicht. Mag sein, dass es wirklich noch "im Rahmen" ist und Du Dir mehr Sorgen machst als nötig. Aber selbst dann find ich die Idee mit der Selbsthilfegruppe ziemlich gut...
Was den "Rauswurf" angeht: Ich finde, mit 24 Jahren, sollte man doch anfangen Verantwortung für sein eigenes Leben tragen zu wollen...und wenn dem nicht so ist, würde ich als Mutter da n bisschen "nachhelfen". Ich kann mir vorstellen, dass Dir das grausam erscheint, einem Rausschmiss gleichkommend...ich denke aber, dass es ein notwendiger Schritt hin zu einem verantwortungsvollen, "erwachsenen" Leben ist.
lieben Gruß, Panther
|
_________________ Alle Lust will Ewigkeit - F. Nietzsche |
|
|
|
|
|