Medikamente ja oder nein?

sporadischer Gast 17 Hessen M, 26

Huhu,
ich habe jetzt meine Schlafstörungen in kombination mit leichten Depressionen in Angriff genommen und eine Theraphie begonnen.
Leider leide ich extrem unter den Schlafstörungen, die gestirge Nacht war die Hölle. Heute wollte ich mich eigentlich mit meiner Freundin treffen, aber ich habe ihr abgesagt, mit der begründung ich wäre zu ko, und ich fühle mich deswegen unheimlich schlecht. Ich könnte heulen :-/

Ich habe keine Lust mehr, will endlich wieder schlafen und möchte nicht warten, bis die Psychotheraphie erfolge zeigt, denn die Schlafprobleme machen mein Leben kaputt.
Ich werde sterben vor traurigkeit wenn ich meine Freundin dadurch verliere.
Stehen Antidepressiva dem Erfolg einer Therapie entgegen?

Sollte ich zur Verschreibung von AD zum Neurologen ( direkt vor Ort ) oder liebr zum Psychater ( etwas weiter entfernt von meinem Wohnort ) gehen?
Ist eine Rücksprache mit dem Psychologen sinnvoll oder notwendig, oder soll ich in Eigenverantwortung mir Medis verschrieben lassen?

Forums-InsiderIn 246 München, Deutschland M, 18

Hallo,

Ich denke dein/e Therapeut/in kann dir da sicher besser weiterhelfen und ist auch wirklich "vom Fach", kennt dich außerdem und kann die Sachlage zusammen mit dir abwägen.

Auf deine Frage: Meiner Meinung nach ist ein solches Gespräch notwendig und sinnvoll im Hinblick auf die Therapie als ganzes und langfristiges!

Alles Gute!

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo tonymeman,

Schlafstörungen sind oft Begleiterscheinungen einer Depression; ich kann sehr gut nachfühlen, was du durchmachst, denn ich kenne schlaflose Nächte zur Genüge.

Die Therapie allein wird sicher noch nicht gleich eine Besserung deiner Schlafstörungen bewirken. Es wäre wahrscheinlich sinnvoll, zusätzlich Medikamente einzunehmen. Es gibt Antidepressiva, die auch beruhigend wirken und - abends eingenommen - zur Verbesserung des Schlafs beitragen. Die Antidepressiva verschreibt dir der Psychiater (der meistens auch Neurologe ist).

Quote:

Stehen Antidepressiva dem Erfolg einer Therapie entgegen?

Nein, auf keinen Fall, sie wirken unterstützend und machen sehr oft erst eine sinnvolle Therapie möglich.

Liebe Grüße
Nessa

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Nessa wrote:

Quote:

Stehen Antidepressiva dem Erfolg einer Therapie entgegen?

Nein, auf keinen Fall, sie wirken unterstützend und machen sehr oft erst eine sinnvolle Therapie möglich.

Da gibt es verschiedene Meinungen. Ich war auch schon bei Therapeuten, die darauf bestanden haben, dass man während der Therapie keine Medikamente nimmt, weil diese die Therapie behindern würden, indem sie die wahren Gefühle verschleiern und unterdrücken.

Insofern würde ich erstmal den Therapeuten fragen, wie er das sieht und danach eventuell einen Facharzt aufsuchen.

Helferlein 59 Österreich M, 21

Hallo,

ich leide an mittleren Depressionen und Antriebslosigkeit. Seid ein paar Monaten mache ich eine Psychotherapie, die mir, wenn auch eher langsam, sicher hilft. Mein Therapeut nennt meinen niedrigen Selbstwert als mein zentrales Problem, gleichzeitig unterdrücke ich meine Sexualität und meine Gefühle. Sicherlich besteht auch eine schwächere Form der sozialen Phobie.
Nun spiele ich mit dem Gedanken, mir zusätzlich zur Therapie Antidepressiva verschreiben zu lassen, wobei mich vorläufig noch folgende Aspekte davon abhalten:
1. Als Nebenwirkung wird oft ein abgeschwächter Libido genannt, weshalb ich Angst habe, meine Sexualität dadurch noch mehr zu unterdrücken. Dabei wäre für mich doch so wichtig, diese einfach mal auszuleben!
2. Antidepressiva behandeln doch nicht die Ursache (die bei mir sicher in meiner Kindheit liegt), wie können sie dann dauerhaft eine Verbesserung erwirken?
3. Erwirken Psychopharmaka nicht einfach eine Verdrängung anstatt Aufarbeitung der Probleme?
Könnt ihr mir weiterhelfen? Hat jemand von euch positive Erfahrungen (langfristig) mit Antidepressiva gemacht bzw. der Kombination Psychotherapie und Medikation?

lg the eagle

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

Hat jemand von euch positive Erfahrungen (langfristig) mit Antidepressiva gemacht bzw. der Kombination Psychotherapie und Medikation?

Kommt darauf an wie man langfristig definiert... also ich hatte > 1 Jahr ein Kombination aus Psychotherapie und ADs... und die Medis erleichterten insbes. in der Anfangszeit meine Symptome, so dass ich sage: ja, meine Erfahrungen damit waren positiv... mittlerweile habe ich die Medis abgesetzt und mache nur noch Therapie.

Quote:

Erwirken Psychopharmaka nicht einfach eine Verdrängung anstatt Aufarbeitung der Probleme?

Für meinen Teil hat das eine das andere nicht ausgeschlossen... ich sah die Medis vielmehr als Stütze an, um meine Probleme umso besser aufarbeiten zu können.

Quote:

Antidepressiva behandeln doch nicht die Ursache

Deswegen machst du ja Psychotherapie... Wink

...Medis sollen hingegen einen u.U. gestörten Serotoninspiegel positiv beeinflussen/normalisieren...

Quote:

Als Nebenwirkung wird oft ein abgeschwächter Libido genannt, weshalb ich Angst habe, meine Sexualität dadurch noch mehr zu unterdrücken

Krass ausgedrückt: Wo keine Libido mehr da ist, gibt's auch nix mehr zu unterdrücken Wink

...wobei es auch so ist, dass Depressionen sich oft negativ auf die Libido auswirken... aber ich verstehe was du meinst: Frage vielleicht deinen Arzt nach einem Präparat, bei dem diese Nebenwirkung schwächer/nicht da ist. Ich denke, da gibt's Alternativen...

Alles Gute!

sporadischer Gast 12 Bayern W, 21

Hallo an alle!

Ich leide auch an einer depressiven Verstimmung (mittelgradig) und habe dazu Schlafstörungen.

Also ich hatte auch diese Kombination Medis + Therapie... mir ging es mit einem Medikament insofern besser dass ich schlafen konnte. Und das war für mich zumindest schon positiv weil ich morgens dann nicht so total k.o. war und so fiel es mir leichter meinen Tagesablauf hinzukriegen.

Also meine Gefühle waren eigentlich genauso da wie ohne Medikamente.

Forums-InsiderIn 169 Deutschland W, 40

Hallo, ich litt auch an Schlafstörungen, und habe zu ihrer Behandlung und zur Behandlung ein tolles AD bekommen, das sedierend wirkt. Seitdem schlafe ich gut. Und wenn ich mal aufwache, kann ich wieder einschlafen. Frag doch bitte deinen Arzt (Neurologe oder Psych oder Hausarzt, ein Psychotherapeut verschreibt ja keine Medikamente ) danach. Wenn Du die Namen der Medis wissen möchtest, schicke ich sie Dir gerne per PN; hier im Forum gebe ich ungern Empfehlungen.
Liebe Grüße Arianrhod

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