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Argh
Helferlein
106
Deutschland M, 21
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Tue, 22.Mar.05, 20:14 erster Tod in meiner Familie... |
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Hallo!
Wir haben gerade erfahren, dass eine meiner Grosstanten (Schwester meiner Oma mütterlicherseits) gestorben ist; sie war Alkoholikerin.
"Warum schreibt der sowas hierein?", werdet ihr euch sicherlich fragen.... ich frage mich es irgendwie selbst, aber ich muss es jetzt irgendwie los werden....
Es ist das erste Mal, dass ich den Tod eines Familienmitglieds "miterlebe" - und, naja, ich weiss nicht so recht... ich fühle irgendwie im Moment garnichts, es ist, als wenn das Leben ganz normal weitergehen würde (naja, tut es ja irgendwie auch) und als wenn garnichts passiert wäre, aber mir kommt es irgendwie nicht "richtig" vor, dass ich keine wirkliche Trauer empfinde... kommt das erst mit der Zeit? Ich hab irgendwie ein schlechtes Gewissen
Wie ging es euch direkt nach solchen "Neuigkeiten"?
mfg
Argh
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Sparkle
[nicht mehr wegzudenken]
1277
München M, 24
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Wed, 23.Mar.05, 13:30 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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Hallo Argh!
In meiner Familie ist schon um einiges mehr geschehen, erst letztes Jahr ist mein Onkel an Lungenkrebs gestorben (wer den gesehen hat, hätte das Rauchen sofort aufgegeben) und ein Großonkel von mir. Ich empfand auch keine Trauer, denke also, du musst dir da keinen Vorwurf machen. Die Trauer kam auch nicht bei mir, weil ich mir denke, "ihr Leben war halt zu ende, da kann man eh nichts dagegen machen".
Bei einem sehr nahestehenden Familienmitglied oder Freund würde ich wohl schon trauern, aber solche Todesfälle sind eher der natürliche Lauf der Zeit, dem man nicht so viel Bedeutung beimisst.
vlg
Sparkle
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_________________ Most people try to avoid pain instead of seeking joy. (Dalai Lama) |
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Argh
Helferlein
106
Deutschland M, 21
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Thu, 24.Mar.05, 11:53 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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Quote: | aber solche Todesfälle sind eher der natürliche Lauf der Zeit |
Ich denke da hast du wohl recht, es wird ja sicher nicht der letzte Tod in meiner Famile sein, von dem ich erfahre.
Allerdings wurde mir jetzt doch bewusst, wie schnell jemand aus dem Leben scheiden kann - und z.B. der Tod meiner Grosseltern steht ja noch bevor, wenn auch noch (glücklicherweise) in Jahre langer Entfernung.
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Blackowl
sporadischer Gast
12
Wien W, 38
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Thu, 28.Apr.05, 13:35 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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Naja, ich denk, das kommt immer drauf an, wie nahe einem der Tote steht/stand. Wenn es jemand ist, zu dem ich gar kein oder vielleicht auch kein gutes Verhältnis habe, wird mich der Tod dieser Person nicht sonderlich berühren. Ich würde meinen, das ist ganz normal und kein Grund für ein schlechtes Gewissen (das müßte ich ja dann bei JEDEM, der stirbt haben...). Und "nur" Familie macht's ja auch nicht aus, auch hier gibt's ja jede Spielart von Verhältnissen. Bei einer nahestehenden Person sieht das wohl anders aus.
Du wolltest wissen, wie es uns nach solchen Neuigkeiten ging - naja, zwei Beispiele von mir vielleicht. Als der Bruder meiner Mutter gestorben ist, hat mich das nicht wirklich berührt, der hat 100e von Kilometern weit weg gewohnt, ich hab den in meinem Leben vielleicht 5 mal gesehn. Das hat mich nicht wirklich berührt, da gab es nicht sehr viel Trauer. Es hat mir schon Leid getan, aber wohl mehr wegen meiner Mutter...
Als meine Mutter gestorben ist, war das ganz anders. Als ich das erfahren habe, hab ich am Anfang gar nix gespürt, da hatte ich irgendwie auch keine Zeit - zuviel Formalitäten usw. Naja, und wirklich angefangen zu trauern habe ich als wir (ca. 2 Wochen nach ihrem Tod) ihre Asche über der Masai Mara ausgestreut haben, das war ihr letzter Wille, und da ist mir klar geworden, daß sie wirklich weg ist und das war der Zeitpunkt, an dem ich wirklich zu trauern angefangen habe.
Naja, aber schlechtes Gewissen hätte ich an Deiner Stelle nicht. Entweder man trauert oder man tut es nicht, man sollte sich das nicht vorschreiben lassen.
lg
Blackowl
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manu19
sporadischer Gast
9
österreich W, 20
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Mon, 16.May.05, 23:09 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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In meiner Familie der erst Tod was i mitbekommen habe war von meiner cosine 1992 kindskrankheit (sie lebte ungefähr 3 Monate)und der nächste von meiner Oma die schwester als sie gestorben
Is schon lange her 1995 ungefähr war nu zu jung um zu verstehen! der nächste war mein Vater 2001 Selbstmord!
muss ehrlich sagen habe eigentlich keinen Verlust gespürt! Und 2002 is mein Onkel an herzversagen gestorben ich habe ihn vielleicht 10 mal in meinen Leben gesehen doch das hat mich tief getroffen und i weis net warum des so is ???
Man soll versuchen alles irgendwie hinter sich zu bringen!!!
man kann nichts mehr ändern!
Is des normal??
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madchen1984
Helferlein
55
NRW W, 21
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Tue, 17.May.05, 13:09 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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Also der erste und einzige tot in meiner Familie war bis jetzt 2003. Da ist meine Oma gestorben. Ich habe sie im Jahr ca. 4 mal gesehen. Zum Schluss ganz lange nicht mehr (2 Jahre oder so)...
Doch das hat mich sehr schwer getroffen. Sie ist gestorben weil sie schon 89 war. Also ganz natürlich. Aber als ich das gehört habe konnte ich nurnoch heulen. Die Beerdigung war das schlimmste was ich jemals erlebt habe. ich habe schon im Gottesdienst geheult. Ja eigentlich den ganzen Tag
keine ahnung wie die Leute das alle so hinnehmen können
wenn ich heute daran denke bin ich immer noch traurig
Seitdem ist meine Angst auch sehr groß wieder jemanden z:b: eltern zu verlieren. Und ich mache mir große sorgen das ihnen etwas passiert.
wenn ich daran denke wen ich in meinem Leben alles noch verlieren werde dann bin ich wirklich sehr hoffnungslos und ich weiss nicht wie man diesen Schmerz jemals überwinden soll
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Tue, 17.May.05, 13:46 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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hm. bei mir ist es irgendwie "komisch". wenn jemand stirbt, betrauere ich eigentlich so gut wie nie die toten selber - sondern immer nur die personen die mit denen eng waren. mir tut und tat der tote nie leid weil er gestorben war...
als meine oma starb (da war ich glaub ich acht) musste ich erst mal lachen - weil ich gefühlsmäßig überfordert war. dafür habe ich mich viele jahre geschämt. geweint habe ich dann aber um meinen opa und meinen vater weil für die der verlust am schlimmsten war. wegen der oma nicht. sie hatte krebs und da wusste ich einfach das es ihr gut geht jetzt.
vielleicht hängt das mit meiner "neigung" zusammen, zu glauben, drüben wäre es schöner, oder so. ich habe zwar den verlust betrauert, habe um die beziehungen geweint, konnte in tränen ausbrechen wenn leute starben die jemandem viel bedeuteten der mir viel bedeutet - den ich aber gar nicht kannte.... aber ich erinnere mich nicht, je "um den toten" geweint zu haben.
ich bin nah am wasser gebaut und breche schnell in tränen aus. aber selten wenn ich vom tod jemandens erfahre - zumindest nicht um des todes wegen sondern mehr, wenn ich an die leute denke die mit ihm waren.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Sabira
sporadischer Gast
9
Magdeburg W, 19
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Wed, 20.Jul.05, 22:48 Re: erster Tod in meiner Familie... |
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Ich denke mal, es kommt immer darauf an, wie man zu dem Toten in Kontakt gestanden hat. Vor über 8 Jahren ist mein Großvate gestorben, da war ich 13 Jahre. Da hab ich glaub so 2 Tage getrauert. Mein Vater ist vor 2 Jahren gestorben, zu dem hatte ich ja ein ganz anderes Verhältnis, hab ihn täglich um mich gehabt. Naja, fast täglich. Zu ihm hatte ich eine ganz andere Bindung. Die Verarbeitung seines Todes hat länger gedauert als die meines Großvaters. Teilweise hängt das auch mit der Art des Todes zusammen. Mein Opa hatte Krebs, war also schwerkrank, wahrscheinlich ist das der Lauf des Lebens, dass ältere Menschen halt krank werden und dann sterben. Bei meinem Vater war das so: Erst gabs die Trennung von meiner Mutter, diese ganze Geschichte ging mir schon ziemlich nahe. Ich bemerkte, dass ich zu meiner Mutter irgendwie eine tiefere Bindung hatte als zu meinem Vater. Mein Vater wollte eine stärkere Bindung zu mir, diese konnte ich ihm aber nicht geben, da ich halt immer eher zu meiner Mutter hingezogen war. So wollte ich erstmal Abstand zu meinem Vater, um generell alles aufzuarbeiten. Naja, einige Monate später wurde mein Vater dann tot im Bungalow unseres Gartens aufgefunden. Bis heute wissen wir eigentlich nicht wirklich, woran mein Vater starb. Es hieß damals "Herzschlag". Allerdings gab es nie eine richtige Obduktion. Da wir in einem kleinen Dorf lebten, wo jeder jeden kennt und wo generell schon viel rumgefaselt wird, machten alle erstmal meine Mutter schuldig für den Tod meines Vaters. Sie hatte sich ja von ihm getrennt und ihn in den Selbstmord getrieben. Was wir aber mal herausbekommen hatten war, dass er auch krank war. Er hatte sehr hohe Glied-und Rückenschmerzen. Da gab es jedenfalls genug Anzeichen dafür. Was für mich immer noch am schlimmsten war, ist, dass mein Vater allein bei seinem Tod war. Man kann das nicht so genau beschreiben, aber das, so wie ich es alles in Erinnerung habe, macht es für mich schwer, seinen Tod zu verstehen. Jetzt nach 2 Jahren bin ich einigermaßen drüber hinweg.
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_________________ Träume nicht Dein Leben...
... sondern lebe Deinen Traum |
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