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Linus
neu an Bord!
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Wien W, 25
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Sun, 20.Mar.05, 22:48 Ist meine Arbeit ein Irrenhaus oder bin ich irre? |
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Hallo ihr Lieben,
ich bin um ehrlich zu sein wirklich total hinüber.
Ich arbeite an einer Universität und mein Job ist an sich kein unbegehrter. Anfangs als ich den Job erhalten habe hab ich mich auch total drüber gefreut und mich voll reingesteigert.
Reinsteigern tu ich mich immer noch, doch ich kriege massive Probleme mit meinem Job. Nicht wegen der fachlichen Aufgaben, sondern wegen meinen Kollegen.
Das Büro muss ich mir mit einer Kollegin teilen, die ständig ihren Hund darin einsperrt, auch mal im Büro schläft (kein Witz), und die das Büro anscheinend als ihr zweites zu Hause sieht. Das gesamte Team ist eine Schlangengrube, wo es immer nur darum geht, wer wann was wo über wen gesagt hat - das ist ermüdend. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt und einem hundertmal im Mund herumgedreht.
Eine Kollegin wurde lesbisch, um mit unserer Chefin (die natürlich auch lesbisch ist) eine Beziehung zu beginnen, damit sie befördert wird. Nach der Beförderung wurde sie wieder hetero, dann haben die Chefin und sie sich bekriegt bis aufs Blut und inzwischen sind sie "beste Freundinnen".
Ich komme mir vor wie in einem großen Irrenhaus und ich will da raus. Sitzungen sind generell nur Selbstbeweihräucherungen, geurteilt wird nicht über Leistung sondern darüber, wer bei wem wieviel schleimt.
Das alles klingt vielleicht superharmlos, aber mich macht diese Situation krank. Ich kann nicht mehr und möchte aus diesem Irrenhaus aussteigen. Das Groteske daran ist: meinen Job mache ich -was das fachliche, sachliche betrifft- furchtbar gerne. Ich bin nur so frustriert von den Leuten, mit denen ich arbeiten muss.
Kennt das jemand? Kann das jemand nachvollziehen? Ich komme mir vor wie ein Alien.
Reden mit Vorgesetzten ist wohl nicht möglich, da die Vorgesetzen selbst kräftig in diesem Intrigantenstadel mitmischen. (sehr professionell *ironieoff*)
Ich könnte noch einige Geschichten erzählen, was bei uns so abgeht, niemals hätte ich geglaubt, dass soetwas an einer universität möglich ist, aber ich komme mir nur noch blöd vor und denke mir, vielleicht seh ich das alles zu eng. Ich meine, eine Kollegin, die im Büro wohnt und auch öfters ihren Hund darin einsperrt (oft bis zu 16 h lang!), Beurteilungen danach, wer wann mit wem was gehabt hat, Gerüchte, die einem wirklich schaden, wenn man Pech hat, Kollegen, die plötzlich ihre Affinität zu einem Geschlecht wechseln, um sich wichtig zu machen, das alles kann doch gar nicht real sein,oder?
Was mach ich nur falsch, dass ich mich dort nicht einfügen kann und will??? Wieso passe ich denn nirgends dazu? Manchmal denke ich,ich bin doch wirklich total langweilig, weil ich weder trinken mag noch den Ehrgeiz habe, alle Kollegen und -innen ins Bett zu kriegen und ich ganz gerne um halb drei in der Früh schlafe (und das in meinem eigenen Bett und nicht im Büro). Mensch, ich bin soooooo *zeig* gefrustet, weil ich anscheinend zwar erst MItte 20 bin aber total konservativ. Was mach ich nur falsch?
Verzweifelten Liebgruß,
Linus
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_________________ Alles Liebe, Linus (nie ohne ihre Schmusedecke) |
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Herndi
Forums-InsiderIn
206
Steiermark/Österreich W, 34
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Mon, 21.Mar.05, 7:52 Re: Ist meine Arbeit ein Irrenhaus oder bin ich irre? |
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Hallo
Ich kann Dir da nur eines raten. Schau das Du da wegkommst.
Sowas in der Richtung habe ich nämlich auch hinter mir!!! Gott sei Dank bin ich nicht mehr dort. Nachdem ich von der jeweiligen Firma weg war (das ist jetzt 4 Jahre her) haben sich noch haarsträubendere und intrigante Dinge zugetragen, wo ich mir heute den Schweiß von der Stirn wische
... und bevor Du Dich vielleicht zufälligerweise bei einer bestimmten Firma in Guntramsdorf bewirbst, dann schick mir bitte vorher ein PM
lg Herndi
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_________________ Jeder ist seines Glückes eigener Schmied |
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Mon, 21.Mar.05, 9:29 Re: Ist meine Arbeit ein Irrenhaus oder bin ich irre? |
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hm,
gibts wohl leider öfter als man denkt.
ich kam zb. recht ahnungslos in eine firma und war quasi das "gummiringerl" im gunsttauziehen zweier abteilungen - und der chef hat dazu applaudiert und feuer gemacht falls es etwas einschlaffte.
so gab es etwa vor meinem einstieg schon enorme streitigkeiten, tiefer gehts kaum. daraus entstand ein schlangenkampf der unterschwellig tobte. es gab zwei abteilungen die einander aus persönlichen und fachlichen und finanziellen gründen bekriegte die abteilungen wurden wirklich unverhältnismäßig unterschiedlich entlohnt und begünstigt. beide abteilungen waren unterbesetzt und die jeweilgen abteilungsleiterinen waren erzfeindinnen aus firmen/privaten gründen (schwester der einen hatte verhältnis mit mann der anderen... uvm). der chef versprach mich sowohl der einen als auch der anderen als aushilfe, ohne den damen zu sagen, dass er mich der jeweils anderen versprochen hatte. was folgte waren 5 monate reinste qual und ärgstes mobbing für mich.
ich saß mehr als einmal beim chef deswegen - und der nahm das zum anlass, noch mehr feuer zu schüren. das war echt pervers - je mehr ich mich wehrte umso schlimmer wurde es. ich wollte kündigen weil ich das mobbing nicht mehr ertrug - da bekam ich plötzlich zeitvergünstigungen und wurde in ein eigenes büro gesperrt quasi. keinen monat später wurde ich gekündigt. heute weiß ich, das die das nur gemacht haben, dass ich sie nicht wegen mobbing klagen kann.
ich kann heute nur jeden warnen - so etwas nicht "auszusitzen" das geht nur nach hinten los.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Nunca
Helferlein
67
Wien W, 25
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Fri, 01.Apr.05, 9:49 Re: Ist meine Arbeit ein Irrenhaus oder bin ich irre? |
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Hi Linus
bei uns ist es ähnlich, vieleicht noch ein bisschen krasser, weil meine Chefin eigentlich wie ein kleines Kind ist, und rumbrüllt und Leute feuert. Hier hat jder Angst und nur der überlebt, der schleimt ohne Ende, und gut aussieht und Gucci und Prada trägt.
Ich habe jetzt gekündigt, weil ich das einfach nicht mehr ausgehalten habe.
Und das war die beste Entscheidung die ich treffen konnte, auch wenn die Jobsituation nicht so einfach ist, aber ich für mich weiß, das alles besser ist, als hier zu bleiben.
Überleg dir ganz genau, wie lange hältst du das noch aus? Auch wenn dir der Job so Spaß macht, willst du dein Leben in einem Irrenhaus verbringen? Ist es dir das Wert?
Ich hab feststellen müssen, lieber früher als später den Absprung schaffen.
LG
Nunca
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