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Hotspur
Helferlein
 107
 NRW, Deutschland
W, 33
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Sun, 20.Mar.05, 11:44 Wenn die Therapeutin die Krankheit nicht erkennt |
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Hallo!
Ich war lange nicht mehr hier. Habe letztes Jahr häufig über meine Therapeutin berichtet und im Sommer eine wirklich schlimme Zeit gehabt. Ich bin für 2 1/2 Monate in eine Psychiatrie gekommen, war wirklich sehr krank.
Anfangs hatte ich Nähe-/Distanzprobleme mit meiner Therapeutin. Sie hat sehr viel zugelassen, viel Privates erzählt. Das hat mich oft sehr verunsichert, gerade weil ich ein Problem mit Grenzen habe. Häufig habe ich hier im Forum darüber berichtet. Jedes Mal gab es Umarmungen zur Begrüßung und zum Abschied, wir sagten Du zueinander und einmal fuhr sie mich sogar nach Hause. Als ich in der Psychiatrie war, besuchte sie mich. Ich wusste, irgendwann wird's ein echtes Problem. Da sie für mich wie eine Mutter war, wurde es besonders schmerzhaft, als ich den Kontakt zu ihr abbrechnen musste.
Aber das ist eine etwas andere Geschichte.
Ich musste eine andere Therapeutin wählen, weil meine alte Thera sehr viel nicht erkannt hat.
Das war sehr komisch. Ich bin zu ihr gegangen, habe erklärt, dass ich depressiv sei und vielleicht Medikamente bräuchte. Sie sagte: "Na ja, eine schlechte Phase hat ja jeder einmal", dann äußerte ich den Verdacht, ich könnte Borderlinerin sein. Sie fragte, ob ich mich denn selbst verletzen würde. Und da ich verneinte, meinte sie, ich könne keine Borderlinerin sein. Dass Borderliner sich nicht immer selbst verletzen müssen, wusste sie nicht. Dann das mit den Drogen: Ich erklärte, ich würde Speed nehmen und kiffen. Sie wusste noch nicht einmal, was Speed für Auswirkungen hat und hat sich auch nach meinem Geständnis nicht bemüht, sich darüber zu informieren. ICH! musste ihr Seiten aus dem I-Net darüber ausdrucken mit Informationen über Speed. Sie meinte auch, dass sie das nicht verurteilen würde, es zwar nicht gut finden würde, aber bitte, wenn ich unbedingt weitermachen wolle... Die Ärzte in der Klinik haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen... Hinzu kommt dann noch, dass ich Wahnvorstellungen bekomme und auch ein Mensch bin, der anfällig dafür ist. Auch dies wurde nicht von meiner Therapeutin beachtet oder bemerkt.
Meine Therapeutin hat sich sehr unprofessionell verhalten und ich will nur davor warnen.
Jetzt habe ich eine liebe Verhaltenstherapeutin gefunden, die sehr viel Erfahrung hat. Be ihr bin ich gut aufgehoben und ich habe bei ihr auch kein Nähe-/Distanzproblem. Sie geht wirklich professionell vor und weiß, wie sie mit mir "umzugehen" hat..
Alles Liebe Euch
Hotspur
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It is better to have loved and lost, than never have loved at all
(Shakespeare) |
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln
W, 35
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Sun, 20.Mar.05, 12:56 Re: Wenn die Therapeutin die Krankheit nicht erkennt |
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Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen. 
Und es freut mich, dass du jetzt eine Therapeutin gefunden hast, die besser zu dir passt. Dann kann es jetzt ja besser werden.
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Schnuppe
Forums-InsiderIn
272
Deutschland
W, 26
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Sun, 20.Mar.05, 16:59 Re: Wenn die Therapeutin die Krankheit nicht erkennt |
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Liebe Hotspur, auch ich habe Deine Beiträge immer mitgelesen und Dein Nähe/Distanzproblem welches Duhier immer wieder angeschnitten hast.
Auch wenn es für Dich sehr schmerzlich gewesen sein muss Dich von Deiner Therapeutin zu trennen bin ich froh das Dus geschafft hast und bei jemand"professionellerem" gelandet bist. Im Endeffekt zahlen wir Klienten diese "Zuneigung" auch wenn es kurzfristig eine Erleichterung darstellt, hilft diese Form nicht weiter.
Wünsch Dir viel Kraft, Schnuppe
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Hotspur
Helferlein
107
NRW, Deutschland
W, 33
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Mon, 21.Mar.05, 20:58 Re: Wenn die Therapeutin die Krankheit nicht erkennt |
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Hallo Jelka, hallo Schnuppe,
Ihr Lieben! Das freut mich so, dass Ihr meine Beiträge so aufmerksam verfolgt.  Das baut mich total auf!
Ja, ich bin wirklich froh, dass ich den Absprung geschafft habe und erkannt habe, dass ich eine andere Therapeutin brauche. Vor allem bin ich ja auch so behandlungsbedürftig, dass die Kasse meine Therapie bezahlt. Meine alte Therapeutin musste ich ja selber bezahlen, die hatte ja keine Kassenzulassung 
Letztendlich ist es wirklich besser, Abstand zu haben. Solche Sachen, wie Umarmungen, sms schreiben, oft anrufen - alles außerhalb der normalen Therapiesitzungen helfen nicht wirklich. Klar, im Notfall ist es gut, in Kontakt mit der Thera treten zu können, aber so... Man will immer mehr, sehnt sich nach mehr Kontakt und letztendlich hilft es einem aber nicht wirklich, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich habe mich auch so sehr auf diese Verbindung verlassen und am Ende machte es Paff! und alles zerplatzte wie eine Seifenblase.
Eine gute Nacht wünsche ich
Alles Liebe
Hotspur
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln
W, 35
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Tue, 22.Mar.05, 15:09 Re: Wenn die Therapeutin die Krankheit nicht erkennt |
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Das ist gut, dass die Kasse das jetzt zahlt. Und ich denke, es macht auch mehr Sinn, zu einer zugelassenen Therapeutin zu gehen. Die machen ihre Ausbildung ja nicht ohne Grund.
Ich kann meinen Therapeuten ja auch im Notfall über SMS erreichen. Aber das ist eben nur für den Notfall gedacht. Und er meldet sich von sich aus nur, wenn er eine Terminverschiebung hat - dann muss er ja. 
So kann ich ganz gut damit umgehen. Bei euch war es ja doch wesentlich mehr, und das ist dann eben zu viel des Guten. Ich glaube, es ist schon das Richtige für dich, wenn deine neue Therapeutin da klarere Grenzen hat.
Erzähl dann auch mal, ob es wirklich besser läuft und ihr voran kommt.
Wenn du magst natürlich nur...
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