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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Fri, 18.Mar.05, 21:02 Therapeut von der Traumwelt erzählen |
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Ich lebe viel in meinen Traumwelten und bin dadurch auch oft in Gedanken versunken. Manchmal liege ich stundenlang so da und bin in meine Phantasien vertieft. Wenn ich unterwegs bin, träume ich auch ständig vor mich hin.
Da das einen großen Teil meines Tages einnimmt, ist mein Therapeut der Meinung, dass wir näher darüber reden sollten, und er möchte jetzt, dass ich ihm detaillierter davon erzähle. (Einen ganz, ganz groben Überblick habe ich ihm schon mal gegeben.)
Mir ist das sehr unangenehm und peinlich. Das sind doch meine Traumwelten, die möchte ich gar nicht mit jemandem teilen.
Andererseits könnte es unsere Therapie voranbringen, und dafür würde ich ja fast alles tun. Also muss ich mich wohl irgendwie durchringen, und ihm dazu mal einiges aufschreiben.
Hat jemand von euch das schon mal machen müssen? Könnt ihr mir irgendwelche Tipps dazu geben, wie ich mich überwinden kann?
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Sat, 19.Mar.05, 18:43 Re: Therapeut von der Traumwelt erzählen |
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Hallo Jelka,
wenn Deine "Traumwelten" soviel Platz in Deinem Leben einnehmen, wie Du es beschreibst, wäre es sicher wichtig, dass Dein Therapeut mehr darüber erfährt. Was macht es Dir denn so schwer darüber zu reden? Kennst Du Deinen Therapeuten noch nicht gut genug? Wenn das so ist, könntest Du ihm sagen, dass Du noch ein bißchen Zeit brauchst.
Leider kann ich Dir keine weiteren Tipps geben, weil es mir nicht so schwierig erscheint, mit meinem Therapeuten über Tagträume zu reden.
Zum "Aufschreiben" kann ich leider auch nichts sagen. Ich hab noch nie etwas aufgeschrieben und mein Therapeut hat auch noch nichts schriftliches verlangt.
Alles Gute
Zicke
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Sun, 20.Mar.05, 13:07 Re: Therapeut von der Traumwelt erzählen |
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Ja, dass ich es ihm mitteilen sollte, ist mir ja auch klar. Ich weiß eben nur nicht, ob ich das kann. Das Vertrauen ist schon da, aber es fällt mir trotzdem sehr schwer. Es ist eben etwas sehr persönliches und ich kann da nicht einfach so drüber reden oder es jemandem mitteilen. Das mit dem Aufschreiben ist nicht das Problem, das wird vermutlich besser gehen als das Erzählen. Immerhin kann ich es dann besser sortieren und habe nur einen kurzen Moment, in dem ich es ihm gebe.
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diskutant
Helferlein
65
M, 20
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Sun, 20.Mar.05, 14:17 Re: Therapeut von der Traumwelt erzählen |
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Ich würde mir vorher gar nicht allzuviele Gedanken machen, was und wie es zu erzaehlen ist. Ich würde mir einfach vornehmen, das Nächste mal mit dem Sprechen anzufangen und deinen Worten ihren Lauf zu lassen.
Das Biest, das dich nicht sprechen lassen will, ist es, das besiegt werden muss. Entreisse ihm die Macht, indem du seinen Namen aussprichst. Die Kriegsschule der Psyche.
Die viele Grübellei vorher ist oft hinderlich und dämmt den natürlichen Lauf der Gedanken und Worte vorzugsweise ein.
Also:
Einfach mal irgendwo anfangen und "laufen lassen"
Oder mit geschlossenen Augen anfangen zu erzaehlen, so dass Dich sein Gesicht nicht in einen Bann nimmt und du nach Reaktionen auf Deine schamhaften Inhalte suchst, dich beeinflussen lässt, etc.
Besonders schamhafte Dinge erzaehlte ich am liebsten (zunächst) mit geschlossenen Augen und mittlerweile auf der Couch meines Analytikers.[/i]
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_________________ Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit. |
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Sun, 20.Mar.05, 17:38 Re: Therapeut von der Traumwelt erzählen |
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Hallo Jelka,
also, wenn Dir das Schreiben so viel leichter fällt, als das Reden, spricht sicher nichts dagegen, es so zu machen. Hast Du Deinen Therapeuten schon mal gefragt, was er davon hält?
Du solltest auch daran denken, dass Du ihm beim nächsten Termin, nach dem er Deinen Brief gelesen hat, wieder begegnest und dass er dann Dinge von Dir weiß, die Du nicht aussprechen kannst. Ist das dann okay für Dich?
Ich würde noch mal mit ihm reden, was er für den besseren Weg hält, aufschreiben oder abwarten, bis Dir das Reden leichter fällt. Wenn Du ihm wirklich vertraust, wirst Du wohl eines Tages, mit Unterstützung seinerseits, so weit kommen, über Deine Träume reden zu können, ja vielleicht sogar reden zu wollen.
Gruß Zicke
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Sun, 20.Mar.05, 17:59 Re: Therapeut von der Traumwelt erzählen |
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Danke, diskutant, aber ich möchte es lieber aufschreiben. Ich muss es mir ja nicht noch schwerer machen als es ohnehin schon ist.
@Zicke
Ich habe ihm schon mal einen Brief geschrieben, in dem etwas stand, was mir sehr schwer fiel. Da es mir vorher schon klar war, dass es mir dann schwer fallen wird, wieder zu ihm zu gehen, habe ich das direkt in den Brief mit reingeschrieben. Ich habe dann SMS-Betreuung bekommen, so dass ich doch zu ihm gehen konnte. Er hilft mir ja, wenn er kann.
Mit dem Aufschreiben wird er wohl einverstanden sein, zumindest hat er mir ja auch vorgeschlagen, dass ich etwas dazu aufschreiben könnte. Außerdem ist es für ihm ja eine Arbeitserleichterung, wenn er nicht alles mitschreiben muss, sondern es schon fertig ausgedruckt da liegen hat.
Ich muss nur endlich irgendwie mal den Anfang finden.
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