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tonymeman
sporadischer Gast
17
Hessen M, 26
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Mon, 14.Mar.05, 15:57 Therapie: aber wie und wo fange ich an? |
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Huhu
Ich hadere schon Ewigkeiten mit mir, endlich etwas gegen meine Depressionen zu machen.
Leider habe ich irgendwie Angst davor zu einem Therapheuten zu gehen, und dann feststellen zu lassen, dass meine Depressionen gar keine sind, sondern nur ganz normale menschliche Verstimmungen.
Meine Symptome (im grobem):
- Schlafprobleme
- Minderwertigkeitsgefühle
- Zu hohe Erwartungen an mich selbst
- Unzufriedenheit mit meinem Leben
- Zukunfstsangst
- Verlustangst ( Beziehung )
- Häufig gedanken an den Tod ( würde mich aber nie umbringen. Irgendwie denk ich mir lieber ein schlechtes Leben, als gar keines. Und irgendwan werde ich das Leben ja vielleicht lieben )
Der Hauptgrund warum ich aber jetzt etwas machen möchte, dass ich überhaupt nicht mehr durchschlafen kann, und jeden Morgen viel zu früh und bestimmt auch 5-10 mal Mitten in der Nacht aufwache, häufig nur schlecht bis gar nicht mehr einschlafen kann und den ganzen Tag todmüde in den Seilen hänge. Eigentlich habe ich meine Depressionene immer als Teil von mir und meiner persönlichkeit betrachtet, aber die Schlafschwierigkeiten bringen mich um. Ich möchte alles Perfekt machen, aber ich habe Angst in Müdigkeit alles zu vermasseln und andere leute nur zu nerven. Ich habe Angst, dass dass meine frische Beziehung, die eigentlich das einzige in meinem Leben ist, die mir was bedeutet, verlieren könnte.
Helfen Antidepressiva gegen diese Schlafstörungen? Ich möchte möglichst schnell vorallem diese Depribedingten Schlafstörungen ( ich bin mir sicher, dass sie Depri-Bedingt sind, denn körpferlich geht es mir wunderbar ) loswerden. Soll ich zuerst zum Neurologen gehen, mir Antidepressiva verschreiben lassen um die lästigen Schalfprobleme loszuwerden, und dann zur Therapie oder erstmal einen Therapheuten aufsuchen? Mit anderen Worten, wie komm ich am schnellsten an Antidepressiva, um die Schlafschwieirgkeiten möglichst schnell loszuwerden? Ich bin mir natürlich bewußt, dass ich wohl um eine Therapie nicht rumkomme, aber für mich stehen ersteinmal die Schlafprobleme im Vordergrund.
Welchen Einfluß kann Musik auf Depressionen haben? Ich höre ziemlich viel und gerne vorallme ziemlich lebensverneinende und agressive Musik, und gehe irgendwie darin auf. Meint ihr, es wäre sinnvoll, auch wenn's mir schwer fallen würde, auf diese Art von Musik zu verzichten?
(Anmerkung Admin: Betreffzeile um "Therapie: aber wie und wo " erweitert)
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eileen
sporadischer Gast
12
München W, 27
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Mon, 14.Mar.05, 17:48 Re: Therapie: aber wie und wo fange ich an? |
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Hallo tonymeman,
ich würde dir schon raten einen Therapeuten aufzusuchen. Was Du da beschreibst klingt wirklich nach Depressionen. Ich habe so ziemlich die selben Symptome und im Moment nerven mich auch vor allem die Schlafstörungen. Nur habe ich im Moment weder Job noch Beziehung wo ich was "vermasseln" könnte, wie Du sagst.
Aber in früheren Beziehungen waren meine Depressionen immer ein Problem und oft auch Trennungsgrund, also wenn Du Angst hast da was kaputt zu machen was dir am Herzen liegt, dann solltest du wirklich ernsthaft über eine Therapie nachdenken.
Wie das allerdings mit den Medikamenten funktioniert weiss ich nicht, da ich selber keine bekomme. Aber du könntest Dir ja einen Therapeuten suchen der gleichtzeitig auch Arzt ist, dann kann er dir, falls nötig, auch was verschreiben.
Was die Musik angeht, auch das "Problem" kenne ich! Ich konnte eine zeitlang nichts anhören was mir was bedeutet hat. Alles hat mich an irgendetwas aus der Vergangenheit erinnert und ich war ständig traurig wenn ich meine Lieblingsmusik gehört habe. Also hab ichs ne Weile gelassen, auch wenns mir schwer fiel.
Ich liebe Musik und könnte ohne sie nicht leben! Und ich steh auch eher auf "aggressive" oft düstere Sachen. Aber ich hab auch was "positiveres" und sogar lustiges in meiner Sammlung gefunden, was neues entdeckt und mich dann erstmal damit begnügt. Und mittlerweile geht es mir wieder mal etwas besser, so dass ich auch wieder traurige Sachen hören kann ohne gleich heulen zu müssen.
Vielleicht hilft es dir ja auch mal eine zeitlang was anderes zu hören. Aber wenn dir Musik auch so wichtig ist, dann solltest du nicht ganz darauf verzichten.
Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück und Kraft!
Liebe Grüße, Eileen
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Hypomoch
Forums-InsiderIn
164
Deutschland W, 33
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Mon, 14.Mar.05, 19:56 Re: Therapie: aber wie und wo fange ich an? |
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Hi Tonymeman!
Hab mich auch lange mit übelsten Schlafstörungen rumgeplagt. Und ich kann auch leider immer noch nicht sagen, dass das jetzt endgültig weg ist, aber definitiv viel besser. Ich habe mich lange, lange gegen Medis gewehrt, bis ich dann einfach körperlich an dem Punkt war, an dem ich gesagt hab: egal was, aber jetzt muss was passieren. Hatte dann Gott sei dank zwei Wochen Urlaub, in denen ich dann medikamentös mal was ausprobieren konnte.
Ich hab sehr gute Erfahrungen gemacht mit der psychosomatischen Abteilung. Da arbeiten Ärzte mit therapeutischer Ausbildung. Vielleicht ist in deiner Nähe ein Krankenhaus mit einer solchen Abteilung, da kannst du dich einfach mit Überweisung in der Ambulanz vorstellen. Ich habe dort ein Antidepressivum bekommen, zunächst gepaart mit einem Benzodiazepin (Tranquilizer). Das hat mich am Abend so platt gemacht, dass das Einschlafen viel, viel leichter war, am tage hat es mich aber gar nicht beeinträchtigt. Das Benzo habe ich nach den zwei Wochen wieder weglassen können, das AD hat dann zum Schlafen gereicht. Als es dann irgendwann wieder schlechter wurde, habe ich ein Schlafmittel dazugenommen, benzodiazepinähnlich, aber ohne Abhängigkeitspotenzial. Irgendwann - begleitet durch eine Psychotherapeutin - habe ich dann alles ausschleichen können. Heute reicht mir arbeiten, arbeiten, arbeiten zum Schlafen, meistens jedenfalls.
Also, keine Angst vor den Medis, sie helfen und schaden nicht. Entsprechend begleitet von Arzt und Therapeut kann das eine echte Erleichterung sein! Nur Mut!
Liebe Grüße und schlaf gut!
Hypomoch
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