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Selene
Forums-InsiderIn
242
neben der Spur W, 27
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Sat, 12.Mar.05, 19:53 Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo,
ich wende mich mit den sexuellen Wünschen meines Freundes und unseres Umgangs damit an Euch in der Hoffnung, durch Eure Meinungen vielleicht Hilfe für mein permanent schlechtes Gewissen zu finden. Ich habe sehr das Bedürfnis ganz konkret auszusprechen, was er sich wünscht, um auch ganz konkrete Antworten zu erhalten, da ich sehr verunsichert bin, und mich frage, ob mein Freund im Bett mit mir wirklich gestraft ist. Wir sind knapp vier Jahre zusammen und er ist der Erste mit dem ich geschlafen habe. Anfangs habe ich den Sex sehr genossen, ich habe auch jetzt sehr häufig einen Orgasmus, und ich finde wir schlafen auch nicht sooo selten miteinander, vielleicht 2 Mal in der Woche. Mein Freund setzt mich aber mit seinen sexuellen Wünschen unter Druck, gerade weil er sie sich wünscht und mich zu nichts zwingt. Wenn ich aber ablehne kommen schon Vorwürfe, dass ich langweilig bin und er akzeptiert mein Nein auch nur für einmal, das nächste Mal fängt er wieder damit an. Angefangen hat alles damit, dass er wollte, dass ich Stringtangas trage. Ihm zu liebe habe ich es gemacht, aber mit schlechtem Gefühl, denn im Klischee der Strings tragenden Frau finde ich mich nicht wieder, eigentlich komme ich mir wie eine fremde Person vor, wenn ich sie trage. Aber das war ja noch ok. Jetzt will er aber auch Analsex, er will mich anpinkeln, oder von mir angepinkelt werden, spuckt mich an, zerschneidet ohne Warnung meine Unterwäsche und erzählt mir seine Phantasien, dass er sich vorstellt eine Frau zu vergewaltigen, sie zu erniedrigen. Mich nennt er dann auch gerne kleine Schlampe oder so. Ihm zu Liebe habe ich das fast alles mal mitgemacht, aber innerlich fühle ich mich furchtbar dabei. Ich komme mir verachtet vor, wie ein Objekt, um mich geht es dabei gar nicht. Um noch Spaß am Sex zu haben, stelle ich mir dann selbst eigene Phantasien vor, aber immer häufiger "blockiere" ich, wenn er seine Wünsche äußert. Er hört dann zwar auf, ist aber muffig, kritisiert meine Überempfindlichkeit, Verklemmtheit und kann mich nicht wirklich verstehen. Das schlimme ist, dass ich dann tatsächlich immer ein schlechtes Gewissen habe, zu mir selbst sage, dass ich mich kompliziert anstelle. Dadurch komme ich selbst dann schwer über den abgebrochenen Sex weg, bin wütend auf ihn und auf mich und häufig wird dann am nächsten Tag ein größerer Streit aus irgendeinem nichtigen Anlass heraus. Habt Ihr eine Idee, wie ich mit diesem Problem besser umgehen kann? Es bedrückt mich wirklich ziemlich und jede noch so kleine Meinung würde mich interessieren.
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wieselchen
Helferlein
83
München W, 28
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Sat, 12.Mar.05, 20:17 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Selene,
wenn sexuelle Wünsche auseinander gehen, stellt das oft ein Problem dar.
Ich frage mich an dieser Stelle immer, warum es soweit kommen muss, dass man seinen Parter/ seine Partnerin formen möchte....
Das Beispiel Stringtange finde ich schonmal sehr interessant. Wenn Du in eine ganz normale Wäschaabteilung gehst, wirst Du sehen, dass sie fast schon überwiegen. Ich denke, dass die meisten Frauen eher Strings tragen. Aaaaaaber: Du bist eben anders, hast andere Vorlieben und das ist in keiner WEise verwerflich. Die eine finde Stringtangas schon zuviel, bei der nächsten hört es bei Strapsen aus, usw. Ich denke mal, dass Du noch nie der "Typ" dafür warst und deswegen verstehe ich ihn nicht, dass er Dich (ver-)formen möchte.
Das nächste ist der Sex: Auch da sind die Geschmäcker verschieden, aber um ehrlich zu sein: Anpinkeln finde ich schon nicht mehr so gängig, da kann ich Deine Meinung gut verstehen. Was die Vergewaltigungsphantasien angeht: Da gibt es eine Studie, bei der ca. 30% aller befragten Männer angaben, dass sie eine Vergewaltigung begehen würden, wenn ihnen garantiert würde, dass es straffrei bliebe (Malamuth, 1981). Warum auch immer: Es scheint eine Phantasie nicht weniger Männer zu sein - doch ich kann gut verstehen, dass Du ein riesen Problem damit hast.
Ihr müsst unbedingt eine Lösung finden (Sexualberatung?) - und zwar auf jeden Fall zusammen. Denn es liegt eigentlich nie die Schuld nur bei einem. Er ist vielleicht etwas extrem eingestellt und Du vielleicht etwas weniger extrem.
Rede doch vielleicht mal in einer ruhigen Minute mit ihm über DEINE Wünsche, nicht erst im Bett, wenn dann wieder schlechte Stimmung aufkommt.
LG
Wieselchen
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Aisha
Forums-InsiderIn
187
Schweiz W, 44
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Sat, 12.Mar.05, 20:25 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Selene,
ich bin ziemlich schockiert, wie Dein Partner mit Dir umgeht und wie er Dich zur Befriedigung seiner Bedürfnisse manipuliert. Wenn man nicht auf Demütigungen steht und keine Pinkelspiele oder Analsex mag, hat das nichts, aber auch gar nichts mit Verklemmheit zu tun. Der eine mag dies und der andere das, so ist das auch in der Sexualität. Lass Dir nichts einreden, er versucht Dich mit seinen Aussagen nur zu manipulieren, denn wer mag schon verklemmt sein. Hör auf Dein Gefuehl. Gerade in der Sexualität ist es sehr wichtig, dass wir nur tun, was wir auch wirklich möchten, weil wir da auch sehr verletzlich sind und Du fühlst Dich schon schlecht, weil es Dir nicht gelungen ist Deine Grenze zu ziehen.
Was Du tun kannst. Bitte zieh ab nun klare Grenzen und lass Dir von ihm nichts mehr einreden. Sieh was er mit Dir tut, das wird das schwiergste sein, denn du hast ihn gern und es ist immer sehr hart da klar zu sehen, wenn ausgerechnet dieser Mensch so schlecht mit einem selber umgeht und die persönlichen Grenzen von einem verletzt. Sei Dir selber wichtiger als seine Bedürfnisse.
Pass auf Dich auf, kein anderer kann Dir das abnehmen!
liebe Grüsse
Aisha
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_________________ Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. (Ellie Wiesel) |
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Selene
Forums-InsiderIn
242
neben der Spur W, 27
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Sat, 12.Mar.05, 20:54 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Liebes Wieselchen, liebe Aisha,
vielen Dank für Eure schnelle Antworten, die mir beide sehr geholfen haben. Wenn man so einseitig (von seiten meines Freundes her) zermürbt wird, tut es gut, wenn die andere Seite (von Eurer Seite sehr verständnisvoll) gestärkt wird.
Oft fehlt mir irgendwie die Kraft, ihm seine Grenzen zu weisen. Vielleicht empfindet er dann meine Ablehnung als halbherzig und versucht es deshalb immer wieder. Aber ich finde es so schade, dass es diesen Konflikt überhaupt gibt, weil es immer bedeutet es setzt sich der eine durch oder der andere, es gibt einen Gewinner und einen Verlierer. Dabei würde ich es mir so wünschen, wirklich miteinander Sex zu haben, dem anderen Lust zu bereiten und nicht nur an sich zu denken...
Im wahrsten Sinne des Wortes: Warum nimmt mich mein Freund nicht so wie ich bin? Wie kann ich ihm begreiflich machen, dass meine Grenzen sich ausdehnen würden, wenn es ihm auch um mich gehen würde (und nicht, dass ich jemanden spielen soll), wenn ich das Gefühl hätte, dass er mich respektiert und achtet?
Ich habe schon daran gedacht, dass er sich mir vielleicht im wirklichen Leben unterlegen fühlt, und das so kompensieren will. Wir studieren nämlich dasselbe und er hat riesen Probleme damit, wenn ich bessere Noten habe als er.
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wieselchen
Helferlein
83
München W, 28
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Sat, 12.Mar.05, 21:01 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Wie ist denn eure Beziehung sonst so? Wie verhält er sich dir gegenüber?
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Selene
Forums-InsiderIn
242
neben der Spur W, 27
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Sat, 12.Mar.05, 21:12 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Wieselchen, du fragst wie unsere Beziehung so ist. Nun ja, schwere Frage. Wir sind recht unterschiedlich, nicht was Interessen (außerhalb des Bettes) und Lebenseinstellung angeht, aber wir ticken anders. Ihm fällt es sehr schwer mich wirklich zu verstehen, sich in mich hineinzuversetzen, er ist nicht sehr sensibel. Von Anfang an haben wir relativ häufig Streit, das macht es auf der anderen Seite sehr spannend, ein Gefühlsmangel herrscht bei uns jedenfalls nicht, aber es sind eben auch viele negative darunter. Ein Problem ist sicher auch das über Probleme reden, wenn er sauer ist, weigert er sich oft, mit mir überhaupt zu sprechen, geht nicht ans Telefon den ganzen Tag. Ich will immer reden, und merke wie er sich davon überfordert und angegriffen fühlt.
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wieselchen
Helferlein
83
München W, 28
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Sat, 12.Mar.05, 21:31 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Das "alte Problem" also.
Vielleicht kann man da auch einen Kompomiss finden? Du könntest es mal ansprechen, damit er Dir sagen kann, wie er sich fühlt in solchen Situationen. Und wie ER dann Konflikte lösen würde. Möglicherweise braucht er immer etwas Abstand, bevor er darüber reden kann. Wenn Du nämlich an dem Punkt bist, darüber reden zu können, hast Du Deine Argumente parat, die Gefühle sortiert. Er aber möglicherweise noch nicht. Blöd ist es aber auch wieder für Dich, wenn er sich dann nicht meldet oder nicht ans Telefon geht. Vielleicht könntet Ihr da auch eine Möglichkeit finden - dass er z.B. sagt, er kann noch nicht darüber reden - Du das aber auch dann akzeptierst. So ist bei Dir der Druck ein wenig weg und bei ihm aber auch.
Naja, und was das Sexuelle angeht: Wie ich schon angedeutet habe: Geschmäcker sind verschieden. Solange es kein Gesetz bricht, ist also alles erlaubt. Manche möchten das voll ausschöpfen - so wie er. NUR: Andere wiederum können es mit ihren Vorstellungen von Sex und auch von Moral nicht vereinbaren. Beide Seiten sind irgendwie verständlich. Wenn er einen Wunsch hat und die Befürchtung hat, er wird sich nie erfüllen, ist das sicher schlimm für ihn. Jetzt mal ganz unabhängig von der ART seiner Wünsche. Ich persönlich verstehe Deine Abneigung gut! Aber das spielt ja hier keine Rolle.
Auf jeden Fall stimme ich Aisha zu, dass Du Dich zu nichts zwingen lassen solltest, denn das würde die Unbefangenheit kaputt machen. Dennoch finde ich, dass man in einer PArtnerschaft auch nicht einfach kategorisch: "Nö, pfui, das mach ich nicht und fertig" sagen sollte, sondern zusammen ergründen muss, warum der eine unbefriedigt ist (oder bei Euch wahrscheinlich beide zum Teil).
Ich denke also, dass Ihr zusammen EURE Sexualität entdecken/entwickeln müsst. Nicht alles ist mit jedem Partner möglich. Vielleicht versteht er das, wenn Du es ihm erklärst. In einem breiteren Rahmen (also nicht nur aus Sexuelle bezogen) muss man immer in einer Partnerschaft Kompromisse eingehen. Und Abstriche machen. Die Kunst liegt im Kompromiss
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Selene
Forums-InsiderIn
242
neben der Spur W, 27
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Sat, 12.Mar.05, 21:42 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Ich stimme Dir völlig zu, kompromissmäßig. Bloß würde ich gerade im Bett lieber Kompromisse schließen, indem ich auf etwas verzichte und nicht indem ich mich erniedrigen lasse. Aber ich muss sagen, momentan fühle ich mich doch wieder soweit gestärkt, dass ich glaube, meine Grenzen wieder ohne allzuviele Schuldgefühle vertreten zu können. Gesamtbeziehungsmäßig ist es nunmal ein auf und ab, mal bin ich glücklich, mal nicht, aber ich bin auch die letzte, die sich eine Glücksgarantie wünscht. Es darf nur im Konflikt eine gewisse Vertrauensbasis nicht verlassen werden. (Wenn man z.B. droht, Schluss zu machen). Vieles ist ja auch eine Frage der subjektiven Sichtweise, wie auch immer bin ich jetzt wieder etwas zuversichtlicher. Danke!!!
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wieselchen
Helferlein
83
München W, 28
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Sat, 12.Mar.05, 21:55 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Es freut mich sehr, wenn es Dir was gebracht hat!
Noch eine kleine Bemerkung am Rande: Generell fühlen sich Frauen manchmal erniedrigt, weil sie vielleicht auch ein Problem damit haben, sich gehen zu lassen. Gut, bei den zur Disposition stehenden Praktiken hätten wohl viele ein Problem.
Aber im Bezug auf die Stringtangas oder sexy Kleidung z.B.: Manche Frauen setzen das ja dezent und bewusst ein, weil sie sich so als Frau sehen. Das ist auch wieder Geschmackssache, aber wenn man z.B. schöne Wäsche drunter trägt, ist man ja nicht gleich eine Schlampe. Das sieht keiner...
Gut, wie gesagt, das nur am Rande.
Jedenfalls wird es nicht schaden, wenn Du Deine Grenzen klar kommunizierst, das aber lieber in einem neutralen Kotext und nicht in einer Krisensituation aushaldelst.
Alles Liebe,
w.
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Curley
Helferlein
136
Wien W, 28
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Sun, 13.Mar.05, 11:26 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Selena,
Ich finde es sehr traurig wenn ich lesen muß das dein Freund nicht darauf reagiert das Du gewisse Dinge eben nicht tun möchtest und Dir dann noch ein schlechtes Gewissen einredet,meiner Meinung nach muß er es akzeptieren wenn er Dich liebt..es mag schon so sein das der Partner sexuelle phantasien hat die "etwas anders" sind auch das er sie Dir sagt aber wenn Du es nicht magst hat er das zu akzeptieren und nicht ständig wieder damit anzufangen ich würde mich denke ich trennen weil ich damit gar nicht klar kommen würde. Sag ihm das Du diese sachen nicht machen möchtest und es keinen sinn hat jedesmal neu anzufangen
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_________________ Curley
Gib niemals auf egal was Dir passiert ist |
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Selene
Forums-InsiderIn
242
neben der Spur W, 27
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Sun, 13.Mar.05, 19:52 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Curley,
es tut sehr gut, Deinen "Lass das nicht mit Dir machen"-Ratschlag zu hören. Das Problem ist aber irgendwie doch komplizierter als es auf den ersten Blick erscheint: Es fängt an als Spiel, ich bin ja auch dem Experimentieren nicht ganz abgeneigt und sich gegenseitig seine Phantasien zu erzählen kann ja auch sehr anregend sein. Schwierig wird es für mich dann, wenn für mich die Situation "kippt", die Ablehnung den Reiz überwiegt. Ab da wird es kritisch. Ich trau mich dann nicht richtig einfach Stop zu sagen und dass ich daran keinen Spaß mehr habe. Sondern ich mache so lange mit bis ich wirklich richtig abgeturnt bin und auch die Kurve nicht mehr kriege. Ich glaube, ich bräuchte da mehr Selbstbewusstsein, diese eindeutig zu ziehen, ich glaube, dann hätten wir es beide leichter. Dass mein Freund es mir nicht gerade leicht macht, dieses Selbstbewusstsein zu entwickeln, wenn er mich dann als langweilig und verklemmt darstellt, steht freilich auf einem anderen Blatt. Daran würde ich gern arbeiten.
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Curley
Helferlein
136
Wien W, 28
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Sun, 13.Mar.05, 19:58 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Selena
also ehrlich gesagt ich selbt könnte so nicht leben, nur lass nicht zu das du dinge tust die du nicht willst oder dir zuviel sind das macht dich innerlich nur kaputt
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_________________ Curley
Gib niemals auf egal was Dir passiert ist |
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Aisha
Forums-InsiderIn
187
Schweiz W, 44
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Sun, 13.Mar.05, 20:14 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Liebe Selene,
Du hast jederzeit das Recht nein zu sagen, auch wenn Du erst ja sagst, dazu, etwas neues zu probieren. Man merkt ja dann vielleicht erst, was man mag und was nicht. Vielleicht redest Du mit Deinem Freund einmal in einer guten Atmosphaere über dieses Stop und dass Du damit ein Problem hast.
Wenn Du es nicht schaffst, diese Grenze für Dich zu ziehen, hast du dann vielleicht schon darüber nachgedacht, das in einer Therapie zu lernen?
Sicher macht es Dir Dein Partner nicht einfach und aus meiner Sicht versucht er Dich zu manipulieren, indem er Dich abwertet. Es liegt jedoch in Deiner Verantwortung Deine Grenze zu erkennen und auch klar zu ziehen, egal wie Dein Freund auf Dich reagiert. Wenn Du das selber nicht schaffst, wäre eine Therapie sicher hilfreich. Selbstwertgefühl kann man nur bekommen, indem man sich und seine Bedürfnisse ernst nimmt und dafür einsteht, egal was die Konsequenzen daraus sind. Was macht Dir denn so Angst?
liebe Grüsse
Aisha
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_________________ Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. (Ellie Wiesel) |
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Selene
Forums-InsiderIn
242
neben der Spur W, 27
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Sun, 13.Mar.05, 22:03 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Hallo Aisha,
gute Frage, was mir so Angst macht. Eigentlich habe ich keine Angst, dass mein Freund sich von mir trennt, wenn ich nicht mitmache, oder überhaupt, dass etwas schlimmes passieren würde, rein rational. Aber ich habe eben Hemmungen, ihn zu enttäuschen, weil ich dann auch ein schlechtes Gewissen habe. Das bezieht sich nicht nur auf Sex, ich bin da prinzipiell so. Es fällt mir generell schwer, ihm einen Wunsch abzuschlagen, aber nicht nur ihm. Wenn ich z.B. einer Freundin verspreche, ihr beim Umzug zu helfen und werde dann aber krank, dann habe ich auch ein schlechtes Gewissen, obwohl ich ja nichts dafür kann. So ähnlich ist das da auch. Ich empfinde auch so, dass ich - da wir liiert sind und ich ja auch will dass er treu ist - ein Stück weit Verantwortung für seine sexuelle Befriedigung übernommen habe. (Bitte nicht falsch verstehen, er hat nie auch nur versteckt gedroht, fremd zu gehen, wenn ich nicht mitmache, keine Spur. Das würde er auch nicht so schnell, glaub ich, weil er selbst auch unbedingte Treue erwartet.) Es ist eben einfach nicht schön, ihn zu frustrieren.
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Aisha
Forums-InsiderIn
187
Schweiz W, 44
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Mon, 14.Mar.05, 0:31 Re: Angst, seine sexuellen Wünsche abzulehnen |
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Liebe Selene,
Du bist ganz sicher nicht für die sexuelle Bedürfnisbefriedigung von Deinem Freund verantwortlich. Ich glaub Dir gern, dass Du das so empfindest. Wenn man fast nicht anders kann, als es allen Recht zu machen (so empfinde ich Dein Post) und wenn das nicht geht und man dann ein schlechtes Gewissen bekommt, hat das seinen Ursprung meist in der frühen Kindheit. Ich glaub nicht, dass Du dieses Problem langfristig hier im Forum wirst lösen können, denn sowas geht ja schon sehr tief. Du lässt Dich z.b. anspucken, obwohl Dir das keinerlei Lust bereitet und lässt Dich erniedrigen. Das entspricht keineswegs Deiner Sexualität, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Manche Menschen mögen sowas, ja und dann ist es auch ok. Dir gefällt es aber nicht und es schadet Dir selber, wenn du das deinem Freund zuliebe über Dich ergehen lässt. Du untergräbst damit selber Dein Selbstvertrauen, das eh schon nicht sehr ausgeprägt ist. Es ist wunderbar wenn wir die Bedürfnisse des Partners befriedigen können, weil sich diese mit unsern eigenen decken, aber gegen die eigenen Bedürfnisse zu handeln um es zu tun, ist einfach nur schädlich für Dich, vor allem im Bereich der Sexualität. Sicher ist es nicht schön den Partner zu frustrieren,aber wenn er nicht mit ganz fiesen Tricks kommt, kann man das aushalten .
Ich möchte Dir wirklich nochmal nahelegen Dir mal über eine Therapie Gedanken zu machen. Dort könntest Du lernen, Deine eigenen Bedürfnisse wahr zu nehmen, zu lernen Dich abzugrenzen, auch nein zu sagen und zu helfen wenn du kannst und grad genug Energie frei hast, wenns nicht geht aber ohne schlechtes Gewissen zu bleiben.
liebe Grüsse
Aisha
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_________________ Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. (Ellie Wiesel) |
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