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Besorgte Freundin
neu an Bord!
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Deutschland W, 29
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Fri, 11.Mar.05, 16:35 Meine Freundin - somatoforme Störung?! |
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Hallo,
ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, wie ich mich gegenüber einer Freundin (Mitte 30) verhalten soll, die offenbar an einer Somatisierungsstörung leidet. Sie neigt schon lange zu Stimmungsschwankungen, Paranoia und allerlei anderen seelischen und körperlichen Beschwerden bis hin zu Suizidversuchen.
Hat sich, wohl auch durch eine stabile, wenn auch nicht recht glückliche Partnerschaft die letzten Jahre gebessert.
Jetzt allerdings nehmen seit 2-3 Jahren ihre körperlichen Beschwerden immer mehr zu. Alles aber Dinge, die von außen betrachtete undramatisch scheinen- Magenprobleme, Menstruationsprobleme, diffuse Schmerzen mal hier, mal da, Konzentrationsstörungen, sexuelle Probleme, unbegründete Angst, an schlimmen Dingen zu leiden und eine unangemessene Besorgnis wegen ganz leicht erhöhtem Blutdruck und erhöhten Cholesterinwerten. Dazu natürlich fast ununterbrochen Erkältungen, Husten, Verspannungen...
Sie redet kaum noch über etwas anderes. Beruflich und privat stagniert alles. Ihr Verhalten - wechselnde Ärzte, besorgniserregender Medikamentenkonsum etc. - macht sie natürlich auch nicht gesünder.
Seltsamerweise kennt sie sich medizinisch fast gar nicht aus, obwohl sie sich ununterbrochen damit beschäftigt.
Ich versuche bisher recht erfolglos, ihre Aufmerksamkeit auf andere Themen zu lenken (Beruf, Hobbies etc.), ihre Beschwerden ein bisschen weniger dramatisch zu betrachten (a la "jeder hat mal Bauchweh, das ist kein Zeichen für schlimme Krankheiten"), um ihr die Panik zu nehmen bzw. ihr für ihre Beschwerden Ratschläge zu geben, wie sie sie natürlicher in den Griff bekommt (Kneippen, Yoga, Phytotherapie), aber auch, wenn sie mir oft zustimmt, ändert sie nichts an ihrem Verhalten und würde am leibsten bei jedem Husten Antibiotika schlucken. Sie ist sehr leicht gekränkt, daher bin ich zwar ehrlich, aber vorsichtig. Ganz zaghaft habe ich ihr auch mal Psychotherapie empfohlen, aber trotz vager Zustimmung "kommt immer was dazwischen" bei ihr.
Inzwischen lässt sie sich sogar auf sehr unangenehme und nicht ganz ungefährliche Untersuchungen und Therapien ein.
Wie kann ich ihr helfen, diesem Teufelskreis zu entkommen, ohne sie vor den Kopf zu stoßen?
Eine besorgte Freundin
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wieselchen
Helferlein
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München W, 28
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Sat, 12.Mar.05, 20:30 Re: Meine Freundin - somatoforme Störung?! |
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Ein wenig klingt es mir schon danach.
Gerade wenn sie auf Tipps nicht eingeht, die tatsächlich zu einer Besserung führen könnten.
Man nennt das auch "Krankheitsgewinn" - durch die Symptome können die entsprechenden Menschen Verantwortung entkommen (=primärer Krankheitsgewinn) und bekommen auch noch eine Portion Mitleid (=sekundärer Krankheitsgewinn).
Eine Therpie wäre wahrscheinlich wirklich gut, zumal sie ja auch noch unter anderen Problemen leidet. Als Freundin hast du m.E. richtig gehandelt, indem Du nicht mehr auf die Symptome eingehst, sie aber weiterhin unterstützt.
Es ist eine Gratwanderung: Wenn Du sie darauf ansprechen würdest, dass wahrscheinlich keine körperliche Ursache vorliegt, könnte das Eure Freundschaft schon gefährden.
Vielleicht solltest Du beim Thema Therapie nicht locker lassen. Sie könnte ja z.B. in Deiner Gegenwart einen Termin ausmachen!
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Besorgte Freundin
neu an Bord!
4
Deutschland W, 29
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Mon, 14.Mar.05, 8:26 Re: Meine Freundin - somatoforme Störung?! |
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Dankeschön, ich werde versuchen, sie zu motivieren. Vielleicht kann ich ihr vermitteln, dass man mehr von Leben hat, wenn man sich auch mal mit anderen Dingen beschäftigt...
Gibt es - falls das jemand weiß - Therapieformen, die besonders geeignet sind? Also VT oder eher was Tiefenpsychologisches oder...?
Ciao
die besorgte Freundin
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dunika1978
sporadischer Gast
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B-W W, 28
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Tue, 05.Jun.07, 20:04 Re: Meine Freundin - somatoforme Störung?! |
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hallo,
erstmal finde ich es toll, dass du dir so gedanken machst. ich leide vemutlich auch an somatoformen störungen und hab in den letzten wochen gemerkt, dass ich gar niemanden zum reden habe. das macht um so mehr traurig... mach mir deswegen auch wieder gedanken und denke, dass es ja an mir irgendwie liegen muss... usw. - ist ein ewiger kreislauf mit den grübeleien.
hör ihr weiterhin zu und hab ein offenes ohr. versuch sie weiterhin zu ermutigen eine therapie zu machen. hast du ihr gegenüber schon deine vermutung einer somatoformen störung geäußert??? wenn nicht dann tu das mal, dann wird sie sich auch über dieses thema informieren und vielleicht findet sie sich ja selbst in den symptomen und versucht gezielter auf die problematik einzugehn.
viel erfolg und grüße
dunika
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