Ich kann jederzeit aufhören...

sporadischer Gast 28 Berlin W, 43

Es fing bei mir vor 3 Jahren an - ich bekam vom Arzt Betablocker gegen meine Kopfschmerzen verschrieben. Diese Tabletten verursachten große Fressattacken bei mir. Ein halbes Jahr lang habe ich das mitgemacht! Essen ohne Ende. Ständig war ich überfüllt. Mir wurde regelrecht schlecht, ich habe mich übergeben und anschließend gleich weiter gegessen.
Nach 6 Monaten hatte ich satte 20 Kilo mehr drauf!!!
Ich habe die Tabletten abgesetzt und ein Jahr lang gekämpft, um 10 Kilo davon wieder weg zu bekommen. Dann hörte ich auf zu rauchen und die 10 Kilo waren ganz schnell wieder drauf.

Ich fing an mit Sport. Viel Sport und ich schaffte auch wieder 8 Kilo runter, aber dann kam der Schlaganfall meiner Mutter im November 2004. Plötzlich waren große Probleme da die mir wohl nach und nach meinen Verstand raubten.

Ich bekam wieder Fressanfälle. Zuerst nur ein bis zwei Mal die Woche, die ja noch erträglich waren. Dann ein Blick auf die Waage - verdammt! 3 Kilo zugenommen. Manchmal fing ich dann an, mir nach so einer Fressattacke den Finger in den Hals zu stecken. Ein schönes Gefühl wenn der Magen wieder leer ist! Ich treibe weiter Sport, aber kein Erfolg bei meinem Gewicht.
Ich möchte nicht mehr als fette Qualle herumlaufen!!
Die Probleme mit meiner Mama werden immer größer, je näher der Tag rückt, dass sie wieder nach Hause kommt. Die Probleme verstärken sich, weil mein Gewicht auch zunimmt.
Ich fresse immer mehr und stecke mir immer häufiger den Finger in den Hals. Egal, ich kann ja jederzeit aufhören!
Hinzu kommt, dass ich Reflux habe und mir beim vielen Essen ja auch immer gleich eine Speiseröhrenentzündung einfange, also auch noch Schmerzen dazu. Ein Teufelskreis.

Mittlerweile sieht es so aus, dass ich, sobald ich etwas gegessen habe, mit Übelkeit herumlaufe. Nach jedem Essen stecke ich mir den Finger in den Hals und meist habe ich Glück, dass sich mein Magen auch richtig gut entleert. In den letzten Tagen habe ich schon Blut gespuckt, wahrscheinlich durch dem Reflux. Ich habe innerhalb von einer Woche 3 Kilo abgenommen, so dass ich automatisch angespornt werde, es weiterhin zu tun, obwohl ich weiß, dass es falsch ist.

Ich habe mit meiner Ärztin darüber gesprochen und sie sagt, ich brauche professionelle Hilfe und sie wird mir einen Psychiater raussuchen, der mir dabei hilft.
Noch bilde ich mir aber ein, dass ich jederzeit aufhören kann....

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

ich glaube es gibt keinen essgestörten der nicht davon überzeugt ist, jeden moment damit aufhören zu können.

am besten: einfach versuchen.

findest du dich nach wenigen stunden/tagen/wochen bei dem gedanken wieder, du kannst eh weiter machen weil du ja aufhören kannst - bist du NICHt in der lage aufzuhören. dann hol dir hilfe.

sporadischer Gast 28 Berlin W, 43

Bei mir sieht es im Moment so aus, dass ich mir sage - na klar, schaff ich das jederzeit, aber egal, ob ich nun wirklich aufhören kann oder nicht, ich bekomm ja sowieso bald Hilfe. Ein Widerspruch, ich weiß...
Also mach ich doch noch möglichst lange so weiter und senke mein Gewicht so weit es geht.

Forums-InsiderIn 272 Deutschland W, 26

Viti1961 wrote:

Bei mir sieht es im Moment so aus, dass ich mir sage - na klar, schaff ich das jederzeit, aber egal, ob ich nun wirklich aufhören kann oder nicht, ich bekomm ja sowieso bald Hilfe. Ein Widerspruch, ich weiß...
Also mach ich doch noch möglichst lange so weiter und senke mein Gewicht so weit es geht.

Na dann, viel Erfolg...

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