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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Mon, 07.Mar.05, 17:41 Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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Jetzt sitz ich hier und möchte nichts lieber tun, als in die Stadt fahren und Koks (oder notfalls Heroin) holen. WAS tut Ihr, wenn Ihr nicht mehr weiter wisst, wenn die Gier nach Dope überhand nimmt? Womit lenkt Ihr Euch ab? Ich trinke dann ein Bier (wodurch die Lust, etwas zu konsumieren nur noch mehr zunimmt) oder zwei oder drei .... (und dem entsprechend grösser wird die Gier ... ) . Das theoretische "Wissen" was zu tun ist, kenn ich in und auswendig - sich jemandem anvertrauen, Selbsthilfegruppen besuchen, sich mit Freunden zu treffen und das Problem zu besprechen, sich abzulenken, ..... . Nur einen wirklich realistischen Ausweg finde ich einfach nicht ....... .
Hat denn wirklich keiner einen Tip für mich? Gibt`s doch nicht! Übrigens gehe ich heute nicht etwas holen - aber der Frust ist riesengross und es k.... mich unheimlich an.
gruss liv
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Black Bauer
Helferlein
70
in da Hut M, 23
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Tue, 08.Mar.05, 7:49 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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Hi Liv!
Erstmal Gratulation, dass du dir nix geholt hast. Mit Koks ist das so ne Sache, einerseits ist es nicht wie kiffen, weil man ja auch körperlich recht schnell abhängig wird, andererseits hast du im Gegensatz zu Alk den Vorteil, dass du nicht überall damit konfrontiert wirst. Ich würde dir raten Situationen zu meiden in denen du sonst kokst bzw. die Orte an denen du welches bekommst. Hast du's schonmal mit Atem- und Entspannungsübungen versucht? Ich weiß die wirken keine Wunder, aber sie könnten die Entzugserscheinungen ein wenig lindern.
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_________________ "you ain't got enough calcium to have a bone to pick" - Ras Kass |
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Tue, 08.Mar.05, 8:20 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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hi Black Bauer (woher dieser Nick? ),
vielen Dank für Deine Antwort.
Vom Kokain wird man körperlich nicht abhängig. Und man macht auch keinen wirklichen Entzug durch (vielleicht ist man etwas müde, aber mehr nicht) - Gott sei Dank! Ich habe vor vielleicht sieben Monaten mit dem koksen aufgehört (seither hatte ich etwa zwei/drei Rückfälle), aber es gibt einfach Momente, wo ich unheimlich das "Reissen" bekomme und gestern ging es mir mal wieder ziemlich dreckig. Aber heute bin ich sehr froh, dass ich nicht rückfällig wurde .... . Die Idee mit den Atem- und Entspannungsübungen ist gut! Werd ich mir merken - vielleicht kann man damit auch etwas von der Lust nach Koks ablenken.
Ich weiss in solchen Momenten einfach nicht, was ich machen soll. Und gestern fiel mir nichts anderes ein, als hier zu schreiben.
Kiffst Du denn? Ich nicht - hat mir nie besonders zugesagt.
Ich wünsche Dir, Black Bauer, einen schönen Tag (jetzt könnte es dann schon endlich mal wieder aufhören mit der Schneierei! Mir reichts! )
gruss liv
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traube
Helferlein
54
niederösterreich W, 30
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Tue, 08.Mar.05, 8:38 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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guten morgen liv!
hör in dich selbst rein, warum du so eine gier nach koks verspührst, hast du dann "mehr" leben in dir , oder was würde sich nach dem reinziehen verändern ??? ich kenne das ganze "nur" mit chic und kiffen, und denke rauchen tue ich einfach um nicht ständig zu essen (ersatzbefriedigung) und kiffen (weil ich denke, ist meist dann eh nicht so) das es mich entspannt macht und mir die sorgen wegraucht ... blödsinn!!!
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JonnyC.O
Helferlein
78
Hamburg M, 21
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Tue, 08.Mar.05, 14:36 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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hi
also ich hab in meiner "aktiven" (widerspruch ) kifferzeit, wenn ich mal kein weed hatte, immer 2-3 Bier getrunken, aber das kann man wohl mit koks nicht vergleichen was?
ich würde wohl wenn ich an deiner stelle wär kannenweise kaffee trinken um ansatzweise an dieses wachheitsgefühl zu kommen...
oder meine freundin aufsuchen, liebe machen !!!!
wenn ich keine freundin hätte, naja... dann würde ich wohl ständig onanieren
nee aber, wenn´s wirklich ganz schlimm für dich wird: zur not besauf dich, so seh ich das...
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somaaa
sporadischer Gast
10
W, 29
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Tue, 08.Mar.05, 14:48 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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Liebe Liv !
Ich habe hier im Forum schon einiges von Dir gelesen, ob ich Dir allerdings Ratschläge geben kann weiß ich nicht aber Du kannst sowas von Stolz auf Dich sein was Du aus Deinem Leben gemacht hast !!
Erinner Dich einfach etwas zurück, WARUM Du letztendlich aufgehört hast, Dich zuzumachen. Es gibt bestimmt einen Grund sonst hättest Du diesen verdammt beschwerlichen Weg den Du jetzt gehst nicht eingeschlagen. Ich glaube gelesen zu haben das Du Kinder hast, sag Nein für Dich, Dein Leben, für Deine Kinder, für Deine Zukunft, Deine Seele.
Das Wetter ist momentan echt schlecht für die Psyche, geht mir genauso, es sollte endlich Frühling werden. Wirds bestimmt auch bald.
Was ich tue um mich nicht zuzumachen, um keinen Rückfall mehr mitmachen zu müssen, egal ob Drogen oder Männer ( mit ihnen kann man sich verdammt gut wegmachen ). Ich möchte mich nicht schämen müssen, weder vor mir noch vor anderen und bleibe zuhause, schreibe in mein Tagebuch, lese, versuche einsam zu sein, dies auszuhalten und mir über mich klar zu werden. Ich umgebe mich mit für mich schönen angenehmen Dingen, muß mich in dem Moment selbst aushalten, höre entspannte Musik und entspanne.
Wenns ganz ganz schlimm wird, gehe ich neuerdings in ein Forum und versuche das was mir so weh tut mit anderen zu teilen und dann ist es gleich nur halb so schlimm. Aber das weißt Du ja eh schon
Ich weiß nicht ob Dir das hilft, Liv aber ich wünsche Dir das Du nicht in die Stadt fährst um Dir das eine oder das andere zu holen.
Liebe Grüße soma
[/quote]
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HerrRossisuchtdasGlück
Forums-Gruftie
660
Funkhaus Europa M, 35
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Tue, 08.Mar.05, 15:54 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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Liv, Du hast selbst schon deine Frage beantwortet:
Quote: | Das theoretische "Wissen" was zu tun ist, kenn ich in und auswendig - sich jemandem anvertrauen, Selbsthilfegruppen besuchen, sich mit Freunden zu treffen und das Problem zu besprechen, sich abzulenken, ..... . Nur einen wirklich realistischen Ausweg finde ich einfach nicht ....... |
Quote: | Das theoretische "Wissen" ... |
Liest sich für mich so, daß Du es noch nicht in die Praxis umgesetzt hast,
ausser in die Psychotherapiepraxis in Form von Beiträgen ?
Also, auf, auf...ohne "Wenn und Aber"...?!
Quote: | Nur einen wirklich realistischen Ausweg finde ich einfach nicht ....... |
Hört sich für mich an wie: Nur eine realistische Ausrede, wieder
anfangen zu können/zu dürfen, finde ich einfach nicht.
Dein Vorschlag an Dich selbst mit den Besuch von Selbsthilfegruppe(n)
möchte ich als hilfreich unterstreichen und betonen.
Bist Du nicht auch ein wenig neugierig auf die Dynamik, die
solche Selbsthilfegruppen auf Dich und auf sich haben können ?!
Auf die Chancen der Entwicklung ?!
HerrRossi
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Nunca
Helferlein
67
Wien W, 25
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Tue, 08.Mar.05, 16:55 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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Hi Liv
toll das du durchhältst.
Was mir immer hilft, wenn ich den gedanken an was zu rauchen nicht loswerde, ist das ich mir bewusst mache, wie sehr sich mein Leben gebessert hat, und warum ich eigentlich aufhören wollte.
ich konzentrier mich immer sehr stark auf dieses Gefühl des "Nie-Mehr-Wieders" und des "schau-wie-viel-besser-es-dir-jetzt-geht" und meist wird die Sucht dann geringer.
alles gute
Nunca
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_ananas
sporadischer Gast
10
DE W, 38
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Tue, 08.Mar.05, 20:19 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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liebe liv,
ich habe schon viel von dir gelesen und kann dir sicherlich keine guten ratschläge geben, da ich persönlich keine probleme mit drogen habe und dieses gefühl nicht nachvollziehen kann.
ich werde aber leider von zeit zu zeit mit diesem thema konfrontiert, da ich einen koks-abhängigen partner habe. er hat lange zeit (über 10 jahre) auch chemie konsumiert und ist vor einigen jahren im koks-rausch aus dem zweiten stock gesprungen. er hatte wohl mehrere schutzengel, denn am anfang war noch nicht mal klar, ob er jemals wieder laufen kann.
seit wir uns kennen (vier jahre) hatte er einige rückfälle, im schnitt drei bis vier mal im jahr.
dieses forum und besonders die beiträge von jemandem wie dir, liebe liv, die hier unverblümt mitteilen, was in ihnen vorgeht wenn der schweinehund sich bemerkbar macht, haben mir sehr geholfen mit meinem partner und seiner sucht zu leben.
ich habe den eindruck, dass du auf dem richtige weg bist und je öfter du es schaffst, den schweinehund zu verachten, desto weniger wird sich zeigen. ich wünsche dir alles gute.
viele grüsse
oratorin
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Tue, 08.Mar.05, 20:36 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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hi JonnyC.O,
Du hast mich mal wieder zum grinsen gebracht - danke!!!
Ich mag Deine Antwort auf mein "Problem"!!
Ich finde den Ausdruck "aktive Kifferzeit" prima. ICH war bekifft immer äusserst passiv.... .
Weisst Du, was das Verreckte daran ist? Dass MICH zuviel Kaffee noch viel mehr "giggerig" auf Koks macht. Dieses unheimliche Kribbeln/Nervös-sein ist ganz ähnlich, wie wenn man sein letztes Koks verballert hat und nun nichts mehr hat - dann ist die Lust am allergrössten. Das ist furchtbar und macht unbeschreiblich grosse Lust nach mehr Koks.
Und weisst Du, was noch viel gemeiner ist? Dass ich, wenn ich getrunken habe, erst recht noch viel mehr Lust nach Koks habe ..... (und doch trinke ich mein Bier)
Deine Idee, wenn man Lust nach Koks hat, Liebe zu machen ist absolut süss! Nur leider habe ich dann alles andere als Lust nach Sex! Dann will ich KOKS, einen deftigen Kick, und keinen Mann... . Nur Koks!!
Alles, alles Liebe, gruss liv
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Tue, 08.Mar.05, 21:16 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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Schön som(a?), etwas von DIR zu "hören" - bist mir vom Nick her auch nicht unbekannt.
Ich denke leider nicht, dass ich auf überhaupt was in meinem Leben stolz sein kann ... Doch!!! Auf meine tollen Kinder, die sind einfach genial -doch Kinder zu bekommen ist keine grosse Kunst (aber sie sind wirklich gelungen und totale Schätze) !
Aber ich habe keine abgeschlossene Ausbildung (war drei Jahre im Lehrersemi, aber da schon so drauf, dass es überhaupt ein Wunder ist soweit gekommen zu sein... ) und auch sonst kaum Berufserfahrung. Ich kann jemandem sagen, wie er obdachlos (wie ich lange war) über die Runden kommt oder wie man sich Ärzte weichkocht ... aber das sind ja keine erstrebenswerten Eigenschaften .... .
Ich war gestern mal wieder ziemlich am Ende. Aber Du hast schon recht, ich habe zwei gute Gründe (meine Kleinen) nicht rückfällig zu werden. Das erste war zwar nicht geplant (man glaubte, ich könnte aufgrund meiner deftigen Suchtzeit gar nicht mehr schwanger werden und alles sei "dahin". Und als meine Schwangerschaft bekannt wurde, redete mein Arzt sooo laaaange auf mich ein, es abzutreiben (und ich immer noch nein sagte), dass er mich einem Psychiater übergab. Aber der sah schnell, dass er mich nicht umstimmen konnte - ich (und mein Freund) wollte(n) dieses Kind. Und heute möchte ich diese Tochter keine Minute mehr missen. Sie ist einfach perfekt und sowas von liebenswert!
Gell das Wetter ist hässlich. Gestern und heute hat es bei uns wieder geschneit - es hört wohl nie wieder auf..... . Wenn nur der Frühling endlich käme ....
Du hast schon recht, man kann sich mit den verschiedensten Dingen zumachen; Koks (bei mir), sonstige Drogen, Sport, Männer (!), .... ich finde, Du brauchst Dich vor GAR keinem schämen zu müssen - denk, wiiiiiiieviele Frauen "ziehen sich Männer rein" nur um sich besser zu fühlen? Um die Gewissheit zu haben, begehrenswert zu sein .... . Ich denke, man MUSS sich Dinge suchen, die einem gut tun (wie bei Dir Musik, im Tagebuch zu schreiben, ..... ).
Ich habe mich heute etwas (nein ganz! ) geschämt, dieses Thema hier angeschnitten zu haben. Aber es tat in dem Moment gut, den ganzen Frust und die Gier mal niederzuschreiben. Und wenn ich die netten Antworten sehe, tut dies gut. Man fühlt sich nicht mehr ganz sooo allein.
Nein, nein, ich bin gestern - Gott sei Dank (ich wäre ja heute so enttäuscht von mir selber!!!) - nicht mehr in die Stadt gefahren und abgestürzt. Ich bin froh etwas ausserhalb zu wohnen, denn da überlegt man es sich dreimal, ob man nun wirklich die Reise auf sich nehmen will, nur um was zu holen.
Ich danke Dir für Deine Antwort und grüsse Dich herzlich, liv
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Tue, 08.Mar.05, 21:44 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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hoi traube,
danke für Deine Antwort!
Ist vielleicht eine schwere Frage, die Du mir da stellst .... . Ich denke das tolle am Konsum von Koks finde ich, dass ich mich gleichwertig, mich der Situation gegenüber stark fühle. Es gibt einem das Gefühl von vollwertig-sein, von Stärke und Sicherheit, von Glück und Wonne .... ich merke gerade selber genau, wie ich mich wehre, mich in diese Situationen reinzufühlen und dies zu beschreiben ... da nimmt die Gier darauf mehr zu, als es mir lieb ist. Kokain sehe ich selber als "Luxus". Als ich noch auf Heroin und obdachlos war, da konsumierten wir Koks eigentlich nur, wenn es uns finanziell gut ging. Es IST eine "Luxus-Droge" und macht einen noch mehr kaputt, als Heroin. Eigentlich HASSE ich Koks! Es ist ZU übermächtig und geisselt einen. Koks kann , fünf, .... Stunden Warten auf uns - sowas ist doch nicht normal! Koks macht ja auch körperlich nicht abhängig - daher gibt es keinen wirklichen Grund so geil darauf zu sein. Nur leider bin ich dies hin und wieder mal - wie gestern.
gruss liv
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_ananas
sporadischer Gast
10
DE W, 38
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Tue, 08.Mar.05, 22:04 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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liebe liv,
mein partner und ich reden viel über diesen "schweinehund" und wie plötzlich er sich bemerkbar macht. besonders bemerkbar macht er sich, wenn er alkohol getrunken hat. die bereitschaft ist dann noch höher, weil man ja alles so easy sieht und - wie du es schon beschrieben hast - das eine mal ja nichts ausmacht und es wirklich das letzte mal ist.
meinem freund hilft es dann oftmals an den tag danach zu denken. bei ihm ist es dann immer besonders schlimm. er hat schwere depris, kann keinen schlaf finden und haluziniert. irgendwann habe ich ihn mal dabei mit der kamera aufgenommen... leider hat er bis heute nicht den mut gehabt sich das anzuschauen.
du hast schon viel geschafft im leben. viele haben nicht die kraft, die du hattest. du hast tolle kinder und die fähigkeit über deine probleme zu sprechen. damit hilfst du nicht nur dir sondern auch menschen mit ähnlichen problemen. du bist offensiv und ziehst dich nicht in ein schneckenhaus zurück und mit dieser einstellung wirst du es bestimmt schaffen.
vielleicht solltest du deine geschichte mal aufscheiben. damit könntest du vielleicht dir und anderen helfen.
alles gute
oratorin
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Black Bauer
Helferlein
70
in da Hut M, 23
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Wed, 09.Mar.05, 8:51 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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liv1 wrote: | hi Black Bauer (woher dieser Nick? ), |
Ist bloß eine Hommage (oder doch eher eine Persiflage?) an die Black-Power Bewegung, ich bin weder Farbiger noch Landwirt.
Quote: | Vom Kokain wird man körperlich nicht abhängig. |
Tatsächlich, du hast recht. Da lauf ich durchs Leben im Glauben ich kenne mich aus und dann erlieg ich dem Irrtum, Kodeine würden körperlich abhängig machen
Quote: | Kiffst Du denn? Ich nicht - hat mir nie besonders zugesagt. |
Nicht mehr, oder besser gesagt kaum. Ich hab in den letzten 2 Jahren vielleicht 5 mal was geraucht. Dafür hab ich in der Zeit die ersten Näschen (Koks, MDMA und Speed) probiert, aber eigentlich bin ich momentan nicht stark suchtgefährdet (ich weiß, das sagen sie alle)
Quote: | Ich wünsche Dir, Black Bauer, einen schönen Tag (jetzt könnte es dann schon endlich mal wieder aufhören mit der Schneierei! Mir reichts! |
Dir auch einen schönen Tag. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist mit der Enthaltsamkeit wenn du ständig den "Schnee" siehst
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_________________ "you ain't got enough calcium to have a bone to pick" - Ras Kass |
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Wed, 09.Mar.05, 14:28 Re: Was tun um Koks-Rückfälle zu vermeiden?? |
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hi oratorin,
ich hoffe Dir geht`s gut. Ich hab mich wieder etwas "erholt".
Quote: | mein partner und ich reden viel über diesen "schweinehund" und wie plötzlich er sich bemerkbar macht. besonders bemerkbar macht er sich, wenn er alkohol getrunken hat. die bereitschaft ist dann noch höher, weil man ja alles so easy sieht und - wie du es schon beschrieben hast - das eine mal ja nichts ausmacht und es wirklich das letzte mal ist. |
Dein Partner konsumiert auch Koks? Und auch noch anderes (Heroin, Tabletten, ... )? Ich selber bin - Gott sei Dank - seit knapp acht Jahren vom Heroin und eben (wie schon erwähnt) seit sieben Monaten (mit wenigen Rückfällen) vom Koks weg. Aber ich nahm/nehme noch Methadon. Dieses konnte ich jetzt in den letzten zwei/drei Monaten auf ein Sechzigstel reduzieren und lebe nun eigentlich ohne den Mist ganz gut.
Wo ich, wie Dein Partner aufpassen muss, ist der Alk. Dieser nimmt einem schon etwas die Hemmungen wieder Koks (oder was auch immer) zu nehmen. Alk macht irgendwie gleichgültig und man sieht einen Rückfall nicht mehr als sooo schlimm an. Ich hatte wohl noch nie einen Rückfall, ohne dass ich vorher getrunken habe.
Konsumierst Du selber gar nichts?
Ja bei uns in der Therapie wurde auch oft von diesem "inneren Schweinehund" gesprochen. Er fällt einen meist dann an, wenn man eh schon "unsicher" ist. Er zeigt sich immer und immer mal wieder - denkst Du, das hat irgendwann mal ein Ende? Oder muss man einfach lernen damit zu leben - dumme Frage, klar muss man lernen damit umzugehen. Was denn sonst!?!
Quote: | meinem freund hilft es dann oftmals an den tag danach zu denken. bei ihm ist es dann immer besonders schlimm. er hat schwere depris, kann keinen schlaf finden und haluziniert. irgendwann habe ich ihn mal dabei mit der kamera aufgenommen... leider hat er bis heute nicht den mut gehabt sich das anzuschauen. |
Oh ja, der Tag danach ist immer fürchterlich. Mich gurkt es dann immer so an, dass mir halb schlecht wird. Man sollte sich das vor einem Absturz vor Augen führen, da hast Du recht.
Mein Freund (Paps der Kinder) hat mich auch mal gefilmt, wo ich durch die Wohnung gespickt bin - hatte auch noch nie den Mut (Lust darauf) dies anzusehen .... .
Quote: | du hast schon viel geschafft im leben. viele haben nicht die kraft, die du hattest. du hast tolle kinder und die fähigkeit über deine probleme zu sprechen. damit hilfst du nicht nur dir sondern auch menschen mit ähnlichen problemen. du bist offensiv und ziehst dich nicht in ein schneckenhaus zurück und mit dieser einstellung wirst du es bestimmt schaffen. vielleicht solltest du deine geschichte mal aufscheiben. damit könntest du vielleicht dir und anderen helfen. |
Kürzlich kam ich schon etwas ins Grübeln. Da hat mir ein Sozialarbeiter/Drogenberater von früher telefoniert und mich angefragt, ob ich nicht bereit wäre, eine Dok über mich machen zu lassen. Wir hatten, als ich noch auf Heroin und obdachlos war, mal angefangen mein Leben zu filmen und da ich kurz darauf wegzog, verlief sich das im Sand (obschon er immer mal wieder nachgefragt hat). Und jetzt wo wir wieder zurückgezogen sind, wollte er mit einem Journalist und Filmemacher zusammen (fürs Regionalfernsehen) den "Film" fertig machen und ausstrahlen ...... . Aber ich habe abgesagt. Hätte ich keine Kinder, hätte ich es vielleicht gemacht - aber so nicht! NOCH nicht zumindest. Aber die alten Aufnahmen würde ich sehr gerne mal wieder angucken.
Weisst Du, was schon immer mein Traumberuf war (bevor ich je mit Drogen zu tun hatte)? Drogenberaterin. Und das würde ich in etwas fernerer Zukunft auch total gerne machen! Aber da muss ich meine eigene Sucht zuerst noch endgültig in den Griff bekommen und noch mehr Abstand von der Vergangenheit bekommen. Und ob ich so eine Ausbildung noch hinbekäme, weiss ich nicht.
Grüsse, liv
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