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Sandkorn82
sporadischer Gast
14
Wien W, 22
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Fri, 04.Mar.05, 15:14 Alkoholiker in der Familie - wie helfen? |
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die ganze familie will meinem onkel helfen.. aber egal wie man es macht.. es klappt rein gar nichts..
er trinkt schon mehr oder weniger seit ich denken kann.. aber seit einem jahr oder sogar 2.. ist es extrem schlimm.. seit einem halben jahr zirka ist er arbeitslos.. dadurch wurde es natürlich noch schlimmer.. arbeit findet er in dem zustand so und so keine.. dass man sagen könnte er reißt sich vielleicht wegen der arbeit ein bissl zusammen.. er hat außerdem leichte eptileptische anfälle.. da sich die tabletten mit dem alk nicht vertragen lässt er die tabletten weg.. hat sie öfter.. fällt jedes mal.. hat sich schon zig löcher so in den kopf geschlagen.. usw.. da er nix erzählt oder so kann ich nicht sagen wie viel er trinkt.. aber er trinkt auf jeden fall täglich.. und da sicher nicht gerade wenig.. und eher schnapsartige sachen.. freunde hat er auch keine mehr .. is vielleicht eh besser so.. zum saufen fandens ihn alle toll.. aber als das mit den anfällen anfing hat sich jeder abgeseilt.. weil sie das risiko nicht eingehen wollten dass er in ihrer gegenwart nen anfall hat.. andererseits sitzt er noch öfter allein daheim und sauft noch mehr..
auf jeden fall haben wirs (oder besser gesagt hauptsächlich meine mutter) schon auf zig arten versucht .. mal haben wir ihn einfach machen lassen.. vielleicht kommt er von selbst zur besinnung.. dann haben wir ihm unsre hilfe angeboten.. einmal wollte er sogar mit meiner mutter (als beistand) zu einem arzt.. er hat brav nen krankenschein besorgt.. da waren wir schon froh drüber weil er ja sonst gar nix mehr zam bringt.. was war.. meine mutter konnte sturm läuten.. er hat ihr nicht aufgemacht als sie ihn abholen wollte.. autofahren wäre selbstmord.. am nächsten tag hat er gemeint es tut ihm leid.. nur er hat sich nicht mehr getraut.. da hatte meine mutter was davon die sich extra frei genommen hat..
dann haben wir ihm einmal alles "an den kopf geschmissen".. und ihm ehrlich gesagt dass wir glauben dass ers in dem zustand nicht mehr lang macht.. wir waren schon einfach so verzweifelt und dachten uns vielleicht behirnt ers dann.. aber auch nix..
angeblich bin ich sein "liebling".. und auf mich hält er am meisten aus der familie.. ich hab mich bis jetzt eigentlich nie groß eingemischt.. weil ich mir dachte es hat eh keinen sinn.. letztens hab ich ihm dann gesagt er soll bitte endlich was tun.. dass es mir egal wäre ob er arbeitslos ist oder was auch immer.. aber mir geht es um seinen körperlichen zustand.. er sah mich an als hätte er die erleuchtung.. aber ich glaub das hatte er so und so nach 5 minuten wieder vergessen gehabt.. es hat sich nach wie vor nix geändert..
ach ja.. mittlerweile vergisst er alles.. er zeigt meiner schwester schon zum 10ten mal seine "neue" couch.. mich hat er an einem tag 5 mal angerufen und sich bedankt weil ich ihm ein bewerbungsschreiben geschrieben hab.. (das im endeffekt eh nix brachte .. aber das war mir eh klar.. überhaupt wenn er mit ner fahne zum gespräch auftaucht..)
auf jeden fall wissen wir nicht mehr was wir tun solln.. einerseits können wir nicht helfen .. andererseits können wir doch nicht zusehen bis er sich zu tode gesoffen hat.. ich hoffe hier kann mir jemand einen rat geben was wir machen können..
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_________________ lg
Sylvia |
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Sun, 06.Mar.05, 16:35 Re: onkel alkoholiker - wie helfen? |
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Hi Sandkorn,
es tut mir sehr leid, dass Ihr so unter der Sauferei Deines Onkels zu leiden habt. Als Verwandte und Freunde von Alkoholikern muss man eine dicke Haut haben.
Ich glaube, Ihr könnt Deinen Onkel nicht zu seinem Glück zwingen. Wenn er saufen WILL, habt Ihr keine Chance. Es klingt total gemein und hart, aber ich bin der Meinung, dass Ihr ihn fallen lassen müsst. Soweit, bis er SELBER merkt, dass es SO nicht weitergehen kann. Ich hasste früher jeden, der sowas sagte, als ich selber drauf war (Alk, Heroin, Koks, .... aber Sucht ist Sucht). Ich beschimpfte jeden als unsensibel. Dabei wollte ich einfach "bequem" weiterkonsumieren. Solange immer jemand da ist, der einem wieder unter die Arme greift und einem aus der Patsche hilft, gibt es ja keinen Grund etwas an der Situation zu ändern. Oder?
MICH hat es "gerettet", dass mich mit den Jahren alle (schweeeeeren Herzens!!) fallen liessen. Erst da habe ich gemerkt, wie schön es ist, wenn man Freunde und Familie hat. Wenn man mal ganz alleine dasteht, beginnt man Freunde zu schätzen.
Sage mir EINEN Grund, weshalb Dein Onkel mit dem Trinken aufhören sollte, solange er immer Leute hat, die ihm helfen und ihn aus der Sch..... retten.
Das kling hart und herzlos, aber ich kenne keinen Süchtigen, der mit dem Trinken oder fixen oder Tablettenschlucken, .... aufgehört hat, solange er von seiner Familie, seinen Freunden in seiner Sucht unterstützt wurde. Und das tut ihr, indem ihr ihm immer wieder hilft.
Vielleicht gäbe es Deinem Onkel zu denken, wenn Du, als sein Liebling, von ihm und vor allem von seinem Tun abstand nehmen würdest. Du solltest ihm keine Bewerbungen schreiben. ER muss lernen, wieder für sich SELBER Verantwortung zu übernehmen. Für sein Tun verantwortlich zu sein, ohne Rückendeckung von Freunden und Familie. Die Beziehung ist ja absolut einseitig; oder wie ist ER denn Freund für DICH/EUCH?
ICH missbrauchte meine Familie und Freunde solange, bis sie mich fallen liessen und ich auf der Strasse leben musste - DA begann ich nachzudenken. DA wurde mir bewusst, was wichtig und was unwichtig ist. Es wäre natürlich wunderschön, wenn Dein Onkel früher zur Besinnung käme! Aber ich sehe es schon so, dass dauernde Unterstützung einem Süchtigen nicht WIRKLICH weiterhilft.
Selbstverständlich wäre/ist Euere Hilfe dann gefragt, wenn er selber etwas daran ändern will. Wenn ER bereit ist, den Kampf gegen die Sucht aufzunehmen, solltet Ihr an seiner Seite sein und ihn unterstützen.
Ich wünsche Euch allen alles Liebe und dass Dein Onkel zur Besinnung kommt! gruss liv
PS: Vielleicht täte Dir und/oder Deiner Familie auch eine Selbsthilfegruppe (für Angehörige) gut (Al-Anon oder so).
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angela
neu an Bord!
1
braunschweig W, 38
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Wed, 20.Apr.05, 14:54 angehöriger alkoholiker |
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hallo,ich bin ratlos!
mein freund war seit 1j. trocken,wie sagt man er ist quatalstrinker.
wir sind seit 10 monaten ein paar,trotz der 170 kilometer entfernung klappt es sehr pläne für eine gemeinsammen zukunft waren auch da.
vor 4 wochen ist er wieder rückfällig geworden,wie er sagt ein vorfall!
ich stand ihm bei,habe sogar meinen geburtstag nur kaffee und kuchen gemacht,ohne alk.am dienstag ist er wieder nach hause gefahren und gestern musste ich erfahren das er wieder getrunken hat,das wird jetzt wohl wieder 3 tage so gehen.da ich keine erfahrung habe,weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll.ich habe ihm nur einen satz geschrieben ..falls du wegen alkohol deine arbeit verlierst wird es für uns keine zukunft geben,ich werde mich auch nicht bei ihm melden bis was von ohm kommt.
seine geschichte ist,sein vater war alkohliker,ist seit 20j. trocken,er war 17j. verheiratet und seine frau ist an chorea huntington erkrankt und in betreutes wohnen,wobei wir noch nicht wissen ob seine jungs 17j. und 18j. auch die geene haben.
meine frage ist nun ,wie soll ich mich verhalten ?
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casseopeia
sporadischer Gast
18
hessen W, 20
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Wed, 20.Apr.05, 21:11 Re: angehöriger alkoholiker |
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Ich bin zwar noch jung, aber ich kann sehr viel zu diesem Thema sagen, weil meine beiden Elternteile Alkoholiker sind. Mein Vater ist letztes Jahr daran verstorben. Es bringt nichts wenn du ihm drohst und somit unter druck setzt. Es ist für die meisten Betroffenen immer wieder ein neuer Kampf gegen die Sucht. Und viele werden wieder Rückfällig (natürlich gibt es auch viele die es schaffen ihr restliches Leben clean zu bleiben). Was war eigentlich der Grund warum er wieder was getrunken hat?Ist irgendetwas vorgefallen? Wie sieht sein Umfeld sonst so aus? Ist es eher stabil und gefestigt oder hat er einige Probleme? Ich glaube nicht das Alkohlismus in den Genen Liegt, aber es ist Fakt das Kinder von Suchtkranken Eltern anfälliger sind, auch Suchtkrank zu werden. Ist er eigentlich sonst die ganze Zeit trocken gewesen?Ich weiß nicht wie es bei ihm ist, aber in den meisten Fällen wird es nicht bei einem "Vorfall" bleiben. Ich weiß wie du dich fühlst und es ist für die Angehörigen auch nicht leicht, aber ich habe damals gesagt bekommen das die Suchtkranken oft ganz tief fallen müssen damit sie aufwachen. Heute weiß ich nicht wie ich das sehen soll, nach dem mein Vater daran gestorben ist.
Wenn du weißt das es wieder regelmäßig trinkt, versuche dann mit ihm zu reden wenn er nüchtern ist (ohne Vorwürfe) und ihr müsst klären wie es weiter gehen soll. Vielleicht muss er dann auch noch mal eine neue Therapie machen.
Ich weiß nicht ob ich dir nun wirklich helfen konnte, aber ich wünsche dir und natürlich auch ihm das ihr es schafft, auch wenn es sehr schwer sein wird.
Alles liebe
Wenn du vielleicht noch Fragen hast, beantworte ich sie dir gerne.
Casseopeia
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88888
neu an Bord!
3
München M, 26
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Tue, 04.Oct.05, 20:06 Mein Vater ist Alkoholkrank süchtig !! Hilfe |
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mein Vater ist über 50 und trinkt schon seit mindestens 25 Jahren dauernd alkohol.
Er ist berufstätig und seit ca. 2 Jahren ist es enorm schlimm geworden. Er ist jeden Tag besoffen und agressiv. Nach der Arbeit das erste was er tut ne flasche Schnaps hollen und das geht dann den ganzen Tag eine nach der anderen.
Meine Mutter und Ich haben schon vielles versucht arzt Psychologe null erfolg alle sind für ihn blöd und freiwillig von sich aus will er und macht er nichts wie z.b. Therapie , Entzug e.t.c.
Er von sich sagt, er ist gesund ihm fehlt nichts.
Es ist schon so weit das er nichtmehr weiss was er redet e.t.c. .Er ist sehr vergesslich und sieht sehr schlecht.
Egal was man zu ihm sagt einen rat e.t.c. fliept er aus schreit e.t.c. Nun ist es auch soweit das er vor dem Fernseher selbstgespräche führt.
Also einfach fatal ich befürchte das wenn es so weiter geht das nicht gut enden wird.
was die arbeit angeht, wenn er arbeitet dann macht er seine arbeit gut dies ist jedoch selten da er meistens sich von der arbeit freistellt und geht. Es ist selten das er mal ne Woche durcharbeitet
Also kurzgesagt der Alkohol steuert ihn ohne alkohol z.b. als er im Krankenhaus war kann er nichtmal ne tasse ruhig halten. Er gibt für sein Konsum um die 500 Euro im Monat aus.
Wir wissen nicht wie man ihm noch helfen kann.
Ich hoffe das hier jemand ein paar Tips geben kann eventl. wie man ihn auf eine Entzugstherapie schicken könnte. Leider ist es nach meinem wissen so das ohne seine Zustimmung das nicht geht.
danke euch allen
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Sinja
Forums-InsiderIn
438
NRW W, 29
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Tue, 04.Oct.05, 21:39 Re: Mein Vater ist Alkoholkrank süchtig !! Hilfe |
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Hallo lieber 88888,
mich hat das Lesen Deiner Zeilen sehr betroffen gemacht.
Es muss sehr traurig sein, mit anzusehen, wie der eigene Vater immer weiter abstürzt. Es tut mir sehr leid, dass Du das mit ansehen musst.
Ich kann Dir leider auch nicht wirklich helfen. Kann Dir nur sagen, dass ihr in der Tat wenig machen könnt. Wenn er nicht will und solange er keine Gefahr für sich und andere darstellt, könnt ihr ihn noch nichtmal zwangseinweisen.
Außerdem - und das mag jetzt sehr hart klingen - habe ich schon öfter gehört, dass ein Alkoholiker erst ganz unten ankommen muss, damit er seine Situation erkennt und evtl. was ändert. Man muss denjenigen fallen lassen...mit gut zureden ist es wohl nicht getan.
Das habe ich schon von vielen Bekannten gehört. Selbst habe ich keine Erfahrung mit Alkoholismus und ich wüsste auch nicht, was ich machen soll...und einen geliebten Menschen einfach hängenlassen...könnte ich wahrscheinlich nicht.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für die nächste Zeit!
Tut mir leid, wenn ich Dir nicht weiterhelfen konnte.
Liebe Grüße
Sinja
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88888
neu an Bord!
3
München M, 26
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Tue, 04.Oct.05, 22:18 Re: Mein Vater ist Alkoholkrank süchtig !! Hilfe |
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vielen Dank,
nach so vielen Jahren ist irgendwan mal die kraft am Ende. Trotzdem muss ich sagen egal wie er ist, er ist und bleibt mein Vater.
es ist für vielle schwer zu verstehen das wenn man seinen vater in einem normallen also nüchternen Zustand selten sieht und der ist meistens im Krankenhaus nicht auf dauer ertragen kann.
Meine Eltern und wir alle haben alles, JOB , Auto , Geld e.t.c. es fällt an nichts
aber was hat man davon wen man seinen eigenen vater von tag zu tag ins abgrund abstürzen sieht.
Ich hoffe das jemand eventl. ähnliche Erfahrungen gesammelt hat, ich wäre für jeden Tip e.t.c. dankbar
ein hauch von hoffnung hat man immer
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Juli
Forums-InsiderIn
389
unwesentlich W, 35
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Tue, 04.Oct.05, 22:38 Re: Mein Vater ist Alkoholkrank süchtig !! Hilfe |
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hallo 88888
ich spreche aus erfahrung und kann dir nur sagen, dass du ihm nicht helfen kannst, weil bei ihm die einsicht nicht da ist, dass er hilfe braucht. solange ist alles vergebens. selbst wenn ihr ihn zwangseinweisen könntet. vom alkohol wegzukommen erfordert eine enorme willenskraft, sprich jede zwangsthera gegen den willen deines vater bringt definitiv gar nichts.
und so hart das klingt, die einzige hilfe für einen alkoholkranken ist oft nur noch ein schockerlebnis. und daher kommt es auch, dass "fallen lassen" als hilfe betrachtet wird, obwohl das auf den 1. blick nicht so aussieht. aber solange alles irgendwie läuft, wird er keinen anlass sehen, etwas zu ändern. und dieser schock ist für manche eben erst der tag, an dem sie erkennen, dass sie alles verloren haben, durch die sauferei. job, ansehen, geld, auto und zuletzt die familie. deswegen wirst du den rat: lass ihn fallen vielleicht noch öfter hören. wie geht ihr in der familie damit um? wie geht es deiner mutter? denkt sie an trennung? redet ihr darüber? wird alles vor den außenwelt geschönt, vertuscht und verharmlost?
ich würde dir raten in eine beratung für co-abhängige zu gehen, denn diese belastung über jahre hinterlässt spuren und du solltest dich darüber zumindest mit jemanden austauschen. für freunde wird das oft schwierig, weil sie ja selbst völlig machtlos dieser situation gegenüberstehen und andere familienmitglieder haben ja das gleiche problem wie du auch (dennoch hilft reden auch da). daher würde ich dir eine beratung/ therapie/selbsthilfegruppe (http://www.al-anon.de) empfehlen.
und ich denke auch hier werden dir noch einige auf deinen beitrag antworten und du kannst dich hier austauschen.
alles gute und viel kraft!
liebe grüße
juli
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88888
neu an Bord!
3
München M, 26
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Tue, 04.Oct.05, 23:03 Re: Mein Vater ist Alkoholkrank süchtig !! Hilfe |
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meine Mutter will sich schon seit 15 jahren von ihm scheiden aber sie tut es nicht. Sie kann es nicht. Sie weiss ganz genau wenn er mal 2 wochen alleine daheim sein würde , würde er sich tot trinken. Das klingt hart aber es ist so. Man fühlt sich mitlerweile für ihn veranwortlich und die Sache mit dem gewissen was mit ihm dann passieren würde e.t.c. lässt sich nicht unter einem hut bringen. M. Mutter geht es nicht gut sie versucht alles irgendwie zu kontrollieren und seinen Verstand eventl. zu erleuchten. Ich denke das Sie auch bald mit der Kraft am Ende ist. Wir reden darüber nur kommen seit jahren keinen stück vorran. Die Familie rät uns vorallem m. mutter so wie du schilderst fallen lassen. M. Vater hat keinen mehr nur seine Frau und mich der rest Freunde , Familie e.t.c. hat sich zurückgezogen und den Kontakt abgebrochen. Ihm ist es eh sche... egal er braucht keinen nur alkohol. Nach aussen versucht man es zu vertuschen aber es geht nicht wiesso könnt ihr euch auch denken.
das mit fallenlassen hört man von jedem nur wenn es dann zuspät ist , ja das ist das Problem man versucht und hofft das es nicht soweit kommt
danke
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Juli
Forums-InsiderIn
389
unwesentlich W, 35
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Wed, 05.Oct.05, 17:04 Re: Alkoholiker in der Familie - wie helfen? |
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hi 88888
meine mutter hat sich auch nicht getrennt. genützt hat es keinem was, weder ihr, noch uns, noch meinem vater. er hat sich trotzdem totgesoffen. das kann man nämlich leider auch nicht verhindern, wenn der betroffene seine krankheit nicht einsieht. wir sahen es als erlösung für alle beteiligten. so kalt und traurig das klingt.
ich wünsch dir dass es bei dir besser ausgeht, aber ich denke helfen kannst du dabei nicht.
lg
juli
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thorn
Forums-Gruftie
944
BRD W, 24
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Wed, 05.Oct.05, 17:52 Re: Alkoholiker in der Familie - wie helfen? |
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Meine Mutter hat sich getrennt. Schier unglaublich - so abhängig schien sie von meinem Vater gewesen zu sein. Der jedenfalls hat sich ein paar Wochen später eine neue Freundin (plus Pflegekind?!) angelacht. Ich hatte eine (wenn auch kurze) Zeit lang dieselben Ängste wie du, 88888, dass er sich was antut, wenn sich alle von ihm abwenden, etc. blabla. Ich bin froh, dass ich die ignorieren und meinen Vater in den Wind schießen konnte. Weh tut nur, wenn ich meinen kleinen Bruder sagen höre, wie unerwünscht er sich inzwischen bei unserem Vater vorkommt ... (Letztendlich, so bitter das ist, hat auch ihm die Trennung gut getan: Er ist genauso frei geworden wie meine Mutter, hat sich anscheinend neue Ziele gesetzt, lebt ein neues Leben. - Vielleicht als Anstoß für dich.)
Was hast du von deinem ständig betrunkenen Vater? Wo ist deine Wut darüber, dass er sein Leben wegwirft und sich einen Dreck um euch schert? Was ist mit deinem eigenen Leben - existiert es? Genießt du es? Und, mal von deinem Gefühl abgesehen, denkst du denn, dass du für deinen Vater verantwortlich bist?
Nachdenkliche Grüße,
thorn
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Seelenstaub
Helferlein
35
Märchenwald in Süddeutschland W, 27
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Tue, 13.Dec.05, 14:36 Vater wieder rückfällig |
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Hallo Ihr
Mein Vater ist seit ich denken kann schwerer Alkoholiker und dadurch war meine Kindheit alles Andere als schön.
Er war jeden Tag voll, kam teilweise schon besoffen nach Hause und war dann dermaßen aggressiv, dass sich jeder in sein Zimmer verkrochen hat, um ihn ja nicht noch weiter zu reizen oder nur anwesend zu sein.
Seine Aggressionen ließ er hauptsächlich an meiner Mutter aus und dabei interessierte es ihn kein bißchen, ob wir daneben standen oder nicht. Es wurde geschlagen, Sachen geschmissen, auch mal Gardinen angezündet, meine Mutter auf den Balkon gesperrt (nein, wir durften sie nicht rein lassen) und noch mehr..
Geredet wurde so gut wie nie, nur gebrüllt. Beleidigungen unter der Gürtellinie und Dinge wie "Dich hätte man gleich nach der Geburt in 'nen Fluss schmeißen sollen." waren keine Seltenheit bzw. fast an der Tagesordnung.
Für mich war es die Hölle und dass dadurch das Verhältnis zu meinen Eltern völlig gestört ist, brauch ich wohl nicht erwähnen.
Wie es in einer Suchtfamilie üblich ist, waren wir nach außen die heile Familie, alles wurde unter den Tisch gekehrt und jeder nahm es einfach nur hin und machte gute Mine zu bösem Spiel.
Vor 4 Jahren eskalierte die Sache. Meine Nichte (damals 5 Jahre) war bei uns zu Besuch und er flippte das erste Mal auch in ihrer Gegenwart aus.
Ich schnappte mir die Kleine (nachts um 2), rief meinen Bruder an, brachte sie nach Hause und sagte meinem Vater, dass ich dafür sorge, dass er sie nie wieder sehen würde, solange er säuft.
Da hat er wohl das erste Mal nachgedacht und einen Entzug gemacht.
Die Familie schien harmonisch und idyllisch, alles war ok.
Nun war er die 4 Jahre trocken und ... vor zwei Wochen begann Teil II des Horror-Stückes. Er kam wieder völlig betrunken nach Hause, randalierte, brüllte, beleidigte... ich fühlte mich um Jahre zurück versetzt und war wieder das kleine Mädchen, das zitternd auf der Treppe sitzt und "aufpaßt" dass es nicht völlig ausartet
(Ich wohne derzeit wieder zu Hause - Ausbildung und anschließend arbeitslos)
Das Problem ist nun, dass ich damit überhaupt nicht umgehen kann. Ich bin in Therapie und eigentlich hatte ich sehr gute Fortschritte gemacht.
JETZT habe ich aber das Gefühl, dass für mich alles umsonst war, ich verfalle wieder in meine kompletten alten Muster, die ich (teilweise) schon so gut abgelegt hatte.
Ich wurde wirklich wieder Jahre zurück geschossen und fühle mich einfach nur geschockt, stumm, hilflos, machtlos, unfähig... ich kann es nicht beschreiben..
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich kann wegen der derzeitigen Arbeitslosigkeit nicht ausziehen, muss hier aber so schnell wie möglich raus, weil ich sonst für nichts mehr garantieren kann.
Kennt das jemand? War jemand in einer ähnlichen Situation? Wie würdet Ihr Euch verhalten? Was würdet Ihr tun? Könnt Ihr mir irgendwie helfen oder mir einen Rat geben?
Danke, wenn Ihr alles gelesen habt.
Seelenstaub *verzweifelt*
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_________________ Dein Gesicht wird Dir geschenkt,
lächeln mußt Du selbst. |
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thorn
Forums-Gruftie
944
BRD W, 24
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Tue, 13.Dec.05, 16:49 Re: Vater wieder rückfällig |
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Hallo Seelenstaub,
ich würde gerne mehr dazu schreiben, da ich mir sehr gut vorstellen kann, wie du dich fühlst. Allerdings hab ich grad nicht so viel Zeit, also ich dich nur mal virtuell.
Hast du denn die Kleine in dir schon getröstet und ihr gesagt, dass alles wieder gut wird? Wenn nicht, dann mach das mal, sie braucht es, du brauchst es ...
Erstmal: alles Liebe,
thorn
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girly8989
neu an Bord!
2
NRW W, 18
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Tue, 13.Dec.05, 19:31 Alkoholiker ?? |
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Ich habe hier verschiedene Beiträge gelesen und mich gefragt ob ein Alkoholoker zwangsläufig immer aggressiv werden muss oder ob es auch anders sein kann. Mein Vater ist des öfteren betrunken und manchmal auch schon bei der Arbeit. Er meint immer er sei nicht betrunken, aber ich finde es einfach nur ekelig. Sonst macht er gar nichts wenn er betrunken ist. Ein vernünftiges Gespräch zu führen ist auch schwer, egal ob betrunken oder nicht. Mein Opa brauchte auch den Alkohol und um meinen Vater und seine Geschwister wurde sich nicht wirklich gekümmert. Er kennt es also auch nicht, dass man mit seinem Kindern eigentlich mal reden sollte. Die beiden Schwestern von meinem Vater sind auch sehr oft betrunken und das meist wenn sie Probleme haben. Die Probleme brauchen gar nicht so groß sein. Der Mann von einer Tante hat Selbstmord begangen als ich 2 Jahre war. Er war ein Alkoholiker, das stand fest. Merkwürdig finde ich es, dass ich mich daran erinnern kann. Sonst hab ich nur Erinnerungen, die zurückgehen bis ich 6 oder 7 Jahre war. Meine Mutter hatte wohl an dem Tag gehört, dass was passiert war und wollte nach denen fahren um zu gucken was. Da keiner zu Hause war, hat sie mich mit ins Auto gepackt und wir sind dahin gefahren. Ich weiss wie der Nachbar von meiner Tante dastand und diese Gesteh gemacht hat sich mit der Hand vor dem Hals herzufahren. ( also das was man macht, wenn man sagen will einer ist tot) . Ich hab dann angefangen zu schreien, da ich gemerkt hab, dass was schlimmes passiert war und weiss dann noch das mein Cousin die Nacht bei uns war.
Jetzt hab ich wahrscheinlich zu viel geschrieben, aber irgendwie frage ich mich ob ich ne ganze Familie an Alkohilker hab.
Ich wäre für eine Antwort sehr dankbar.
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Kerubo
Helferlein
69
W, 30
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Tue, 13.Dec.05, 22:16 Re: Alkoholiker ?? |
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Hallo girly8989,
ohjeh, das hört sich leider wircklich so an als gäbe es in deiner Famielie gleich mehrere Fälle von Alkoholismus. Am meisten belastet dich wohl das Alkoholproblem deines Vaters. Dazu kann ich dir vielleicht ein paar Antworten geben.
girly8989 wrote: | Ich habe hier verschiedene Beiträge gelesen und mich gefragt ob ein Alkoholoker zwangsläufig immer aggressiv werden muss oder ob es auch anders sein kann. |
Nein, wieso denkst Du das?
Alkohol wirkt auf Nerven und Gehirn und schränkt deren Funktionen ein. Das kann alle möglichen Auswirkungen haben, von völliger Lethargie bis zu ausufernder Aggressivität. Diese Wirkung hat auch erstmal nichts damit zu tun, ob jemand alkoholkrank ist oder nicht.
Du hast wahrscheinlich auch nur die Klischees vom besoffenen Schläger und dem Penner auf der Parkbank im Kopf, oder? Vergiss es, es gibt Alkoholiker die scheinbar fürsorgliche Familienväter ( und Mütter), angesehen Ärzte/Rechtsanwälte/Manager/Journalisten/Forscher etc. sind.
girly8989 wrote: | Er meint immer er sei nicht betrunken, aber ich finde es einfach nur ekelig. |
Das wiederum ist ein typisches Kennzeichen der Alkoholkrankheit, das Verleugnen und Verharmlosen des eigenen Konsums.
Und Du hast recht, es ist eklig, es ist total widerlich, seinen Vater so zu erleben. Leider kannst Du nichts für ihn bzw. gegen seinen Alkoholismus tun, das muß er erstmal selbst als Problem erkennen.
Viel wichtiger ist, daß du ein Auge auf dich selbst hast. Alkoholismus wird auch als Familienkrankheit bezeichnet, weil tatsächlich niemand im näheren Umfeld eines Alkoholkranken von den Auswirkungen verschont bleibt. Informiere dich über die Krankheit und suche dir Unterstützung für dich, das ist alles was ich dir raten kann, leider.
Sorry, wenn sich das alles recht hart anhört, aber ich spreche schon aus Erfahrung, mein Vater säuft auch und ist wohl eher lethargisch.
lieben gruß,
kerubo
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_________________ Schicksal
Alles ist auf fatale Weise so oder anders
Janosch |
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