Weibliche Identität

sporadischer Gast 5 W

Hallo,
ich wende mich mal an dieses Forum, wenn ich auch nicht glaube, dass jemand wirklich etwas dazu sagen kann.
Ich habe in letzter Zeit Probleme mit meiner "weiblichen Identität". Ich bin nicht transsexuell, ich will kein Mann sein, aber ich will auch keine Frau sein. Mittlerweile will ich nicht mal mehr Sex mit meinem Freund. Wir hatten früher guten und für mich erfüllenden Sex und ich habe da nie etwas problematisch gesehen, danach kam eine Zeit, in der er sich mehr zurückgezogen hat und nun ziehe ich mich zurück. Wenn es dennoch mal dazu kommt, macht es mir keinen Spaß und ich breche dann mittendrin ab.
Dazu muss ich sagen, dass ich seit einigen Monaten eine Psychotherapie mache und daher einiges in mir durcheinander ist. Aber die hat keine sexuellen Ursachen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, weil mich allein die Vorstellung, einem Mann näher zu kommen, mittlerweile manchmal regelrecht abstößt! Und das passt überhaupt nicht zu meiner Vergangenheit! Ich habe Sex immer sehr genossen. Ich habe mich schon gefragt, ob ich jetzt vielleicht lieber mit Frauen Sex hätte, aber das ist es auch nicht. ich wäre wohl am ehesten gerne geschlechts- und sexlos.
"Geschlechtslos" heißt auch, dass ich "typisch weibliches Verhalten" (um das mal so zu nennen) ablehne, oft eher männlich besetze Themen interessant finde etc. Auch will ich niemals Kinder bekommen, das war mir aber schon immer klar, das wäre die absolute Horrorvorstellung!
Ich weiß, das klingt alles ziemlich konfus, aber genauso fühlt es sich auch an.
Mit meinem Therapeuten habe ich schon ansatzweise darüber gesprochen, aber es gibt momentan andere, dringendere Dinge, an denen ich mit ihm arbeite.
Ich würde mich jedenfalls über jede Antwort freuen.

sporadischer Gast 14 Deutschland W, 22

Darf ich mal genauer nachfragen?
Welches "typische weiblich Verhalten" lehnst du denn ab und warum? Welche männlichen Themen findest du denn interessant?

Forums-InsiderIn 292 Niedersachsen W, 39

Nimmst du Medikamente ein?

Von einigen bekommt man einen Libidoverlust, somit könnte man wenigstens eine evt. Erklärung dafür finden, warum du keine Lust auf Sex hast.

Das eigene Ich entwickelt sich immer weiter oder passt sich gegebenen Umständen an, dieses meistens unbewußt.

Vielleicht fällt es dir jetzt mehr auf, da du gerafe eine Therapie machst und somit dich viel bewußter wahrnimmst.

Könnten die Möglichkeiten in Betracht kommen?

Helferlein 107 Berlin und Pattaya M, 66

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass deine Weiblichkeitskrise, wie ich es
mal nennen möchte, etwas mit der Therapie zu tun hat. Deshalb würde ich
es da auch mal ansprechen. Du sagst, deine Arbeit in der Therapie hätte
nichts mit Sexualität zu tun. Das kann schon sein, dass das nicht das Thema
ist, aber trotdem kannst du als sexuelles Wesen berührt worden sein. Frag
dich auch mal, ob du den richtigen Partner hast. Vielleicht ist das ja auch
eine persönliche Abwehr gegen ihn, wenn du auf Sex keine Lust hast.

sporadischer Gast 5 W

Danke erstmal für Eure Antworten!
Ja, sicher hat es etwas mit der Therapie und unbewussten Veränderungen zu tun, aber ich kann sie noch nicht deuten. Medikamente nehme ich keine. Und die Beziehung ist in jedem Fall belastet, aber da sowieso alles irgendwie problematisch ist momentan, kann ich auch das nicht real einordnen. Es wird also alles eine Weile brauchen, denk ich mal, und irgendwann weiß ich, was das soll.
Es sprengt wohl wirklich diesen Rahmen, das alles auszubreiten. Es ist einfach so, dass ich manchmal "das Weibliche in mir" einfach nicht wahrnehme. Nicht, dass ich wirklich oder nur "männlich" wäre, aber ich frage mich wirklich, "wo die Frau (hin) ist". Lässt sich schlecht beschreiben, aber dafür gibts ja auch Therapie.
Gruß!

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