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MJerry
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Post Sun, 27.Feb.05, 20:57      Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Hi zusammen,

ich bin unlängst 24 geworden, und schon seit einigen Jahren fällt mir auf, dass wieder ein Jahr meines Lebens vorbeigehuscht ist, und ich immer älter werde, obwohl ich mich noch lang nicht so fühl. tatsächlich bin ich erst unlängst draufgekommen, dass ich mich jetzt in einer Art Pubertät befinde: ich geh oft fort, unternehm gern viel mit meinen Freunden und Bekannten (sofern sie Zeit/Lust haben - also nicht so wie heute) -, aber eben zu spät, denn die meisten in meinem Umfeld werden schön langsam "langweilig" - haben entweder Partner und vereinnahmen einander gegenseitig, oder trinken nichts mehr, oder gar beides - und mit Leuten meines "gefühlten Alters" (also irgendwas unter 20) was unternehmen funktioniert auch nicht so toll, da das einerseits von Freunden meines tatsächlichen Alters fast als anrüchig angesehen wird, und ich andererseits in eine Gruppe von Jungspunden auch nicht so wirklich reinkomme. ich scheine auch mit mir selber nicht viel anfangen zu können und nur in einer Gruppe irgendwas zu "gelten"; hängt vielleicht damit zusammen, dass ich in meiner gesamten Schulzeit (bis 19) nie wirklich(e) Freunde hatte, bzw von meiner Mutter immer auf "Leistung" getrimmt wurde (weil es ist ja nicht[s] [liebens]wert, wenn man nur man selbst ist). und so kommen halt Abende wie dieser zu Stande: ich warte eigentlich seit Nachmittag darauf, dass irgendjemand von meinen Leuten anruft und was unternehmen will. leider ruft keiner an, und wenn ich selber anklingel, hat keiner Zeit. und irgendwann gegen 11 geb ich dann die Hoffnung auf und fall deprimiert ins Bett, weil ich das Gefühl habe, wieder irgendwas im Leben versäumt und wieder einen Tag vergeudet zu haben...

wirre Gedanken, ich weiß. vielleicht findet sich jemand darin wieder?
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heyne
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Post Sun, 27.Feb.05, 21:09      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Hallole MJerry!

Ich kann ein wenig verstehen was Du meinst. Ich bin bald 23 und habe im Gegensatz zu manch anderen auch nicht so viel erlebt, aber ich hab dann acuh gedacht, muss man das alles erlebt haben?
Wie geht es mir so wie es jetzt ist. Ich war bis vor 4 Jahren auch eher ein Einzelgänger. Ich hatte zwar immer einen großen Bekanntenkreis aber das war auch alles. Keiner wußte wirklich etwas über mich!
Versuch es einfach Dir mal zu Hause gemütlich zu machen. Mach was NUR für Dich! Einfach worauf DU Lust hast.
Wenn Du immer nur darüber nachdenkst was Du verpassen könntest gehst Du irgendwann an der glatten Wand hoch und das bringt keinem was, sondern Du machst Dich nur selbst verrückt!
Grüßle Heyne
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MJerry
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M, 23


Post Sun, 27.Feb.05, 21:21      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Hi Heyne,

das funktioniert so leider nicht, denn das Ganze hat schon seine Eigendynamik. würd ich mit mir selber was anfangen können, hätt ich ja diese Probleme nicht. ich hab mir ein gutes Essen gekocht, NUR für mich. ich hab ein Buch gelesen, NUR für mich. ich hab ein bissl am PC gespielt, NUR für mich. bewirkt genau garnix, ich hab permanent das Gefühl, die Zeit lediglich totzuschlagen.
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heyne
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Post Sun, 27.Feb.05, 21:24      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Mmh!
Keine Ahnung. So was hat mir immer ganz gut geholfen. Jetzt genieße ich sogar mal die Zeit, wenn ich einfach nur Ruhe von meinem Alltagsleben hab!
Was machst Du denn Jobtechnisch?
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bluesky
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Post Sun, 27.Feb.05, 21:33      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Servus Mjerry!

Ich kenne das - aber man muss sich fragen, für wen man lebt - für sich selbst oder für die anderen.

Vielleicht hilft dir der beitritt bei einer studentenverbindung oder ähnlichen Vereinen etwas. Mir jedenfalls hat es sehr geholfen - es gibt dort leute, die sogar mit 30 ( Exclamation ) 3mal die woche fortgehen.

Meine Freunde waren auch immer nur solange da, bis sie eine freundin bekamen. Dann waren sie zwar nicht weg, aber hatten nur mehr halb soviel zeit.
Oder manche sogar nur mehr ein zehntel.

Und glaub mir: Versäumen tust Du nur dann etwas, wenn du nichts tust (zb: im Bett liegen und schlafen)

Exclamation Arrow Es gibt so viele leute, von denen man den Eindruck hat, dass sie nur noch daheim rumsitzen und auf den tod warten. Exclamation

Lg Bluesky
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GGG
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Post Mon, 28.Feb.05, 20:26      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Also ich würde das nicht so eng sehen. Ich wohne jetzt mit meinem Bruder zusammen, der 38 Jahre alt ist, ich selbst bin 22. Dieser Altersunterschied ist aber völlig unproblemmatisch. Das wichtige am alt werden (wenn ich mir darüber mit meinen 22 Jahren überhaupt schon ein urteil erlauben darf) ist glaub ich nur, dass man sich nicht zwanghaft seinem Alter entsprechend benehmen muß. Wenn ich von einem meiner Kumpel (in meinem Alter) höre, dass er meint seine Jugend sei vorbei, dann stimmt mich das irgendwie traurig. Ich denke wenn man immer wieder etwas neues wagt, dann vergeht die Zeit auch viel langsamer. Was spricht z.B. dagegen mit 30 noch ein Studium aufzunehmen (vom finanziellen abgesehen)? In meiner jetztigen Berufsschulklasse ist der Altersdurchschnitt sehr gemischt, aber ich alber mit den 16 jährigen genauso rum wie mit den über 20 jährigen, was spricht auch dagegen? Klar der Unterschied zwischen 16 und 22 ist schon so gravierend, dass sich keine tiefer gehende Freundschaft entwickeln wird, wie ein Aussenseiter fühle ich mich aber trotzdem nicht.
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Milhouse
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Post Tue, 01.Mar.05, 14:35      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Hi, MJerry.

Mir kommt das sehr bekannt vor, was du das schreibst. Ich komme mir ebenfalls vor, als wäre ich mit meinen 22 Jahren gerade erst in der Pubertät angelangt. Einerseits finde ich das toll, sich so jung zu fühlen, aber andererseits verabschieden sich nach und nach alle Freunde in eine Beziehung und so sitze auch ich oft am Wochenende zu Hause rum und warte, dass mich jemand anruft. Wenn niemand anruft und ich mal nen guten Tag habe, versuche ich dann auch mal die initiative zu ergreifen und rufe die anderen an. Meißtens haben sie aber keine Lust, weil sie gerade "so gemütlich mit der Freundin vorm Fernseher" sitzen. Dann gehe auch ich oft einfach frustriert ins Bett.
Während meiner Schulzeit war ich auch relativ einsam und habe deshalb auch nicht viel gemacht. Wochenende habe ich damals immer zu Hause verbracht, daher rührt wahrscheinlich der Nachholbedarf (aber das kennst du ja). Vermutlich ist auch deine Stimmung sehr gesellschaftsbedürftig, dh wenn du allein bist, kannst du das nicht genießen, sondern du sehnst dich dann ständig nach gesellschaft.
Ich weiß leider auch nicht, was man da machen soll. Ist jedes Wochenende dasselbe.
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bluesky
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Post Tue, 01.Mar.05, 20:06      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

@ milhouse

Bei mir wars nicht so - ich bin immer schon (seit 16) weggegangen aber ich geh heut immer noch gerne weg und werde es wohl noch bis 70 tun.
Da ich von damals sehr viele leute kenne, die auch zeit haben, ist es nicht so schlimm.

Mit den Frauen sieht es immer noch, wenngleich schon etwas besser, durstig aus- aber wenn ich mal eine freundin habe, geh ich trotzdem weg.(warscheinlich leichter gsagt als getan Smile )

lg bluesky
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Milhouse
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Post Tue, 01.Mar.05, 22:10      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

bluesky wrote:
@ milhouse
Mit den Frauen sieht es immer noch, wenngleich schon etwas besser, durstig aus- aber wenn ich mal eine freundin habe, geh ich trotzdem weg.(warscheinlich leichter gsagt als getan Smile )


Ja, das habe ich mir auch vorgenommen. Aber andererseits kann ich mich in die Situation jetzt glaube ich gar nicht richtig reinversetzen, deswegen behalt ich diesen Vorsatz erst einmal für mich.
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Meikerl
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Post Wed, 02.Mar.05, 1:44      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Hallo,

Klar, mal Auszeit nehmen, Ruhe für sich haben, alleine zu sein ist ganz gut und hilft mir wenn ich genug Stress hatte, wieder Kraft zu sammeln. Doch ich kenne das Gefühl der "Torschlußpanik" sehr gut: Ich bin jetzt 21 und mir kommt auch vor, dass mein Leben an mir vorbeirauscht.
Nun seit kurzem hab ich herausgefunden an was es liegt und wie man dagegen ankämpft. Meine Ursachen waren Selbstunsicherheit und Minderwertigkeitskomplexe, die mich von meinen Mitmenschen isolierten. Doch jetzt werde ich die verlorene Zeit wieder einholen, indem ich aktiv gegen diese Probleme vorgehe.

Das gleiche solltest vielleicht auch mal ausprobieren:
Finde heraus, an DIR selbst, woran es liegen könnte und bekämpfe die Ursache, die dahintersteckt!

Naja, vielleicht hilft es dir was. Bei hats geholfen! grinsend
LG Mike
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Exeter
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Post Wed, 02.Mar.05, 13:19      Re: Torschlusspanik Reply with quoteBack to top

Hallo Heyne!

Also ich versteh vollkommen deine Torschlusspanik. Ich bin 28. Bin das erste Mal "richtig" mit 18 Jahren fortgegangen. Hatte bis 18/19 Jahren keine Freunde. Meine Mutter hat mich auch immer "beschützen" wollen und ist wie eine Glucke auf mir gesessen.

Ich habe ein paar Leute durch ein Hobby kennen gelernt und die habe ich alle damals sekkiert wegen dem fortgehen. So bin ich quasi rausgekommen.

Nur mit der Zeit mit so 24 Jahren ist das Interesse an Fortgehen bei meinen Freunden gesunken. Aber da ich damals mit 24 Jahren mich auch wie mit 18 gefühlt habe, habe ich einfach jüngere Freunde kennengelernt. Bis heute fühle ich mich in jüngerer Gesellschaft viel wohler, gehe auch alleine fort wenn es mich freut.

Ich habe meinen Fortgehrhythmus nach mir und nicht nach meinen Freunden angepasst. Wenn ich am Abend fortgehen möchte und keiner Zeit hat, dann geh ich alleine fort. Ich finde das überhaupt nicht fad, weil allein die Atmosphäre mich schon in z.B. Diskotheken taugt.

Ich weiß leider nicht, ob du schüchtern bist oder nicht, aber es ist eine Einstellungssache was du selber aus deinen Abenden machst. Vielleicht durchlebst du so wie andere Leute eine Lebenssinnphase.

Quasi nach dem Motto: Zu jung um zu rasten, aber zu alt um allzu leichtsinnig mit allem umzugehen.

Hoffe, ich hab dir ein bißchen einen Anstoß gegeben.

_________________
Der Mensch ist das Maß aller Dinge!
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