Author |
Message |
unstoppableroadrunner
neu an Bord!
3
,
|
Tue, 29.Apr.03, 12:05 Sie liebt mich&ich liebe Sie,aber getrennt!Zu starke Äng |
|
Seit gestern sind wir nun getrennt!
Unser Problem war:
Sie wurde von Ihrem EX-Freund tiiierisch schlecht behandelt und dazu wurde Sie vor einem Jahr mißbraucht!!!
Ihre Angst, dass so etwas noch einmal passieren könnte zerstörte letztendlich unsere Beziehung.....immer wenn Sie mit mir näher zusammen war (räumlich) bekam Sie unglaubliche innerliche Ängste.
Sie versuchte diese Ängste die erste Zeit vor mir relativ geheim zu halten.............erzählte mir aber irgendwann als genügend Vertrauen da war in einem Brief: "Ich wurde letzte Osterferien mißbraucht".
Ich suchte dann hier im Forum Hilfe um Sie näher verstehen zu können!
Das Forum hat mir wirklich ungemein geholfen mich in Ihre Lage hineinzuversetzten zu können, wie Sie fühlt/empfindet!
Aber gestern hat Sie die innerlichen Schmerzen, immer wieder an diese Ereignisse aus der Vergangenheit erinnert zu werden, nun einfach nicht mehr ausgehalten und unsere Beziehung beendet.
Sie sieht selbst teils, dass eine Therapie Ihr helfen könnte, aber sie sagt, z.Z. schafft Sie es einfach NICHT noch dazu, zur Beziehung!
Ich befürchte nun, dass Sie wieder in Ihre SCHEINWELT (".......Schöön in der Disko tanzen... Freunde... Party... ABER L i e b e gibt es für MICH einfach nicht, dafür bin ich nicht geschaffen") zurückfällt (Ich hab immer dafür gekämpft, Sie aus dieser Scheinwelt herauszuholen!!!) und sich vollkommen aufgibt!!!
Wird Sie selber wirklich sehen/erkennen/begreifen, dass es sich lohnen würde eine Therapie zu beginnen.......................ODER muß ich es einfach akzeptieren, dass die Frau, die mich liebt und die ich liebe, sich selbst aufgegeben hat ????????????????
BITTE HELFT MIR IIIIIRGENDWIE!!!!!!!!!!!!!!!!!
!!!!!!!!!! D A N K E schon einmal jetzt!!!!!!!
|
|
|
|
|
Werbung |
|
darius
Forums-InsiderIn
366
vienna M, 28
|
Hmm, da du dich über Missbrauch eh schon einigermaßen informiert hast, sag ich zu dem Thema nichts. Ist sowieso ein sehr schweres Thema.
Hallo unstoppableroadrunner,
Da du schon die Erfahrung gemacht hast, daß es hoffnungslos ist Menschen zu ändern, will ich von dieser Seite her ansetzen und mit dir über dich reden.
Ich kenn das sehr gut, daß wenn man helfen will, und obwohl man die besten Absichten hat, es nicht nützt. Tatsache ist -> Man kann Menschen nicht ändern.
Du hast versucht sie aus der „Scheinwelt“ herauszuholen. Vielleicht braucht sie aber diese Scheinwelt erst einmal um über das Schlimmste hinwegzukommen. Klar steht fest, daß eine Therapie vor allem in ihrer Situation das Allerwichtigste wäre. Aber sie will nicht. Und man kann niemanden zu etwas zwingen, nicht einmal wenn man davon überzeugt ist, daß es diesem Menschen hilft. Helfen würde es ihr zweifellos. Aber es ist ein Menschenunmögliches jemand anderen außer sich selbst zu einer Veränderung zu bringen. Es sei denn man gibt ein gutes Beispiel und derjenige schaut sich was ab. Aber auch das kommt nur freiwillig.
Ich mach immer Folgendes, wenn ein Mensch Hilfe bräuchte, aber sie nicht annehmen will. Ich verwende hier absichtlich den Konjunktiv, denn ob sie diese Hilfe tatsächlich braucht, ist keine objektive Feststellung sondern deine eigene Ansicht. Aber oft hat man eben die Vorstellung, dem Menschen muß geholfen werden und dann geht es ihm besser.
Wenn das also der Fall ist und der andere nicht will, es mir aber wichtig ist, dann greife ich zu einem Trick.
Bewusstseinsbildung
Man kann niemanden überreden gegen seinen eigenen Willen etwas zu tun. Man kann aber, und das geb ich schon zu daß es hinterhältig ist, ein bestimmtes Bewusstsein für einen Sachverhalt herbeiführen. Das läuft dann nicht über Überredung zu etwas oder über gute Ratschläge ab, sondern ich zeige bestimmte Sachverhalte auf. Der Vorteil ist, daß es immer auf freiwilliger Basis passiert.
Schau, bei deiner Freundin wird zurzeit verdrängt. Das ist auch vernünftig und gesund bis zu einem gewissen Punkt. Das schützt vor tiefer seelischer Verletzung. Allerdings wird es ihr nicht erspart bleiben dieses Verdrängte später wieder in mühsamer Arbeit heraufzuholen. Denn sonst wird es in ihr das ganze Leben lang im Untergrund arbeiten. Ohne daß sie es wirklich merkt. Aber das Leben wird ihr dadurch nicht leichter. Je später man es herauf holt, desto schwieriger ist die Arbeit, weil es immer mehr Teil der Persönlichkeit wird. Das Verdrängte wird in allen Situationen Impulse geben und sie daran hindern, wie die „Normalen“ sagen, der Situation angemessen zu handeln. Aber was ist schon normal? Für mich zumindest ist normal bewusst Entscheidungen zu treffen und zu wissen warum ich was tue und das Beste aus meinen Entscheidungen und Handlungsweisen herauszuholen. Alles was verdrängt wurde wirkt aber zutiefst unbewußt und du bist nicht Herr über die eigenen Entscheidungen. Denn selbst wenn ich gerne dieses oder jenes tun würde, weil ich es instinktiv für GUT (sag ich jetzt einmal ganz verallgemeinernd) empfinde, funkt das Verdrängte dazwischen in Form von Abwehrmechanismen, die völlig unbewußt geschehen. Diese Abwehrmechanismen arbeiten gegen mich und hindern daran das zu tun was möglicherweise gut ist, weil jetzige Situation in irgendeiner Weise mit der Vergangenheit in Verbindung steht.
Siehe dein Beispiel mit der räumlichen/körperlichen Nähe.
Die Bewusstseinsbildung, die ich vorhin angesprochen habe, macht den Ist-Zustand klar und jenen Zustand, der in der Zukunft Realität sein könnte, wenn man dieses und jenes macht. Auch bei uneinsichtigen Menschen führt das zumindest zu einer klitzekleinen Änderung in der Einstellung. Uneinsichtig mit Verlaub gesagt. Wenn ihr euch wirklich liebt, kann man zumindest vorurteilsfrei (auch nicht immer) und offen miteinander reden. Die Frage ist, was deine Freundin will oder zurzeit überhaupt kann.
Wenn sie grundsätzlich ein Utopia vor Augen hat, dann ist sie auch zumindest einmal bereit darüber nachzudenken, wie man dieses Utopia erreichen könnte. Wenn sie mit ihrem derzeitigen Zustand nicht zufrieden ist, dann wäre es logisch einen anderen herbeizuführen, einen der GUT ist, oder zumindest besser als der jetzige. Wenn sie aber nicht einmal ein Bewusstsein dafür hat, was ist und was sein könnte, wenn sie sich nur fallen lässt in ihre eigenen Mechanismen ohne darüber nachzudenken, wird sie auf dieser Stufe stehen bleiben, während du dich weiterentwickelst.
Man kann im Grunde nicht viel machen. Du kannst aber versuchen auf deine eigene Art und Weise, wie immer du das auch anstellst, herauszufinden, ob sie diesen Zustand in dem sie sich jetzt befindet gern hat, oder nicht. Wenn sie ihn gern hat, dann kannst du gar nichts tun. Selbst wenn sie dir sagt, daß sie sich natürlich schlecht fühlt mit der erlebten Vergewaltigung und gerne hätte, daß sich was ändert, kannst du davon ausgehen, daß wenn sie sich wehrt gegen Veränderung, dieser Zustand in dem sie sich befindet ihr gefällt. Denn wenn wirklich nicht, dann würde sie ja etwas unternehmen. Höre vor allem nicht auf Worte, sondern sieh, was sie bereit ist zu tun. Wenn sie aber eine Vorstellung bekommt von einer besseren Zukunft, dann ist das schon das Beste, was dir gelingen kann. Falls sie nicht weiß wie man diese Vorstellung umsetzen kann, ist das der Punkt, wo sie einen Therapeuten in Betracht ziehen sollte. Ich empfehle fachliche Hilfe. Es ist nicht so schlimm, wie man es sich immer vorstellt.
Vor allem musst du herausfinden, welche Aufgabe du in dieser Beziehung haben kannst. Bist du ihr Freund, der für sie immer griffbereit ist und auf den sie sich verlassen kann, ohne zwingende Ansprüche zu stellen? Oder möchtest du ihr Therapeut sein?
Ersteres hat seine Vor- und Nachteile. Erstens ist es lobenswert. Wird aber kaum jemand aushalten. Vor Allem nicht, wenn man es mit einem Menschen zu tun hat, der gegen sich selbst arbeitet, der in bestimmten Hinsichten nicht weiß, warum er wie handelt. Das kann auch anstrengend werden. Davon abgesehen unterstützt du sie bei einer Entwicklung, die du nicht für gut hältst.
Zweiteres ist nicht möglich. Denn du bist kein Psychologe. Und selbst wenn lässt sich das mit einer Beziehung nicht so recht vereinbaren. Denn dann wird sie nie wissen woran sie ist. Bist du ihr Freund oder ihr Therapeut?
Wenn du ihr Bestes willst, und da musst du dir immer vor Augen halten, daß auch du nur deine eigene Vorstellung vom Besten hast, finde heraus was möglich ist und ziehe deine eigenen Schlüsse für DICH daraus. Ändern kannst du sie nicht. Du kannst aber herausfinden was möglich ist und ihr eine bestimmte Richtung aufzeigen.
|
_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
|
|
|
|
|