Meine 21 jähr.Tochter hat seit 5 Jahren eine Psychose

sporadischer Gast 5 viersen W, 50

hallo ich bin neu hier, und hoffe das Ihr mir helfen könnt. Bei meiner Tochter ist die Psychose(drogeninduziert) zum ersten mal aufgetreten, als sie 16 war. Also seit 1999 schon 4x Klinikaufenthalt jeweils ca 6 Monate.
All die Jahre war sie nicht krankeneinsichtig, weigerte sich Medikamente zu nehmen. Seit ihrer letzten Klinikentlassung Juli 2004 nimmt sie endlich Medikamente!! Alle 14 Tage eine Depotversorgung und tgl.Tablette. Die Tabletten hat sie seit Sept.04 wieder nicht mehr genommen. Nun sieht es so aus, das sie mitlerweile die Abstände der Depotspritze auf 3-4 Wochen
ausdehnt. Och ja, das hat ja Zeit, so schlimm ist das ja nicht, meint meine Tochter. Ich als Mutter mache mir Sorgen, da ich bemerkt habe, das sich ihr Zustand schon seit Dezember verschlächtert hat, mal ist sie depressiv, mal agressiv, halt irgendwie wieder seltsam. Sie will davon aber nichts wissen, und will deswegen nicht zum Arzt gehen. Sie braucht keine Tabletten, wie sie meint.
Nun meine Frage: kann es sein, das nur die Depotversorgung alleine nicht ausreicht um einen Rückfall zu verhindern, das sie hätte weiterhin auch die Tabletten nehmen müssen??? Oder müßte vielleicht die Dosis des Depots erhöht werden? Meine Tochter will ja auch nicht, das ich mitkomme zum Arzt, und den Arzt mal fragen kann!!! Es ist alles verzwickt und schwierig, meine Tochter läßt keinen an sich ran, sie fühlt sich gesund und meint ich will ihr was böses. Ich habe ohne ihr Wissen den Arzt angeschrieben und ihm mitgeteilt das es meiner Tochter schlechter geht. Aber was hilft das alles, wenn meine Tochter nicht regelmäßig den Arzt aufsucht, und dann nur, um sich von der Arzthelferin die Depotspritze geben zu lassen. Der Arzt sieht sie nicht, und untersucht sie ja auch nicht. Vielleicht kann mir jemand auf meine Frage eine Antwort geben. Ich bin für jede Antwort dankbar. Ich grüße Euch alle sehr lieb und verbleibe bis zum nächsten mal. [/b]

Helferlein 61 nähe BS W, 22

Hallo,

bist du sicher das sie da überhaupt noch hingeht? Oder ob sie bereits wieder angefangen hat? Es ist schwer enn sie nicht selber aufhören will. Wenn du zu viel druck ausübst kommt sie vielleicht nicht wieder nach Hause... Schwer was dazu zu sagen sind alles nur vermutungen..

sporadischer Gast 5 viersen W, 50

Beim Arzt war sie, hab dort nachgefragt.
Was meinst Du damit, ob sie wieder angefangen hat, meinst Du wieder mit Drogen!!!!! Das will ich nicht glauben, nach dem sie über Jahre diese Krankheit erlebt hat, das sie wieder Drogen nimmt!!!
Und diese Verschlechterung- kann die nicht nur durch zuwenig Medikamente kommen????

Ich weiß bald nichts mehr!!!!
Gruß pemo

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Hallo pemo9,

zu den rein medizinischen Medikamentenfragen kann dir hier leider niemand was sagen, da dies kein medizinisches Forum ist und ein Forum für so was generell nicht der geeignete Ort ist -
Ansprechpartner dafür ist der behandelnde Arzt deiner Tochter.

Wäre es eventuell möglich, bei dem mal anzurufen?
Da deine Tochter im Moment ja leider keine Krankheitseinsicht hat,
wäre das legitim, denke ich.

Deine Tochter sollte zusätzlich Psychotherapie machen. Eine Behandlung rein mit Medikamenten ist nicht mehr zeitgemäß.
Vielleicht wäre sie damit zu ködern, dass eine Psychotherapie auf lange Sicht möglicherweise eine "legale" Reduzierung der Medikamente in Aussicht stellen könnte?

Auch die Zusammenarbeit deiner Tochter mit dem Arzt scheint nicht optimal zu laufen.
Antipsychotische Medikamente werden häufig nicht so gerne genommen,
trotzdem sollte es möglich sein, in Zusammenarbeit mit dem Arzt eine Dosierung und Medikation zu finden, die deine Tochter auf Dauer akzeptieren kann und dann eben auch verlässlich nimmt!

Wie zufrieden ist sie denn selbst mit dem Arzt?

Psychose heißt ja im akuten Fall auch, dass es passieren kann (nicht muss!), die Verantwortung für sich "abgenommen zu kriegen" und dann in die Klinik zu müssen, obwohl man nicht will etc.
Das sollte deiner Tochter aus Erfahrung eigentlich klar sein und ihr die "Kooperation" erleichtern..
Mitmachen muss sie schon, sonst wir ihr die Sache unter Umständen irgendwann mal aus der Hand genommen, in dem Punkt wäre ich ihr gegenüber unmissverständlich.

lieben Gruß

Nele

Forums-InsiderIn 376 wien M, 57

guten Abend pemo,

warst Du alleinerziehende Mutter? Wenn ja,da wärs ganz gut,eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen,da fühlt man sich besser erfährt einiges mehr,ja schlafen wird auch wieder "runder".Sonst zerdrücken Dich nämlich die Schuldgefühle..

Sprich aus eigener Erfahrung..lG aus Wien,Josch Wink

sporadischer Gast 5 viersen W, 50

Hallo Nele,

vielen dank für Deine Antwort. Meine Tochter hat schon eine Betreuerin durch das Gericht. Alles hilft nicht, die Betreuerin kann auch nicht viel erreichen, z.B. Einweisung. Die 4 Klinikaufenthalte, jedesmal mußten wir eine Zwangseinweisung abwarten, meine Tochter war so wirr, das erst mal was passieren mußte, bevor man eine Einweisung veranlaßte.
Nun hab ich wieder Monate lang Angst, was passiert, bis wieder.....
kann nachts schon nicht mehr schlafen. Habe die letzten 5 Jahre genug erlebt. Jedes Jahr wiederholt sich das.
Sie ist in keiner Weise einsichtig.

liebe Grüße von pemo9

sporadischer Gast 5 viersen W, 50

hallo Josch,

danke für Deine Antwort. Seit 1 Jahr gehe ich zu einer Angehörigengruppe. Ja es hilft etwas. Wenn ich dann von anderen Mütters höre, das die Kinder(Erwachsen) lieb die Medikamente nehmen und sogar in Werkstätten arbeiten gehen, verstehe ich die Welt nicht mehr.
Warum nicht meine Tochter.
Alles wäre einfacher wenn sie einsichtig wäre. So bin ich verdammt zu warten....warten bis meine Tochter wieder den totalen Zusammenbruch hat, total verwirrt durch die Gegend läuft.....bis dann endlich eine Zwangseinweisung angeordnet wird. Eher passiert ja nichts. Die Gesetze...
Aber bei jedem neuen Ausbruch/Rückfall verschlechtern sich ja die Heillungschancen. Das sieht meine Tochter ja nicht ein.

liebe Grüße sendet pemo9

sporadischer Gast 26 Nürnberg - Bechar W, 26

Hallo Pemo,

was diese Depotspritze betrifft, kann ich Dich, so glaube ich, etwas beruhigen. Meines Wissens nach wird diese bei Patienten eingesetzt, die Schwierigkeiten mit der regelmäßigen Medikamenteneinnahme haben. Probleme können nur dann auftauchen, wenn die Dosierung nicht stimmt, also zu hoch oder niedrig ist. Die Dosierung liegt im Ermessen des Arztes und deshalb sollte da eine regelmäßige Rücksprache erfolgen.

Mein Bruder bekommt ebenfalls wegen einer drogenindizierten Psychose diese Depotspritze und es hat bisher bestens geklappt. Er ist wieder zuhause bei unseren Eltern, seitdem er über drei Jahre in einer Klinik verbringen musste. Zwangseinweisung mit Polizei nach dem totalen Austicken war auch schon öfter der Fall, wir mussten ebenfalls abwarten, bis es wirklich schlimm wurde und in Ausrastern geendet ist. Die Uneinsichtigkeit der Psychose gegenüber war bei ihm dieselbe. Er war zu keinem Gespräch mit Psychologen bereit. Es hat sich gebessert, seitdem er wieder daheim ist und diese Depotspritze bekommt! Für meine Eltern war es furchtbar, jetzt können sie endlich ruhig schlafen.

viele Grüße

Fenja

sporadischer Gast 5 viersen W, 50

Hallo Fenja,

danke für Deine liebe Antwort. Endlich nach 4 Wochen hat sich meine Tochter letzte Woche wieder die Depotspritze geben lassen. Da war ich wieder etwas beruhigt.
Dir und Deinem Bruder wünsche ich alles Gute.

Gruß, Pemo9

Helferlein 131 Norddeutschland W, 23

Hallo Pemo9,
jetzt hat sich deine Tochter die Depotspritze geben lassen, das ist schon mal viel wert.
Du sagst, deine Tochter hat eine Betreuerin. Deine Tochter gefährdet ja sich selbst, wenn sie die Medis nicht nimmt. Muss da mit einer Klinikeinweisung wirklich erst gewartet werden, bis sie ganz neben sich steht?
Was mir noch einfällt, vielleicht weiß du das aber schon. Es gibt Übergangswohnheime für Menschen mit der Doppelerkrankung Psychose und Sucht. Vielleicht wäre das etwas für deine Tochter? Ich sehe viele Ziele und Dinge, die deine Tochter da lernen könnte.
Viele Grüße tears

neu an Bord! 1 Upper Austria M, 24

Hi pemo9,

leide seit 4 Jahren an paranoider Schizophrenie, (zufor Drogeninduzierte Psychose-ausgelöst "scheinbar" durch LSD Kosum. War 8-Wochen einmalig in der Klinik. Nehme seither 2mg Risperdal (Tablette) täglich, vor dem schlafen gehen. Mein "alter Gesundheitszustand" wurde nach wenigen Monaten "fast" wieder hergestellt. Bekamm zwei Monate nach der Entlassung aus der Klinik wieder den Führerschein. Was ich zu der Geschichte deiner Tochter loswerden möchte. Übergangswohnheim etc. Tagesheim/struktur ist meiner Meinung nach wirklich nur Leute die sonst keine Exclamation

anderen Möglichkeiten haben. Habe mir eine Tagesskruktur angesehen. Ich muß sagen mir hats gegruselt. Wenn deine Tochter nicht so dermaßen beeinträchtigt ist und es finanziell möglich ist würde ich ihr andere für sie sinnvollere Perspektiven vorschlagen. Medikamente wird sie regelmäßig nehmen, denn das garantiert einen guten Gesundungsverlauf. Wichtig ist auch, daß sie keine Exclamation

Drogen mehr nimmt, auch nicht einmal Cannabis. Ein Seiderl Bier oder zwei Glas Sekt schaden (ab und zu sicher) nicht. Lebe auch ein halbwegs komfortbles Leben trotz Schizoprenie.

liebe grüße an deine Tochter Cool

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