Rauchen als Beruhigungsmittel

Helferlein 52 Wien W, 22

Ich habe ein Problem. Seit ich unter einer psychischen Krankheit leide kann icht nicht mehr aufhören zu Rauchen, weil ich mir einbilde mich darauf zu beruhigen (einbilde deswegn, weil Nikotin ja eigentlich eine aufputschende Wirkung hat). So lange es mir schlecht geht werde ich es sicher auch nicht schaffen. Ich bin kein Kettenraucher, ich rauche nichteinmal jeden Tag, trotzdem muss ich immer wieder über die gesundheitlichen Schäden nachdenken die es anrichtet, aber ich finde einfach keinen Ersatz der mich so beruhigt.
Auf der anderen Seite denke ich mir ist es auch sinnlos sich zu viele Gedanken zu machen, da ich ja, sobald ich eine Besserung meines Zustandes erreicht habe damit aufhören werde, weil es mir ja sowieso nicht schmeckt und weil mir sonst mein Mann damit auf die Nerven geht, aber ich hab trotzdem Angst dass ich mir bis dahin schon irgendwelche physischen Schäden geholt habe, man darf das Rauchen nicht unterschätzen selbst wenn man kein Kettenraucher ist.
An die Leute die auch ein paar psychische Probleme haben: raucht ihr und braucht ihr das auch um euch zu beruhigen?
An die "normalen" Raucher: raucht ihr mehr wenn ihr nervös seit oder irgendeine schwierige Situation auf euch zukommt ?

sporadischer Gast 14 Graz M, 22

hi,
ich glaube du machst dir viel zu viel stress wegen deinem tabakkonsum; welcher ja nach deiner beschreibung sehr gering sein muss.

ich bin raucher, rauche aber unter der woche vielleicht 5 bis 8 zigaretten am tag und am wochenende dann meistens eine schachtel. manchmal rauche ich mehr, wenn ich nervös bin, aber eigentlich bin ich ein genussraucher. mir macht es spaß beim weggehen am samstag zu meinem getränk eine zigarette zu rauchen.

erhebliche physische schäden dürftest du nicht haben. die wirst du wahrscheinlich auch nie bekommen, auch wenn du dein ganzes leben lang in solch einem verhältnis zum rauchen stehst.

eins muss ich aber noch sagen: wenn es mir ganz gut gehen würde, dann würde ich nicht rauchen. ich hab es mal aufgrund meiner inneren zufriedenheit geschafft 2einhalb monate keine einzige zigarette anzurühren und hab nicht einmal das bedürfnis danach verspürt. also bei mir hängt der rauchkonsum mit meinem persönlichen wohlempfinden zusammen, mit meinem glück.

lg,
mr_klotz

sporadischer Gast 17 NÖ W, 35

Hallo!

Seit ich auf das neue Neuroleptika Abilify umgestiegen bin, stelle ich fest, dass ich viel mehr rauche als vorher. Ich bin eine starke Raucherin und das seit Jahren. Ungefähr 15-20 Zigaretten am Tag. Seit Abilify rauche ich aber mehr als 20 Tschick und ich kann nachts nicht durchschlafen, sondern wache nach ca. 2 Stunden auf und muss unbedingt eine rauchen gehen und dann schlafe ich weiter. Mein Mann meint, das ist die Sucht und ich glaube eigentlich auch fast, dass es mit dem Rauchen zu tun hat.

Wer hat ähnliche Erfahrungen und kann mir Tipps geben wie ich wieder dazu komme weniger zu rauchen. Aufhören kann ich derzeit sowieso nicht.

mfg
Fuziline

Helferlein 84 Rheinland M, 45

Hi Nobody's Home -

erstens Mal, Rauchen ist natürlich eine schlechte Angewohnheit, und übrigens eine Sucht.
Aber es gibt da Unterschiede.

So wie du deinen Zigarettenkonsum beschreibst, sag ich dir meiner Einschätzung nach, dass du mal versuchen solltest, dein schwierigeres Problem in den Griff zu kriegen. Und du schreibst ja, dass du dann sowieso aufhören würdest, zu rauchen. Vielleicht tust du es ja wirklich.

Ich sag dir mal, gibt Leute, die saufen im Büro drei Liter Kaffee pro Schicht.
Ist auch nicht so gesund. Wink

Was mich betrifft, ich rauche.
Ich komm normal so auf 6-8 pro Tag, und zwar schmale Selbstgedrehte, Halbschwarz, mit Filter. Es ist schon sehr lange auf dem Level bei mir.
Und sonst lebe ich gesund, so weit es geht.
Kein Alkohol mehr, und sonst sowieso keine Drogen, und die erwähnte Menge an Kaffee natürlich auch nicht.

Sogar den Schokoladekonsum, der früher erheblich war, hab ich zurückgefahren, nicht aus Gewichtsgründen Wink

Ich rauche natürlich nicht aus Beruhigungs- oder sonstwelchen Gründen.
Sondern weil ich nikotinsüchtig bin.

Was das Abgewöhnen betrifft, es gibt Methoden, bspw. in Kursen gelehrt, die arbeiten damit, dass die Leute schrittweise weniger rauchen. Und das mit Begleitprogramm.
Sowas bieten wohl bspw. Krankenkassen auch, auch manche Arbeitgeber.
Ansonsten gilt aber meiner Meinung nach -
aufhören.
Und fast alle Leute, die ich kenn, die es aufgesteckt haben, haben es auch so gemacht. Ratzeputz aufgehört.

Gruß
NeuAnfang

Helferlein 80 hier und da W, 28

Hallo,

also ich gehöre auch in die Kategorie Raucher und ich rauche sehr viel mehr als Du Nobody's Home.

Mein Konsum erhöht sich zeitweise, wenn es mir schlechter geht um fast eine Schachtel pro Tag, aber es gibt auch Zeiten, an denen es mir schlecht geht und ich vielleicht nur 5 Stück rauche oder so pro Tag. Auch bin ich ein sehr starker "Mitraucher", d.h. wenn ich Besuch habe oder mal weg gehe, rauche ich viel mehr, aus lauter Frust oder auch Befangenheit, weil ich sehr schüchtern bin, auch wenn mans net glaubt.

@ Fuziline:
Das Medikament kenne ich gar nicht und fand es auch nicht in meinem schlauen Büchlein, welchen Wirkstoff hat es denn?
Aber ich denke es wird besser werden. Auch mit dem Durchschlafen. Mir ging es so, als ich das Remergil bekam, vor lauter Angst zuzunehmen, habe ich nichts mehr gegessen und viel zu viel geraucht, auch nachts. Gebracht hat es nix, weil ich trotzdem zunahm. Seit ich das Thombran und das Dominal für nachts nehme, stehe ich zwar auf, aber ich muß keine rauchen gehen, sondern warte einfach, bis ich wieder etwas müde werde.
Mein Neuroleptika ist einmal das Dominal (Wirkstoff Prothipendyl) für Nachts und tagsüber erhalte ich Truxal (Wirkstoff Chlorprothixen).

Ich denke - wie Dein Mann - das es die Sucht ist. Du mußt versuchen, Dich anderweitig zu beschäftigen. Oder die Zigarette anmachen und dann im Ascher liegen lassen, der Rauch allein bewirkt manchmal schon Wunder.
Aufhören wäre jetzt wahrscheinlich auch nicht wirklich sinnvoll. Meine Ärzte haben mir momentan davon abgeraten, obwohl ich übergewichtig bin und so viele Medikamente nehme. Psychisch sollte man wohl erst mal wieder einigermaßen auf die Höhe kommen, bevor man dieses "Problem" angeht.

Ich wünsche allseits noch einen schönen Abend.

Viele Grüße Murmel Razz

sporadischer Gast 17 NÖ W, 35

Hallo Murmel,

Abilify hat den Wirkstoff Aripiprazol und ist relativ neu, ich nehme es seit einem Monat und eine Nebenwirkung sind Schlafstörungen. Aber vorher habe ich Solian genommen und konnte da auch nicht durchschlafen.
Danke für den Tipp - werde ich ausprobieren.

lg
Fuziline

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