Angst vor Gewalt

Helferlein 32 Bad Segeberg W, 19

Mein (Ex) Freund hat vor gut einem Jahr- da waren wir noch zusammen- ein totales "black out" gehabt! Es gab keinen Grund- keinen Anlass!
Doch es passierte... Wir waren schon 1 1/2 Jahre zusammen, er war eine ruhige, ausgeglichene Perönlichkeit, die gerne mal diskutierte, aber nicht über Probleme reden konnte!
Ich war bei ihn zu Hause- wir waren alleine! Alles war okay! Dann fing er an über das FERNSEHPROGRAMM zu diskutieren... und darauf hatte ich keine Lust und wollte gehen, da ist er total durchgedreht und hat mir den Weg versperrt und mich angeschrien und mich zurück auf das Sofa geschupst.. ich habe totale Panik gehabt- so kannt ich ihn nicht... und dann habe ich versucht aus dem Zimmer zu kommen aber er hat mich immer wieder erwischt und hat mich mit Gewalt zurück auf das Sofe gedrängelt! Als ich es dann fast geschafft hatte und die Türklinke in der Hand hatte- sah ich seine Faust auf mich zukommen....ich war Gott sei dank mit einem Satz weg und er traf "nur" die Tür! die Tür hatte ein heftig großes Loch und seine Hand hat endlos geblutet! Und ich habe mir vorgestellt, was wohl passiert wäre, wenn...
Ich habe seitdem totale Angst mit einem Menschen alleine in einen Raum zu sein, aber ich kann auch keinen Menschen mehr so richtig vertrauen, da ich ihn ja auch schon 1 1/2 Jahre kannte oder dachte, dass ich es tue...
Ich träume nachts immernoch davon, obwohl es schon 1 Jahr her ist!
Bei den Gedanken an diesen Tag zitter ich am ganzen Körper!
Ich möchte so etwas nie wieder erleben...aber ich weiß auch nicht, wie ich das verabeiten soll- ich meine ich war damals 16 Jahre alt...
Vielleicht kennt jemand die Situation ja und mag mit mir darüber schreiben! Oder vielleicht hat ja jemand Tipps wie man sowas verarbeitet oder lernt damit umzugehen! Ich würde mich freuen!

neu an Bord! 1 Marktgasse2 W, 23

Hallo!

Wie geht man mit soetwas um und wie kann man das verarbeiten? Ich denke, dass jedes Gewaltopfer mit solch einer Erfahrung anders umgeht- jede(r) entwickelt auch ihre (seine) eigene Strategie.
So, wie ich deinen Zustand und deine Situation einschätze hat sich deine traumatische Gewalterfahrung in deinen Gedanken und Gefühlen manifestiert. Ich kann dir eigentlich nur einen Tip geben- und hinter dem stehe ich voll... du brauchst professionelle Hilfe, zum Beispiel eine Psychotherapie. Es ist gut, dass du in diesen Forum schreibst. Deine Sorgen und Ängste nicht mehr für dich behältst, aber dieses Erlebnis gehört wirklich verarbeitet, damit du wieder in Ruhe und ohne Angst leben kannst. Das hättest du verdient und das könntest du auch schaffen.
Du warst vielleicht erst 16 und es ist vielleicht schon einige Zeit vergangen, aber ich verstehe total, dass du einfach Probleme damit hast, Angst davor hast, mit einem Menschen (Mann) alleine zu sein, aber kämpf bitte dafür, dass du da raus kommst. Du bist, so wie ich aus deiner Message herauslese, analytisch top und weißt, wie negativ und einschneident so eine Erfahrung ist. Lass dir helfen!!!!!!!!!!!!! Du hast ein Recht darauf.

Ich wünsch dir wirklich viel Glück und schick dir Kraft von mir-vielleicht brauchst du es ja. Ich bin mir sicher, dass du den nächsten Schritt machst und auch schaffst.

Alles Liebe

Helferlein 107 Berlin und Pattaya M, 66

Mal ein Gedanke, der mir oft bei ähnlichen Schilderungen kommt: War wirk-
lich dieses eine Erlebnis die Ursache für ein Trauma, oder hat nicht im Grunde
dieses Erlebnis ein Trauma "erweckt", das schon da war und sich nun dieses
Erlebnis zur Projektion gesucht hat. Warum denke ich das? Ein Schmerzerleb-
nis, das ein Erwachsener schmerzhaft erlebt, muss ja nicht verdrängt werden,
weil es ja durchfühlt wurde. Nur das, was ich nicht einordnen konnte und was
zum Beispiel einen Schock auslöste, wird unbewusst verdrängt.
Besonders bei Schilderungen über enttäuschende Beziehungen, die einen
prinzipiellen Vertrauensverlust und eine Unfähigkeit, je wieder zu lieben und
zu vertauen ausgelöst haben sollen, kommt mir dieser Gedanke.

sporadischer Gast 11 Stuttgart M, 42

hi,

das was ich von dir gelesen habe ist ja mehr als schlimm. versuche bei einem schlfpsychologen deine ängste ans tages licht zu bringen.

so wie er dich behandelt hat, hätte es keinen sinn gehabt. mit der zeit wäre es nur eine alltägliche art mit dir umzugehen.

du hast was besseres verdient als ihn.

versuche deine ängste zu vergessen und fange ein neues leben an. suche dir einen neuen freund der ganau ds gegenteil von deinem ex ist. lieb zutraulich, für alles offen, ehrlich...

alles gute für deine zukunft.

=MARKUS=

Helferlein 32 Bad Segeberg W, 19

Wollte mich mal wieder zu Wort melden!
Habe noch immer nicht den Mut gehabt eine Therapie zu machen!
Denke aber noch oft daran, aber kann nun wieder mit Menschen alleine in einem Raum sein! Habe mich dieser Sache gestellt und es geschafft!
Ich vertraue auch anderen Menschen, ABER ich habe Angst vor Diskussionen- gehen den Kleinsten aus dem Weg nur um sowas nicht noch einmal zu erleben! Da ich diese Person schon über 1 1/2 Jahre kannte- dachte ich, dass ich sie kenne und hätte es ihm nie zugetraut!
Nun rechne ich bei jeder Person damit, was es für niemanden leichter macht! Ich denke zwar an das Gute in dem Menschen, weiß aber, dass er auch anderes kann....
Bin inzwischen mit meinen Ex-Freund befreundet kann man nicht sagen, aber wieder im Kontakt! Mit ihm kann ich nicht alleine sein, aber das wäre auch zu viel verlangt!

sporadischer Gast 5 Nähe Hannover W, 25

Hallo Blondie87,

ich kann deine Ängste schon verstehen, verstehe aber nicht, dass das Diskutieren von deinem Freund über das Fernsehprogramm dich zum gehen veranlasst hat.
Gehst du eigentlich immer so schnell weg??
Ich finde es sehr seltsam!
Ok, das dein Freund die Hand gegen dich erhoben hat, ist nicht entschuldbar, keine Frage! Er war gewalttätig, und das ist absolut nicht in Ordnung! Aber bist du wirklich sicher, dass dein Verlassen der Wohnung ihn dazu bewegt hat??? Könnte es möglicherweise andere Gründe geben?
Ich kann es irgendwie nicht ganz nachvollziehen.

An einige hier:
Muss man eigentlich bei jedem Problem eine Therapie machen???
Ich meine, ok, wenn Gewalt im Spiel ist, kann ich es noch verstehen, aber mir ist hier aufgefallen (auch wenn diese Internetseite Psychotherapiepraxis heißt), dass hier viel zu schnell zur Therapie geraten wird, auch bei eher simplen Problemen!!!

Gruß
Himmelstürmerin

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Hallo zusammen,

@Blondi,

Quote:

...aber kann nun wieder mit Menschen alleine in einem Raum sein! Habe mich dieser Sache gestellt und es geschafft!

Siehst Du, es geht doch! Auch mit kleinen Schritten kommt man voran.
Wenn man die angstauslösende Situation erst einmal meidet, wird die Angst meistens größer.

Ich nehme an, dass es bei Dir nicht nur um die Angst vor körperlichen Übergriffen geht, sondern auch um ein Unwohlgefühl in der Nähe von (fremden) Menschen. Vermutlich hast Du auch vor diesem Vorfall schon nicht allzu gerne diskutiert. Vor allem mit Dir unbekannten Leuten, oder?

Naja, wenn Dein Ziel ist, Dich zu einem Gespräch mit einer Therapeutin zu trauen, kannst Du Dich ja auch hier wieder in kleinen Schritten rantasten.
Keinen Mut da anzurufen? - Vielleicht erst mal ein paar andere belanglose Telefonate führen (Zugverbindung erfragen u.ä.) - dann die Überwindung beim Reden steigern (z.B. noch ein paar unangenehme Zusatzfragen stellen oder schwierigere Gespräche am Telefon führen). Am Besten jeden Tag mehrere Anrufe tätigen, so lange, bis Du soweit bist, da (oder wo auch immer) anzurufen.
Manchmal ist es besser, gleich einen großen Schritt zu machen, erspart Zeit und Mühe. Je nachdem, ob Du Dich dazu in der Lage siehst oder eben noch nicht.

@Himmelstürmerin,
müssen tut man gar nichts, außer sterben! ( - Ne, das Thema steht heute nicht an!)
Aber eine Therapie ist doch oft eine Hilfe - da die Therapeuten sich (in der Regel) mit soetwas recht gut auskennen (Erfahrung haben und sich oft in den Klienten gut hineinversetzen können).
Aber wer meint, er/sie möchte es (erst) lieber anders versuchen, soll das ruhig machen. Das entscheidet letztlich jeder selbst.

LG Hans-Jörg

Helferlein 33 Ibiza (Spain) W, 40

http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?p=188368&highli ght=#188368

Ganz unbedarft..hat das eine etwas mit dem anderen zu tun??Oder fährst Du da zweigleisig??Oder gibt's da noch 'ne dritte Schiene?Soll ich mal bis morgen warten mit einer Antwort...falls da noch was kommt?

Helferlein 32 Bad Segeberg W, 19

@Nerea: Nein; die Angst vorm Autofahren hat nichts mit der Angst vor Gewalt zu tun! Wie soll ich das mit dem zweigleisigfahren deuten? Man kann doch vor zwei verschiedenen Dingen Angst haben oder etwa nicht?
@Hans-Jörg: mit Telefonieren habe ich im Allgemeinen keine Probleme; Atme drei-viermal tief ein und dann kann ich eigentlich alles bereden, wenn ich weiß was ich möchte und was ich sagen will.....Naja und das weiß ich halt in diesem Fall nicht! Danke für deine Hilfe!
@Himmellsstürmerin: Alos das war so, dass mein Ex Freund liebend gern über alles- wirklich alles diskutieren musste und mir dabei nie eine Chance gelassen hat mal zu Wort zu kommen! Entweder er hat mich nicht zu Wort kommen lassen, in dem er geradet und geredet hat und wenn ich dann doch was gesagt habe, wurde er halt lauter- und ich dementsprechend leiser....Naja und wer sowas öfter mit macht, der hat da nach einger zeit keine Lust mehr zu! Mir ging das an dem Tag tierisch auf die Nerven über das fernsehprogramm zu diskutieren, obwohl es total schön und warm draußen war und dann bin ich gegangen, weil ich keine Lust hatte mich in unendlichen Diskussionen über das Programm zu verwickeln! Im nachhenein hätte ich ihn lieber diskutieren lassen sollen....
Normal gehe ich nicht weg- aber normal werde ich auch nicht so behandelt! Irgendwo muss ein Mensch Grenzen setzen!
Ich bin mir 100&ig sicher, dass mein Versuch die Wohnung zu verlassen der Grund dafür war; er war es halt nicht gewöhnt, dass ich auf seine Diskussionen reagiere; normalerweise habe ich zugehört und ihn reden lassen, weil ich ja eh nie zu Wort gekommen bin....Naja und dann stehe ich einfach auf und gehe- das war er nicht gewohnt von mir- mit mir kann man es ja machen! Bin eigentlich doch froh, dass ich gegangen bin- denke ich!

sporadischer Gast 5 Nähe Hannover W, 25

Hallo Blondie87,

ich finde es auch gut, dass du gegangen bist. Jetzt wo du deine Situation besser erklärt hast, gebe ich dir vollkommen recht. Auch wenn es schon ist, dass dein Ex-Freund ein diskutierfreudiger Mann war, gibt es, wie du selbst sagst, gewisse Grenzen. Er war es nicht gewohnt von dir, vielleicht war es nie gewohnt, und deswegen auch so überzeugt von sich.

Naja, ist ja nun auch schon ein Jahr her. Da du noch recht jung bist mit deinen 17 Jahren, würde ich dir empfehlen mit deinen Freunden deine Probleme in den Griff zu bekommen. Oder vielleicht auch mit deiner Familie, wenn das möglich ist. Ehrlich. Die älteren Herrschaften hier in diesem Forum raten immer gleich zur Therapie. Das finde ich zu schnell.
Versuch es!!! Falls es nicht helfen sollte, du kannst immer wieder zu einem Therapeuten gehen.
Meine Meinung ist, dass man nicht bei jedem Problem zum Therapeuten gehen sollte. Man muss seine Probleme auch selbst versuchen zu lösen, besser natürlich mit Freunden oder Familie. Das macht stark und selbstbewusst.

Lieben Gruß
Himmelstürmerin

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