Schüchterne Männer haben es verdammt schwer...

Helferlein 62 Mainz M, 20

Während schüchterne Mädels als süß oder sonst irgendeiner Weise positiv angesehen werden, führt man als schüchterner Junge ein fast hoffnungsloses Leben.

Soziale Kontakte zu knüpfen fällt uns sehr schwer und eine Parterin zu finden ist fast unmöglich, da wir das aus der Steinzeit stammende Bedürfnis der Frauen beschützt zu werden, vom Anschein her nicht erfüllen können = wir sind unattraktiv. Das weibliche Geschlecht nimmt sich erst gar nicht die Zeit um zu schauen, was hinter der schüchternen Fassade steckt FÜR DIE WIR NICHTS KÖNNEN!

Auch in der Berufskarriere steht uns die Schüchternheit im Weg: Wer in einem Bewerbungsgespräch schüchtern rüberkommt, kann sich seiner Absage sicher sein, da können die vorherigen Leistungen noch so gut sein.

Fazit: bevor man sich in der Welt da draußen zum Narr macht, kann man sich genauso gut auch in einem Keller verschanzen und sich von gegrillten Ratten und Mäusen ernähren...

Helferlein 35 Deutschland M, 20

Ich habe persönlich da auch andere Erfahrungen machen können. Kann also nicht 100% bestätigen, was du da sagst. Aber um so mehr du zu dir stehst und versuchst, das zu bekommen, was du willst, um so eher bekommst du es. Eigentlich hat das auch nicht viel mit Schüchternheit zu tun. Viele Mädchen finden schüchterne Jungs nicht schlecht - außerdem kann man Schüchternheit auch überwinden.

Helferlein 62 Mainz M, 20

Ich sage ja auch nicht das es an mir hängt.

Ich habe in den letzten 7 Monaten wieder meine sportliche Seite endeckt und fühle mich wesentlich wohler in meinem Körper dadurch. Wenn ich aus dem Haus gehe achte ich sehr auf meine Aussehen. Ich gebe sehr viel Geld für Kleidung und Kosmetika aus. Auch baue ich durch kleine Erfolge mein Selbstbewusstsein auf. Außerdem versuche ich wieder mehr unter die Leute zu gehen. Meine Aufgaben erledige ich also: ich tue alles dafür das es besser wird.

Aber was bringts? Für wen mache ich das? Es ist doch sowieso alles sinnlos... Ich bin 20 (in Worten Zwanzig) und hab noch nichts auf die Füße gestellt und es gibt fast keine Hoffnung mehr auf Besserung...

Ich habe die Wahl zwischen folgenden Dingen:

-Ein Leben voller Schmerzen in Einsamkeit und Armut
-Ich suche mir eine schöne Brücke aus und gebe der höheren Macht keine Chance mehr mich für seine "Unterhaltung" verwenden zu lassen

Ich bin mir bewusst das kein Mensch mir hinterweinen wird, aber das ist mir ehrlich gesagt auch egal. Dieses Leben wird Tag für Tag qualvoller, da ich sehe wie meine Felle davonschwimmen.

Es hat nicht jeder das Recht auf ein zumindest halbwegs glückliches Leben, aber ein Recht den Schmerzen ein Ende zu setzen hat jeder Mensch.

Helferlein 30 Bayern W, 34

Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, aber ich denke, du kannst an deiner schüchternheit arbeiten und sie auch überwinden. the little star

neu an Bord! 3 DO M, 18

Hi Sensibelchen,

das Leben voller Schmerz vergeht auch irgendwann mal. Du darfst da nicht sofort aufgeben, wenn irgendwas schief läuft. Wenn du dich jetzt umbringst oder so, bringt dir das doch auch nicht viel. Weißt du was danach auf dich zukommt? Weißt du ob es danach besser wird? Nein, weißt du nicht, weiß keiner. Aber was ist, wenn es nicht besser wird? Ändern kannst du es bestimmt nicht, aber dein Leben, das kannst du ändern! Und das musst du auch tun. Das Leben kann doch voll cool sein. Du darfst halt nicht aufgeben! Immer weiter kämpfen und so und irgendwann zahlt sich das aus. Wenn nicht heute, dann morgen. Du weißt noch nicht was die Zukunft bringen wird, also tu es nicht. Kann sein, dass du wieder irgendwie verletzt wirst, kann aber auch sein, dass alles gut läuft. Falls du wieder verletzt wirst, ist es kein Grund sich umzubringen. Selbstmord ist einfach feige! Und du meinst, dass kein Mensch dir hinterherweinen wird, oder? Da liegst du aber falsch. Was ist mit deiner Familie, mit deinen Freunden? Die werden bestimmt nicht denken:"Ach ja...jetzt ist er weg, mir doch egal" Du wirst denen richtig weh tun damit. Das ist nicht gut. Klar denkt man mal an Selbstmord, aber man muss es nicht wirklich durchziehen, nur weil mal etwas nicht so läuft wie man es will. Irgendwann wendet sich alles zum Guten, glaub mir Smile

Bis dann

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

ganz kurz nur - weil ich nicht viel zeit habe: mir fällt auf dass du im fokus deiner aufmerksamkeit dich und deine unzulänglichkeiten stehen hast.

versuche nicht an deiner fassade zu arbeiten, sondern an deinem blickwinkel.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Es ist möglich, das zu überwinden. Es dauert aber und braucht einiges an Arbeit; Selbstkritik (Realitätssinn), Naivität und Grundlagenwissen. Aber das Leben macht echt mehr Spaß, wenn man es "schafft". Am schönsten finde ich...endlichmal geben zu dürfen, ohne bekommen zu müssen. Daran hat nur die Unsicherheit und Angst (und das Programm) gehindert. Wenn sich das einmal im innersten entwickelt, wird es wirklich "von alleine" besser. Wichtig finde ich, ist es, nicht "nur selbstbewußt" zu sein...wie so viele Hirnis, sondern sich das Stückchen Sensibilität und Respekt vor dem Leben zu bewaren. Denn nichts ist schlimmer als sich hirn- und herzlos im Gegenteil zu verlieren.

Den Anfang muss jeder selbst finden, das kann man nicht so richtig erklären. Was irgendwann sehr schön helfen kann, ist ein Mädchen, was einem die Möglichkeit lässt, sich langsam voranzutasten. So eine zu finden ist schwer, aber ich hab irgendwie dem Glauben Realität folgen lassen können, dass sich "DIE" alleine findet. Das Herzchen öffnen ist der Schlüssel, nicht sinnloses vorandrücken und antrainieren, aber wo der Schlüssel liegt, das verrät keiner, der es weiß, denn wer es weiß, der weiß, dass es keinen Schlüssel gibt, sondern nur die Liebe zum Leben...aber was ist das. *kindlich augenverdreh*

Hiob

Helferlein 35 Deutschland M, 20

Wie schaut den dein soziales Umfeld so aus?

Wie verhältst du dich im Kontakt mit anderen Menschen? Wenn dich jemand anspricht? Wenn du in einem Laden mit der/m Verkäufer/in sprichst, in der Arbeit mit Kolegen/innen?
Blockst du ab oder lässt du andere an dich ran?

Helferlein 62 Mainz M, 20

@GunShots

Ich weis nicht ob es besser wird, aber es wird sich etwas ändern, das ist für mich wichtig. Ich denke ich habe nun lange genug gewartet auf eine Besserung, aber ich bin eher tiefer gesunken, als das sich ein besserer Zustand eingestellt hätte.

Woher soll ich nun die Zuversicht nehmen, dass ich doch in nächster Zeit mal ein halbwegs normales Leben führen kann? Ich kann nicht mehr viel länger warten, dazu habe ich zu wenig Kraft.

Ich habe keine Menschen in meiner Umgebung die irgendwie daran interessiert sind, dass es mir gut geht. Richtige Freunde hatte ich noch nie, es waren alles mehr Bekanntschaften. Über meine Familie brauchen wir erst gar nicht reden, sie sind maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass es mir schlecht geht. Die daraus folgende Einsamkeit frisst mich innerlich auf.

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

so. etwas mehr zeit.

ich kann den inhalt von hiob voll unterstützen...

ich bin auch so eine schüchterne. und mein freund ist genauso ein schüchterner. rein "technisch" hätten wir gar nicht zusammenkommen können. und wer weiß - vielleicht hing es tatsächlich am seidenen faden übermenschlichen mutes den wir aufbringen mussten, unsere schlimmsten ängste zu überwinden - für wenige sekunden... ich glaube, wir konnten beide im richtigen augenblick zulassen, uns zum deppen zu machen - und haben uns dabei gar nicht zum deppen gemacht sondern uns gefunden.

will sagen: die größte angst eines schüchternen ist, nicht zu gefallen, nicht angenommen zu werden für das was man ist und sagt. die meisten schüchternen arbeiten hart an ihrem äußeren und an ihrem wissen um ja "gewappnet" zu sein.... aber in wirklichkeit haben sie keinen mangel an diesen dingen, sondern nur einen überschuß an angst wo andere keine oder nur wenig haben...

was mir auch hilft zu wissen ist, dass selbst der größte don juan in die knie geht, wenn er der frau begegnet die er wirklich lieben kann....

ich habe lange zeit meine schüchternheit als einen makel gesehen - sehr ähnlich wie du. aber heute finde ich das gar nicht schlimm - eher das gegenteil. vielleicht liegt das daran, meinen freund zu sehen. an mir fand ich schüchternheit abstoßend, an ihm finde ich es anziehend. und so finde ich es auch gar nicht merh schlimm, selber schüchtern zu sein... wobei man hemmschwellen wirklich senken kann und die schüchternheit nicht zu einem allumfassenden problem wird. solange man weiß, dass man im "notfall" über seine ängste schauen kann, ist es nicht so bedrohlich und man kann sich auf wichtigeres konzentrieren...

aber du hast recht, dass es schüchterne menschen schwerer haben. aber nur bei den richtigen/falschen menschen. und das ist auch eine persönliche lebensanschauung. man kann als schüchterner sehr wohl gute arbeit haben und darin voran kommen - und eine glückliche beziehung haben und all das. für mich war es durchaus wichtig, ebenfalls einen schüchternen partner zu haben - wir haben das selbe tempo. was meine schwester mit ihrem freund nach drei wochen zum thema machte, steht bei uns nach drei jahren noch nicht am "plan". und das ist komplett okay. es ist toll, anders - eigen, zu sein.
und in der firma - mein chef ist selber ein eher schüchterner mensch. als extrovertierter hätte ich wohl nie chancen gehabt in der firma.

schüchterne haben es schwerer - aber sie sind meines erachtesn mutiger. wer schon in kleinen situationen mit den monstern der angst kämpfen und sie überwinden muss, entwickelt ungeheure kraft, gigantisches potential. menschen, die solche ängste kaum kennen und für uns so bewundernswert scheinen, haben mit echten herausforderungen oft mehr probmele - weil sie nicht trainiert sind.

ich habe das als beispiel in meiner schulzeit erlebt. da ich ständig mit blauen briefen lebte und im laufe meiner schulbahn auf diese weise erheblich mehr prüfungen über einen großen stoff machen musste als meine guten mitschüler, war ich bei der matura letztlich viel cooler und hab es besser durchgezogen - und teilweise bessere noten aus dieser "routine mit der angst" gezogen, als kollegen die sich durch gute mitarbeit diesen beängstigenden prüfungsstress erspart haben...

es hat alles auch seine gute seite. erkenne sie und du entwickelst kraft aus ihr...

Helferlein 62 Mainz M, 20

@wanci

Ich versuche gegenüber jedem freundlich zu sein. Da ich eine intensive soziale Phobie habe, fällt mir aber jeder Kontakt schwer. Aber ich Kämpfe dagegen! Gestern habe ich zum Beispiel einen Weg von 200 km auf mich genommen, um an einem SP-Treffen teilzunehmen. Es ist also sicher nicht so, dass ich mich bisher hängen lassen habe.

Helferlein 35 Deutschland M, 20

@Sensibelchen

Ich weiß nicht ob dir das jetzt wirklich viel hilft, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eigentlich überhaupt nichts bringt, zu jedem freundlich zu sein. Wenn es dir nicht passt, wie sich jemand dir gegenüber verhält, dann sag ihm das auch. Auf jeden Fall bekommst du so mehr "Charakter" - ich weiß grad auch nicht wie ich es nenen soll - und das ist auf jeden Fall besser als immer der Freundliche zu sein, immer nachzugeben.

Das mit der sozialen Phobie kenne ich ansatzweise. Mir fällt auch jeder neue Kontakt total schwer, vor allem wenn es um etwas Persönliches geht.

Ich kann dich eigentlich nur ermuntern es weiter zu probieren. Hast du schonmal an eine Therapie gedacht oder sogar schon eine gemacht?

Helferlein 62 Mainz M, 20

Ja, ich war in Therapie, 2 Sitzungen. Rolling Eyes

Ich habe ihm einen Gefühlsausbruch geschildert, ansonsten, habe ich nichts herausbekommen. Confused

Hatte in den letzten Tagen ernsthaft darüber nachgedacht eine neue zu beginnen, aber mittlerweile bezweifele ich ob es mir auf die Schnelle hilft. Ich würde es sowieso nicht mit Unterstützung einer anderen Person durchstehen. Neutral

Die einzige Person die in letzter Zeit unfreundlich zu mir war, ist die Personalchefin, und das gleich heftig und vorallem unbegründet. Aber was willste da machen, als schwächstes Glied in der Firma?

Site Admin 1270 Wien M

Ich ersuche einige der SchreiberInnen in diesem Thread, so wie in der Netiquette ersucht, auf Fullquotes (also Komplettzitate voriger Beitraege) zu verzichten, diese sind hier im Forum unerwuenscht.

Bitte um Verstaendnis, dass ich weitere Beitraege, die Fullquotes enthalten, aus dem Thread entferne.

mfg
rlf (admin)

Helferlein 62 Mainz M, 20

lilu wrote:

ganz kurz nur - weil ich nicht viel zeit habe: mir fällt auf dass du im fokus deiner aufmerksamkeit dich und deine unzulänglichkeiten stehen hast.

versuche nicht an deiner fassade zu arbeiten, sondern an deinem blickwinkel.

Klar kritisere ich mich jeden Tag und versuch mich irgendwie aufzupeppen - aber eher aus Verzweiflung.

Würde gerne mal jemanden haben, bei dem ich weis das er an mich denkt, das er mich vermisst, mir etwas menschliche Wärme gibt. hab in meinem leben nur hass spüren dürfen, nie etwas positives und schon gar keine Liebe. Habe jetzt ein extremes bedürfnis danach, aber es wird nicht befriedigt. fühle mich irgendwie vergessen wenn ich die ganzen glücklichen menschen sehe. muss wohl für ewig in einsamkeit leben, aber da mache ich nicht mit...

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