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david.the.dragon
neu an Bord!
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Wien M, 32
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Thu, 17.Feb.05, 7:02 Therapie vorbei ...was nun ? |
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Hallo!
Wegen akuter Probleme (habe da eine neue Frau kennengelernt und ein anderes Ereignis in Zusammenhang mit meinem Studium) hatte ich 1995 eine psychoanalytische Psychotherapie bei einem Therapeuten (maennl.) angefangen. Trotz grosser Phasen der Unzufriedenheit und Ratlosigkeit bin ich sehr lange, bis November vorigen Jahres dabeigeblieben - frei nach dem Leitspruch 'Gut Ding braucht Weile'.
Jetzt weiss ich auch nicht recht weiter. Der Abschied von meinem Therapeuten ist mir nicht schwer gefallen - er kam etwas ueberraschend um nicht zu sagen abrupt. Ein guter Freund fragte mich, was ich in letzter Zeit ueberhaupt fuer Fortschritte gemacht hatte? Zuerst wehre ich diese Frage ab und meinte, dass mein Fall besonders hartnaeckig und langwierig waere und dass es deshalb bei mir laenger dauert, bis Fortschritte sichtbar werden.
Nach einem langen Diskurs mit mir selbst beschloss ich das Unterwartete und beendete mit Ende November meine Therapie. So wie das klar war hatte ich keine Angst vor dem Ende. Mit Interesse habe ich die Abschiedsszenen anderer Forumsteilnehmer gelesen, aber nichts dergleichen bei mir! Komisch, bin ich sooo anders als alle anderen?
Besonders im letzten Therapiejahr hatte ich den Eindruck, dass ich in dieser therapeutischen Beziehung nicht mehr recht weiterkomme und dass die Dinge im Sand verlaufen (sind, mittlerweile). Vielleicht war deswegen viel vom Abschied vorweggenommen.
Ich bin weiterhin depressiv und viele Probleme die vor der Therapie da waren, gibt es weiterhin. Ist die Therapie nun ein Misserfolg? Was habe ich falsch gemacht?
Mich wuerde interessieren, ob es auch andere gibt, die ueber einen solch langen Zeitraum in Therapie waren und genauso wie ich mit einem ziemlichen Fragezeichen herausgegangen sind?
Ein guter Freund meinte, ich solle endlich Verantwortung ueber mich und mein Leben uebernehmen. Mit der Therapie im Ruecken frage ich mich, warum gelingt mir das nicht und warum kann ich meine Aengste (gegenueber dem Leben und meinen Mitmenschen) nicht erfolgreich ueberwinden?
Danke fuer Rueckmeldungen jeglicher Art!
mlG,
david.the.dragon
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prem
Helferlein
61
Hamburg W, 34
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Thu, 17.Feb.05, 7:27 Re: Therapie vorbei ...was nun ? |
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Guten Morgen david.the.dragon,
tja, war Dein Thera nun nicht so gut oder wolltest Du nicht richtig "mitmachen"? Oder stimmte einfach nur die Chemie zwischen Euch nicht? Fragen über Fragen...
In meiner Therapie habe meinen Prozess immer in Wellen erlebt. Mal ging es rasend schnell voran, dann wieder hatte ich den Eindruck, auf der Stelle zu treten. "Auf der Stelle treten" war immer kurz bevor sich bei mir neue Erkenntnisse durchrangen, sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Das sich dauerhaft etwas bewegte, merkte ich dann in kleinen Momenten, die ich pötzlich anders wahrnahm als früher. Oder wenn ich irgendwie anders reagiere und mich dann über mich selbst wundere. Die Veränderungen machen sich leise bemerkbar.
Aber viel interessanter wäre wohl, was Du jetzt tun kannst, wo Du das Gefühl hast, so gar nicht vorwärts gekommen zu sein.
Hast Du schon mal über einen anderen Therapeuten und vielleicht auch eine andere Form der Therapie nachgedacht? Würde Deine Kasse das noch tragen oder könntest Du es zur Not selbst bezahlen?
Liebe Grüße,
prem
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_________________ take action! |
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