Author |
Message |
mim
sporadischer Gast
9
W, 40
|
Wed, 16.Feb.05, 12:07 sterben - therapie - medikamente - LEBEN |
|
es ist jetzt wohl ein halbes jahr her, dass ich mich zu wort gemeldet hebe. damals wurden nach kurzer zeit meine beiträge gesperrt. damals war ich kurz vor dem endgültigen absturz. konnte mich aber für ein paar wochen noch mal aufrappeln und weiterfunktionieren. bis mein selbstmordversuch durch die vorzeitige rückkehr meines sohnes verhindert wurde. da erst wurde mir klar, wie es um mich steht. aus dem KANNNICHTMEHR war still und heimlich über monate und jahre ein WILLSTERBEN geworden. dieser wunsch war wie ein zwang. ich konnte mich nicht wehren. erst eines meiner kinder riss mich kurz heraus. da erst wurde mir klar, wie dringend ich hilfe brauchte. ich ging zum arzt, ließ mich nach gugging bringen. nicht die ärzte haben mir geholfen. sondern der abstand. ich hatte zeit um für mich da zu sein. ich putzte mir wieder die zähne. ich ging spazieren. ich knüpfte freundschaften und freundschaftsbänder. nach 10 tagen zog es mich nach hause. ich wollte nicht weg, aber ich musste zu meinen kindern. mir war klar geworden, woran ich zuerst areiten musste. aber nach zwei wochen war ich wieder an derselben stelle wie vor dem klinikaufenthalt. ich war total verzweifelt. meine therapeutin gab mir ein neues medikament. nebenbei schluckte ich ständig beruhigungsmittel.
die wende brachte in kleiner hund. mit den neuen medikamenten, der paartherapie, meiner einzeltherapie und mit meinem kleinen hund ging es stetig bergauf. nicht weil ich so stark bin. nicht weil es mir eh nicht wirklich schlecht ging. nicht weil mir die ärzte in der klinik so großartige unterstützung geboten haben. Sondern weil ich meine kinder so sehr liebe. weil ich gebraucht werde. weil ich verantwortung habe.
ich kann mich wieder am schnee freuen. oder an der sonne. sogar am regen. über ein lächeln oder eine bemerkung von einem schüler. da ist wieder die freude, die ich über jahre nicht gespürt habe. obe ich sie nicht zuließ oder ob sie nicht zu mir durchdringen konnte, weiß ich nicht. werde ich noch in der therapie erkunden. ist aber zurzeit nicht wichtig. da ist wieder licht in mir. vorher spürte ich nur noch dunkelheit. jeder handgriff fiel mir schwer.
ich werde noch lange meine antidepressiva brauchen. und noch länger meine therapie. auch die mit einer meiner töchter und die mit meinem mann. aber ich LEBE. und daran sind auch einige von euch "schuld".
DANKE mim
|
_________________ Man ist auch bei den Menschen einsam |
|
|
|
Werbung |
|
blickdicht
Helferlein
43
Wien W, 20
|
Thu, 17.Feb.05, 11:46 Re: sterben - therapie - medikamente - LEBEN |
|
schön mal soetwas positves zu hören!
ich freue mich für dich und hoffe es geht weiter bergauf!
alles liebe
kathrin
|
|
|
|
|
Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
|
Thu, 17.Feb.05, 18:16 Re: sterben - therapie - medikamente - LEBEN |
|
liebe mim,
danke für diese nette und wirklich schöne rückmeldung. ich freue mich sehr, dass du es geschafft hast, einen weg aus der depression zu finden und zu gehen. ich wünsche dir und deiner familie, vor allem auch deiner tochter, weiterhin alles erdenklich gute und genug kraft für den weiteren weg.
lg, naomi
|
_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
|
|
|
|
|