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nusskaefer75
neu an Bord!
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Wien M, 29
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Tue, 15.Feb.05, 18:01 Homosexualität / Therapie |
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Hallo! Ich würde gerne wissen, ob es eine besonedere Therapieform für Menschen wie mich gibt, die zwar ihre Homosexualität seit langem "erkannt" haben, sie aber bislang unterdrückt haben. Glaube nach meinem Gefühl, daß die Couch nicht das richtige wäre, sondern eine "praktischere" Behandlungsform, in der ich mit mir aber auch den anderen und meinen eigenen Wünschen, Vorstellungen... besser leben kann. Hat jemend in der Richtung mit Hypno-, Katathym- oder Köpertherapie Erfahrungen gemacht. Klingt für mich irgendwie am ansprechendsten. Bin in der Hinsicht aber Neuling. Jeder Rat würde mich freuen! Vielen Dank!
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ritter
Forums-InsiderIn
235
österreich M, 38
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Tue, 15.Feb.05, 18:25 Re: Homosexualität / Therapie |
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hallo meines wissens ist homosexualität nicht therapierbar..aber deine frage ist irgendwie verständlich do kommst noch nicht klar mit der homosexualität bist ja erst am anfang des weges..vielleicht solltest du versuchen damit anzufreunden das du halt eben so bist ich finde heutztage ist es kein proplem mehr so zu sein
lg jürgen
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_________________ gib dich nur mit menschen ab die dir gut tun |
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musclelover
neu an Bord!
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graz M, 39
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Mon, 21.Feb.05, 9:16 Re: Homosexualität / Therapie |
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ich hab seit meiner pubertät gewußt, dass ich eine starke neigung zu männer habe, hab aber große angst gehabt mich zu outen. immer wieder hat mich meine homosexualität eingeholt, ich hab auch beziehungen zu frauen gehabt, beim sex hat's aber nie so richtig geklappt, jetzt bin ich mit einer frau zusammen die überhaupt keinen sex mag, war für mich natürlich ideal, weil ich ein begeisterter bodybuilder bin und auch meine großen vorbilder hab, hat sie zunehmend gemeint, ob ich nicht schwul oder bi sei, hab's lange zeit negiert, jetzt aber endlich zugegeben, ich hab einfach nicht mehr können, der druck war zu groß, für sie war's eine bestätigung und sie ist überhaupt nicht böse darüber, ich bin total erleichtert und mit einem mal schlagt meine homosexualität voll durch, das bestätigt mich auch total in meiner sexualität. ich möcht mich überhaupt outen, trau mich aber nicht! wie soll ich das angehen?
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_________________ seit meiner pubertät hab ich meine homosexualität unterdrückt... |
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Nunca
Helferlein
67
Wien W, 25
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Mon, 21.Feb.05, 10:22 Re: Homosexualität / Therapie |
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Hallo
ich denke nicht, das Homosexualität therapierbar ist, wieso auch, das ist ja keine Krankheit. Gut es ist sicher nicht einfach so etwas zu erkennen und zu leben, aber mittlerweile ist unsere Gesellschaft ja doch toleranter. Viele meiner Bekannten und Arbeitskolelgen sind schwul, ganz offen, und ich habe noch keinen getroffen, der ein Problem damit hat.
Guter Tipp um sich das ganze mal anzuschauen, in Wien, Donnerstag U4 , Heaven, ein Schwulen-clubbing.
LG
Nunca
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Mon, 21.Feb.05, 11:47 Re: Homosexualität / Therapie |
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Hallo Nusskaefer,
um zu seinen Neigungen, Einstellungen und Meinungen zu stehen, benötigt man(n) eine gute Portion Selbstvertrauen.
Dieses möchtest Du mit Hilfe von therapeutischen Maßnahmen stärken, willst Dich öffentlich trauen, Dich zu outen, richtig?
Quote: | Glaube nach meinem Gefühl, daß die Couch nicht das richtige wäre, sondern eine "praktischere" Behandlungsform |
Hmm...
Davon abgesehen, dass die meisten Therapieformen nicht liegend auf der berühmten Couch ablaufen (das ist nur in der strengen Form der Psychoanalyse so) - frag ich mich, warum Du denn "nach Gefühl" meinst, dass eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie nicht die richtige für Dich sei?
Selbstvertrauen ist schwer in/durch Verhaltenstherapie zu finden - denn in dieser übst Du eben Verhalten, veränderst nicht unbedingt Deine tiefersitzenden Gründe für Ängste, für fehlendes Selbstbewusstsein.
Genauer kann Dir das aber ein Psychotherapeut (Zb in einer Beratungsstelle) erzählen und Dir eine geeignete Therapieform empfehlen.
Lg,
Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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Black Bauer
Helferlein
70
in da Hut M, 23
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Mon, 21.Feb.05, 12:37 Re: Homosexualität / Therapie |
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Ich nehme an du hast Angst in deinem Umfeld nicht auf Akzeptanz zu stoßen, aber mal ehrlich wenn dir die Leute was bedeuten und umgekehrt, dann solltest du zumindest mit ihnen reden können. Homosexualität wäre für mich überhaupt kein Grund eine Freundschaft zu kündigen. Klar wäre ich überrascht wenn jemand den ich jahrelang als Hete wahrgenommen habe sich plötzlich outet, aber wenn man von den Statistiken ausgeht sind ja 10% Homos und somit werden sich auch einige von denen ich es nicht weiß, in meinem Bekanntenkreis tummeln...
Also ich denke ich bin zwar auch ein toleranter Mensch, aber es wäre wahrscheinlich trotzdem schwierig mich zu offenbaren. Seit meiner Kindheit bin ich auf Frauen gepolt und zwar nicht nur sexuell sondern vor allem auch von meinem romantischen Weltverständnis, allerdings weiß ich nicht ob das bei Heteros angeboren ist oder durch den Sozialiosationsprozess in unserer Gesellschaft geschieht (ich verbinde damit Erinnerungen an Filme die ich in meiner Kindheit gesehen habe in denen Liebespaare ein zentrales Thema waren)
Seis wie es sei, du wirst das packen. Und wenn du es rausgelassen hast wird dir bestimmt leichter, dass kann ich dir versichern obwohl ich keine Erfahrung damit habe
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_________________ "you ain't got enough calcium to have a bone to pick" - Ras Kass |
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Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
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Wed, 23.Feb.05, 23:49 Re: Homosexualität / Therapie |
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Hallo,
mag mich bzgl. der Therapieform hier mal einschalten:
Quote: | Selbstvertrauen ist schwer in/durch Verhaltenstherapie zu finden - denn in dieser übst Du eben Verhalten, veränderst nicht unbedingt Deine tiefersitzenden Gründe für Ängste, für fehlendes Selbstbewusstsein. |
Was VT ausmacht oder nicht, darüber bin ich auch immer wieder gestolpert. Obwohl meine eigenen Erfahrungen bisher nicht so gut waren, glaube ich inzwischen eher, daß es am THerapeuten und seiner Einstellung dazu lag und nicht an der Methode an sich. Auch wenn ich ähnliche Aussagen sehr häufig hier und anderswo im Netz gelesen habe. Ich frage mich aber echt, was an solchen Aussagen dran ist und finde es schwer, dann ein objektives Bild zu bekommen. Ich habe inzwischen mit etlichen Therapeuten und Psychologen in Beratungsstellen gesprochen und in Reinform arbeiten wohl die wenigsten Therapeuten (schon allein durch die Fortbildungen, die sie machen). Das prägnanteste war eine Verhaltenstherapeutin, bei der ich heute gewesen bin. Sie sagte, daß die VT nur reine Symptombekämpfung machen würde, wäre ein alter Hut, das würde höchstens bei Leuten vorkommen, die direkt von der Uni kommen. Auch in einer VT geht's um Verstehen und um die Vergangenheit (sie hat mich auch recht ausgiebig dazu befragt).
Ich sehe es so, man muß die Dinge zu einem gewissen Ausmaß verstehen, aber dann eben auch üben, Dinge anders zu machen. Und manche brauchen das üben halt auch im Rahmen einer Therapie, nicht nur draußen im Leben. Und gerade bzgl. Selbstvertrauen finde ich es gut, wenn man das in der Therapie üben kann. Daher würde ich das nicht sagen, daß man in einer VT schwer Selbstvertrauen bekommen kann. Hast Du denn solche Erfahrungen gemacht?
Die Gründe für die Ängste kann man in einer tiefenpsychologischen Therapie aber auch nicht mehr ändern, denn die Vergangenheit ist vorbei Aber das verstehen der Vergangenheit (und der Gegenwart) hilft einem auch, in der Gegenwart etwas anders zu machen. Das meintest Du wohl?!
Quote: | Glaube nach meinem Gefühl, daß die Couch nicht das richtige wäre, sondern eine "praktischere" Behandlungsform, in der ich mit mir aber auch den anderen und meinen eigenen Wünschen, Vorstellungen... besser leben kann. Hat jemend in der Richtung mit Hypno-, Katathym- oder Köpertherapie Erfahrungen gemacht. |
Dazu kann ich nichts sagen. Weitere recht praktische Formen sind ja Verhaltenstherapie und Gestalttherapie und die Gestalttherapie hat je nach Therapeut auch körpertherapeutische Elemente.
Viele Grüße
Stöpsel
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Thu, 24.Feb.05, 6:39 Re: Homosexualität / Therapie |
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Hallo liebe Stöpsel2,
Quote: |
in Reinform arbeiten wohl die wenigsten Therapeuten (schon allein durch die Fortbildungen, die sie machen). Das prägnanteste war eine Verhaltenstherapeutin, bei der ich heute gewesen bin. Sie sagte, daß die VT nur reine Symptombekämpfung machen würde, wäre ein alter Hut, das würde höchstens bei Leuten vorkommen, die direkt von der Uni kommen. |
Da magst Du vollkommen recht mit haben! ...ich meine grade auch, irgendwo schon mal den Begriff "Aufweichen der Therapieform" gehört zu haben....d.h. auch in der Analyse wird gemalt, auch in der VT über Kindheit geredet
Mein "Wissen" über die VT hab ich t.w. von der Uni (und da wurden die Schulen der Psychologie recht stark voneinander unterschieden) und t.w. von meinem Thera (Tiefenpsych.fund.) bzw einer freundin, die eine VT machte.
Nach meinem bisherigen Verständnis arbeitet die VT mit Lerngesetzen, macht Symptombekämpfung.
Deine Version der VT, also mit dem Suchen nach dem "Warum" des Handelns finde ich besser (falls man das so sagen darf).
Quote: | Aber das verstehen der Vergangenheit (und der Gegenwart) hilft einem auch, in der Gegenwart etwas anders zu machen. Das meintest Du wohl?! |
Ja, wobei ich mit "Verstehen" kein (bzw nicht nur) kognitives Verstehen meine, sondern ein "Aha-Erlebnis", das emotional wirkt. Ich glaube in meiner Thera waren das eben die größten Erfolge, wenn ich gespürt habe, was ich wie warum empfinde - und dieses nicht mehr musste, weil ich "plötzlich" andere Muster zur Verfügung hatte.
Die Sichtweise auf uns selbst ist gefärbt... wechselt man etwas die Perspektive, sieht man noch ganz anderes!
Lg,
Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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will0w
sporadischer Gast
16
Bad Kreuznach W, 21
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Sat, 05.Mar.05, 13:13 Re: Homosexualität / Therapie |
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Hallo ihr Lieben.
Also ich bin auch homosexuell. Und ich bin teilweise auch geoutet. Meine Eltern, Freunde und enger Bekannte wissen es, so wie auch Menschen, die ich aus der Szene kenne.
Ich hatte auch schwierigkeiten mich zu outen. Ich dachte immer nur, meine Eltern würden damit nicht klar kommen, und der rest meiner Freunde auch nicht. Aber dem war nicht so. Ich hatte es damals einfach satt, mir immer irgendwelche Kerle zu erfinden oder auch mit irgendwelchen Kerlen zusammen zu sein müssen, obwohl ich wusste, dass meine Gefühle einer Frau gehörten.
Naja dann hatte ich eine Freundin, niemand wusste davon. Und ich habe es dann einer meiner besten Freundinnen erzählt. Die hat mich darauf bei jedem geoutet, ungewollt. Erstmal war ich sauer, aber dann bemerkte ich, dass es doch so einfacher ist, als wenn ich es mache. Die meisten sind immer noch meine Freunde, und die andern die nicht damit klar kamen, haben den Kontakt dann zu mir abgebrochen, oder halt immer dumme anmerkungen gemacht. Aber das war mir eigentlich egal, weil es mein Leben ist, und ich so leben will, wie ich es mag.
Ein Outin kann dir nur neue Türe öffnen, und dann wirst du sehen wer deine wahre Freunde sind. Und wenn deine Eltern nicht damit klar kommen musst du sie eben vor die Wahl stellen,
"Den sohn zu verlieren, oder es zu akzeptieren" denn du wirst dein Weg gehen.
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_________________ love is such a crazy thing.. |
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Sat, 05.Mar.05, 18:26 Re: Homosexualität / Therapie |
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Vielleicht ist eine Therapie noch gar nicht angebracht. Ich würde erstmal versuchen, mit anderen Homosexuellen darüber zu reden. Dabei kannst du bestimmt auch schon viel klären. An deiner Stelle würde ich mal zu einer Homosexuellen-Beratungsstelle gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass es für dich gleich viel leichter wird, wenn du mit anderen darüber reden kannst, wie die ihre Probleme gemeistert haben.
Wenn das dann tatsächlich nicht ausreichen sollte, kannst du immer noch eine Therapie machen. Einen Schritt nach dem anderen.
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