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odine
sporadischer Gast
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Post Fri, 11.Feb.05, 20:43      Verlängerungsantrag nicht gestellt? Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich bin seit fast zwei Jahren (zufrieden) in einer tiefenpsychologisch-fundierten Psychotherapie. Vor dem letzten Verlängerungsschritt bat ich meine Therapeutin um Einsicht in den von ihr gestellten Antrag an den Krankenkassengutachter. Sie reagierte irritiert und wies mich darauf hin, daß dieser Antrag nicht wahrheitsgemäß sei, die Gutachter halt Psychoanalytiker seien etc. - wir verblieben so, daß sie mir den Antrag erklären würde. Seit dem sind fast 5 Monate vergangen und ca. 20 der 30 Stunden dieses Bewilligungsschrittes sind abgelaufen. Auf meine Nachfragen hin, sagte sie, daß sie noch nicht dazu gekommen sei, den Antrag zu stellen, daß es ihr persönliches Risiko sei, ich mir keine Gedanken machen solle... Inzwischen verspüre ich doch Unbehagen angesichts dieser ungeklärten Situation: Ich will meine Therapeutin nicht mit dem Thema nerven, aber ich möchte auch nicht, daß sie möglicherweise auf Bezahlung verzichtet, ich kann mir ihre Beweggründe nicht erklären usw. Vielleicht ist eine derartige Verfahrensweise auch üblich? Was meint ihr dazu?
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Karola
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Post Fri, 11.Feb.05, 22:04      Re: Verlängerungsantrag nicht gestellt? Reply with quoteBack to top

Hallo Odine,

das, was Du schreibst, kenne ich auch. Meine Therapeutin ist mit den Anträgen schreiben auch immer hinterher gewesen. Therapeuten sind ja auch nur Menschen und so ein Antrag zu schreiben, kostet viel Zeit und Mühe! Von daher schieben es wohl einige Therapeuten gerne hinaus! Aber Du kannst sicher sen, dass Du nichts zahlen musst, wenn Deine Therapeutin sogar schon gesagt hat, dass sie die Stunden bis zum Bewilligungsbescheid auf ihr Risiko hinträgt. Bei mir war das auch so und die Anträge sind zum Glück immer durchgekommen.
Warum wolltest Du eigentlich den Antrag an den Gutachter lesen? Hat das einen besonderen Grund? Auf diesen Gedanken bin ich noch nie gekommen. Ich denke, die Therapeuten wissen schon, was man zu schreiben hat, dass der Antrag durchkommt ohne dass die Situation des Patienten schlimmer dargestellt ist als sie ist. Allerdings meintest Du ja, sie hätte ihn nicht wahrheitsgemäß ausgefüllt. Vielleicht hat sie alles aber nur ein wenig übertriebener dargestellt, sie darf ja nun nicht lügen, um den Antrag durchzubekommen.

Viele Grüße!
Karola
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Jelka
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Post Sat, 12.Feb.05, 13:01      Re: Verlängerungsantrag nicht gestellt? Reply with quoteBack to top

Mein Therapeut hat es auch schon so gemacht, dass er mir auf eigenes Risiko Stunden gegeben hat, weil er nicht dazu kam, den Antrag zu stellen. Mich hat das zwar erst etwas nervös gemacht, aber es ist gut gegangen.

Auf das, was die Therapeuten in den Antrag schreiben, würde ich nicht so viel geben, denn bei den Anträgen ist es in erster Linie wichtig, dass sie durchkommen. Insofern wird da einiges so hingebogen, dass es bewilligungskompatibel wird. Wenn du eine Einschätzung von ihr haben möchtest, würde ich sie eher mal ganz direkt fragen.
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odine
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Post Sat, 12.Feb.05, 14:44      Re: Verlängerungsantrag nicht gestellt? Reply with quoteBack to top

Vielen Dank Karola und Jelka für die schnelle Antwort!
Inzwischen bereue ich es in der Tat etwas, nach diesem Antrag gefragt zu haben: es ging zu diesem Zeitpunkt (vor 5 Monaten) um weitere Therapieziele. Ich habe in der Therapie formuliert, woran ich noch arbeiten möchte und hatte den Wunsch, von ihr eine Einschätzung zu bekommen. Auf meine direkte Nachfrage hin, sagte sie lediglich, daß sie bei mir ein gutes Gefühl hätte, daß ich mir lediglich ein paar Schritte fehlten... - das war mir etwas zu ungenau. In diesem Zusammenhang habe ich dann geäußert, daß es mich einfach interessieren würde, was sie in dem Antrag schreibt. Sie meinte daraufhin, sie müsse in dem Antrag lügen... Obwohl ich mit der Therapie sonst zufrieden bin, habe ich schon den Eindruck, daß meine Therapeutin in dieser Hinsicht ausweicht. Ich werde das Thema beim nächsten Termin aber noch einmal ansprechen!
Liebe Grüße von Odine!
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Knuddel
Helferlein
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Post Sun, 13.Feb.05, 3:08      Re: Verlängerungsantrag nicht gestellt? Reply with quoteBack to top

Ich habe mittlerweile 21 Std. Verhaltenstherapie hinter mir. In der letzten Stunde habe ich meinen Therapeuten wegen der Verlängerung angesprochen, ob er sie nicht schon mal stellen kann, damit ich nicht so "auf heißen Kohlen" sitze bis die Bewilligung kommt. Confused

Er meinte: ich solle mir keine Sorgen machen. Er würde einfach weiter machen und irgendwann den Antrag stellen, das wäre aber nicht mein Problem, das wird schon genehmigt. GANZ SICHER!!!
Und wenn nicht, würde er in Berufung gehen fight , und dann müßte das irgendein Obergutachter entscheiden. Allerspätestens dann würde es genehmigt. freude

Und wenn nicht bräuchte ich auch nichts zu bezahlen, dann trägt er (mein Thera) die Kosten (oder besser den Verdienstausfall).
Mit dieser Aussage kann ich ganz gut leben.

Mich würde ja auch interessieren was mein Thera so in dem Antrag über mich schreibt. Aber danach zu fragen traue ich mich glaube ich nicht. Confused

_________________
Geduld ist die Kunst zu hoffen.
(Marquis de Vauvenargues)
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odine
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Post Sun, 13.Feb.05, 10:49      Re: Verlängerungsantrag nicht gestellt? Reply with quoteBack to top

Wahrscheinlich steht in so einem Antrag wirklich eher eine auf den psychoanalytischen Gutachter zugeschnittene "Krankheitsgeschichte", so daß es für die Therapeutin/den Therapeuten schwierig ist, das dem jeweiligen Patienten/Klienten usw. zu vermitteln. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob ich auf Einsicht in diese Unterlagen bestehen sollte. Für die Therapeuten ist es aber eine noch unglücklichere Situation, denke ich. Um eine Bewilligung zu bekommen, müssen Angaben gemacht werden, die nicht wahrheitsgemäß sind - vor allem offenbar, wenn es sich nicht um die Bewilligung einer Psychoanalyse geht. Das kann doch auch nicht im Sinne der sonst so knausrigen Krankenkassen sein, daß von den Gutachtern lieber eine Psychanalyse als eine tiefenpsychologische Kurztherapie bewilligt wird!! Werden diese Gutachter eigentlich von irgendeiner Instanz überprüft? Oder sind das die letzten Zuckungen einer untergehenden Psychoanalysegeneration?
Viele Grüße!
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