Vermüllte Wohnung, Internetsucht, Schulden?

neu an Bord! 3 Köln W, 23

Hallo!
Zu Beginn: Es geht hier nicht um mich, sondern um meinen Exfreund. Wir sind seit 2 Jahren getrennt, sind aber immer noch gute Freunde. Meine Mutter hat ihn unter ihre Fittiche genommen, da seine eigene Mutter nicht in der Lage ist, ihm zu helfen.

Er hat Phasen: Mal ist alles ok, er geht arbeiten, schafft sein Leben und alles ist gut. Dann, wie als ob ein Schalter umgelegt wurde:
Es ist furchtbar, er zahlt keine Rechnung, keine Miete, geht nicht arbeiten.
Die Wohnung sieht dann schlimm aus, vermüllt (wochenlang kein Müll rausgetragen), kein Geschirr gespült, schimmel überall, es stinkt, überall liegt Müll und dreckige Wäsche, die Katze scheisst und pisst überall hin.
Dann kriegt er nen hellen Moment, weint, weiss nicht weiter und meine Mam und ich helfen ihm, reden mit dem Chef (meine Mam hat schon dreimal seine Kündigung verhindert!), helfen ihm aufräumen und saubermachen. Werfen seine Überweisungen ein etc.

Es ist so, ich weiss nicht weiter, ich will ihm helfen. Letztes WE ist es eskaliert, sein Chef hat meine Mama angerufen, dass er nicht zum Dienst erschienen ist seit 4 Wochen! Wir konnten ihn nicht erreichen, hatten Angst, er ist tot. Vermieter angerufen, Wohnung geöffnet, es war furchtbar. Altes Bild, nur noch viel schlimmer! Katze und er waren weg!
Er wurde bei der Polizei als vermisst gemeldet.
Die Polizei hat die Wohnung gesehn und wollte das Gesundheitsamt einschalten! Das konnte evrhindert werden, da sich wieder jemand gefunden hat, der den Müll und den Dreck beseitigt hat.

Habe ihn dann gefunden, 100km von zuhause weg, bei Freunden.
Wieder Lügen, Heulen, Ausflüchte, Selbstmitleid.

Was sollen wir nur machen? Reden hilft nur kurz, er verspricht, sich zu bessern, er hat ALLE Unterstützung von Freunden, meiner Mam und von mir. Keine Vorwüfe von uns.

Er lebt in einer Traumwelt, hockt 24h vor dem PC und ist ein elder Ritter. Er kann sich der realen Welt einfach nicht stellen.
Wir haben ihn letztes Jahr mal zu einer psychologischen Beratungsstellemitgenommen... da ist er aber nie wieder hingegangen.

Mittlerweile wird überlegt, ob eine Zwangseinweisung nötig wäre.
Kann man ihm helfen in einer Klinik? Aber er muss doch selbst damit einverstanden sein?

Ich möchte doch nur, dass er sein Leben meistern kann, dass er ein normales Leben führen kann..
Wenn er so weiter macht, bringt er sich irgendwann um, da bin ich mir sicher.. er kann auch nicht mehr..
Wie kann ich ihm helfen??

Helferlein 58 W, 37

hi......
ich hab schon mal was davon gehört und habe auch eine bekannten in meiner nächsten Umgebung der sich fast identisch verhält. hab mich auch erkundigt und , feststellen müssen, dass Leute die zu viel am Pc sitzen, den hang zur realität verlieren und auch nicht mehr kommunikationsfähig sind . das einmüllen kommt dann wohl zur Folge. ich würde an deiner Stelle tatsächlich den üblen Weg der kontrolle durch Ämter gehen. Was bleibt denn sonst? Zuschauen? nein .....ich würde nicht wollen , dass mein guter freund dem Abgrund entgegensieht. Und wenn er schon soweit ist und vor seiner eigenen Umgebung flüchtet...kann es nur ein Hilferuf sein, aber wer geht schon gern in eine Klinik.....vielleicht kann man auch andere Beratungsstellen in anspruch nehmen. Ausserdem, wenn er weiss , ihm wird eh immer geholfen ( von euch) dann ist doch für ihn alles toll........Man sollte es ihm aber nicht so einfach machen .......denk mal drüber nach ..........viel Glück ...Hatsepsut

neu an Bord! 3 Köln W, 23

Danke für Deine Antwort.
Ja, Du hast schon recht, es ist immer jemand da, der ihn wieder aus der Sch*** holt.

Genau das hatten wir ja abgestellt, deshalb ist es ja letztes WE auch so eskaliert.

Das Problem ist, ich denke schon, dass er ne Therapie machen würde, ich denke und hoffe, dass er in seinem Innersten weiss, dass es so nicht weiter geht.
Nur, wo anfangen? Was für eine Therapie? Was hat mehr Chancen, stationär oder ambulant?
Wenn man ihn überzeugen konnte, dann muss man ihn gleich zur richtigen stelle bringen.. wenn erst dann überlegt wird, was man machen kann, verleirt er die Lust und lässts wieder bleiben.

Er hat mich damals fast mit zerstört... im letzten Moment konnte ich mich retten. Dennoch bedeutet er mir was und ich möchte ihm helfen.

Nur, nach sovielen Jahren wird meine Hoffnung immer weniger..

Er muss eine Therapie anfangen.. das ist mir gestern klar egworden.
Habe etwas im Internet recherchiert, nur so ganz schlau wurde ich auch net.
Hm, alles nicht so einfach.

Forums-InsiderIn 376 wien M, 57

klingt sehr sehr kritisch, so nach Manie und Depris und das ist kein Honiglecken,nur wenige sind belehrbar,lassen sich auch wirklich helfen und da geht auch was weiter.Alles Andere ist verlorene Zeit,leider..Jeden geht die Luft aus und die Freunde sind dann auch verschwunden,nach und nach..ein Teufelskreis

Alles Gute Josch Embarassed

neu an Bord! 3 Köln W, 23

Ja, es klingt kritisch.
Das mit den Freunden.. ich kenne ihn seit über 4 Jahren.. ich habe seine schlimmsten Seiten gesehen, genauso meine Mam. Und doch sind wir noch für ihn da und haben auch nicht vor, ihn im Stich zu lassen.

Mittlerweile bin ich wieder glücklich lieert und lebe in einer anderen Stadt, doch ich bin weiterhin für ihn da.

Ihn einfach sitzen zu lassen und "ins kalte Wasser zu schubbsen" halte ich für gefährlicher, als ihm ab und an zu helfen.

Auch, wenn es hier keine wirkliche Hilfe gibt (das wusste ich ja schon vorher und steht ja auch in den FAQßs), wollte ich Danke sagen.
Es tut ja schonmal gut, es sich wenigstens mal von der Seele reden zu können. grinsend

Vielleicht finde ich ja irgendwann eine Möglichkeit, ihn zum richtigen Zeitpunkt, an der richtigen stelle an die richtige Hilfe zu bekommen. grinsend

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