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PeterHG
sporadischer Gast
14
Kleinstadt M, 54
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Wed, 09.Feb.05, 18:10 Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hallo,
es gibt schon ähnliche Threeds im Forum, ich weiß, habe sie alle durchgestöbert, aber geholfen hat´s mir nicht so richtig.
Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, daß ich solch große Probleme mit meiner Mutter habe und das in meinem Alter!
Gerade geht es darum, daß ich sie anrufen soll, und allein dieses Ansinnen wühlt mich innerlich so auf, daß ich schon richtig davor zittere.
Dabei möchte sie nur, daß ich sie mit dem Auto zum einkaufen fahre, was ja ok. ist. Aber wie das ganze abläuft...
Ihr wollt jetzt mehr wissen, denn wie sonst könnt Ihr etwas dazu sagen, aber das fällt so schwer. Wo fange ich an? Vieles ist so banal.
Sie will etwas von mir (was ich auch gern bereit bin, zu geben/zu machen), aber sie ist unfähig, es mir direkt zu sagen. Und wenn sie es dann doch irgendwie fertig gebracht hat, mir es auf einen Umweg beizubringen, dann scheint sie froh zu sein, den Ball an mich gegeben zu haben und wartet nun in Ruhe auf meinen Anruf. (z.Bsp.)
Mir scheint es, daß es ihr am liebsten wäre, ich wäre wie früher stets um sie herum und sobald ihr etwas einfällt, (Bsp. einkaufen) könnte sie mich losschicken, es zu besorgen.
Übrigens, sie ist für ihre 84 Jahre noch topfit, kann aber nicht Auto-fahren und dementsprechend keine Großeinkäufe machen.
So, und hinterher kann sie sich auch ganz schlecht bedanken, am liebsten würde sie mir Geld geben, doch ich nehme nichts dafür und das paßt ihr nicht. Ihr wäre es lieber, ich kaufte auch gleich für mich ein dabei und ich würde mich bei ihr bedanken.
Ich könnte noch viel schreiben, aber vielleicht hat jemand eine Frage, die mich etwas weiter bringt
Peter
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Lollo
Forums-InsiderIn
152
Dortmund M, 35
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Wed, 09.Feb.05, 19:20 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hallo Peter,
Wie wäre es denn, wenn ihr miteinander einen Termin pro Woche ausmacht (z.B. fix an dem und dem Tag in der Woche) an welchem ihr zusammen zum Grosseinkauf geht, wenn es vor allem drum geht, dass sie den Grosseinkauf nicht alleine bewältigen kann.
Wenn ihr dann etwas einfällt, kann sie es auf eine Liste setzen, die ihr dann zum vereinbarten Zeitpunkt einkauft.
gruss
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Wed, 09.Feb.05, 20:10 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hallo Peter,
ich finde den Wunsch Deiner Mutter, ab und zu mit Dir zum Großeinkauf zu fahren, sehr verständlich. Dass sie in ihrem Alter nicht mehr alles alleine bewältigen kann ist doch klar und dass sie das nicht so direkt sagt, ist ein Zeichen, dass sie sich ihrer (vermeintlichen) Schwäche bewusst ist. Ich kann eigentlich nichts dominantes daran finden.
Vielleicht ist es ein Problem, wenn sie Dich zu häufig beansprucht. Hierfür wäre die im vorigen Beitrag angesprochene Idee mit der Einkaufsliste und Terminabsprache eine gute Lösung.
Dass Dir Deine Mutter Ihre Dankbarkeit zeigen will, indem sie Deine Einkäufe mitzahlt, finde ich nicht verwerflich. Wenn ihre finanziellen Verhältnisse nicht dagegen sprechen, solltest Du das ruhig ab und zu annehmen.
Gruß Zicke
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Incah
[nicht mehr wegzudenken]
1213
@ home W
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Fri, 11.Feb.05, 16:40 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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also ich glaube meine Vorredner sind da am Problem vorbeigeschrappt...
Es geht also darum dass du deine Mutter als dominant empfindest, sie aber das nicht direkt rüberbringt (mit Befehlen), sondern sozusagen "hintenrum" und dich dann am liebsten auch noch dafür entlohnen würde - wie einen Angestellten? Verstehe ich das richtig?
Oder liege ich da ganz daneben?
Wenn du sie anrufen sollst (wie bei Erstellung des Threads), warum bist du dann so aufgeregt? Wovor hast du Angst? Ist es überhaupt Angst? Oder ist es ein anderes Gefühl?
Was wäre denn das schlimmste was dann passieren könnte, was könnte sie am Tel. sagen oder was tun?
Ärgerst du dich darüber dass du sie anrufen sollst, obwohl sie was von dir will? Dass du ihr sozusagen nachlaufen musst, um ihr einen Gefallen zu tun / tun zu dürfen?
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PeterHG
sporadischer Gast
14
Kleinstadt M, 54
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Fri, 11.Feb.05, 22:20 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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@Alien, @Zicke
vielen Dank für eure gut gemeinten Ratschläge. So wie ihr das seht würde ich das ja normalerweise auch sehen und wenn nicht Incah geantwortet hätte, dann wollte ich hier schon nicht mehr weiter schreiben. Wegen Zwecklosigkeit und schlechtem Gewissen.
Deshalb jetzt ein herzliches Dankeschön an Incah, du gibst mir wieder Hoffnung, wenn du schreibst:
"Es geht also darum dass du deine Mutter als dominant empfindest, sie aber das nicht direkt rüberbringt (mit Befehlen), sondern sozusagen "hintenrum" und dich dann am liebsten auch noch dafür entlohnen würde - wie einen Angestellten? Verstehe ich das richtig?"
Genau, das ist ein richtiger Ansatz.
Aber mir ist schon bewußt, daß ich jetzt erst mal mehr über meine Mutter, konkret ihren Charakter und ihr Verhalten schreiben müßte, damit ihr euch ein Urteil bilden könnt.
Und je "schlechter" meine Mutter dabei wegkäme, desto "besser" stände ich dann da, stimmt´s?
Glaubt mir, selbst in einem anonymen Forum ist es furchtbar schwer, seine eigene Mutter "schlecht zu machen".
Also, wie mach ich es am besten?
Da komme ich nochmal auf das Einkaufsbeispiel zurück. Ja, das war mein Schreib-Anlaß aber keineswegs das Problem an sich.
Wenn ihr mich nicht für verrückt erklärt, werde ich euch jetzt erzählen, wie es vermutlich dazu gekommen ist, wie mir meine Mutter ihren Einkaufsfahrt-Wunsch "zur Kenntnis gebracht hat":
1. Meine Frau hatte meine Mutter angerufen. Bei der Gelegenheit sagte meine Mutter zu meiner Frau, sie würde Donnerstag bei mir vorbei kommen, ich wüßte es schon. (Ich wußte nichts.)
2. Sie kam Donnerstag "wie angemeldet" auf ihrem Weg zu einem Treff mit ihren Freundinnen (da kommt sie sowieso an unserem Wohnhaus vorbei) und brachte uns selbstgemachte Sülze mit. Völlig belanglose Bla-Bla-Unterhaltung, und als ich kurz was in der Küche machen mußte, sagte sie, "ich muß auch wieder gehen".
Ich habe sie dann raus bis in den Garten begleitet, weil sie eine Frage zu einer Pflanze hatte, was ihr beim Reinkommen aufgefallen war und sich dann als bedeutungslos herausstellte (ich nehme an, es war ein bewußtes Ablenkungsthema von ihr) und dann am Gartenzaun sagte sie übergangslos: "den Getränkekasten möchten wir auch wieder mal wechseln" oder so ähnlich. Ich fragte sofort nach: "Du meinst, wir möchten wieder mal einkaufen fahren?" Sie: (nach dem Motto: "ist doch klar, wieso fragst du überhaupt nochmal nach") "Ja, rufst mich an", und ging.
(Zwischenbemerkung: als ich so ca. 15 Jahre alt war, hat unsere Mutter (habe noch einen Bruder), mal gesagt, wenn ihr werdet mal Familien haben komme ich Euch nur auf Einladung besuchen. Und so hält sie es bis heute.)
So, wie gesagt, jetzt hatte ich den Ball. Sie nun anzurufen ist so schwer, weil (jetzt wird es hier auch für mich schwer) na weil ich zunächst mal weiß, daß sie jetzt nur zu reagieren, wenn ich anrufe. Und das kann sie gut. Sie kann perfekt RE-agieren, und das mit einer absoluten Dominanz mir gegenüber. Ich fühle mich dann in einer so miesen Rolle, schwer zu beschreiben.
Dabei muß ich sagen, das überhaupt unsere jeglichen Unterhaltungen äußerst verkrampft sind. Also meinerseits verkrampft, ihrerseits für sie normal aber für mich nicht wie eine Mutter, sondern eher wie eine Geschäftspartnerin oder so. Sie ist unfähig von sich und ihren Gedanken reden, das ist tabu für uns (auch für meine Frau). Da bleiben nur Gesprächsthemen übrig, die man auch mit jedem Fremden besprechen kann. Da ich ein offener und direkter Mensch bin habe ich die Jahre meine Konsequenzen ziehen müssen und überleg mir jetzt jedes Wort zweimal ihr gegenüber.
Für heute solls das gewesen sein
Grüße von Peter
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Mon, 14.Feb.05, 13:11 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hallo Peter,
tut mir echt leid, dass ich Dein Problem nicht richtig eingeschätzt habe. Es liegt wohl zum Teil daran, dass mich Dein Alter diesbezüglich ein wenig irritiert hat. Allerdings hören die Machtkämpfe mit den Eltern oft nie auf, bei mir ist es ja so ähnlich.
Meine Mutter ist 80 und lebt momentan ca. 300 km von mir entfernt. Früher hat sie diese Entfernung nie daran gehindet, unangemeldet vor meiner Tür zu stehen. Seit ein paar Jahren traut sie sich die Reise nicht mehr zu, so habe ich in dieser Hinsicht meine Ruhe.
Machtkämpfe waren bei uns immer der wichtigste Punkt unserer Beziehung. Ich bin schon mit 11 Jahren mit einem Jungen aus der Nachbarschaft "gegangen"; d.h. wir liefen händchenhaltend durchs Dorf. Meine Eltern waren entsetzt...teils aus Trotz wurde ich mit 14 Jahren schwanger. Meine Eltern verboten mir sofort den Umgang mit dem Nachbarjungen und meine Mutter wollte unser Kind großziehen. Ich bin dann mit Hilfe des Jugendamtes gegen sie vorgegangen und hab versucht, durch eine einstweilige Verfügung, meinen Eltern das Sorgerecht über mich zu entziehen. Es ist dann nicht soweit gekommen, weil meine Eltern noch rechtzeitig eingelenkt haben.
Solange ich meine Eltern irgendwie brauchte, war der Machtkampf vorprogrammiert. Das hat sich bis heute nicht geändert; d.h. es gab mal eine Phase der Ruhe, als ich sie nicht brauchte.
Nun ist mein Vater vor 2 Jahren gestorben und ich habe sein Elternhaus geerbt. Es ist ein wunderschönes altes Haus, ca. 10 km von meinem Geburtsort entfernt und ich möchte es gerne als Feriendomizil behalten.
Meine Mutter hat sich anfangs auch darüber gefreut, weil wir uns nun öfter sehen können. Das Problem ist, dass das Haus keinerlei brauchbare Einrichtung mehr enthält und ich alles neu anschaffen muß. Meine Mutter hat genügend alter Möbel und auch Geschirr auf dem Dachboden stehen. Sie bietet mir nichts davon aus eigenen Stücken an! Ich muß dauernd betteln kommen, wenn ich etwas brauche. Ich habe dort auch keine Waschmaschine und wenn ich Gardinen oder Bettwäsche waschen möchte, mache ich das z.Z. bei ihr. Meine Mutter verfügt über eine seltsam stille Art mir deutlich zu zeigen, dass ich ihr damit lästig bin - sie braucht kein Wort zu sagen und ist doch unmißverständlich.
Mich nehmen diese Dinge auch heute noch ganz schön mit, vorallem weil ich es schade finde, dass wir uns in der kurzen Zeit, die wir noch zusammen verbringen, nicht besser verstehen. Dabei sagt sie so oft, dass sie sich freut, wenn ich sie besuchen komme.
Nun ja, so richtig weiß ich auch nicht, wie ich mit diesen Dingen umgehen soll. Das Zauberwort heißt wohl "Loslösung" , aber wenn man irgendwie auf einander angewieesen ist, ist das nicht so einfach zu praktizieren. Ich versuche den Umgang mit meiner Mutter jetzt auf einem halbwegs sachlich/freundlichen Level zu halten. Sie ist halt eine Frau, die zeitlebens nicht viel mehr als ihre unmittelbare Umgebung kennengelernt hat und sich nicht so weiterentwickeln konnte wie wir. Aber ein bißchen Traurigkeit bleibt doch zurück...
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PeterHG
sporadischer Gast
14
Kleinstadt M, 54
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Mon, 14.Feb.05, 20:05 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hallo Zicke,
habe mich über Deine neue Sichtweise sehr gefreut, auch wenn jetzt keine direkte Lösung für mich drin war. Was ich auch nicht erwarte. Dazu ist mein Problem in der Art, wie es sich darstellt, viel zu persönlich.
Aber Dein Beispiel sagt mir ja auch einiges. Du schreibst: "Meine Mutter verfügt über eine seltsam stille Art mir deutlich zu zeigen, dass ich ihr damit lästig bin - sie braucht kein Wort zu sagen und ist doch unmißverständlich."
Das ist bei uns fast dasselbe. Und das wird sich wohl kaum noch ändern lassen.
Du schreibst "Das Zauberwort heißt wohl "Loslösung". Ich denke auch, daß es damit zusammenhängt und deshalb im Grunde wiederum alle Eltern-Kind-Beziehungen betreffen müßte.
Wenn denn Loslösung ein Schlüssel wäre, dann sehe ich mir den mal näher an: Wer hält denn (jetzt bei mir) wen fest? M.E. meine Mutter mich! Ich werde also festgehalten und sie kann nicht loslassen. Oder seht ihr das anders? Ich müßte mich also folgerichtig aus diesem Griff befreien. Das würde aber für mich einen totalen Kontaktabbruch bedeuten und das will ich doch auch wieder nicht. Seht ihr irgendwo einen goldenen Mittelweg?
Peter
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Tue, 15.Feb.05, 13:17 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hallo Peter,
ich denke, dass immer der mehr festhält, der mehr auf die Hilfe des anderen angewiesen ist. So ist es in euerem Fall wohl eher Deine Mutter, weil sie mit dem Großeinkauf auf Dich angewiesen ist.
Vielleich solltest Du den Kontakt nicht total abbrechen (Du hättest dann vermutlich wieder ein schlechtes Gewissen), sondern Dich besser abgrenzen. Das könnte vielleicht heißen, dass Du Deiner Mutter klar machst, dass sich ihre Einkäufe nach Deinen Terminen richten müssen.
Allerdings weiß ich nicht, wie das in meinem Fall zu lösen wäre, wenn ich auf die Waschmaschine meiner Mutter angewiesen bin.
Meine Mutter handelt rein nach ihrem Gefühl und das sagt ihr wohl immer wieder, dass sie mir gegenüber benachteiligt ist. Diese Verweigerung und mangelnde Herzlichkeit würde ich darauf zurückführen.
Wir beide Peter sind Menschen die über die Dinge nachdenken, unsere Mütter offensichtlich nicht. Es ist wohl generell nicht einfach, wenn unterschiedliche Charaktere zusammentreffen; in einer engen verwandtschaftlichen Beziehung ist es offensichtlich
noch schwerer.
Gruß Zicke
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Lollo
Forums-InsiderIn
152
Dortmund M, 35
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Tue, 15.Feb.05, 17:05 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hi Peter,
Ich bin der Problematik auch vertraut, auch wenn ich etwas jünger bin.
Meine Mutter tut Dinge einfach, wie sie denkt, dass es richtig ist für sie
(sich selbst einladen, auf eine Art und Weise, bei der man nicht wirklich gut ablehnen kann, weil sie dann beleidigt ist und einem ein extrem schlechtes Gewissen macht, was aber natürlich nicht ihr Problem ist, sondern meins).
Ich habe in einer Therapie gelernt, mich abzugrenzen, auf mich zuhören, was will ich, wieviel will ich ihr geben und wo sind die Grenzen, auch der Umgang mit dem schlechten Gewissen (nämlich keins zu haben) war ein Thema. Es war nicht einfach, aber irgendwie half "üben, üben, üben".
Ich bestimme nun mit, die der Kontakt abläuft, wann, wie, warum und wie lange und nun stresst es mich auch nicht mehr, weil wir ebenbürtig miteinander umgehen. Deshalb mein Vorschlag mit Termin.
Sorry, wenn es an der Problematik vorbei gehauen hat.
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PeterHG
sporadischer Gast
14
Kleinstadt M, 54
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Tue, 15.Feb.05, 18:30 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Schön, daß ihr noch etwas zu meinem Anliegen beitragt.
Ich sehe jetzt zwei Herangehensweisen: 1. konkret, 2.allgemein
zu 1.: Zicke schreibt: "Vielleich solltest Du den Kontakt nicht total abbrechen (Du hättest dann vermutlich wieder ein schlechtes Gewissen), sondern Dich besser abgrenzen. Das könnte vielleicht heißen, dass Du Deiner Mutter klar machst, dass sich ihre Einkäufe nach Deinen Terminen richten müssen."
und Alien schreibt: "Ich bestimme nun mit, die der Kontakt abläuft, wann, wie, warum und wie lange und nun stresst es mich auch nicht mehr, weil wir ebenbürtig miteinander umgehen. Deshalb mein Vorschlag mit Termin."
Kontaktabbruch - darüber denke ich nicht nach und das möchte ich auch nicht als Schwäche meinerseits sehen. Sie ist nunmal meine Mutter und ihre "Schuld" ist dafür nicht groß genug.
Aber in Führung gehen meinerseits bringt mir gar nichts. Im Gegenteil, das wäre ihr sogar recht. An allem was von mir kommt findet sie etwas auszusetzen und kann dann kritisieren um sich selbst mir gegenüber zu erhöhen. Sie braucht das eben und mich stört das so, daß von mir "nichts mehr kommt". Mit weiteren Einwänden will ich euch nicht langweilen, aber sie gibt es. Deshalb zu
2. allgemein
Wenn ihr mir hier bei den konkreten Problemen mit meiner Mutter weniger helfen könnt, so könnte der Grund ja sein, daß es mehr an unseren unterschiedliche Charakteuren liegt. Aber was alle Eltern-Kind-Beziehungen betrifft (deshalb "allgemein") ist doch das Thema Abnabelung und Loslassen. Alien, du schreibst: "Ich habe in einer Therapie gelernt, mich abzugrenzen, auf mich zuhören, was will ich, wieviel will ich ihr geben und wo sind die Grenzen, auch der Umgang mit dem schlechten Gewissen (nämlich keins zu haben) war ein Thema. Es war nicht einfach, aber irgendwie half "üben, üben, üben".
Ich würde gerne mehr über diese Therapie erfahren. Alien, kannst du das noch etwas ausführen, bitte?
Da muß es doch in der Psychtherapie bekannte Lösungswege geben, sind die in einem Buch veröffentlicht, weiß das jemand? Habe bisher leider wenig gefunden.
Peter
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Lollo
Forums-InsiderIn
152
Dortmund M, 35
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Thu, 17.Feb.05, 21:08 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Hi Peter
Quote: | Aber in Führung gehen meinerseits bringt mir gar nichts. Im Gegenteil, das wäre ihr sogar recht. An allem was von mir kommt findet sie etwas auszusetzen und kann dann kritisieren um sich selbst mir gegenüber zu erhöhen. Sie braucht das eben und mich stört das so, daß von mir "nichts mehr kommt". Mit weiteren Einwänden will ich euch nicht langweilen, aber sie gibt es. |
Ist schon klar, dass mein Weg nicht Dein Weg ist, schliesslich sind wir verschiedene Leute ebenso wie die Beziehungen und Probleme zu unseren Müttern verschieden sind. Ausserdem ist es nicht gerade einfach, eine zwischenmenschliche Beziehung in wenigen Sätzen zu schildern.
Ich habe eine Gesprächstherapie gemacht, aber aus einem anderen Grund. Die Eltern waren beide aber ein Thema und irgendwann vor allem meine Mutter. Vor allem, weil ich dachte, ich hätte mich von ihr abgelöst und in der Therapie erkannte ich erstens, dass dem nicht so war. Daraus folgte, dass ich mich von ihr ablösen musste und mit Hilfe der Therapeutin, die mit mir verzweifelte Situationen durcharbeitete und mit mir Lösungswege erarbeitete, die für mich besser waren und mir halfen, mich abzugrenzen, ohne schlechtes Gewissen, ohne schlechtes Gefühl.
Wir besprachen konkrete Situationen, von denen ich wusste, dass sie kommen würden (nämlich, wenn meine Mutter mal wieder Besuch ankündigte oder mich nach Hause bestellen wollte) oder diskutierten retrospektiv mein Verhalten, meine Gefühle usw. So wie Du hier die Situation mit Deiner Mutter postest, ging ich halt zur Therapeutin und diese Gespräche allein gaben mir den Rückhalt, mich meiner Mutter zu "stellen" und mit der Zeit kam der Erfolg (sprich das schlechte Gewissen wich gutem befreiten Gefühl, ich liess mich einfach nicht mehr diktieren...)
Noch etwas, das Du wissen/diskutieren möchtest ?
Bücher dazu weiss ich leider keine... würd mich aber auch interessieren.
gruss
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Fanny
Forums-InsiderIn
151
oberoesterreich ,
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Tue, 22.Feb.05, 13:22 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Klingt vielleicht blöd, aber ich habe eher das Gefühl daß es Dir nicht passt, daß sie zu dominant , sondern eher nicht dominant genug ist. Sie setzt sich indirekt durch, und Du liest ihr die Wünsche von den Lippen ab.
Von einer Mutter die nur auf Einladung kommt, können die Meisten nur träumen. Einmal in der Woche Einkaufen ist ja noch schlimm. Wie die anderen Sagen, mach mur einen Termin aus. Mit 84 jahren wird sie ja nicht so viel brauchen. Deine Probleme müssen woanders liegen, nur wo?
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PeterHG
sporadischer Gast
14
Kleinstadt M, 54
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Tue, 22.Feb.05, 17:56 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Danke @Alien, keine weiteren Fragen
@Fanny
es stimmt, daß meine Mutter nur für mich dominant ist, denn ich komme nicht gegen sie an. Offen dominant ist sie keineswegs, ein Außenstehender merkt davon eigentlich gar nichts. Im Gegenteil, aber bei denen wendet sie diese Methoden ja auch nicht an. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, die wunderbar die feinen Zwischentöne spielen kann. Ich weiß immer, was sie will und kenne sie vielleicht besser, als sie sich selbst.
Ich hatte ja gehofft, den Kern meines Problems und danach dessen Lösung hier im Forum zu finden, aber inzwischen bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß ich hier Hilfe bekommen habe, aber sozusagen wieder nur ein Mosaiksteinchen, nichts wirklich durchgreifendes. Aber bitte nicht falsch verstehen, das liegt nicht an euren Antworten, sondern sicher daran, daß ich einfach nicht in der Lage bin, euch sozusagen eine griffige Zusammenfassung meiner Mutter-Sohn-Probleme darzulegen. Das Einkaufs-Beispiel war eben nur ein Beispiel, das hat nicht gereicht zum Verallgemeinern. Ich weiß nicht, wieviele Beispiele ich bringen müßte, damit ihr danach das eigentliche Problem erkennen könntet.
Grüße von Peter
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Megadyn
neu an Bord!
2
Sachsen Anhalt M, 33
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Fri, 18.Mar.05, 21:17 Ich bin hier wohl auch richtig!!! |
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Hallo alle zusammen.
Auch ich habe große Probleme mit meiner Mutter und bibn mir nicht sicher, wie ich sie lösen soll. die harte Tour habe ich bislang vermieden. Bin meist allen Problemen aus dem Weg gegangen oder habe bislang immer nachgegeben und nach dem Willen meiner Mutter gehandelt.
Nun ist ihr aber ein leitsatz, den sie mir in allen Jahren vermittelte, auf die eigenen Füße gefallen. Sie sagte:" Junge wenn du jemals heiratest, dann mußt du zu deiner Frau stehen - sonst hält die ehe nicht!"
Nun stehe ich hinter allen Entscheidungen meiner Frau - für meine Mutter das reinste Waterloo. Dementsprechend verhält sie sich auch. Täuscht Krankheiten vor, überhäuft mich mit unterschwelligen Vorwürfen usw.
Von der Persönlichkeit her ist sie nicht Beziehungstauglich. Toleranz und Nachsicht sind aus ihrem Leben gestrichen worden. Sie kann nur fordern. Wenn wir sie mal gebraucht haben, wegen der Kinder - dann durften wir uns stundenlang anhören wie toll es ist, wenn sie als Oma erscheint und hilft. Das hat nicht jeder, da könnt ihr froh sein. Ich kann es nicht mehr hören.
Sicher ist es für Männer schwieriger sich von der Mutter zu lösen, da sie naturgemäß sehr stark an sie gebunden sind bzw. wurden.
Sicher hat auch meine Mutter viel für mich getan - die meiste Zeit hat sie ich allein erzogen, 2 Ehen sind gescheitert und danach gingen alle sonstigen Partnerschaften nach spätestens 6 - 12 Monaten in die Brüche.
Sie ist sehr egoistisch, für jede Art von Hilfe erwartet sie immer eine Gegenleistung.
NUN WILL EUCH MAL NACH EURER MEINUNG FRAGEN !
Sachverhalt:
Meine Mutter lebt mit ihrem Vater in einem Haus. Nach dem Tod ihrer Mutter fragt der Opa seine insgesamt 3 Kinder wer das Haus haben möchte. Nur meine Mutter wollte es haben um darin weiter mit ihrem Sohn ( also mir ) zu leben. Da mein Opa nun keine Frau mehr hatte erklärte sich meine Mutter bereit ihn zu versorgen. Das Haus bekam sie überschrieben, ohne das sie dafür Geld bezahlte. Allerdings trug sie einen kleinen Kredit, der auf dem Haus lastete alleinerziehend ab.
Dafür nahm sie vom Opa aber Miete ( 80 qm Wohnung ) sowie Kostgeld, da er 3 mal täglich verpflegt wurde, seine Wohnung gereinibt und seine Wäsche gewaschen wurde.
Dann wurde meine Mutter arbeitslos und sie überredete mich dazu, das Haus auf mich überscheiben zu lassen. Ich wollte nicht, doch sie sagte es bliebe alles beim alten - es würde sich nichts ändern. Nun gut, ich wohnte selbst in dem Haus ( (Kinderzimmer ) und würde es sowieso mal erben.
Nachdem ich Grundstückseigentümer war - leitete meine Mutter sofort alle Rechnungen an mich weiter:"..das geht mich nichts mehr an, schließlich bist du der Eigentümer..." waren ihre Worte.
Dann habe ich mich gewagt nach der Miete von Opa und Ihr zu fragen. ich solle mir ja nicht einbilden, dass ich jetzt hier Miete kassieren könne. Schließlich habe sie hier in das Haus nur reingesteckt und soll jetzt leer ausgehen?
Mittlerweile habe ich rd. 60.000,- EUR in das Haus gesteckt und weder von meinem Opa, noch von meiner Mutter Miete gesehen. Ich habe die Wohnung vom Opa bekommen und er mein Kidnerzimmer, aber Mutter kassierte weiter Miete und Kostgeld - sie selbst erhielt in den letzten 15 Jahren nur Arbeitslosengeld.
nachdem sie merkte, dass ich mit dem Geld meiner Familie ( 2 einkommen ) auch nicht weit reiche - weil alles in das alte Haus gepunpt wurde - hat sie mir in all den Jahren hin und wieder Bargeld in die Hand gedrückt. Zusammen 22.000,- EUR, für die ich jedesmal unterscheiben mußte. Sie will das Geld wenn sie Rentner ist zurück haben.
Nun kommts!
Nachdem ich den Ärger und das Gezänk meiner Mutter und meiner Frau deswegen nicht mehr ertragen konnte, entschlossen wir uns in die Nachbarstadt zu ziehen und ein neues Haus zu bauen. Haus steht, wir wohnen auch drin. Meine Mutter zog aber nach und wohnt nun zusammen mit meinem Opa ( ihrem Vater 93 Jahre ) ca. 800 Meter weit entfernt.
Untern weiter!
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Megadyn
neu an Bord!
2
Sachsen Anhalt M, 33
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Fri, 18.Mar.05, 21:18 Re: Er, (54) hat Angst vor dominanter Mutter, Hilfe... |
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Sie informierte einen Makler und beauftragte ihn das alte ( mein Haus ) zu verkauften. Vom Erlös machen wir 50/50 sagte sie gleich und dann kannst du mir das Geld zurück geben, dass ich die in den letzten Jahren vorgestreckt habe.
ich habe mal nachgerechnet: Für 10 Jahre - bei ortsüblichem Mietspiegel schuldet meine Mutter mir rd 24.000,- EUR Also kann ich doch die Schulden bei ihr mit der ausstehenden Miete verrechnen, oder ????
Denn im Notarvertrag wurde ihr ein entgeltliches Mietrecht euingeräumt und das heißt nun einmal nicht kostenlos, wie sie es sich ausgelegt hat.
Da nur ich als Eigentümer im Grundbuch stehe - hat sie auch keinen Anspruch auf einen Teil des Verkaufserlöses.
im Prinzip hat sie nicht einen Pfennig in das Haus aus eigener Tasche gesteckt. Sie hat schließlich jahrelang von Ihrem Vater Miete und Kostegeld kassiert und heute die ganze Rente + Pflegegeld.
Meine Mutter ist 60 und glaubt nun mich weiterhin ausnehmen zu können wie eine Weihnachtsgans.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
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