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l-tom
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Post Mon, 07.Feb.05, 15:31      Borderline und Schwangerschaft Reply with quoteBack to top

Gibt es irgendwo im Netz Information über Borderline in Verbindung mit Schwanger- bzw. Elternschaft?
Kurze Schilderung meines Problems:
Meine Ex-Freundin ist schwanger (4. Monat), Früher dachte ich sie sei „einfach nur“ krankhaft in mich verliebt, irgendwie obzessiv. Nachdem ich mich nun eingehend auf allen möglichen Psycho-Websites schlau gemacht habe, bin ich relativ sicher dass die Anzeichen von BPS mehr als deutlich sind. Sie zeigt einfach zu viele der typischen BPS-Verhaltensweisen. Momentan ist unsere „Beziehung“ extrem zerüttet. Ziemlich genau seitdem ich vorgeschlagen habe gemeinsam zu einem Therapeuten zu gehen.
Meine Sorge gilt natürlich auch dem Kind. Ich befürchte schlimmste Auswirkungen durch den Trennungsstress, dem sie zur zeit ausgesetzt ist. Zur Zeit benutzt sie natürlich auch das Kind als Druckmittel, sie hat beispielsweise angekündigt mich nicht als Vater anzugeben, dass ich das Kind nie sehen werde, etc pp. Gleichzeitig habe ich natürlich auch gewisse Bedenken was ihre Fähigkeit ein Kind alleine aufzuziehen angeht. Mir ist klar dass dies ein irgendwie faschistoider Gedanke ist, den man eigentlich nicht denken darf, aber er taucht natürlich neben allen möglichen Gedanken immer wieder in meinem Kopf auf.


Vielen Dank schon mal im Voraus L-TOM
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Coyotee
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Post Mon, 07.Feb.05, 19:50      Re: Borderline und Schwangerschaft Reply with quoteBack to top

Hallo L-Tom

also ich bin Borderlinerin und Mutter und insofern kann ich die Sorgen die du dir machst, ganz gut nachvollziehen.
(siehe auch Borderline-Mama)

Aber erst mal wäre ich vorsichtig, deiner Freundin einfach so (also ohne Diagnose) Borderline zu unterstellen. Es gibt eben so viele Symptome, die aber bei weitem nicht nur auf diese Störung zutreffen.

Aber gut nehmen wir mal an sie ist eine BL, dann ist deine Sorge um das Kind und um sie natürlich berechtigt.
Ich denke es wäre auf alle Fälle hilfreich, wenn sie sich mal um eine Therapie umschauen würde. Da du aber schreibst, dass sie da auf keinen Fall mit dir gemeinsam hin will (hoffentlich hab ich das richtig verstanden), schlag ihr einfach mal ein Einzelberatungsgespräch bei einem Therapeuten ihrer Wahl vor. Vielleicht können dir auch Ihre Eltern oder deine Eltern helfen mit ihr zu sprechen, wenn sie bei dir nur abblockt. Oder du versuchst es über die Verantwortungsschiene (das hat bei mir zumindest immer funktioniert), schließlich ist sie jetzt nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich... Es wäre schon wichtig herauszufinden, warum es ihr eben geht, wie es ihr geht.

Dass sie das Kind als Druckmittel verwendet, ist aber nicht in Ordnung und klingt in meinen Ohren ziemlich pubertär, soll nicht bös klingen, aber wie alt ist deine Freundin denn eigentlich?
Vielleicht fragst du sie einfach mal, woher sie glaubt das Recht zu haben, ihrem Kind den Vater vorzuenthalten?

Wenn du ihre Fähigkeiten als Mutter anzweifelst, so kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, dass sich Borderlinerin und eine gute Mutter zu sein nicht zwangsläufig ausschließt. Allerdings gebe ich auch gerne zu, dass ich es ohne Hilfe nicht geschafft hätte und nach wie vor nicht schaffen würde.

Vielleicht würde es ihr ja helfen mit Leuten in ähnlichen Situationen Kontakt aufzunehmen? Wenn sie sich gegen eine Therapie so zur Wehr setzt, könnte ihr ja vielleicht dieses Forum helfen .

Leider wars das jetzt erstmal da ich mich nun wieder meinem Hosensch****** widmen muss.
Würde mich aber freuen bald wieder von dir oder sogar etwas von deiner Freudin zu lesen...

Wünsch dir und ihr alles Gute
Grüße

_________________
La Coyotee
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wassuesses
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Post Tue, 08.Feb.05, 8:42      Re: Borderline und Schwangerschaft Reply with quoteBack to top

hi,

tut mir leid, das ihr solche sorgen habt, ist sicher nicht leicht, weder für dich, noch für deine freundin!

Ich komme aus einer alkoholikerfamilie mit sex., seelischen und psychischen Missbrauch. Wurde viel geschlagen, tagelang in den keller gesperrt usw...bis sich meine mutter das leben nahm (ich durfte sie finden). Mit 9 jahren kam ich ins heim, was auch nicht unbedingt viel besser war. Mit 15 stand ich auf der Strasse, ohne alles und wurde zum borderliner (schneiden,ritzen). Irgendwann mit 17 schaffte ich mit hilfe meines ersten freundes aus dem tief rauszukommen. Machte eine ausbildung, bis ich schwanger wurde...da musste ich abbrechen...borderline war lange kein thema mehr....bis...vor 4 jahren ich mich vom vater meines kindes trennte...nur...nicht ich viel ins borderline, sondern meine tochter...ich fiel aus allen wolken, konnte es nicht glauben...und...ich hatte bis dahin total verdrängt, das ich das auch mal hatte...ich ging mit meiner tochter zur therapie und nach fast einem jahr hatten wir alles überstanden....

Was ich dir damit sagen will: man muss die ursachen dafür finden, warum man borderliner wird. Hilfreich ist reden, verstehen versuchen....falsch sind vorwürfe und übertriebene hilfestellung...borderliner können sich nur selber helfen...das ist wie ein alkoholiker...

Ich wünsche euch, das sie im laufe der schwangerschaft umdenken anfängt, merkt, was für ein geschenk sie da bekommt und das sie dafür verantwortung übernehmen muss.

Alles liebe wünsche ich euch
süsse
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l-tom
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Post Thu, 10.Feb.05, 7:16      Re: Borderline und Schwangerschaft Reply with quoteBack to top

Erstmal vielen Dank für Eure raschen Antworten;:
@coyotee
Würde mir die Diagnose natürlich nie anmaßen (zumal von etlichen Psychologen/Therapeuten die Existenzberechtigung einer derartigen Diagnose prinzipiell in Abrede gestellt wird. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich glaube einige der typischen BL-Verhaltensmuster bei ihr entdeckt zu haben.
Im übrigen habe ich Ihr das natürlich nicht gesagt. Zunächste einmal habe ich versucht sie mit folgendem Argument von der Notwendigkeit einer (Paar)-Beratung zu überzeugen:
Verantwortung gegenüber dem Kind bei gleichzeitiger Unfähigkeit die Trennung zu akzeptieren. Eine solche Beratung hat sie abgelehnt. Das Ziel einer solchen Beratung sei ja die Trennung von mir, an einer solchen Beratung könne sie naturgemäß kein Interesse haben, weil das diametralen Gegensatz zu ihrem Eigeninteresse bedeute.
Eine Einzelberatung (durch eine öffentliche Stelle) hat sie inzwischen, allerdings beschränkt sie sich dort darauf mich einerseits in Misskredit zu bringen und andererseits sich über Hilfestellung für alleinerziehende Mütter zu informieren.
In unserem letzten Gespräch habe ich ihr dann immerhin ganz vorsichtig zu verstehen gegeben, dass ich das was sie für mich zu empfinden glaubt für obzsessiv zu halten und dass sie dahin gehend Hilfe braucht. Sie hat das natürlich nicht eingesehen sondern mich im Gegenzug für verrückt erklärt.
Unser letztes Gespräch war kurz vor Weihnachten, seit dem hat sie alle Gesprächsversuche abgeblockt. Abgesehen davon hat sie sich mehrfach eine Freundin(!) (telefon)-terrorisiert (weil sie sie für ihre Nachfolgerin hält, was ich unglaublich pubertär finde) und mich einmal mitten in der Nacht angerufen/angesimst, weil sie Sex haben wollte.
Mit anderen Worten sie setzt sich nicht gegen eine Therapie zur Wehr, sondern ist völlig unfähig auch nur ansatzweise die Existenz eines Problems anzuerkennen.

@süsse
Eigentlich ist sie nicht die Frau, die aus ihrem Herzen eine Mödergrube macht, deshalb weiss ich auch eine ganze Menge über ihre Kindheit. Das geht so ungefähr in die Richtung, die du schilderst, allerdings etwas abgeschwächt. Ich habe häufiger versucht mit ihr darüber zu reden, aber sie einen Zugang zu den dunklen Seiten ihres Lebenslauf gefunden, der eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema unmöglich macht. Sie erzählt von dramatischen und traumatischen Erlebnissen in einem unterhaltsamen Stammtisch-Plauderton, so als ob sie von lustigen Anekdoten berichten würde. Eine Aufarbeitung dieser Erlebnisse ist somit aus ihrer Sicht nicht notwendig. Dass diese, wie du ja auch sagst jedoch prägend für das weitere Leben sind Erachtens auch maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von Beziehungstyp und Verhaltensmuster haben, liegt meines Erachtens auf der Hand


Nochmal Danke und Grüße von lt
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Post Thu, 07.Apr.05, 15:28      Re: Borderline und Schwangerschaft Reply with quoteBack to top

Hi,

habe heute 07.04.2005 so einen ähnlichen Fall, nähmlich meinen mit meiner Ex reundin, gepostet. "Trennung vor der Geburt". Nach weiteren stöbern bin ich dann auch auf Borderline gestossen und muß sagen das auch meine Freundin viele der Symptome aufweist. (Vielleicht ordne ich ihr auch viele zu). Ausser dem Symptom der Selbstverletzung (Körperlich)
Auch die Ursache von Alkoholismus in der Familie ist vorhanden.
Könnte die Schwangerschaft diese Störungen in der Psyche verstärken oder auslösen ?

Ich weis momentan auch nicht mehr weiter den sie hat mich 4 Monate vor der Geburt plötzlich verlassen. Sie läßt sich auch unter keinen Umständen auf einen Neuanfang ein. Wir hatten eigentlich keines der üblichen Beziehungskillern sondern ein kleines alltägliches Problem wie tausend andere auch und trotzdem zusammen bleiben.


liebe Grüße
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guidokiel
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Post Mon, 12.Jun.06, 11:22      Re: Borderline und Schwangerschaft Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr Lieben,

durchlebe gerade eine ähnliche Situation 36 SSW und Symptomatiken der BPS - suche Menschen zwecks Ausstausch - Danke für Antworten!!

Guido
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