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wolford
neu an Bord!
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Wien M, 34
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Sat, 05.Feb.05, 9:48 Infantilisierung in der Beziehung |
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Nach etwa einem halben Jahr (vor allem auch sexuell) aufregender Beziehung begann meine Freundin infantil zu werden. Sie hat sich (so wie ich) in der Beziehung sehr wohl gefühlt und das zeitweise Kind sein, war auch für mich ein Glücksgefühl. Es war ein Ausdruck des Vertrauens und Vertrautseins. Das hat damals "harmlos" begonnen und ist im Laufe der Zeit immer stärker geworden.
Nun, zwei Jahre später kann sie kaum noch anders, nicht einmal wenn ich sie darum bitte. Ich fühl mich dadurch bereits entfremdet, weil dies keine erotische Leidenschaft mehr zulässt, die ich aber so sehr an ihr geliebt habe. Zugegebenermaßen bin ich ein sehr sexueller Mensch und gerade die perfekte Übereinstimmung (nicht nur, aber vor allem in sexueller Hinsicht) zu Beginn unserer Beziehung hat mich an ihr fasziniert. Das ist heute leider nicht mehr so.
Sobald wir zuhause sind kippt bei ihr ein Schalter, und sie fällt in die totale Infantilität. In vielen Gesprächen (manchmal gelingt es mir natürlich sie herauszuholen) habe ich versucht ihr klar zu machen, dass das unsere Leidenschaft ruiniert und ich damit unglücklich bin. Sie versteht das zwar, aber schafft nicht den Weg zurück in die Normalität. Sie sagt, sie empfindet den "gekippten" Zustand als normal. Außerdem hält es sie von Depressionen ab, mit denen sie vor unserer Zeit zu kämpfen hatte.
Gibt's da eine Lösung? Paartherapie? Die Vertrautheit irgendwie unterbrechen? durch zeitweise Trennung? Oder sich temporär voll darauf einlassen, um danach zur Normalität zurückzukehren?
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marie32
Forums-InsiderIn
334
Rhein-Main W, 34
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Sat, 05.Feb.05, 14:34 Re: Infantilisierung in der Beziehung |
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hi,
wolford wrote: | Sobald wir zuhause sind kippt bei ihr ein Schalter, und sie fällt in die totale Infantilität. |
was an ihrem verhalten emfindest du als infantil? was passiert, was dich so stört?
gruß
marie
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wolford
neu an Bord!
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Wien M, 34
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Sat, 05.Feb.05, 16:05 Re: Infantilisierung in der Beziehung |
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Sie spricht wie ein Kind, inhaltlich so wie von der Betonung. Vor allem der Verlust jeglicher erotischer Spannung und Leidenschaft stört mich dabei.
Wenn wir unter anderen Menschen sind, verhält sie ganz normal. Beinahe suche ich schon solche Situationen.
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manja
neu an Bord!
3
wien W, 21
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Tue, 15.Feb.05, 21:21 Re: Infantilisierung in der Beziehung |
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also, ich weiß ja nicht warum das so ist, aber ich denke das deine freundin da kein einzelfall ist.... ich persönlich stehe auch nicht sehr darauf, denn ja, es ist meiner meinung nach wirklich abtörnend, aber trotzdem passiert es auch mir und meinen freund immer wieder mal, dass wir 'infantil' miteinander reden... wie gesagt, würde mich auch interessieren wieso... eine freundin von mir redet überhaupt nur mehr in der babysprache mit ihrem freund und für die beiden ist das auch ok..... ich denke du musst ihr einfach klar machen wie SEHR dich das stört, man kann sich solches verhalten sicherlich abgewöhnen
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Tue, 15.Feb.05, 21:32 Re: Infantilisierung in der Beziehung |
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Hi,
so verständlich ich Dein Problem finde...frag ich mich doch, was Du dazu beiträgst, dass sie sich so verhält?
Ich kann mir nicht vorstellen, auf eine männliche (erotische) Austrahlung infantil zu reagieren?
Wenn Du in tiefer Sprechlage, in ganzen Sätzen , vielleicht bei einem Glas Wein.. mit ihr sprichst -fängt sie dann dennoch an, kindlich zu sprechen?
Wobei mir einfällt - wollt/habt ihr Kinder?
Lg,
Tanzendes_irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Tue, 15.Feb.05, 22:32 Re: Infantilisierung in der Beziehung |
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ich denke, das hat irgendwie doch psychologisch irgendeinen sinn - denke ich mir....
als kind wird man ja oft nicht wirklich ernst genommen - bzw. werden die einwände und meinungen heruntergespielt und belächelt... und letztlich übernimmt man diese behandlung für sich selber und führt die erziehung der eltern fort... macht ja jeder... blabla... jedenfalls denke ich, bei großer vertrautheit und liebe - dem gefühl angenommen zu werden wie man ist - läßt man diesem kind wieder raum. so in der "inneres kind" theorie irgendwie. man kann irgendwie die striemen des beherrscht seins aufgeben und einfach nur sein - ohne zu machen. ich denke - als schutz bleibt da die sexualität aussen vor...
ich kann mir vorstellen, wie es deiner freundin hilft - speziell bei depressiver neigung. aus ihrem sein und somit spontanem gefühl gesprochen kann sich weniger aufstauen was dann zu unterdrückter wut, grübelei und schließlich depression wird...
ich denke, dass gerade der sexuelle aspekt dabei eine große rolle spielt. kinder haben keine verpflichtungen in dem sinn. ich unterstelle deiner freundin nicht dass sie das absichtlich als abwehr macht - aber sie dürfte der weniger sex nicht so stören wie dich. unterbewußt könnte sie es tatsächlich machen um stress abzubauen und gleichzeitig keiner "erwachsenen verpflichtung" nachzukommen. da sie zu depressionen neigt, nimmt sie sich vielleicht nicht so an wie sie ist - depressive haben eine abwehrhaltung. die kindlichkeit ersetzt die traurigkeit - und logischerweise fühlt sich das besser an - und es funktioniert in gewisser weise auch ausgezeichnet als abwehrhaltung.
durchaus möglich, dass die distanz die du so spürst, auch durch depression zustandekäme zur selben zeit.
so braut das meine perspektive zusammen. vielleicht hilft dir der gedankenaspekt. nur - wenn sie sich wohl fühlt damit - erreicht was sie will - nichts entbehren muss - wird für sie kein grund bestehen es zu verändern.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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sunshine84
sporadischer Gast
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berlin W, 20
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Thu, 17.Feb.05, 23:03 Re: Infantilisierung in der Beziehung |
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hi,hi...
ich denke für deine freundin und dich wäre eine therapie absolut notwendig und viell solltet ihr mit der therapeutin besprechen ob eine eignen therapie für deine freundin sinnvoll wäre. mir scheint es dass deine freundin tiefsitzende probleme hat die sie durch ihr infantiles verhalten verdrängen möchte. natürlich nehmen in einer beziehung beide partner eine rolle ein und es besteht eine konstantes, oft eingefahrenes wechselspiel das erst durch einen therapeuten erkannt wird. weshalb du auch unbewusst ihr infantiles verhalten provozierst oder es verstärkst.
wünsch euch viel glück und ganz viel kraft das zusammen durch zu stehen.....
kussi
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