Ist das schon eine Depression?

neu an Bord! 4 Hamburg W, 38

ich hatte schon im liebekummerforum gepostet aber ich bin mir nicht mehr so sicher,ob mein thema überhaupt dort hin gehört.
ich bin jetzt fast im 7. monat schwanger von meinem ex,der eine neue freundin hat und ich leide sehr unter der situation,denn ich liebe ihn immer noch (oder ist es abhängigkeit?)
wir gehen noch immer zusammen in's bett,neue freundin hin oder her.
für mich der letzte weg,ihm nah zu sein und für ihn?
...........?
das allein macht mich schon ziemlich fertig aber es kommen immer mehr dinge hoch,die ich nicht verarbeiten kann.
meine mutter,die der wichtigste mensch in meinem leben war,ist vor 10 monaten an leberkrebs gestorben und meine geschwister und ich haben sie zu hause gepflegt bis sie starb.
sie war ein unglaublicher mensch.immer für uns da,völlig ohne egoismus und der liebste mensch den ich kannte.
darum hat es mich auch gewundert,daß ich nach der beerdigung,auf der ich fast zusammengebrochen wäre,nicht mehr richtig trauern konnte.
ich habe immer auf den absturz gewartet und der kam nicht.
außerdem schleppe ich seit meiner kindheit den mißbrauch durch meinen großvater mit mir herum und dachte immer,ich könnte das verarbeiten.
aber in letzter zeit denke ich immer öfter daran und das macht mich völlig fertig.
nun bin ich an einem punkt,an dem ich den ganzen tag weine,zu nichts wirklich lust habe,völlig antriebslos bin und am liebsten den ganzen tag im bett verbringen würde.
ich habe noch einen sohn von 15 jahren,zu dem ich nur noch ungerecht bin und ich fühle mich von gott und der welt verlassen.
vor einigen monaten startete ich den versuch einer therapie (es ging mir damals ähnlich wie heute) und die therapeutin war DIE katastrophe!
sie sagte u.a.:
"vielleicht messen sie dem mißbrauch auch zuviel bedeutung bei.sexueller mißbrauch wird nicht selten überbewertet"
ich weiß nicht woher diese frau ihre zulassung hatte aber eine therapie kann ich mir nicht mehr vorstellen.

der "witz" ist,ich habe einige jahre in der "brücke" gearbeitet (einem verein für seelisch kranke) und ich suche nach parallelen aber warscheinlich bin ich so tief verstrickt in meine probleme,daß ich sie nicht sehen kann.
bin ich nun depressiv oder ist in meinem leben einfach zu viel passiert,mit dem ich nicht umgehen kann?

liebe grüße
Marielle

Helferlein 55 W, 23

Quote:

bin ich nun depressiv oder ist in meinem leben einfach zu viel passiert, mit dem ich nicht umgehen kann?

wieso oder?
wahrscheinlich geht es dir genau deswegen so mies, weil du so viele schlimme sachen hast erleben müssen, und ich frage mich, was für ein "übermensch" das sein müsste, der diese ganzen probleme einfach locker wegsteckt...

ich würde sagen, versuch dir nochmal wo anders hilfe zu holen! ob es sich um eine "depression" handelt, kann ja, wie du weißt, in einem forum nicht geklärt werden, braucht es auch nicht.

in deinem und im interesse deiner kinder, solltest du auf hilfe von außen, die dir in deiner lebenssituation zusteht, nicht verzichten, denke ich.

neu an Bord! 4 Hamburg W, 38

"oder" ist vielleicht das falsche wort,da hast du schon recht.
aber ich habe einfach angst davor,wieder an jemanden zu geraten,der mir mehr oder weniger sagt,ich sei doch selber schuld und solle nicht so übertreiben.
ich fühle mich so oder so schon ziemlich wertlos nach allem was passiert ist und die angst,wieder keine hilfe,sondern versteckte vorwürfe zu bekommen,ist einfach größer als die hoffnung,daß es hilfe geben könnte.
darum klammere ich mich vielleicht auch so an die hofnung,daß es eben keine depression ist.
viele menschen machen schlimmes durch und es gibt licht am ende des tunnels.
aber ich weiß ja aus erfahrung was eine depression bedeuten kann und wohin sie führen kann.
und das all das gerade jetzt in der schwangerschaft so extrem hoch kommt,damit kann ich nicht umgehen.

Helferlein 55 W, 23

genau das kann ich gut verstehen. andererseits wünsch ich mir, dass mir jemand sagt: du hast doch gar nix. aus demselben grund.
ich kann dir nur empfehlen, eine beratungsstelle aufzusuchen. vielleicht gibt es ja bei euch auch sowas? hier gibt es jedenfalls so einen "verein", der psychotherapie vermittelt, und da kann man eigentlich fast sicher sein, dass man nicht an eine pappnase gerät. deine angst kann ich aber voll nachvollziehen.
und ich denke, es wär auch am besten, dass du was machst, bevor das kind da ist. könnte mir vorstellen, dass danach alles noch schwieriger wird...
aber unternimm was, wenn du dich so nicht wohlfühlst.

und: klar, andere stecken solche schicksalsschläge locker weg. aber es gibt auch wieder andere, die von noch viel weniger aus der bahn geworfen werden! es gibt da also keinen massstab. und es geht ja auch darum, wie es dir geht, und nicht, wie es anderen in deiner situation gehen würde :-)

neu an Bord! 4 Hamburg W, 38

gut,daß du das verstehen kannst!
sicher,beratungsstellen gibt es bei uns genug aber dann ist der erste schritt getan und ich habe mir gegenüber mehr oder weniger zugegeben,daß ich in eine depression verfalle oder schon mitten drin bin.
ich habe einfach verdammte angst davor.
ein mitarbeiter einer schwangerenberatung sagte mir noch,ich solle bis nach der geburt aushalten,weil der streß einer therapie und die dinge,die dann hochkommen könnten,dem baby schaden könnten.
ich sollte versuchen,mich abzulenken und eine positive grundeinstellung zu halten.
halten??
ich weiß nicht mal,wann ich zuletzt eine hatte!!

Helferlein 55 W, 23

nun ja. ich denke, du musst dich entscheiden!
nicht, habe ich eine depression oder nicht, sondern: will/kann ich so weiter machen, oder nicht.
dass der psychische stress einer therapie dem baby schaden kann, kann ich mir schon vorstellen, allerdings meinte ich auch, dass du halt den ersten schritt vielleicht vorher gehen solltest.
ich fühle mich, seit ich den termin habe, etwas erleichtert! es ist eine hoffnung da, dass dieser zustand nicht ewig anhalten muss! vielleicht könnte dir (euch beiden) das auch gut tun?
und der zustand, in dem du dich jetzt gerade befindest, nun ja, ist vielleicht auch nicht gerade ideal, oder?
ablenken klappt irgendwann nicht mehr, das kenn ich auch selber...
im grunde hast du dir doch schon eingestanden, dass etwas nicht stimmt, sonst hättest du ja nicht hier geschrieben.
den schritt, vor dem du so große angst hast (wie ich übrigens auch), hast du also eigentlich schon getan :-) das ist toll!
jetzt geh auch den nächsten. lass dir helfen, du hast ein recht darauf. keiner verlangt von dir, alleine zu recht zu kommen (außer dir selbst, aber das kannst du ja ändern, das liegt in deiner hand).
dann haben deine kids vielleicht bald wieder eine fröhliche mutter, die sich nicht nur an ihnen sondern auch an ihrem eigenen leben freut :-) eine schöne vorstellung, oder? :-)
alles liebe
sg

neu an Bord! 4 Hamburg W, 38

ja,das ist eine vorstellung,die wirklich schön ist. Very Happy

und alles im leben ist veränderung,es sei denn,man sorgt selbst für stillstand.

ich kann mir gut vorstellen,daß du dich besser fühlst,seit du den termin hast.
das ist ja schließlich kein kleiner schritt aber du hast ihn schon gemacht.
leider bin ich noch nicht so weit aber ich weiß ja auch nicht wie lange du gebraucht hast bis du so weit warst.
ich habe einfach nur bedenken,wieder an einen therapeuten zu geraten,der mir praktisch bestätigt,daß ich an allem schuld bin......

lg
marielle

Helferlein 55 W, 23

Marielle wrote:

ich habe einfach nur bedenken,wieder an einen therapeuten zu geraten,der mir praktisch bestätigt,daß ich an allem schuld bin......

genau deswegen, weil ich diese bedenken verstehen kann, habe ich das mit der beratungsstelle erwähnt.
ich hoffe, dass ich dort wirklich kompetente hilfe erhalte, oder besser: ich vertraue darauf. und wenn die mir sagen, dass alle probleme nur hausgemacht sind, dann werde ich das glauben. wen sie mir allerdings das gefühl vermitteln, dass mir hilfe zusteht, dann werde ich auch das annehmen.
vielleicht kannst du das ja bald auch.

lieben gruß
sg

sporadischer Gast 19 Grünen M, 37

hi marielle,

Quote:

leider bin ich noch nicht so weit aber ich weiß ja auch nicht wie lange du gebraucht hast bis du so weit warst.

ich habe fast zwei jahre und eine langjährige beziehung "verbraucht" um mich zu entscheiden mir helfen zu lassen und dies obwohl ich mir ziemlich sicher war das es depressionen sind (vermutlich erblich bedingt, schwester und vorallem meine mutter haben die gleichen probs).
ich denke ich habe bei meiner mutter einfach zuviel mitbekommen (ich war ihr begleiter über mehr als ein jahrzent) und dies hat die entscheidung nicht gerade erleichtert.
jetzt bin ich seit drei monaten in behandlung und ich ärgere mich tageweise darüber nicht früher etwas unternommen zu haben, aber was solls es muss weitergehen.

mein rat (aus erfahrung):
unternimm was, umso früher umso besser für dich und deine familie.

viel kraft und glück!

gruß
kauwi

neu an Bord! 2 München M, 32

Hallo zusammen,

bin mir nicht ganz sicher ob ich an Depressionen leide oder nicht. Bin seit einigen Wochen total antriebslos und weiss manchmal gar nicht wieso ich mich zu etwas aufraffen soll. Bin schon vor ca. nem halben Jahr durch so eine Phase gegangen. War in einer Beziehung und ich war immer traurig und leer. habe es damals auf das lange Pendeln nach Hause ( über ne Stunde mit zug) geschoben oder das meine Ex einfach nicht die Richtige für mich war. habe mich getrennt und bin in die Großstadt. Habe die Abwechslung, das Treffen mit Leuten, den Job, die Abwechslung und den "Vibe" geliebt und mich über jede Kleinigkeit gefreut. Seit einiger Zeit erscheint mir aber alles so anonym, so kalt und grau. Habe oft keine Lust mich mit Freunden zu treffen, geschweige denn eine neue Partnerin zu finden (obwohl das doch das Schönste ist was es gibt). Weggehn macht mir auch keinen Spass mehr. Ich verzweifel noch, weil ich gar nicht weiss wieso ich so drauf bin im Moment. Bin sonst ein total glücklicher und witziger Mensch, der immer alle zum Lachen gebracht hat. Vielleicht kann mir ja irgendjemand eine Stellungnahme etc. schicken. Wäre superdankbar dafür.
Ciao

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Hallo Retoure13,

schon möglich, dass Du eine Depression o.Ä. hast oder entwickelst.
Vermutlich bist Du das ewig Gleiche leid. Kommt etwas Neues, dann geht es eine Zeit lang bis es Dich wieder ankotzt.
Hast Du keine Lust eine neue Partnerin zu finden oder zu suchen?
Hattest Du früher schon solche länger andauernden Verstimmungen hin und wieder oder zum ersten Mal vor ca. 6 Monaten?
Lass Dich doch mal richtig durchchecken, körperlich und psychisch. Kann z.B. auch an der Schilddrüse liegen.

LG Hans-Jörg

neu an Bord! 2 München M, 32

Na ja. Hatte früher schon auch mal Phasen wo ich nicht so gut drauf war. Aber ich denke, im ganz normalen Rahmen. Alleine zu Hause über dies und das Grübeln. Aber ich war immer happy mit meinen Freunden was zu unternehmen und war gerne unter Menschen. Klar Lust hätte ich schon jemand kennenzulernen, aber nach den ersten paar Monaten hier, habe ich das Gefühl, daß alle von Oberflächlichkeiten geleitet werden. Was hat man für Klamotten, was für ein Auto, ist man in den angesagten Clubs zugegen etc. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen an "das neue Leben". Des mit Durch-checken ist ein guter Tip...danke!! Habe seit einiger Zeit ein komisches Gefühl im Kehlkopfbereich...Schluckbeschwerden etc. Vielleicht liegts daran?

sporadischer Gast 8 gernrode M, 23

hallo,

habe seit ein paar monaten probleme, naja eigentlich habe ich schon immer so meine probleme...nun gut also ich bin wie gesagt seit ein paar monaten total fertig ich fühle mich irgendwie dumpf so als ob ich garnicht richtig da bin, ständig müde und starke angst vorm leben, habe manchmal das gefühl das ich mein leben nicht hinkriege und dann diese negativen gedanken alles ist irgendwie negativ. es schwankt immer mal mal wird es stärker und dann wieder schwächer, immer ein hin und her. nun habe ich auch noch adhs,wurde schon im kindesalter festgestellt, als kind hatte ich die typischen syndrome, im moment bin ich fast hypersensibel auf alles, manchmal sind es nur kleinigkeiten die mich schrecklich traurig machen, ich kann das überhaupt nicht beeinflussen. dazu kommt das ich mir keiner sache mehr sicher bin, hinterfrage alles und jeden bin schnell gereizt und irgenswie denke ich dann immer ich bin ein komischer mensch. ich weiß halt nicht ob das einbildung ist oder realität. mein kopf ist übervoll mit eindrücken und gedanken weiß nicht wie ich damit umgehen soll, alles dreht sich im kreis, was meint ihr, ist eine therapie sinnvoll, ich habe keinerlei vertrauen in die medizin kann mir nicht vorstellen das mir jemand helfen kann. ich denke immer vielleicht geht das ja von allein wieder weg, aber es beginnt immer wieder von neuem. hat einer von euch ähnliche erfahrung gemacht?

danke

neu an Bord! 1 bremen W, 36

Hallo an alle,

bin hier neu. habe mich hier mal umgesehen.
Seid ein paar Monaten habe ich Beschwerden, es hat Angefangen mit den Beinen, ich hatte das Gefühl das meine Beine wie Gummi weich sind, sie kribbelten. Ich hatte den Verdacht auf MS. Danach kam Schluckbeschwerden hinzu. Ich konnte nicht schlucken beim Essen. Angstzustände beim essen. Darauf folgten: Kreislauf-, Herz-, Atemprobleme.
Ich war bei vielen Ärzten sie konnten mir nicht oder wollten, mir nicht helfen. Sie haben mit mir viele Untersuchungen gemacht (EKG,EEG,LUFU,Lungenröntgen, Kopf CT, Neurologische Untersuchung und Blutuntersuchungen usw........)
Die Ärzte "fanden" nichts, sie sagen es kommt von der Psyche.

Jetzt habe ich Angst um meine Gesundheit und um mein Leben, weil die Ärzte mir nicht helfen. Meine Anfälle kommen immer öfters und ich mach mir Gedanken um mein Leben, was es noch für mich bringt.
Bei einem Psychotherapeut war ich auch schon, er sagt das wäre drepressiv, weil ich viel Weine und Selbstmordgedanken habe. Die Beschwerden sind jeden Tag werden stärker und es kommt noch was dazu.
Mein Freund versucht mich immer aufzuheitern und er tut alles um mir zu helfen. Aber es wird nicht besser...

Meine Frage jetzt: bin ich depressiv, weiß nicht mehr was ich machen soll.
kann mir jemand helfen, fühle mich alleingelassen. Helft mir!!!!!!

LG Angelika

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo angelika2468,

du warst schon bei einem Psychotherapeuten, der dir gesagt hat, dass du depressiv bist. Somit hast du doch schon eine Antwort auf deine Frage. Hier im Forum solltest du keine Diagnose erwarten, die sollte ein Fachmann stellen.

Quote:

Ich war bei vielen Ärzten sie konnten mir nicht oder wollten, mir nicht helfen.

Was meinst du mit "Sie wollten mir nicht helfen"? Ich entnehme deinem Beitrag, dass organisch nichts festgestellt werden konnte, und die Ärzte psychische Ursachen verantwortlich machen. Da unsere Medizin nun mal keine ganzheitliche ist, und jeder Arzt nur für einen bestimmten Bereich zuständig ist, heißt das, du musst dich an einen Facharzt für Psychiatrie bzw. Psychotherapie wenden. Dort wirst du auch eine Diagnose gestellt bekommen, und ebenso erfahren, was zu tun ist. Möglicherweise sind Medikamente angebracht.

Quote:

Bei einem Psychotherapeut war ich auch schon, er sagt das wäre drepressiv, weil ich viel Weine und Selbstmordgedanken habe. Die Beschwerden sind jeden Tag werden stärker und es kommt noch was dazu.

Heißt das, dass du nur einmal beim Psychotherapeuten warst? Hat er dir keine Therapie empfohlen? Sollte das der Fall sein, dann wende ich doch bitte noch an einen weiteren.

Quote:

Mein Freund versucht mich immer aufzuheitern und er tut alles um mir zu helfen. Aber es wird nicht besser...

Mit Aufheitern allein ist es auch nicht getan, da ist wohl professionelle Hilfe gefragt... siehe oben.

Liebe Grüße und alles Gute
Nessa

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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