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galaxie
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Post Fri, 28.Jan.05, 12:41      stillpsychose?? Reply with quoteBack to top

hallo!

ich habe einen jetzt halbjährigen sohn, den ich stille und bis vor kurzem noch voll gestillt habe.

bis zur schwangerschaft habe ich seroxat bekommen wegen depressionen. mein arzt meinte man darf es auch in der schwangerschaft nehmen, nur in der stillzeit dann nicht mehr. da für mich aber schon von vornherein klar war dass ich stillen will, dachte ich mir, ich muss es ja nicht die paar monate nehmen, wenn ichs danach eh absetzen muss.

nun ja, es geht mir jetzt mit dem kind eigentlich so wie vor der schwangerschaft ohne seroxat, vielleicht doch noch etwas besser.
nun will ich aber doch wieder irgendwas schaffen und endlich etwas gegen meinen dauerhaften stimmungstiefstand tun.

ich war also bei einem psychiater, der mir dann psychotherapie geraten hat und sofortige medikamentöse behandlung. und das erste was ich anscheinend machen soll, ist abstillen. nach meinung des arztes sei das der hauptgrund für meinen zustand. stillen würde den hormonspiegel der frau so negativ verändern. allein durchs nicht mehr stillen sollte es mir schon besser gehen.

nun ist es aber so, dass das stillen für mich schon sehr wichtig ist. und ich auch das erste mal das gefühl habe etwas geschafft zu haben -es war nämlich wirklich nicht einfach, hatten riesige stillprobleme die wir aber jetzt überwunden haben und nun läuft es einfach spitze. mir treibt es schon die tränen in die augen wenn ich nur daran denke ich müsste meinem kind eine flasche geben. und künstliche milch. und das nur weil ich es so nicht mehr hinkriege?

also denke ich mir, ob es nicht besser ist, mein kind zu stillen bis es zehn monate oder ein jahr alt ist und dann keine künstliche milch mehr braucht. und ich hätte dann ein erfolgserlebnis und könnte halt ein paar monate später mit der medikamentösen therapie beginnen.
psychotherapie kann ich ja schon sofort anfangen.

nun meine frage: ist das wirklich sooooo schlecht bei depressionen zu stillen? ist es wirklich sooooo dringend abzustillen wie mein arzt mir rät?

vielen dank
galaxie
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Herndi
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Wohnort Steiermark/Österreich
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Post Fri, 28.Jan.05, 18:26      Re: stillpsychose?? Reply with quoteBack to top

Bin selber Mutter von einer kleinen Tochter und ich kann Dir da nur raten, das zu tun, was Dir Dein Gefühl als gut sagt. Du stillst gerne, also tu es auch weiterhin.

Ich selber habe nach 10 Wochen aufgehört, weil es mir mit der Stillerei nicht gutgegangen ist (ständig offene Brustwarzen usw.) Es ist mir echt nicht gutgegangen dabei. Nachdem meine Kleine nur mehr Flasche bekam, fühlte ich mich körperlich und psychisch wieder wohler.
Habe das Abstillen nie in Frage gestellt !
Nur eine zufriedene Mutter ist auch eine gute Mutter ( Confused ich weiß, ist leicht gesagt) Und Du bist ja mit Dir selber zufrieden wenn Du Dein Kind stillen kannst !

lg Herndi

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Jeder ist seines Glückes eigener Schmied
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Luv
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Post Tue, 08.Feb.05, 19:12      Re: stillpsychose?? Reply with quoteBack to top

Hallo galaxie,

Ärzte kennen sich leider nur sehr selten mit dem Stillen aus. Das trifft sogar auf Kinderärzte zu, die oft erschreckend stillfeindlich eingestellt sind.
Ein Psychiater lernt in seinem Studium rein gar nichts übers Stillen, wenn er sich nicht aus eigenem Interesse weiterbildet, ist alles, was er dazu weitergibt, seine Privatmeinung. Und so, wie es sich anhört, hat sich dieser Arzt garantiert nicht weitergebildet, sonst würde er nicht so einen Humbug erzählen.

Ich würde mich also auf keinen Fall auf die Aussage dieses Arztes verlassen.
Daß das Stillen den Hormonzustand der Frau "negativ" verändert und zu depressiven Zuständen führt, ist schonmal absoluter Schwachsinn.
Entgegen der landläufigen Meinung ist auch eine medikamentöse Behandlung nicht zwangsläufig ein Hinderungsgrund fürs Stillen. Selbst wenn ein Medikament nicht stillverträglich ist, gibt es fast immer eine stillfreundliche Alternative.

Schau doch mal auf diese Seite: http://www.rabeneltern.org
Im Forum dort findest Du ein Unterforum "Stillberatung". Die Fragen dort werden von Denise Both beantwortet, eine sehr erfahrene, absolut kompetente Stillberaterin. Sie wird Dir zuverlässig sagen können, ob das Medikament, das Du einnehmen sollst, stillverträglich ist, oder nicht. Auch wird sie Dir noch einmal sagen können, daß Dein Arzt Dich falsch informiert hat.

Meine persönliche Meinung: Selbst wenn das Seroxat nicht stillverträglich sein sollte, würde ich nicht abstillen, sondern lieber mit der Einnahme noch warten. Nicht nur im Interesse Deines Kindes, sondern auch in Deinem eigenen: Glaubst Du wirklich, daß es Dir besser gehen würde, wenn Du gegen Dein inneres Gefühl und Deine Überzeugung Deinem Kind die Brust entziehst?? Nicht ernsthaft, oder? Wink

Liebe Grüße und weiterhin "gut still" Very Happy

Luv
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