Ständig Streit mit der Mutter

neu an Bord! 1 Deutschland M, 27

Hallo Leute,

ich bin neu hier und bin über Google auf dieses Forum gestoßen. Aber ich möchte gleich zu Sache kommen, vielleicht habt ihr ja den einen oder anderen Rat.

Tja, wie der Titel schon sagt, sieht's hier zuhause nicht wirklich rosig aus, was aber glücklicherweise kein Dauerzustand ist. Ich bewohne die Zweitwohnung in unserem Haus, lebe also noch mit den Eltern unter einem Dach. Es geht hauptsächlich um Belanglosigkeiten, die ruckzuck in einen Familienstreit ausarten. Meine Mutter neigt immer dazu, sofort laut zu werden und nicht mehr aufzuhören. Am Ende entsteht eine wilde Schreierei, die einfach kein Ende findet. Dann schreien wir uns gegenseitig an, bis die Fetzen fliegen. Der Haussegen hängt völlig schief.

Nun ist es so, dass es ja in jeder Familie ein paar Reibereien gibt und diese auch normalerweise schnell beigelegt sind, aber bei uns schaukelt sich das sehr schnell hoch und zwar in der Form, dass so ziemlich jeder grobe Fehler, den ich im Leben mal irgendwann begangen habe, mit einbezogen wird. Ich habe in den letzten paar Jahren einigen Mist gebaut, nämlich vor einigen Jahren noch häufig Hasch geraucht, irgendwann besoffen gefahren und erwischt worden (die Konsequenzen kennt ihr sicher) und mein Studium, das momentan überhaupt nicht gut läuft. Die ersten beiden Dinge sind nun mal geschehen, aber heute bin ich um einiges reifer und würde nicht mehr so einen Mist bauen. Ich weiß ja selbst, dass das meine Eltern ziemlich belastet, aber ich arbeite momentan ernsthaft daran, diese Dinge wieder auf die Reihe zu kriegen.

Jetzt mal ganz von diesen Dingen abgesehen, möchte ich auf die Kleinigkeiten zurückkommen, die zu Streit führen. An dieser Stelle möchte ich gleich eins vorwegnehmen: Ich bin *kein* Muttersöhnchen!! Es sind aber diese ständigen, kleinen Bemutterungen, die mich total nerven: "Mach dies, mach das, mach jenes". Diese "Vorschriften" gehen mir unendlich auf den Keks. Ich komme mir oft wie ein kleines Kind vor, das noch erzogen werden muss. Ich habe versucht, es ihr zu nahezulegen, dass mich das stört, aber... ihr ahnt es sicher schon: eine Riesenschreierei entsteht daraus, wo natürlich auch solche Worte wie "Versager", "Penner", "Asozialer" fallen und die oben genannten Macken von mir werden wieder zum Streitthema.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, diese Streitereien machen mich völlig fertig. Ich streite mit, verkrieche mich dann aber, sobald ich keine Kraft mehr zum Streiten habe, in meine Wohnung, damit dieses endlose Geschrei meiner Mutter endlich nachlässt. Wie oben schon erwähnt, herrscht die allermeiste Zeit Frieden, aber trotzdem.. es wäre mir lieber, wenn dieses hemmungslose Gezanke ein für allemal ein Ende hätte und ich bin auf jeden Fall bereit, dafür etwas zu tun. Nur was? Und wie?

MfG

sporadischer Gast 7 Siegen /Deutschland W, 26

Hallo Loony....

so wie dir geht es mir auch mit meinem Papa. Lebe wieder bei ihm, seit der Trennung mit meinem Ex was mir ziemlich den Stolz kaputt macht...Am Anfang hab ich mir noch Mühe gegeben, nicht mit ihm zu streiten, aber als der Alltag dann wieder eintraf, ging es los...bei jeder Kleinigkeit gehen wir beide in die Luft. Er hat überhaupt keinen Zugang mehr zu mir, die Chance gebe ich ihm nicht mehr und umgekehrt..
Was man da machen kann? In einer ruhigen Minute, wo ihr vielleicht friedlich miteinander seit dass mal ansprechen, dass es dich belastet und wie du dich dabei fühlst. Ohne ihr dann Vorwürfe zu machen. Einfach sagen, dass es dich belastet. Vielleicht belastet sie es auch und ihr könnt dann gemeinsam eine Lösung suchen. Vielleicht lädst du sie dazu zum Essen ein oder organisierst ein gemeinsames Frühstück mit Blumen. Dann ist es vielleicht entspannter und die Gefahr läuft nicht, dass es irgendwie ausartet...Wünsche dir dabei viel Glück Smile

Helferlein 60 Deutschland W, 29

hallo loony und alle anderen,

ich wohne schon lange nicht mehr zu hause, kenne das ständige Streiten mit meiner Mutter aber auch sehr gut und kann es sehr gut nachvollziehen, wie ohnmächtig du dich dagegen fühlen musst. Meine Mutter hat mit mir früher auch ständig gestritten und hat dabei vor allem nicht mehr aufgehört, d.h., sie hat sich irgendeinen belanglosen Anlaß gesucht, mir das dann vorgeworfen. Wenn ich nur irgendwas dagegen gesagt habe, so war sie "im Recht" mich des weiteren zu beschimpfen, weil ich ja diese eine Sache "falsch" gemacht hätte. Sie konnte dann irgendwie nicht mehr, so schien es mir jedenfalls, klar reagieren, sondern schimpfte nur noch und nahm schließlich sogar Schimpfwörter wie Schlampe, Miststück o. ä. in den Mund . Das muss man sich mal vorstellen!! Meine Mutter hat mich manchmal sogar tagelang wegen eines "Fehlers", den ich irgendwann mal begangen hatte, und den sie wieder neu hochgekramt hat, geschnitten, beleidigt ect.. Durch ihre ungerechten Anschuldigungen habe ich mich natürlich sehr geärgert und entsprechend böse reagiert, was sie sofort zum ANlaß nahm, zu sagen, dass ich ja offensichtlich wirklich so bösartig sei, wie sie es mir ja die ganze Zeit schon vorgeworfen hatte. Die Streitereien eskalierten dann bis hin zu gegenseitigem ANschreien bis hin zu Handgreiflichkeiten. Einmal war ich so verzweifelt, dass ich im Affekt einen Metallhaken ergriff und ihr sagte, wenn sie nicht augenblicklich den Mund hielte, würde ich zuschlagen. Sie hat dann auch wirklich innegehalten, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass selbst dieser Ausdruck meiner enormen Verzweiflung an ihr abprallte, sie erfaßte überhaupt nicht, wie schlimm ihre ständigen Attacken mir gegenüber für mich waren!!! In wirklichkeit fühlte nicht sie sich wie eine Mutter, die ihre pubertierende Tochter terrorisierte und mißhandelte, sondern wie der hilflose und zu Unrecht verfolgte Teenager - ja kaum zu glauben, aber sie fand, dass sie das Opfer war und sich gegen mich verteidigen müsste!!!! Und zwar gegen mich, einem eigenwilligen Teenager.
Ich wollte diese Dinge hier gerne einmal loswerden, vielleicht als abschreckendes Beispiel einer Mutter, die überhaupt nicht fähig war, ihr Kind loszulassen und es als eigenständigenl Menschen zu behandeln. Sie glaubte, dass ich, sobald ich meinen eigenen Weg gehen wollte, sie damit angreifen würde. Und sie hat überhaupt niemals eingesehen, dass sie nicht das Recht hatte, mich derartig zu behandeln. Noch heute sagt sie, darauf angesprochen, dass ich damals ja Schuld daran hatte, dass sie so reagiert hat, ich sei so böse gewesen, dass ich es verdient hätte usw..
Mein Rat:
ABSTAND, ABSTAND und nochmals ABSTAND von solchen Menschen, mit denen man nicht einmal grundsätzlich übereinkommen kann, dass man niemanden ausschimpfen darf. Ich würde mir so etwas heutzutage nicht mehr bieten lassen. Mittlerweile habe ich auch wieder KOntakt zu meiner Mutter, und sie wagt es heute nicht mehr, mich in irgendeiner Form zu kritisieren, auszuschimpfen ect. Ich würde nämlich augenblicklich gehen und nie wieder kommen. Und sie selbst bekommt ihre Strafe in Form von schweren Schwindelattacken... Twisted Evil

also, viel Kraft beim Loslassen, denn wenn der eine nicht aufhören kann, muss es eben der andere tun... auch wenn es schmerzhaft ist!

liebe Grüsse, Niche

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Ständig Streit mit der Mutter