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Labelloknutscher
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Post Sun, 23.Jan.05, 8:20      Mein psychisches Problem Reply with quoteBack to top

Ich hoffe ich bin hier im Bereich "Depression und Stimmungsschwankungen" mit meinem Problem richtig. Vielleicht hilft es ja, hier darüber zu reden.

Ich leide derzeit unter stärkerem psychischem Druck. Ich führe eine Fernbeziehung, zwischen mir und meiner Freundin besteht eine Distanz von 650km. Dazu kommt, dass meine Freundin krank ist und wir uns aus diesem Grund (sie will dann niemanden sehen) und eben wegen der Distanz nur extrem selten sehen können. Wir sehen uns ca. alle 3 Monate für ungefähr 3 Tage.

Dessweiteren verfüge ich über eine abgeschlossene Berufsausbildung als Einzelhändler, werde in diesem Beruf allerdings nicht glücklich, ich würde so gerne per Abendschule oder Fernstudium die Matura (in Deutschland Abitur genannt) nachmachen und danach eventuell studieren. Ich möchte so gerne aus meinem Leben noch etwas machen, jedoch ist da immer dieser Druck, durch den ich mich nicht konzentrieren kann oder kaum. Mit der Motivaiton schauts auch meistens nicht so gut aus, da mir alles oft sehr sinnlos vorkommt und rund um mich alles grau und leer ist oder sich zumindest so anfühlt, ich ahne eine depressive Verstimmung.

Um noch mal auf meine Zukunfts/Existenz-Ängste zurückzukommen, da meine Freundin krank ist, kann sie nicht arbeiten, wahrscheinlich nie und ich mit meinem kleinen Verkäufergehalt könnte wenn ich alleine wohnen würde, höchstens mich selbst über Wasser halten.
Es kann so einfach nicht weitergehen, was mache ich wenn meine Eltern nicht mehr sind? Die sind übrigends auch arbeitslos (bin ich im Moment auch, darauf gehe ich im nächsten Abschnitt genauer ein). Darum sitzten sie auch nur zu Hause und gehen mir ziemlich auf die Nerven, manchmal halte ich sie echt nicht mehr aus, ich hab so selten meine Ruhe hier. Ich würde so gerne eine eigene Wohnung haben, die kann ruhig ganz klein sein, wäre mir egal, aber wenn ich mir eine Wohnung nehmen würde hier in Österreich, dann müsste ich Vollzeit arbeiten und könnte meine Freundin gar nicht mehr sehen, dann kann ich auch die Weiterbildung vergessen.

So, nun zu meiner Arbeitslosigkeit. Ich hatte die letzte Zeit 2 Teilzeitjobs die ganz in Ordnung waren, hab sie aber beide in kurzer Zeit verloren, da ich durch die psychische Belastung nicht die Leistung erbringen konnte, die von mir erwartet wurde, das lag vor allem daran, dass ich wärend der Zeit wo ich arbeite an Schlafstörungen leide, ich kann in der Nacht nicht oder nur 1-2 Stunden schlafen, danach bin ich am Tag völlig erledigt. Ich kann dann nur jeden 2. Tag in der Nacht schlafen. In der Arbeit kann ich mich dann natürlich nicht konzentrieren, ausserdem habe ich Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen, ich denke es ist sowas wie Sozialfobie, ich fühl mich einfach nicht wohl und will nicht unter Menschen sein. Unter Menschen schon, wenn sie auf meiner Wellenlänge sind, oder wenn sie klug sind, Studenten mag ich manche ganz gerne. Aber die meisten Menschen sind dumm, agressiv, lästig, unausstehlich. Manchmal bekomm ich auch unangenehme Zustände wenn ich mit Menschen in Kontakt gerate, ich fühl mich plötzlich sehr unwohl und möchte nur noch weg. Auch leide ich öfter unter mangelnder Selbstsicherheit, welche mich als unfähig dastehen lässt.
Am unangenehmsten ist es mir, wenn Besuch kommt, da verkriech ich mich in mein Zimmer und wenn ich mit den Verwandten oder Bekannten in Kontakt trete, zittere ich meistens und fühle mich scheiss unwohl, wirke dann auch sehr labil, so schlimm ist es aber nur zu Hause, da ich mich hier ja eigentlich zurückziehen will, das ist wie wenn ein feindliches Tier in den Bau eines anderen reinmarschieren würde. Ich weiß, das klingt ziemlich bescheuert, aber was soll ich denn machen?
Was ich auch schlimm finde, wenn ich mit Menschen spreche ist da oft so eine Traurigkeit in mir, eine unbegründete, die mich blockiert. Ich hasse es!

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Post Sun, 23.Jan.05, 8:21      Re: Mein psychisches Problem Reply with quoteBack to top

Nachtrag:

Ich könnte natürlich eins machen, ich könnte mich intensiv um eine Arbeitsstelle in Deutschland in der Nähe meiner Freundin bemühen und um eine geeignete Wohnung. Jedoch, selbst wenn ich das alles schaffen sollte, wie soll mein Leben dann aussehen? Soll ich ewig Verkäufer bleiben, obwohl ich in diesem Beruf doch nie glücklich werden kann? Vielleicht würde mir meine Freundin Kraft geben, da sie dann in meiner Nähe ist, aber wird dies auf Dauer sein? Ich kann dann aber wohl meine Weiterbildung vergessen, da ich dann jeden Tag arbeiten muss um mich über Wasser zu halten. Wie können wir dann zusammen leben? Meine Freundin kann ja nicht arbeiten weil sie krank ist. Ich kann ihr nichts bieten, auch mir nicht. Ich will aus meinem Leben etwas machen, aber wie? Ich würde mir durchaus zutraun, die Matura (Abi) zu schaffen, aber ich kann es nicht mit diesem psychischen Druck. Ich lebe hier so sinnlos vor mich hin, die Tage vergehen wie Stunden, ich soll demnächst zu einem Vorstellungsgespräch, ich hab jetzt schon wieder Panik davor.

Was soll ich denn nur machen? Ich bin jetzt 24 Jahre alt und habe immer nur versagt, ich litt auch lange Zeit unter Depression, wesswegen ich 60mg Fluoxetinhydrochlorid mehrere Monate lang eingenommen habe, wärend dieser Zeit ging es mir zwar einigermaßen gut, jedoch können Medikamente auch keine Probleme lösen, sie machen sie nur erträglicher. Ich möchte dass es mir auch ohne die Antidepressiva so gut geht, ich könnte doch, irgendwie... ich kann doch auch einen durchdachten Text wie diesen schreiben, warum darf ich also mein Leben nicht leben? Wie soll ich nur mein Leben in den Griff bekommen und meine Fähigkeiten nutzen und ich selbst sein? Warum gelingt es mir im Internet und nicht im realen Leben?

Ich habe Angst. Was soll denn nur machen?

Labelloknutscher

EDIT: Ich gehe auch ins Fitnesscenter, wo ich seit einiger Zeit schon nach 15 Minuten zu zittern anfang und mir schwindlig wird und ich aufhören muss, ich denke es liegt daran, dass ich psychisch einfach erschöpft bin.
Ihr seht, es geht mir nicht gut.

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