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babette
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Post Sat, 12.Oct.02, 9:54      echte Liebe zwischen therapeutin und freund? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich möchte mal versuchen meine Situation so neutral wie möglich zu schildern.

Vor knapp 2 Jahren habe ich mich in einen Mann verliebt, der sehr charmant, einfühlsam, zärtlich war, mit dem ich über alles reden konnte, der meine Gedanken genauso lesen konnte wie ich seine. Auch die Hobbys paßten zusammen. Kurz mein Traumtyp. Es war gegenseitig die große Liebe. Wir sind dann sehr schnell auch zusammen gezogen.

Er ist allerdings auch ein Mann, der gerne im Mittelpunkt steht, und der seine Meinung gerne durchsetzen will. Diese Seite ist im laufe der Zeit immer stärker durchgekommen. Da ich aber auch sehr selbstständig bin, gab es in letzter Zeit öfter mal Streit wegen irgendwelcher Kleinigkeiten, Kinderkram. Wenn ich mit ihm reden will blockt er nur noch ab. Dinge die er sich heraus nimmt steht er mir nicht zu, z.B. wenn er mir einen gut gemeinten Rat gibt ist das nicht nur i.O. (ist ja auch nichts dabei), ich muß den Rat auch annehmen, sonst ist er beleidigt. Gebe ich ihm einen Rat heißt es "misch dich gefälligst nicht ein, ich mach was ICH will". Oder wenn ihm was nicht paßt läuft er weg. Als er vor 3 Wochen mal nicht pünktlich war bin ich dann raus gegangen, da war er beleidigt und ist wieder weggelaufen. Das endete dann damit, daß er die Beziehung beendet hat.

Aber nun zum Thema.
Er arbeitet seit einem halben Jahr auswärts, und ist nur noch am Wochenende daheim. Wo er arbeitet hat er eine alte Bekannte wiedergetroffen. Sie ist Psychotherapeutin. Da sie auch eine gescheiterte Beziehung hinter sich hat haben die beiden viel geredet, als gegenseitiger "Kummerkasten". Mit ihr kann er gut reden sagt er. Kurz vor dem finalen Streit fragte ich ihn, ob da irgendwas läuft, er verneinte. Nun stellt sich heraus, daß er seiner Bekannten, der Psychotherapeutin, nur 2 Tage später seine Liebe gestanden hat. Sie erwidert offenbar diese Gefühle.

Meine Vermutung ist, daß es von ihm nur ein Weglaufen ist. Diese freundschaftlichen Gespräche waren schon fast so was wie eine Psychotherapie. Da sie ja geschult ist, kann sie bestimmt besser drauf eingehen als ich. Und seinem Charm, den er zweifellos hat, zu erliegen ist auch nicht schwer, zumal wenn man selbst gerade eine Enttäuschung hinter sich hat. Was ist eure Meinung, kann dies seine neue Liebe echt sein? Oder machen sich beide nur was vor?

Aufgrund eines Abkommens habe ich noch ein wenig mit ihm zu tun. Manchmal schaut er mich dann richtig verliebt an. Wenn er aber merkt, daß seine Mauer bröckelt, muß er mir gleich wieder einen Dämpfer verpassen, z.B. anschnauzen.
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r.l.fellner
Psychotherapeut
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Post Tue, 05.Nov.02, 9:23      Reply with quoteBack to top

Sehr geehrte babette,

ob die Bekannte Ihres Freundes Psychotherapeutin ist oder nicht, ist aus meiner Sicht in diesem Fall nahezu unerheblich (PsychotherapeutInnen unterscheiden sich als Partner per se nicht von allen anderen, es hätte also wohl auch eine andere 'alte Bekannte' sein können). Ob diese Liebe 'echt' ist oder nicht - wer kann das aus der Ferne schon beurteilen?

Viel wesentlicher scheint mir da der Umstand, daß Sie sich offenbar beide davor drücken, eine Klärung der Situation - ohne 'wenn und aber' - herbeizuführen.

Alles Gute
Fellner

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