Author |
Message |
animi
sporadischer Gast
6
NRW W, 27
|
Tue, 18.Jan.05, 14:14 Alkohol-Entzug |
|
Hallo,
seit ca. 2 Jahren trinke ich (fast) täglich Alkohol, ca. die letzten 4 Wochen täglich 0,2-0,4 l Wodka. Hinzu kommt, daß ich seit 3 Jahren ziemliche Essprobleme habe.
Am liebsten möchte ich nun einfach sofort aufhören, Alkohol zu trinken, allerdings habe ich schon viel von Krampfanfällen und Delirien gehört, wenn man plötzlich damit aufhört.
Keinesfalls darf irgendwer davon erfahren, daher kann ich keinen Arzt zu Rate ziehen o.ä.
Was würdet ihr tun? In diesen 2 Jahren hatte ich schon mal 6 Wochen keinen Tropfen getrunken,
hatte keinerlei Entzugserscheinungen körperlicher Art, allerdings waren diese 6 Wochen im ersten Jahr. Im letzten jahr habe ich mal 2 Wochen nicht getrunken wegen erhöhter Leberwerten, die nach den 2 Wochen wieder völlig normal waren, das war ca. im September.
Meint ihr, es ist gefährlich einfach aufzuhören?
Vielen Dank für jede Antwort!!!
Animi
|
|
|
|
|
Werbung |
|
samantha1202
Helferlein
76
Schweiz W, 29
|
Tue, 18.Jan.05, 14:22 Re: Alkohol-Entzug |
|
Hallo
Ich kenn mich zwar mit Alk nicht so aus, aber ich würde dir empfehlen einen Arzt aufzusuchen und der kann dir dann weiterhelfen und kann dir auch sagen ob du komplett aufhören sollst.
Von meiner allerbesten Freundin der Papa hat eine Freundin, die war voll Alkoholikerin. Mein Freundin erzählte mir da hat sie eine Vodkaflasche versteckt und sie war gerade beim kochen. Als meine Freundin und ihr Vater vom shoppen wieder zurückkamen, fanden sie die Vodkaflasche und die war leer.
Sie gab es nicht zu, das sie Alk krank ist und dann kamen noch täglich über 20 Schlaftabletten dazu.
Es ging dann nicht mehr, der Vater von meiner Freundin wollte sich dann trennen von ihr und das gab ihr Kraft entlich einen Entzug zu starten in einer Nervenklinik und sie hat es geschafft und der Emtzug liegt aber schon 7 Monate zurück und sie trinkt noch immer keinen Tropfen mehr.
Ich würde schon einen Arzt aufsuchen, der kann dir weiterhelfen und dich auch beraten und ausserdem machst du dir deine ganze Gesundheit kaputt, die Leber!!!! Und wenn du regelmässig trinkst sind deine Leberwerte sicherlich nicht in Ordnung!!!!!!
Ich weiss man kann es schaffen, aber du bruachst professionelle Hilfe, anders kann ich mir nicht vorstellen das du es allein davon wegschaffst!!!
Wünsche dir alles liebe unfd gute für deine Zukunft und das du doch mal über meine Worte nachdenkst !!!!!!!!
Es ist alles zum Schaffen!!!!!
lg.
sam
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Wed, 19.Jan.05, 11:29 Re: Alkohol-Entzug |
|
Liebe Animi,
ich stimme sam zu, dass Du einen Arzt aufsuchen solltest. Der hat ja Schweigepflicht und so erfährt es ja auch keiner, oder?
Ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen erzählen. Seit sicher vier Jahren trank ich täglich. Zuletzt, sechs/sieben Halbliter Bier pro Tag. Zwar konnte ich zwischendurch mal wieder ein paar Monate die Finger davon lassen, bin aber immer wieder so langsam (zurück) hineingeschlittert. Die letzten zwei Jahr habe ich aber sicher durchgetrunken. Ich hatte jetzt in letzter Zeit morgens immer heftige Bauchschmerzen und zitterte extrem. So war für mich klar, dass ich langsam aber sicher auch körperlich abhängig bin und das machte mir solche Angst, dass ich immer gleich zum Bier griff, wenn ich mich morgens/mittags nicht gut fühlte.
Vor zehn Tagen entschloss ich dann, mal einen Versuch zu starten, den körperlichen Entzug zu machen. Ich wartete voll Angst auf heftige Entzugsschmerzen - und ich warte heute noch. Seit ich nicht mehr trinke, habe ich morgens auch keine Bauchschmerzen und Zittern mehr. Das kam anscheinend jeweils vom trinken und nicht vom nicht-trinken.
Du hast ja nichts zu verlieren, wenn Du mal versuchst, nichts zu trinken. Wie Du schreibst, hast Du ja zwischendurch auch mal eine Weile nicht getrunken und keine Entzugserscheinungen gehabt.
Welcher Art sind den Deine Essstörungen?
Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht! Liebe Grüsse, liv
Ffullquotes!!
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Wed, 19.Jan.05, 12:10 Re: Alkohol-Entzug |
|
[quote="liv1"]Liebe Animi,
ich stimme sam zu, dass Du einen Arzt aufsuchen solltest. Der hat ja Schweigepflicht und so erfährt es ja auch keiner, oder?
Ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen erzählen. Seit sicher vier Jahren trank ich täglich. Zuletzt, sechs/sieben Halbliter Bier pro Tag. Zwar konnte ich zwischendurch mal wieder ein paar Monate die Finger davon lassen, bin aber immer wieder so langsam (zurück) hineingeschlittert. Die letzten zwei Jahr habe ich aber sicher durchgetrunken. Ich hatte jetzt in letzter Zeit morgens immer heftige Bauchschmerzen und zitterte extrem. So war für mich klar, dass ich langsam aber sicher auch körperlich abhängig bin und das machte mir solche Angst, dass ich immer gleich zum Bier griff, wenn ich mich morgens/mittags nicht gut fühlte.
Vor zehn Tagen entschloss ich dann, mal einen Versuch zu starten, den körperlichen Entzug zu machen. Ich wartete voll Angst auf heftige Entzugsschmerzen - und ich warte heute noch. Seit ich nicht mehr trinke, habe ich morgens auch keine Bauchschmerzen und Zittern mehr. Das kam anscheinend jeweils vom trinken und nicht vom nicht-trinken.
Vielleicht ist auch für Dich der körperliche Entzug nicht so schlimm, wie Du vielleicht befürchtest. Ausprobieren kannst Du es ja mal und wenn es dann knüppeldicke käme (was ich nicht denke), kannst Du ja immer noch einen Schluck Wodka nehmen.
Du hast ja nichts zu verlieren, wenn Du mal versuchst, nichts zu trinken. Wie Du schreibst, hast Du ja zwischendurch auch mal eine Weile nicht getrunken und keine Entzugserscheinungen gehabt.
Welcher Art sind den Deine Essstörungen?
Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht! Liebe Grüsse liv
PS: Ach und noch was; ich fühle mich (entgegen meinen Befürchtungen) irgendwie viel besser und so eine Art befreit. Obwohl ich noch vor zwei Wochen dachte, ohne Alk nicht leben zu können.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
animi
sporadischer Gast
6
NRW W, 27
|
Wed, 19.Jan.05, 15:54 Re: Alkohol-Entzug |
|
Hallo Ihr beiden,
vielen, vielen Dank für Eure Antworten!!! Ihr macht mir wirklich Mut!!! Danke!!!
Ganz ehrlich nervt mich das Trinken mittlerweile so! Ich habe gar kein Bedürfnis mehr danach. Mir geht es mit Alkohol nicht mehr gut. Ich möchte wieder ohne Angst leben und ohne diesen widerlichen Alkohol!!!
Genau wie Du Liv habe ich auch morgens Bauchschmerzen. Zittern tue ich eigentlich nie. Ich hatte schon Kreislaufprobleme und Krampfanfälle, aber auch jeweils, weil ich am Tag zuvor zuviel getrunken hatte. Vermutlich ist es wie bei Dir, es kommt vom Trinken, nicht vom Nicht-Trinken.
Im Moment fühle ich mich mit jeder Stunde besser, die weiter weg vom letzten Alkohol-"Genuß" ist. Nur abends bekomme ich immer Angst, daß ich die Nacht vielleicht nicht überlebe o.ä. Habe soviel gelesen von Delirium und tödlichen Krampfanfällen (noch nach 3 Tagen ohne Alk), weil ich entweder allein bin bzw. mein Freund und meine Familie keine Ahnung haben... sonst hätte ich schon rigoros aufgehört, da ich mich sowieso nur noch schlecht fühle mit Alkohol und viel besser ohne...
Zum Arzt traue ich mich nicht und sagen kann ich es keinem, da mich sonst alle ganz fallen lassen, das weiß ich. Sie haben alle schon genug mitgemacht wegen meiner Magersucht. Sie war auch "mitverantwortlich", daß ich immer mehr/öfter trank. Ich wollte allen beweisen, daß ich wieder essen kann, aber mir war immer schlecht, ich hatte einfach keinen Hunger und immer Angst, fett zu werden. Wenn ich getrunken hatte, dann bekam ich Appetit und die Angst, zuzunehmen wurde geringer bis egal. Aber ich möchte nicht mehr Trinken.
Liv, meinst Du, wenn ich keine Entzugserscheinungen habe, daß mir dann auch kein Delirium droht oder Krampfanfälle oder ähnliches? Deine Erfahrungen machen mir wirklich Mut!
Ich werde jetzt einfach nichts mehr trinken. Hoffentlich passiert nichts...
Und Liv, ich finde es wirklich toll, daß Du Dich jetzt -ohne Alk- viel besser fühlst! Ich glaube auch daran, wenn nur alles gut geht...
Würde mich über nochmalige Antwort sehr, sehr freuen!
Liebe Grüße!
Animi
PS: Ich habe auch vor, mich nach einem Psychotherapeuten umzusehen, wegen der Magersucht und wegen sozialer Ängste.
|
|
|
|
|
wolf52
neu an Bord!
3
sylt M, 52
|
Wed, 19.Jan.05, 16:48 Re: Alkohol-Entzug |
|
hallo
ich denke es geht auch ohne artzt.
bin 2mal im krankenhaus gewesen danach in ärtztlicher behandlung,und danach distraneurinabhängig.wer sich bischen auskennt weiss was ich durchgemacht habe.also götter in weiss.na ja
bin ünrigens seit 30 jahren trocken
geht ganz prima
gruss wolf
|
_________________ bin alkoholiker |
|
|
|
Werbung |
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Thu, 20.Jan.05, 11:15 Re: Alkohol-Entzug |
|
hoi animi,
so, wie geht`s? Konntest Du den Wodka, oder einfach Alk im allgemeinen, stehen lassen? Das wäre ja spitze! Aber auch wenn Du nicht gleich beim ersten Anlauf alles so schaffst, wie Du Dir wünschst, ist das nicht schlimm. Du kannst es ja heute, morgen, übermorgen, ... wieder versuchen.
Ich würde niiiiemals sagen, dass Du auf gar keinen Fall in ein gefährliches Delirium fallen kannst. Diese Verantwortung möchte ich mir nicht aufhalsen. Aber ich glaube nicht, dass Du in so eines fallen wirst. Also ich habe ja in meinen schlimmsten Drogenjahren unzählige Alkis gekannt (kenne sie natürlich auch jetzt noch - habe einfach den Kontakt ausebben lassen), und keiner davon ist am Entzug (!) gestorben.
Wenn Du sonst gesund bist, und nicht täglich zwei Flaschen Wodka getrunken hast, nehme ich nicht an, dass Du am Entzug sterben könntest. Da setzt Dir der Konsum wahrscheinlich mehr zu ... aber eben, ich will da nicht Schuld an was sein, wenn Dir trotz allem etwas zustossen würde .... auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann.
Du kannst auf jede Stunde, die Du nichts getrunken hast, mächtig stolz sein!
Ich hatte früher auch eine heftige Anorexie/Magersucht. Und ich merke jetzt, wo ich nichts mehr trinke, dass das wieder etwas hoch kommt und mich befällt ... aber ich will niiiie mehr so dünn werden, wie damals (36kg auf 170 cm). Das war sowas von hässlich!! Aber das sieht man in diesem Moment ja selber nicht.
Ich bin gespannt darauf, wie es Dir unterdessen so ergangen ist ...
Dir noch einen schönen Tag, viel Kraft und Mut . Ganz liebe Grüsse, liv
|
|
|
|
|
Idefix
sporadischer Gast
22
Hessen W, 48
|
Thu, 20.Jan.05, 23:11 Re: Alkohol-Entzug |
|
@ animi
Ich freue mich innerlich so sehr darüber, dass du mit dem Alk. Schluss
machen willst. Ich selbst habe über 20 Jahre täglich ca. 2-3 l Bier ge-
trunken und einfach damit aufgehört. Meinerseits bestehen keine Be-
denken, dass du Probleme bekommen wirst. Sicherlich gibt es einen
sehr geringen Prozentsatz an Risiko, aber ehrlich gesagt denke ich nicht,
dass dir was passieren wird. Wie schon erwähnt wurde haben Ärzte
Schweigepflicht und deshalb wäre es doch besser mal vorbeizuschaun.
Wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen
|
|
|
|
|
Idefix
sporadischer Gast
22
Hessen W, 48
|
Thu, 20.Jan.05, 23:15 Re: Alkohol-Entzug |
|
liv1 wrote: |
Vor zehn Tagen entschloss ich dann, mal einen Versuch zu starten, den körperlichen Entzug zu machen. Ich wartete voll Angst auf heftige Entzugsschmerzen - und ich warte heute noch. Seit ich nicht mehr trinke, habe ich morgens auch keine Bauchschmerzen und Zittern mehr. Das kam anscheinend jeweils vom trinken und nicht vom nicht-trinken.
|
Hallo Liv1,
auch für dich freue ich mich sehr, dass du einen Entzug begonnen hast.
Auch dir wünsche ich ganz viel Durchhaltevermögen und Glück!
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Fri, 21.Jan.05, 8:11 Re: Alkohol-Entzug |
|
Danke Idefix,
das ist wirklich lieb von Dir! Mir geht es unterdessen echt irgendwie besser - psychisch und physisch. Vor allem morgens merke ich das. Herrlich, wenn man nicht mit Bauchschmerzen und Nachbrand aufwacht!
Aber ich kann Dir sagen, ich trinke nun täglich (als so eine Art Ersatz) literweise Mineral (sicher an die fünf Liter täglich) - gut haben wir ein Maschineli, mit welcher man Mineral selber machen kann. Sonst würde ich mich damit zu Tode schleppen ... .
Gut ablenken konnte ich mich diese Woche eh, da wir jeden Nachmittag auf der Piste waren (die Kurzen hatten Ski-Schule; heute ist das Kinder-Skirennen und dann ist der Kurs vorbei). Da kam man schnell auf andere Gedanken.
Aber mir hat der Alk.-Entzug bisher keine grossen Beschwerden gemacht. Ich hoffe, das bleibt so. Doch ich denke, es wird wohl eher besser als schlechter. Obwohl sicher auch noch schwierigere Zeiten kommen, wo das Reissen nach Alk wieder grösser wird .... mal gucken, wie`s weiter geht!
Hast Du auch mal getrunken, resp. trinkst Du auch viel Alkohol?
Liebe Grüsse und einen friedlichen, aber leider verschiffeten Tag! liv
|
|
|
|
|
Werbung |
|
animi
sporadischer Gast
6
NRW W, 27
|
Fri, 21.Jan.05, 9:52 Re: Alkohol-Entzug |
|
Hallo Liv,
tja, leider hat`s bis jetzt noch nicht so geklappt. Die letzten Tage war
ich immer allein und hatte so Angst, daß mir was passiert, wenn niemand
da ist... habe nur ganz wenig getrunken... (ist auch nicht toll, ich weiß)
Ich denke, ich werde es jetzt einfach versuchen, wie Du, einfach aufzuhören.
Warst Du eigentlich bei einem Arzt? Und Du hast jetzt seit 12 Tagen gar
nichts mehr getrunken, oder?
Übrigens verstehe ich vollkommen, daß Du mir keine Garantie geben möchtest
und kannst, daß ich nicht in ein Delirium fallen könnte oder ä.ich möchte Dich
da auch nicht in eine Verantwortung ziehen!
Haben die Alkis, die Du kanntest den Entzug allein gemacht?
Habe auch Angst, daß meine Anorexie wieder stärker wird, wenn ich aufhöre,
aber das wäre wohl trotzdem das kleinere Übel, davon wissen ja auch alle
schon. So dünn wie Du war ich nie. Aber sehr gut, daß Du jetzt siehst, daß
Du nie wieder so dünn werden willst!! Ich glaube, wenn man einmal betroffen
war, kommen diese Gedanken immer mal wieder, man darf nur nicht zulassen,
daß sie wieder "wirken".
Wünsche Dir auch weiterhin viel Kraft und Stärke und daß es Dir weiterhin
so gut geht!!!
Liebe Grüße,
Animi
Hallo Idefix,
vielen Dank für Deine Antwort! Und Deine guten Wünsche!
Danke, daß Du mir von Deiner Erfahrung erzählt hast!
Hast Du nach diesen 20 Jahren einfach allein aufgehört, von
heute auf morgen? Mit oder ohne ärztliche Hilfe?
Du mußt ein sehr starker Mensch sein! Nach 20 Jahren stelle
ich mir sehr schwer vor! Ganz großen Respekt!!!
Dir auch alles Gute!
Liebe Grüße, Animi
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Fri, 21.Jan.05, 10:54 Re: Alkohol-Entzug |
|
Sorry idefix, ich hatte vergessen, dass Du ja geschrieben hast, dass Du lange getrunken hast und den Ausstieg geschafft hast! Ist mir kurz entgangen.
Besuchst/besuchtest Du eine AA-Gruppe, eine Therapie oder hast Du das so ganz alleine für Dich geschafft?
Ich hoffe so, mein Leben jetzt langsam wieder ganz in den Griff zu bekommen. Habe ja auch noch Methadon, das ich gerade sehr stark abbaue. Wenn es so weiter geht, denke ich, dass ich in zwei/drei Monaten wieder einmal -seit sicher 15 Jahren (ausgenommen zehn Monate dazwischen mal) das erste mal - ganz nüchtern bin.
Dir alles Liebe, gruss liv
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Fri, 21.Jan.05, 11:38 Re: Alkohol-Entzug |
|
Liebe animi,
danke für Deine Antwort.
Du, mach Dich bloss nicht verrückt! Dieser Entzug bringt Dich bestimmt nicht um. Aber wenn Du einen Arzt aufsuchen würdest, dann könnte der die Gefahren abwägen. Oder fürchtest Du, dass Dein Freund/Mann an den REchnungen sehen könnte, dass Du beim Arzt warst, ohne ihm davon zu erzählen und er so dahinter kommen könnte? Oder weshalb willst Du zu keinem Arzt gehen?
Ich hatte Phasen, wo ich täglich eine Flasche Gin getrunken habe. Und ich konnte aufhören, ohne dass was passiert ist. Und Du trinkst ja "erst" seit zwei Jahren, oder? Habe ich das recht im Kopf? Mein Alk-Konsum begann mit 15, heute bin ich 30 - natürlich gab es zwischendurch trockene Phasen. Meist dann, wenn ich wieder vom Heroin und Kokain rückfällig wurde. Aber Du siehst, ich trank so lange und so intensiv und bin, als ich es abgesetzt habe, keinen Moment in irgendein Delirium oder so gefallen. Vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber das glaub ich nicht. Ich glaube Du machst Dir da viel zu viel Sorgen!
Ja, ich bin jetzt seit 12 Tagen ohne Alk.Ist noch nicht viel, aber zumindest ein Anfang.
Versuch doch einfach mal in der nächsten Stunde keinen Alk zu trinken. Wenn Du das geschafft hast, kannst Du erstens mal, stolz auf Dich sein und zweitens es ja mit der nächsten Stunde gleich noch einmal so zu versuchen. Wenn Du Dein Trinken so auch nur zwei Stunden länger hinauszögern konntest, ist das schon ein erster toller Schritt . Mit der Zeit kannst Du das auch mit den Tagen machen. Ich sage mir, wenn`s mir schlecht geht: "ich trinke heute nichts - und morgen schaue ich dann weiter ... " Du darst Dir einfach nicht zu viel aufs mal vornehmen. WEnn man so einen Berg Erwartungen vor sich hat, ist man schon demoralisiert, bevor man angefangen hat. Überschaubare Schritte sind viel einfacher und motivieren, wenn man so einen kleinen Schritt geschafft hat.
Ich hatte mir auch mal sowas wie einen Kalender gemalt, wo die Tage und ihre STunden eingetragen waren. So strich ich stolz jede cleane Stunde durch. So sah ich die kleinen Schrittchen, die zusammen schon ein guter Fortschritt waren/sind. Und gönn Dir mal was! (ich meine natürlich nicht Wodka) Mach Dir mal selber eine Freude; Du hast es Dir verdient, auch wenn Du nur 30 Minuten länger nichts getrunken hast, als sonst ...
Wäre toll, wenn ICH das alles auch könnte ...
Ich denk an Dich und wünsch Dir einen nicht allzu durstigen Tag, Gruss liv
PS: Ich habe nicht geschrieben, dass meine Sauffreunde den Ausstieg geschafft haben. Sie sind nur nicht am ENTZUG gestorben, sondern am KONSUM!
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Sweet-Jane
sporadischer Gast
25
Reutlingen W, 26
|
Fri, 21.Jan.05, 15:42 Re: Alkohol-Entzug |
|
Hallo animi,
bin seit gestern aus dem Entzug bzw. Krankenhaus gekommen und gerade auf Deinen Thread gestossen. Du schreibst über die gleiche Unsicherheit, die ich noch vor einer Woche hatte ("Brauche ich überhaupt einen Entzug??").
1. Ich denke, dass man beim Thema Alkohol wirklich auf Nummer sicher gehen sollte und ein Entzug ratsam wäre. Wenn Du während des Aufenthaltes keine körperlichen Entzugserscheinungen bekommst, was hast Du verloren? Du bist für ein paar Tage aus Deiner gewohnten Umgebung weg (wo es Dir wahrscheinlich leichter fällt nix zu trinken) und setzt ein Zeichen für einen Neuanfang. Du kannst die Sucht nicht an Dein Leben anpassen (so sagte mir das mein Hausarzt ).
Mir erging es auch so wie liv1: War tierisch am Zittern und Schwitzen und dachte (so wurde mir das allerdings auch eingeredet), dass ich Entzugerscheinungen habe. Während des Krankenhausaufenthaltes hatte ich dann auch nix mehr, kein Zittern etc. Aber es hätte passieren können und ich wäre unter ärztlicher Aufsicht gewesen...
2. Ich kann Dich gut verstehen, dass es Dir schwer fällt zu Deinem Arzt zu gehen und ihm/ihr das ganze anzuvertrauen, aber dieser Schritt ist sooo wichtig. Mein Arzt hat toll reagiert und hat mich bestärkt. Wenn Du kein Vertrauen zu Deinem Arzt hast, dann melde Dich bei der Drogenberatung - die kennen bestimmt Ärzte für die dieses Thema nix Neues ist.
3. Es muß ja nicht jeder gleich wissen, dass Du im Entzug bist. Ich habe es den engsten Freunden erzählt. Meine Eltern denken, ich arbeite gestresst an einem Projekt, in der Schule denken alle, ich hätte eine Grippe usw. Aber irgendwann muss es raus. Irgendwann musst Du sagen, ich trinke nicht und ich bitte Euch, darauf Rücksicht zu nehmen (oder so ähnlich )
4. Dein Hauptproblem ist aber die Anorexie, oder? Trinkst Du, um dünn zu bleiben oder um die Anorxie zu vergessen bzw. ertragen zu können? Ich habe seit meinem Alkoholkonsum insges. 10kg zugenommen und insges. 20kg seit meiner Drogenabhängigkeit (da hatte ich jedoch auch Untergewicht).
5. Ich hoffe, Du schaffst es, den Mut zu finden, die Probleme anzugehen - denn auch dann merken die Leute (Freunde), dass es Dir wichtig ist etwas zu ändern (auch wenn es, wie bei mir jetzt zum 2. Mal ist...) und reagieren dementsprechend positiv. Ich bin seit ein paar Tagen von mehreren Freunden sehr positiv überrascht und hätte nicht gedacht, dass sie mich so unterstützen. Gerade mein Freund sagte mir gestern, dass er nun anders auf mich reagiert, weil ich nicht mehr nur rede, sondern er jetzt merkt, dass ich aktiv was mache und mich um ein cleanes / trockenes Leben bemühe. Auch ich stehe gerade am Anfang....
Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut und ganz viel Selbstvertrauen!!!!
P.S.: Würde allerdings Entzug nicht im Krankenhaus empfehlen. Bei mir war's nicht so toll. http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?p=149210#149210
@Wolf52
Hatte soeben ein Telefongespräch mit meiner früheren Therapeutin und sie hat mir von Distraneurin (wegen möglicher Abhängigkeit) abgeraten - jedoch Campral für die Anfangszeit unter ärztlicher Betreuung empfohlen. Schon irgendwelche Erfahrungswerte damit?
LG,
Sweet-Jane
|
|
|
|
|
liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
|
Fri, 21.Jan.05, 19:57 Re: Alkohol-Entzug |
|
Toll Sweet-Jane, dass Du den Entzug im Spital so durchgezogen hast ! Bin ganz stolz auf Dich!
(mir ist gerade mal wieder ein ganzes Posting an Dich verloren gegangen - irgendwo in der Weite des Internets )
Ich finde es super, dass Du (auch) für Dich entschieden hast, etwas gegen die Alk-Sucht zu unternehmen. Aufhören zu wollen (meist ja eh nur so "halbbatzig") und wirklich aufzuhören ist ja meist noch ein himmelweiter Unterschied.
Hoffentlich fällt es Dir nun zuhause nicht besonders schwer, trocken zu bleiben! Ich denk an Dich und halte Dir die Daumen! Toi toi toi!!
Noch einen gemütlichen Abend (ohne allzu grossen "Durst") und viel Kraft und Durchhaltevermögen! Gruss liv
|
|
|
|
|
|
|