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Empathy
sporadischer Gast
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Post Wed, 12.Jan.05, 17:25      Blutkrebs Reply with quoteBack to top

Mit fremden Leuten über Probleme sprechen, eigentlich nicht meine Natur. Doch durch das Internet erhält man seine Anonymität. Bislang habe ich dieses Forum genutzt um Leuten mit Problemen, soweit es in meiner Lage und meinem Befinden ist, zu helfen. Nun versuche ich Rat einzuholen, wie ich in einer Bestimmten Situation handeln soll. Auch hoffe ich durch das Schreiben dieses Textes mich mit dieser Situation sachlich auseinander zusetzen und mich andern (meiner Familie) gegenüber richtig zu verhalten.
Meine Schwester ist gestern aufgrund problematischer Blutwerte ins Krankenhaus eingeliefert worden, heute erzählte sie mir das ein Verdacht auf Blutkrebs besteht. Wir beten dass alles gut wird. Morgen wird sie in ein anderes Klinikum verlegt. Meine Schwester bat mich meine Eltern zu beruhigen. Ich habe meinen Vater nur sehr selten weinen gesehen, heute war wieder solch ein Moment. Meine Mutter scheint es erstaunlich mit Fassung zu tragen, meinen Bruder müssen wir es noch erzählen, grad ist er gekommen nun weis er es vielleicht schon. Ihr seht ich schreib grade zu aus der Situation heraus. Alles ist Neuland. Wir sollten uns nicht zu sehr „fertig machen“. Wie soll ich mich andern gegenüber richtig verhalten ohne mich in Selbstmitleid zu ertrinken?

Empathy
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lilu
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Post Wed, 12.Jan.05, 18:02      Re: Blutkrebs Reply with quoteBack to top

eine blöde situation. nicht lange her und ich habe ähnliches miterlebt. die mutter meines freundes hat darmkrebs. auf einmal schaut das leben anders aus und plötzlich ist man in solch neuen situationen wo man gar nicht weil wie man handeln soll, was man sagen soll, wie man ragieren soll... ich habs damals übers telefon erfahren und im ersten moment (war auf arbeit) geheult. dann aber dachte ich, dass ich mich nicht gehen lassen darf, mich nicht hängen lassen darf, weil mein freund jetzt mich braucht und keine zwei frauen die um die wette heulen. seine mutter leidet genug. also hab ich mir eine vision und bilder gesucht die mir viel kraft gaben. ich hab eigentlich sofort begonnen, mir selber kraft zu geben, positive kräfte zu mobilisieren. jeder hat da eigene wege. sobald ich verzweifelt oder unsicher war hab ich mich an diese bilder geklammert. so konnte ich stark bleiben neben meinem freund und viele gespräche mit meiner schwiegermutter überstehen. leicht war es nicht. aber ich hab mich informiert - jeden futziwutzikleinen bericht darüber gelsen um mit ihr darüber reden zu können. und ich habe mit anderen gesprochen die vor jahren diese krankheit hatten - wie sie sich gewünscht hätten, dass man reagiert...
es ist dennoch was anders wenn es wen so jungen trifft. ich drück euch die daumendass es gut ausgeht.

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Executioner
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Post Wed, 12.Jan.05, 18:55      Re: Blutkrebs Reply with quoteBack to top

Hallo Empathy,

ich glaube, daß kaum einer hier euch in einer so schwierigen Situation wirklich helfen kann.

Noch ist der Verdacht ja nicht bestätigt und selbst wenn das der Fall sein sollte, sind die Prognosen bei Leukämie sehr gut. Wie gut, hängt aber auch von der Form der Leukämie ab.
Ein Bekannter von mir hatte vor einiger Zeit auch Leukämie, durch eine Knochenmarktransplantation konnte er vollständig geheilt werden und heute ist er als Rapper unterwegs. Wink



Ich wünsche euch alles Gute & liebe Grüße,
der Executioner

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Ennasus4
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Post Wed, 12.Jan.05, 21:33      Re: Blutkrebs Reply with quoteBack to top

Hallo empathy,

es ist wichtig, das du zu deiner Schwester mit der ganzen Familie stehst, das wird ihr Kraft geben, da durch zu kommen.
Mitunter ist es meist so, das sich in solch einer Situation mit einer ernsteren Erkrankung viele Kontaktpersonen zurückziehen.
Das könnte eine Enttäuschung für deine Schwester sein, gerade deshalb ist es wichtig, das ihr aus der Familie versucht ihr Kraft zu geben.
Es wäre gut sie aufzumuntern, z.B. mit ihr eine Reise machen zu wollen oder irgendwas planen. Das hilft mehr als: Das wird schon wieder... oder Mitleid.
Ich hatte vor 4 Jahren auch eine lebensgefährliche Erkrankung und da hat mich am meisten motiviert, in Zukunft was schönes zu erleben zu können und zu wollen.

Ich hoffe, der Verdacht bestätigt sich nicht !

Alles wird gut!!!!!
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Empathy
sporadischer Gast
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Post Fri, 14.Jan.05, 19:06      Re: Blutkrebs Reply with quoteBack to top

Meine Eltern und ich waren heute bei ihr. Mein Bruder und eine ihrer Freundinnen waren schon anwesend. Müssen vorübergehend Mundschutz und Kittel tragen um Infektionen zu vermeiden. Heute begann ihre Chemotherapie. Trotz alledem haben wir heute viel gelacht, dies hat uns alle aufgemuntert und somit abgelenkt.
Hoffen, Kämpfen, Beten und Glauben und niemals aufgeben, so wird sie es überstehen und uns wird es Kräfte geben um ihr Kraft zu geben. Im Moment habe ich persönlich einen klaren Kopf, somit kann ich, wenn es z.B. meinen Eltern gegenüber schlecht geht, auf sie eingehen.
Sie wird es schaffen!!!
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Post Wed, 08.Mar.06, 11:06      Re: Blutkrebs Reply with quoteBack to top

Die Ärzte haben bei meiner Schwester wieder Leukämiezellen im Blut nachweisen können, das heißt ihre Chemotherapie schlägt nicht an.
Nun wird in der kommenden Woche bei meiner Familie und mir geschaut ob wir ein geeigneter Spender für eine Knochenmarktransplantation sind. Falls wir nicht geeignet sind wird weltweit nach einem passenden Knochenmarkspender gesucht.
Ich habe mich soeben im Internet über die DKMS, die deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH, informiert.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Freu mich über jede hilfreiche Anteilnahme.

Gruß Empathy.
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Sira
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Post Wed, 08.Mar.06, 11:16      Re: Blutkrebs Reply with quoteBack to top

Ich grüße Dich ganz herzlich von hier aus! Smile

Gott sei Dank kann ich sagen, dass ich noch nicht in so einer Situation sein musste, aber im letzten halben Jahr meine todkranke Oma begleiten dürfen.

Soweit muss es und wird es bei Deiner Schwester nicht kommen! Ganz sicher nicht!!!!!!

Du hast u. a. gefragt, wie mit der Situation bzw. mit Deiner Schwester umgehen. Dazu möchte ich Dir sagen, dass es meiner Meinung nach am besten ist, einfach die Gefühle fließen zu lassen - was nicht heißt, sich im Selbstmitleid etc. zu vergehen.

Aufmunterung ist gut und schön, aber ich denke, man sollte Deiner Schwester auch das Gefühl geben, dass sie auch mal weinen kann und soll - nicht, dass sie um Euch zu schonen "zu macht". Lebt ihr vor, dass jedes Gefühl Berechtigung hat und sie damit nicht alleine ist. Egal ob sie Wut, Angst, Trauer, Zorn etc. empfindet. Verstehst Du?

Ansonsten wünsche ich Dir bzw. Deiner Schwester von ganzem Herzen alles Gute und Kraft. Habt Vertrauen!

Ganz, ganz liebe Grüße

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