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Glückskeks
neu an Bord!
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Bayern W, 36
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Mon, 10.Jan.05, 22:20 so oft wütend und kann mich nicht im Zaum halten |
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Hallo,
ich bin seit meiner Schwangerschaft immer sehr schnell wütend. Ich war schon immer ein Temperamentsbündel und leicht zu verärgern, aber seitdem ist es noch schlimmer geworden.
Angst macht mir vor allem, dass ich mich nicht beherrschen kann, wenn es schlimm wird und ich dann erst arg schimpfe mit richtig bösen Worten und dann aber auch gewalttätig werde. Es ist keine richtige Affekthandlung, denn es geht manchmal zeitlich über einen Affekt hinaus, ich weiß auch, dass es falsch ist was ich gerade mache aber ich bin wie in einem Zwang weiter zu machen.
Ich kann z.B. die Katzen meines Mannes überhaupt nicht ausstehen und wenn sie etwas angestellt haben, kann ich sie richtig packen und minutenlang quälen und es tut mir nicht mal leid.
Ähnliche Anwandlungen habe ich auch bei meinem Baby, ich quäle es gottseidank nicht, kann aber es aber über einen Zeitraum von einer halben Stunden immer wieder anbrüllen oder auch mal Klapse verteilen. Das ist noch nicht normal? Ich schäme mich sehr dafür und bemühe mich, dass es nicht allzuoft vorkommt, aber ich schaffe es leider nicht immer. Oft fühle ich mich wie ein Monster.
Ich fange jetzt am Donnerstag mit einer Verhaltenstherapie an und hoffe, ich bringe den Mut auf, das alles auch meiner Therapeutin anzuvertrauen.
Angst macht mir allerdings, dass mein Mann Mitte Februar über eine Woche auf eine Fortbildung fährt und ich wirklich Angst habe, meinem Kind etwas anzutun, wenn mir wieder die Nerven durchgehen. (Mein Sohn ist ein sog. 24-Stunden-Baby und sehr anstrengend seit Geburt). Bis dahin bin ich sicher therapeutisch noch nicht geheilt.
Habt Ihr noch Tipps was ich zusätzlich machen könnte?
Danke und Gruß
Andrea
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Wolflein
Forums-InsiderIn
330
Österreich W, 46
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Tue, 11.Jan.05, 6:54 Re: so oft wütend und kann mich nicht im Zaum halten |
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hallo Glückskeks
einen großen schritt hast du schon einmal getan, in dem du die "gefahr" die möglicherweise entstehen könnte, wen die katze dort herum kriecht wo sie nicht soll, sie dich kratz was auch immer
wichtig ist auch das du mit deinem therapeuten ehrlich umgehst, im die gefahr erzählst und der dir dann ev. adressen geben kann wo du vielleicht jemanden neben dir hast der dich entlastet, den offenbar bist du unter dauerbelastung...
therapeutisch geheilt....das kann jahre dauern, je nach verhaltensmuster
du erkennst die "gefahr" weißt auch das du möglicherweise nicht damit umgehen kannst
ich weiß nicht obs eine hilfe ist, wäre
aber vielleicht in der zeit wo dein mann nicht da ist, dir jemanden zu dir zunehmen der dir die grenzen zeigt
beantrage hilfe, aber ich denke trotzdem das dir da deine therapeutin bessere ratschläge geben kann und sie kennt auch sicher genügend
vielleicht hast ja lück, und es wird dir für diese zeit eine psychologien, also therapeutin halbtags zur verfügung gestellt
was mich ehrlich gesagt schockierte war, das du die grenzen nicht mehr kennst
sobald du dein kind mißhandelst, (bitte ich will dir das nicht unterstellen)
aber da du schreibst das du angst hast deinem kind etwas anzutun, dann versuche auch das jugendamt einzuschalten
ein tier ist auch ein lebenwesen und wen du zusiehst und das tier quälst, es dir nichts ausmacht, ebenso wie du dein kind anschreist und ihm a paar auf den hintern klofpst, ......wieso habt ihr dann kinder in die welt gesetzt?
die fürsorge würde dir einstweilen das sorgerecht entziehen da du deine wut an wehrlose , an babys ausläßt
einen tipp hab ich
kauf dir einen sandsack, oder las dich einmal den ganzen tag anbrüllen
es tut mir leid, aber du schreibs es so nieder, als würdest du dir ein butterbrot streichen
Hilfe und Grenzen, die brauchst du und vielleicht auch dein mann
und solange du dich nicht unter kontrolle hast , was du ja befürchtest, ich weiß nicht.....vielleicht wäre dein kind, die katze woanders , in der zeit wo du die therapie machst besser aufgehoben oder du machst die therapie mit deinem kind
lg
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donpablo
sporadischer Gast
7
München M, 31
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Thu, 13.Jan.05, 12:33 Re: so oft wütend und kann mich nicht im Zaum halten |
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hallo Glückskeks,
kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst, habe hier vor kurzem gepostet weil ich meinem kind gegenüber auch einen gewaltausbruch hatte. der erste schritt ist die selbsterkenntnis, die hilft zwar dir, aber wenn keine entlastung da ist, nur bedingt deinem kind. kleiner tipp: solange Du stillst hast Du ein Anrecht auf eine Hebamme. Die könntest Du kontaktieren damit Du (natürlich nur kurzzeitig) ein bisschen Entlastung am Tag hast. Auf jeden Fall musst Du Dein Leben umkrempeln. Hast Du darüber mit Deinem Mann gesprochen? Kann er Dich irgendwie entlasten? Das ist ja ein thema das alle drei etwas angeht, daher überleg Dir mal ob es nicht Sinn macht zu zweit einen "Notplan" aufzustellen, solange Du Hilfe aufsuchen musst, keine Ahnung wie Deine Verhältnisse sind...
Ich such mir grad einen körperlich-seelischen Ausgleich über TaiChi und geh zu einem Beratungsgespräch zwecks therapie.
Es ist sauwichtig dass Du absolut ehrlich zu Deinem Therapeuten bist, dafür gehst Du ja hin, dass er Dir hilft, und wenn er nichts weiss kann er logischerweise nicht helfen. So gross darf die Scham ja auch nicht sein, wäre ja kontraproduktiv... sei ehrlich zu Dir, den ersten Schritt hast Du gemacht, das ist ein Anfang zu dem sich nicht jeder durchringen kann.
Du packst das!!
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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Mon, 17.Jan.05, 20:15 Re: so oft wütend und kann mich nicht im Zaum halten |
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Hallo Glückskeks,
als erstes ist es schonmal toll, dass Du Dein Problem erkennst und die Schuld nicht bei anderen suchst
In der Tat solltest Du schnell handeln. Es klingt für mich so, dass eventuell Dein Hormonhaushalt nach der Geburt durcheinandergekommen sein könnte. Vielleicht könntest Du das mal überprüfen lassen.
Leider weiss ich selber sehr gut wovon Du sprichst wobei ich meine Aggressionen nach aussenhin (noch) unter Kontrolle habe. Es gibt dabei drei Dinge die mir helfen dass zu kontrollieren, bzw. zu verringern. Vielleicht ist ja auch für Dich was dabei:
1. habe ich gemerkt, dass meine Aggressionen weniger sind wenn ich die Pille nehme. (Daher auch meine Hormonhaushalttheorie)
2. Antidepressiva, wobei dass natürlich keine Langzeitlösung ist.
3. und für mich am effektivsten ist (Kampf)sport, dabei liegen mir die ruhigen Sachen wie Tai Chi und Aikido nicht so sehr, aber ich kann super meine Aggressionen abbauen wenn ich mich so richtig austoben kann.
Vielleicht könnte Dir schon ein simpler Boxsack helfen auf den Du immer einschlägst wenn Du aggressiv wirst. Oder eine Dartscheibe mit dem Foto Deiner meistgehassten Person drauf, oder ...
Diese drei Punkte sind Möglichkeiten Deine Aggressionen zu steuern oder zu kanalisieren, am wichtigsten ist es aber wohl die Wurzel allen Übels zu finden und daran zu arbeiten. Eine Therapie könnte dabei vermutlich am besten helfen.
Liebe Grüße und Peace
dark
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_________________ Gott ist Tod.
Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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