Wut, Selbsthass, sexueller missbrauch

neu an Bord! 3 NRW W, 38

Hallo Zusammen,

Ich bin 38 Jahre alt und im alter von 5 Jahren bis zum 11. Jahr sexuell missbraucht worden, von einem guten bekannten der Familie. Mit 16 Jahren wurde ich dann von meinem Freund vergewaltigt und zusammen geschlagen, weil ich nicht mit Ihm schlafen wollte. Ich habe es als Kind einmal meiner Mutter erzählt doch sie hat mich fürchterlich verprügelt und mich beschimpft dass ich mich damit wichtig tun wollte nun das hatte „er“ mir ja vorher gesagt. Lange habe ich nicht darüber geredet auch als mir das mit 16 Jahren passierte, erzählte ich allen ich wäre die Treppe runter gefallen, den gefühlt habe ich dabei nichts mehr. Meine gesamte Kindheit war eigentlich der reinste Horror. Meine Eltern hatten ständig Streit der dann meist gewalttätig endete. Meine Mutter hat mir nie Liebe gegeben, egal was ich machte. Ich bekam nie Ihre Aufmerksamkeit, manchmal habe ich meine Schwester beneidet, sie wurde von meiner Mutter regelmäßig mit diversen Gegenständen verprügelt und ich stand daneben und versuchte das sie damit aufhörte. Sie bekam wenigstens Liebe von unseren Großeltern die für mich nur Verachtung und Hass übrig hatten, ich wurde nur beschimpft und weggestoßen. Man gab mir nie Hilfe, bei meiner Familie bin ich nur die starke die alles alleine schafft. Keiner merkt das dass alles nur eine Fassade ist, dass ich das gar nicht bin, eigentlich gar nicht mehr weiß wer ich bin und was ich will. Ich reagiere nur noch. Habe keine eigenen Wünsche usw. Ich fühle eigentlich schon lange nichts mehr oder besser nur eins Wut. Wut gegen mich und oft bin ich sehr aggressiv gegen alles und jeden. Ich bin seit 14 Jahren verheiratet und lebe auch in einer für mich nicht sehr glücklichen Beziehung. Am Anfang war alles toll aber dann hat er mir mein Selbstbewusstsein komplett zerstört. Ich hatte mich ihm anvertraut und auch er glaubte mir nicht und verwendet es im Streit sogar gegen mich, mit Worten das ich nicht normal bin usw. Stück für Stück nahm er mir alles was Wichtig war. Ich war nur noch seine Marionette. Ich war und bin nichts wert wenn ich keine Arbeit habe und zu wenig verdient habe. Es folgte Schläge und er hat mich auch mit einer anderen Frau betrogen, worauf für mich alles vorbei war, ich machte einen Selbstmordversuch. Er trennte sich von mir und ich stand ganz alleine da, unfähig irgendetwas zu unternehmen ich lag den ganzen Tag nur auf der Couch und nichts ging mehr bis ich mich nach 3 Monaten endlich wieder aufgerafft habe. Ich machte eine Umschulung und plötzlich war ich was und dumm genug mit Ihm wieder zusammen zu ziehen und wieder nahm er mir alles an Selbstbewusstsein was ich hatte ganz langsam Stück für Stück so das ich es kaum merkte. Freunde habe ich nicht. Ich bin allein und das ist das schlimmste für mich. Alles andere habe ich jetzt 33 Jahre verdrängt aber plötzlich kommt jemand aus dem nichts und sieht in meinen Bilder und Grafiken das ich Probleme habe und mich nicht wohl fühle hinter meiner Mauer und nun kommt auch noch meine Vergangenheit wieder hoch. Ich kann so gut wie nie schlafen schon immer Albträume an die ich mich erst nicht erinnern konnte aber langsam bekommen sie ein Gesicht. Ich habe Herzbeschwerden, Unterleibsschmerzen, kann keine Kinder bekommen, Migräne, Angstzustände, Atemnot usw. ohne Organisch krank zu sein. Die Problem mit meinem Mann nehmen zu und ich stehe völlig alleine da, er setzt mich immer mehr unter Druck und ist mir keine Hilfe, er will davon nichts wissen. Ich habe Angst vor mir selber den ich weiß nicht wie lange ich dem noch standhalte. Angst vor Therapeuten, weil sie mir nicht glauben würden aber ich will so nicht mehr weiter machen. Ich habe Angst an dem falschen Therapeuten zu geraten den erzählen kann ich das jetzt Euch, weil Ihr nicht vor mir steht und ich in diesem Moment ich selbst bin und keine Rolle spiele von der starken Frau die so viel Power hat. In Wirklichkeit ist sie ein nichts die Ihren Körper und sich selbst hasst weil sie das alles zulässt.

sporadischer Gast 7 im Tal W, 39

Hallo NoAngel

Klingt alles sehr heftig und verzweifelt, was ich nach allem, was du schilderst, sehr gut nachvollziehen kann.

Ich glaube, dass du dringend eine fachliche Hilfe brauchst. Was deine Angst vor Therapeuten mildern könnte: Du könntest je eine Probesitzung (nur eine) bei verschiedenen Therapeuten abmachen, dir für diese Sitzung aber nicht zu hohe Ziele setzen - du brauchst ja deine Tür auch erst einen Spalt weit zu öffnen und musst nicht grad dein ganzes Leben erzählen - so bist du dann, wenn du dich allenfalls unverstanden gefühlt hast, nicht allzu sehr enttäuscht. Sieh die Probesitzungen einfach als "Therapeuten-Test" an, damit du sehen kannst, wie sie sind, wie sie arbeiten, ob sie dir sympathisch sind. Gegenseitige Sympathie ist für den Erfolg einer Therapie überhaupt das Wichtigste - wichtiger als Fachkompetenz und Diplome des Therapeuten! Und ich glaube einfach daran, dass es immer auch gute Therapeuten gibt (habe selber Glück gehabt damit).

Ich komme nicht aus Deutschland, weiss also nicht genau Bescheid, wie das mit der Therapiesuche bei euch läuft. Aber es gibt bestimmt auch psychiatrische Notfallstellen, wo du hingehen kannst, falls du zu lange auf einen Termin warten musst. Zögere nicht, dir (rasche) Hilfe zu holen! Bestimmt können dir da andere noch konkreter weiterhelfen.

Ich habe auch zwei positive Stellen in deinem Post gefunden: Du hast dich aus all den Schwierigkeiten aufgerafft und eine Umschulung gemacht - und sagst: "... und plötzlich war ich was." Find ich sehr toll!!

Und dann sprichst du von jemandem, der aus dem Nichts kommt und aus deinen Bildern und Grafiken lesen kann, was mit dir los ist. Also bist du doch nicht ganz allein? Vielleicht könnte dieser Jemand dich ja begleiten, wenn du dich auf den Weg nach fachlicher Hilfe machst? Und: Du malst und zeichnest, gehst kreativ mit deinen Gefühlen und deinen Erlebnissen um. Eine sehr gute Möglichkeit, um daran weiterzuarbeiten - es gibt auch Therapien, die in dieser Richtung arbeiten (Mal-/Kunsttherapie).

Also, für den Moment wünsch ich dir einfach viel Glück und Mut!

Liebe Grüsse

turtle

sporadischer Gast 7 im Tal W, 39

Hallo NoAngel

Wollte noch etwas nachtragen betreffend Probesitzungen: Wenn du dir nach einer Sitzung noch kein rechtes Bild machen kannst, kann eine zweite beim gleichen Therapeuten gut sein. Revidiere also meine Aussage von gestern Nacht.

Schönes Wochenende!

LG turtle

sporadischer Gast 8 Spanien W, 31

Hallo NoAngel,
ich schliesse mich turtle an - versuche es mit einer Probe-Sitzung und entscheide danach. Warum sollte Dir ein Therapeut nicht glauben?
Du erzählst, dass Du schoneimal ganz unten warst, antriebslos auf dem Sofa die Wochen hast verstreichen lassen. Doch Du hattest die Kraft gefunden, Dich wieder aufzurappeln - dafür hast Du meinen Respekt.
Du hast mittlerweile für Dich erkannt, dass es ein Fehler war zu Deinem Mann zurück zu kehren und dass die Probleme in Eurer Beziehung wieder überhand nehmen - so hart das vielleicht klingen mag, aber: warum bist Du noch bei ihm? Er unterstützt Dich nicht, er zieht Dich sogar noch runter, so sehe ich das zumindest. Du brauchst ihn nicht - Du hast es schoneinmal ganz alleine, ohne ihn auf die Beine geschafft.
Du erstellst Bilder und Grafiken - auch ich denke, dass hierzu vielleicht der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie liegen könnte. Wer ist der Mensch, der aus dem Nichts kam und Deine kreative Spache versteht?
Du musst eine sehr starke Person sein, dies alles zu ertragen und weiterhin nach aussen eine lückenlose, glaubhafte Fassade zu erstellen und aufrecht zu erhalten - auch wenn die auf die Dauer, wie Du bereits erkannt hast, keine Lösung bietet.
Bitte wende Dich an die Einrichtungen, wo man Dir konkret Hilfe zukommen lassen kann - dafür sind sie ja schliesslich da.
Ich wünsche Dir viel Kraft und schicke Dir ein bisschen Sonnenschein,
ivy

neu an Bord! 3 NRW W, 38

warum glaubt mir keiner Therapeut, weil ich darüber rede als würde ich Dir ein Strickmuster erklären und weil ich niemanden an mich ran lasse.

warum bin ich noch bei diesem Mann, meine Mutter hat mich von heut auf morgen vor die Tür gsetzt als sie merkte das die Beziehung zu eng wurde und von mir kein geld mehr zu holen war, wir zogen zusammen.

Im Endeffekt hat er minderwertigkeitskomplexe und es ist alles ok wenn ich stark bin und er von mir zehren kann, er weiß nicht wie er damit umgehen soll. Ich habe keine Gefühle im Moment und weiß nicht was richtig und was falsch ist. Liebe ich Ihn noch oder habe ich nur Angst vor dem allein sein. Bleibt er bei mir wenn ich mich verändere? Was will ich? Ich weiß es nicht mehr? Ich fühle mich von allen Seiten manipulliert und wenn ich nicht so funktioniere dann werde ich mit Nichtachtung bestraft. Ich habe den Blick für die Realität verloren. Nur auf der Arbeit bin ich ich selbst dort bin ich was wert, dort bin ich wichtig.

Nein ich male nicht ich erstelle 3D-Grafiken.

Der Mann aus dem nichts ist ein Therapeut aber er wohnt zu weit weg als das er mir helfen könnte, er ist mir ein Freund und bestärkt mich zu einem Therapeuten zu gehen, mir Hilfe zu holen er hört mir zu

Ich bin wie gelähmt und trau mich im Moment in keine Richtung zu gehen. Von zeit zu zeit falle ich in ein tiefes Loch besonders zu der Weihnachtszeit, weil auch niemand von meiner Familie etwas von mir wissen will. Irgendwann power ich mich immer wieder alleine daraus aber genau das ist der Punkt. Ich habe im Moment keine Kraft mehr, weil mir meine Vergangenheit so zusetzt, es kommt alls nach oben was ich so lange Verdrängt habe, einfach zuviele Probleme auf einmal und dann ein heftiger Job wo ich 150% geben muß.

sporadischer Gast 11 hessen W, 27

Ich kenne diesen Zustand, bei mir wurde er als "psychovegetative Erschöpfung" bezeichnet.
Auch wenn es sich für Dich etwas unsinnig anhört in der momentanen Situation: etwas, dass wirklich hilft ist Meditation. Wenn alles hochkommt und Gefühle mit einem Überdruck das klare Denken überwältigen kann man sich trotz allem dadurch "einen freien Raum" schaffen, um sich zu erholen. Wenn es Dich interessiert, kann ich Dir gerne Tipps dazugeben. Mir hat es sehr geholfen! Ich leide seit meiner Kindheitunter einer chronischen Angststörung, wurde auch als Kind (von meinem Vater, "physische Gewalt" und nochmals mit 12 "sexuell") mißbraucht und habe wohl aus dem heraus eine "dissoziative Persönlichkeitsstörung" entwickelt. Wenn alles über mir einbricht, was ich auch öfter erlebe, hilft mir nur meditieren, um mich davon zeitweise zu befreien.

Den Rat zu einer Therapie möchte ich auch bekräftigen, da gibt es zuviel, das aufgearbeitet werden muss, was dich alleine überfordert. Vielleicht wäre eine weibliche Psychologin besser als ein männlicher? Es gibt Verzeichnisse, über welche man telefonisch Termine ausmachen kann. Diese sind z.B. beim Hausarzt oder der Krankenkasse erhältlich. Auf das erste Telefongespräch folgt meist eine Probesitzung, in welcher sich entscheidet, ob für Dich und den Psychologen eine "Zusammenarbeit" in Frage kommt. Versuche es! Alles Gute!

neu an Bord! 3 NRW W, 38

Ich habe es versucht! Therapieplatz in 6 Monaten und gerade jetzt hätte ich hilfe nötig der Druck gegen mich wird so stark das ich es kaum noch aushalte. Meine Albträume werden schlimmer und mein Mann versucht mich kleinzukriegen

Der Kampf gegen Ihn, gegen meine Albträume und nach außen hin die Perfecte zu sein mir nichts anmerken zu lassen. Ich bin an einem Punkt wo ich nicht mehr kann. Ich fühle nichts mehr ich bin innerlich tot, schon lange, dass einzige was ich noch spüre ist Wut und nur damit kann ich überstehen, nur damit halte ich als das aus.

Die meiste Wut geht gegen mich selbst denn nur in seiner Gegenwart bin ich schwach unfähig mich zu bewegen auf meiner Arbeit geht es mir gut den da bekomme ich Anerkennung aber wie lange kann ich da noch die Fassade aufrecht erhalten bis ich es nicht mehr schaffe. Ich schlafe keine Nacht durch und Tagsüber der massive Kampf mit meinem Mann. Er kennt meine Situation doch ist es Ihm egal nur er ist wichtig er und seine Arbeitslosigkeit und ich mache nur Fehler, meine Familie ist asozial, alles was mit mir zu tun hat tritt er in den Dreck, er läßt mich in den Glauben das er jemand anderen hat um mich fertig zu machen, läßt mich allein und redet kein Wort mit mir seit Wochen. Wie lange hält man dem allem Stand?

Vor 7 Jahren habe ich einen selbstmordversuch unternommen als er mich mit einer anderen Frau betrog, als ich am nächsten Tag das KK auf eigene Verantwortung verließ fand ich zu hause einen Zettel und eine neue Packung Schlaftabletten "Mach es diesmal richtig" Er versuchte mich einliefern zu lassen indem er erzählte das ich schon öfters versucht hätte.

Warum bin ich wie gelähmt und laß das mit mir machen? Warum denke ich ich mache einen fehler wenn ich ihn verlasse.

Ich sehe in mir meine Mutter, sie stieß mich weg schon immer , ich mach Ihr keinen Vorwurf sie hatte es nicht leicht mit meinem Vater, sie verließ ihn mit 38 Jahren und ist seit dem allein. Ich bin es eigentlich schon seit Jahren, den ich kann mit Ihm über nichts reden. Ich töte jedes Gefühl den ich muß funktionieren sonst werde ich mit Verachtung bestraft.

Keiner versteht mich, sieht in mir nur die Powerfrau, weil nach außen niemand sieht wie es mir wirklich geht. Interessiert es überhaupt noch jemanden? Wie geht es Dir eine Floskel in unserer Gesellschaft um ein Gespräch anzufangen aber nicht ernst gemeint.

Ich hasse jeden der mir diese Frage stellt, den es interssiert ihn doch gar nicht, er will doch nur ein Gespräch anfangen, würde ich die Wahreit sagen , zieht er sich doch sofort zurück.

Ich hasse mich, weil ich mir das alles gefallen ließ und ich töte jedes Gefühl in mir selbst. Habe ich was besseres verdient? Beim Therapeuten bekam ich die Antwort so dringend kann es doch nicht sein, sie strahlen so viel Power aus. Verdammt nochmal ich hatte den Mut und bin diesen Schritt gegangen und was hörte ich wieder. Sie sind stark die kosten werden wohl nicht übernommen und einen termin ja in 6 Wochen.

Nein Verdammt ich bin nicht stark aber ich kann nicht aus dieser Rolle, ich zeige nie Gefühl nur wenn ich alleine bin ansonsten haue ich mich selbst mit meiner Wut da raus und pusche mich und töte mein Gefühl doch das bin nicht ich.

ich habe auch Gefühle und ich will leben und spüren. Ich hasse mich für meine Wut und das ich jeden der näher kommt vor den Kopf stosse, weil sie sehen könnten wer ich wirklich bin.

Ich will nicht mehr allein sein hinter meiner Mauer. Ich will leben doch ich bekomme keine Chance und werde manipulliert bis mein Wiederstand wieder erloschen ist und irgendwann alles von vorne anfängt.

Wo ist hier der Ausweg den ich suche? Wo ist die Schulter wo ich mal Kraft tanken kann, jeder zehrt nur von mir und meiner kraft es,Interessiert niemanden das ich schwach bin, was man mir angetan hat.

Da war noch viel mehr wie nur Vergewaltigung und mißbrauch, da war noch Folter und die geht weiter

lg
NA

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