Probleme unter Menschen

sporadischer Gast 13 W, 22

Hallo,

ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll...

Wenn ich unter Menschen bin, dann fühle ich mich absolut unwohl.
Ich fühle mich wie gelähmt, kann nicht so sein, wie ich bin und habe Angst, rot zu werden, sobald mich jemand anspricht.

Ich denke ständig daran, wie ich mich verhalte, wie ich auf die Anderen wirke und habe Angst, etwas Falsches zu sagen, sodass ich lieber still bin, als dass ich meine Meinung sage, die vielleicht Andere nicht akzeptieren könnten.

Mein Hauptproblem sind meine Gedanken, die sich ständig um mein Verhalten und die Wirkung meiner Person auf Andere konzentrieren.

Dadurch bin ich innerlich sehr angespannt und nervös und kann mich auf ein Gespräch nicht konzentrieren, da diese Gedanken alles überschatten.

Ich stelle sehr hohe Anforderungen an mich selbst, was auch mein Vater damals gemacht hat. Ich denke immer, dass die Anderen intelligenter und liebenswürdiger sind als ich und mach mich ständig runter Sad

Kann mich nicht unbefangen mit Anderen unterhalten, habe an nichts eine Freude ...kann das Leben auf Grund dieser Gedanken überhaupt nicht genießen.

Das ist das Grobe.

Wie kann ich diese Gedanken, die sich um meine Wirkung auf Andere und meine Verhaltenskontrolle drehen, abstellen ?

Würde mich über jede Hilfe freuen.

LG

P.S. Lehne eine Verhaltenstherapie bzw. sonstige psychol. Therapien ab, da dies meine Eltern mitbekommen würden ...

Helferlein 132 NRW M, 19

Ich glaube das du eine selbstunsichere und ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung hast. Hier ist ein Zitat und ein Link, der dir sicher weiterhelfen wird. Zumindest die Symtome die du beschrieben hast passen sehr Gut dazu.

Fühlst du dich denn auch so, bei Personen die du schon lange kennst ?
Und warst du so schon immer oder hat es sich erst entwickelt ?

Das alleine zu ändern wird schwer werden

[\quote]- Hält sich für gesellschaftlich unbeholfen, persönlich unattraktiv, ja unterlegen, wenn nicht gar minderwertig gegenüber anderen.

- Ständige und vor allem ausgeprägte Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden.

- Überhaupt andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung, Nervosität und genereller Besorgtheit allem und jedem gegenüber.

- Lässt sich nur ungern oder gar widerwillig mit Menschen ein, außer er ist sich sicher, von den anderen auch wirklich geduldet, akzeptiert oder gemocht zu werden.

- Zurückhaltung vor allem in intimen Beziehungen, aus Furcht, beschämt oder lächerlich gemacht zu werden.

- Auch Vermeidung von beruflichen Aktivitäten, die engere zwischenmenschliche Kontakte mit sich bringen, insbesondere aus Angst vor Kritik, Missbilligung, Zurückweisung oder brüsker Ablehnung.

- Deshalb Hemmungen vor allem in neuen zwischenmenschlichen Situationen aufgrund der angenommenen eigenen Unzulänglichkeit.

Die wichtigsten Merkmale sind also

- übergroße Empfindsamkeit gegenüber der Ablehnung anderer (wobei sich die Betroffenen jedoch nach zwischenmenschlicher Nähe und vor allem Sicherheit sehnen),

- Vermeidung enger Beziehungen, sei es beruflich, nachbarschaftlich, Freundeskreis, vor allem aber partnerschaftlich und intim,

- und zwar aus Angst abgelehnt, zurückgewiesen, ausgegrenzt und damit gedemütigt und gekränkt zu werden.

Dem entspricht ein mangelndes Selbstvertrauen, basierend auf der Furcht, sich lächerlich zu machen.[quote]

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/selbstunsicherheit .html

sporadischer Gast 22 Nordost-Sachsen M, 21

hallo!

ich hab ein ähnliches problem:
ich meide menschenmengen. irgendwie fühl ich mich dort unwohl. besonders im dichten gedränge. (wobei straßenfeste noch OK sind)
ich mag es auch nicht, wenn alle um mich rum party machen und ich auf zwang gut drauf sein "muss"

vor allem in discos - falls ich mal mitgeschleift werde - sitze ich meist nur meine zeit ab und hoffe, dass ich bald gehen kann...
dabei bewege ich mich meist nicht vom fleck und rede nur mit mir bekannten leuten...

flash33 wrote:

Wie kann ich diese Gedanken, die sich um meine Wirkung auf Andere und meine Verhaltenskontrolle drehen, abstellen ?

auch wenn es zu banal klingt: mit alkohol!
durch alkohol wird man definitiv lockerer und verliert seine hemmungen

MfG

sporadischer Gast 24 NRW M, 40

flash33 wrote:

Hallo,
ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll...

jo, kenn ich Wink

können uns die hand reichen - hab sowas auch und ich glaube tausende andere auch....

bin natürlich kein arzt aber das was du beschreibst klingt schon sehr nach sozialer phobie und, ganz wichtig, ist gut heilbar Smile

gibt zigtausend links zu dem thema. einen ganz guten findest du hier

Helferlein 32 deutschland M, 18

@flash33

Das alles, was du hier aufgezählt hast kenne ich selbst nur zu gut. Es sieht fast danach aus, dass du ne Sozialphobie hast (http://www.sozialphobie.de/

Mir geht es genauso. Ich war zwar ebenso wie du noch nie bei einem Psychologen, aber ich denke ich kann mich eigentlich ganz gut einschätzen, was mein Verhalten betrifft. Psychologische Hilfe bringt auch nur dann etwas, wenn man richtig "mitspielt". Das heißt, wenn man schon von vorn herein meint "die Therapie ist doch witzlos", braucht man sowas auch gar nicht erst zu beginnen. Im endeffekt macht der Psychologe aus einem keinen besseren Menschen. Er kann nur den "Weg" dahin bahnen. Laufen musst du diesen Weg am ende selbst.

bei mir ist es jedenfalls so, dass ich versuche irgendwie alleine da durch zu kommen, weil es mir unmöglich erscheint mit einer fremden Person, die damit nur ihren Job tut, über meine Probleme zu reden. es ist ein riesiger Unterschied ob man mit Freunden oder mit einem, ich nenns mal "Angestellten" spricht. Ich meine, ich weis wo meine Fehler und auch die Ursachen liegen, dass braucht mir kein Therapeut nochmal zu bestätigen. Mehr als Lösungsvorschläge geben kann er auch nicht. Die probleme muss ich so oder so selbst angehen und da bin ich der meinung, dass das auch ohne fremde Hilfe möglich ist.

nun gut, genug von mir geredet Wink

. Lass dich nicht durch meinen beitrag beeinflussen. Du musst selbst wissen, was für dich das richtige ist und ob du dich dazu in der Lage fühlst alleine da durch zu kommen.

sporadischer Gast 16 bayern (AM Oberpfalz) W, 23

Hi,
also ich habe genau diesselben Probleme wie du.
Werde auch ständig rot, wenn ich angesprochen werde. Fühle mich in Gegenwart anderer Menschen total gehemmt und unsicher. Bin einfach net ich selbst. Diese Angst blockiert meinen Körper und m.Geist, echt schrecklich.
Und dieses ständige Nachgrübeln über alles mögliche, geht mir so stark auf die Nerven.
Ich kann einfach nicht abschalten.
Auch ich will nicht weiter in solcher ständiger Angst weiterleben.

Ripley

Helferlein 77 wien M, 27

Hi Hatte selbst früher so ein Problem.
was mir so schnell einfäht wo du den Schneeball ins Rollen bringen kannst

trenne von allen Freunden, die dich ausnützen oder über dich schlecht reden.

besuch ein Kurs am Abend oder mache eine Ausbildung

überfordere dich nicht selbst.

finde neue Hobbies

mache Verhaltenstherapie. Das ist jetzt am wichtigsten

sporadischer Gast 28 Wien/NÖ W, 21

Hej,

Sowas kenn ich gut. Noch vor einem halben Jahr ging's mir genau so wie dir.

Mittlerweile hat sich mein Leben ziemlich geändert - ich habe angefangen zu studieren, bin umgezogen (vom Land in die Großstadt). Nun bin ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt - anfangs dachte ich, mit dieser neuen Situation würde ich niemals fertig werden, aber es funktioniert doch ganz gut, und vor allem werde ich immer offener und kontaktfreudiger.

Wichtig ist imho vor allem, sich die kleinen Erfolge bewusst zu machen - also z.B. "Heut hab ich ein paar Sätze mit einer Studienkollegin gewechselt",etc. Es kann nur mit solchen kleinen Schritten funktionieren, denk ich mal.
Am Anfang kostet's natürlich eine irrsinnige Überwindung, schon klar, aber so nach und nach wird's immer leichter. Smile

Alles Liebe,
Niamh

sporadischer Gast 13 W, 22

@niamh

Hey Du,

ich weiss ja, dass ich an mich nicht all zu hohe Ansprüche stellen sollte.

Ich spreche auch mit meinen Arbeitskollegen. So ist das ja nun auch wieder nicht. Doch ich muss mich dann schon überwinden und bin dann beim Gespräch total angespannt. Aber häufig schweige ich lieber, weil ich Angst habe, etwas Falsches zu sagen oder mich falsch zu verhalten Sad

Helferlein 77 wien M, 27

dann muss du zuerst mit den Menschen reden, bei denen du nicht nervös bist
_alex

neu an Bord! 2 Wien W, 43

Hallo!

Ich bin momentan ziemlich verzweifelt. Meine Probleme sind der Umgang mit Menschen, mangelndes Selbstbewußtsein, Angstzustände.

Ich bin mir dieser Schwierigkeiten schon lange bewußt, habe auch schon eine Theraphie gemacht. Sie hat mir geholfen, die Dinge zu verstehen, wie was abläuft, aber es hat sich nicht sehr viel geändert.

Seit ca. 7 Monaten bin ich auf einem neuen Arbeitsplatz. Ich sitze in einem Einzelzimmer am Ende eines Ganges und die KollegInnen vergessen regelmäßig auf mich: beim Grüßen in der Früh und bei Dienstende, wenn jemand etwas zu Essen holt etc. Von Anfang an habe ich mich bemüht, in die Gruppe aufgenommen zu werden, aber ich habe das Gefühl, immer alles falsch zu machen. Ich frage die anderen, wie es ihnen geht, keiner fragt mich. Ich bin sehr hilfsbereit, das scheint aber keine Anerkennung zu finden. Wenn ich nicht da wäre, würde die Abteilung auch gut zu Recht kommen.

Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Einerseits hätte ich gern mehr Kontakt zu den Menschen, andererseits habe ich Schwierigkeiten in der Kommunikation, weiß nicht, was ich reden soll.

Dass ich mich zu viel selbst beobachte und versuche, so zu sein, wie ich glaube, dass es die anderen erwarten, weiß ich. Wie schon erwähnt hat mir die Therapie (kathathymisches Bilderleben) viel erklärt, nur kann ich all das einfach nicht umsetzen. Der Verstand sagt mir, wie es sein soll oder nicht sein soll, meine Gefühlswelt macht da einfach nicht mit.

Ich spüre, dass ich beginne, mich von den KollegInnen, aber auch von Freunden zurückzuziehen.
Das ist nicht gut, ich spüre es. Aber momentan weiß ich nicht weiter.

Danke für's Zuhören!
KARIN

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo Karin,

als ich deinen Beitrag las, sind mir viele Parallelen zu mir selbst aufgefallen. Ich kenne vieles von dem, was du schreibst, sehr gut.

Quote:

Ich bin mir dieser Schwierigkeiten schon lange bewußt, habe auch schon eine Therapie gemacht. Sie hat mir geholfen, die Dinge zu verstehen, wie was abläuft, aber es hat sich nicht sehr viel geändert.

Genau so ist es bei mir auch: Die Therapie hat mir geholfen zu verstehen, warum ich diese oder jene Verhaltensweisen habe und welche Einstellungen ich ändern müsste. Vom Kopf her konnte ich alles nachvollziehen, aber umsetzen konnte ich das nur ansatzweise.

Im Sommer war ich einige Wochen in einer psychotherapeutischen Klinik. Dort hörte ich in einem Vortrag, dass eine Änderung der Verhaltensweisen nur über Emotionen möglich ist. Da sich bei mir emotional so gut wie gar nichts getan hatte (ich konnte in der Therapie einfach kaum Gefühle spüren bzw. zeigen), wurde mir bewusst, dass es diesbezüglich noch einiges zu tun gibt. In der Klinik hatte ich etwas mehr Zugang zu meinen Emotionen und habe dort sehr gute Erfahrungen gemacht.

Vielleicht würde dir so ein Aufenthalt auch sehr gut tun? Wenn man einige Zeit aus seinem alltäglichen Umfeld heraus ist, kann man die eigenen Probleme leichter angehen und viel intensiver (durch die verschiedenen Therapieangebote) an sich arbeiten. Auch der Kontakt zu den Mitpatienten hilft sehr viel - es gibt so viele Menschen, die ähnliche Probleme haben.

Liebe Grüße
Nessa

neu an Bord! 2 nähe Nürnberg M, 21

hi, also mir gehts auch fast so wie dir.
bei mir entsteht das problem erst in gruppen, z.b. auf arbeit kann ich mit jedem einzeln gut reden. aber wenn in der pause eine gesprächsgruppe entsteht bring ich mich auch nicht ins gespräch mit ein. wenn ich dann doch mal was sage bin ich ziemlich leise und bringe die worte fast gar nicht raus.

sporadischer Gast 25 Germany M, 17

flash33 wrote:

"Axxxel"

[quote="flash33"]Wie kann ich diese Gedanken, die sich um meine Wirkung auf Andere und meine Verhaltenskontrolle drehen, abstellen ?

auch wenn es zu banal klingt: mit alkohol!
durch alkohol wird man definitiv lockerer und verliert seine hemmungen
MfG

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