Posttraumatisches Stresssyndrom

neu an Bord! 2 Wien W, 22

Hallo,

ich hoff ich hab die richtige Kategorie getroffen, für dieses Problem.

Mein Freund war heut beim Arzt, und bei ihm wurde das PTSD festgestellt.

Es ist so, dass wir vor ca. drei Jahren eine Abtreibung hatten. Ich dachte er hätte es schneller verkraftet als ich, es schien damals so.

Jedoch ist er das Problem damals irgendwie übergangen und kommt jetzt immer wieder.
Wir leben nicht gemeinsam, und zeitweise haben wir doch Lust auf Sex. Sobald wir uns einen Treff ausmachen macht er davor einen Rückzieher und hat Angst und wusste nicht warum.

Weil das schon lange andauert ist er heut mal zum Arzt gegangen. (Männer brauchen da ja länger).

PTSD ist mir etwas völlig neues, auch sonst hab ich mit Psychotherapie nix am Hut.

Es würde mich aber sehr interessieren wie ich ihm helfen kann, dass zu verarbeiten?

Forums-InsiderIn 246 München, Deutschland M, 18

Hallo,

mit ihm die ganze Geschichte von vor 3 Jahren noch einmal aufrollen, mit ihm reden, ihm zuhören, herausfinden, was genau diesen Stress verursacht, darauf eingehen und ihn, in der Behandlung dieses PTSD unterstützen und begleiten. Wie steht es aber um dich ? Warum auch immer du abgetrieben hast, auch an dir ist das wohl sicher nicht spurlos vorbeigegangen ...

neu an Bord! 2 Wien W, 22

Nein, ganz und garnicht spurlos.

Nur damals ging ich in eine christliche Gemeinde, und war abends vor dem Schlafen gehen (meine damalige "Gebetszeit") bzw. spätestens am Sonntag damit konfrontiert, weil das Christentum Schuld predigt.

Ich als ich mich damit auseinandersetzte, hatte ich eine ganz andere Erfahrung gemacht, als Christen "meinen".

Seitdem ist das Thema Christentum abgehakt, und über die Abtreibung hab ich Frieden.

Forums-InsiderIn 246 München, Deutschland M, 18

Hallo,

wenn die Schuldgefühle nur Christentum-bedingt waren, und sie mit der Abkehr davon "abgehakt" waren, dann bist du eine Ausnahme, meist sind es die Vorwürfe, die man sich selbst - unabhängig von Religion - macht und einem vom nicht religiösen Umfeld zusätzlich indirekt oder direkt gemacht haben, die auch einen ganz gehörigen Beitrag zur PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) oder eben PTSD leisten. Du hast in deinem obigen Beitrag ja auch davon gesprochen, dass i.d.R. die Mutter des abgetriebenen Fötus, die das Leben ja wirklich in sich spürt, meist unter einer mindestens gleich großen, häufig aber auch größeren Belastung steht, als dies beim Vater der Fall ist. Trotzdem können natürlich die Persönlichkeiten an sich mehr oder weniger stabil sein und so kommt es, dass die Reaktionen (wie z.B. PTSD) unterschiedlich sind, unterschiedliche Intensität und Tragweite haben und eben früher oder später auftreten. Worauf ich eigentlich hinaus will - wenn es auch bei dir Aufarbeitungsbedarf gibt, so ist es vielleicht sinnvoll eine gemeinsame Therapie und die gemeinsame Aufarbeitung an professioneller Seite zu beginnen. Dein Freund sollte dies auf jeden Fall tun und du wirst merken, dass du in dieser Aufarbeitung eine sehr große Rolle spielen wirst, involviert sein wirst und selber wieder mit vielem verdrängten konfrontiert werden wirst. Daher ist es vielleicht besser, von vorneherein soetwas zu jeder Zeit gemeinsam anzugehen, eben auch eine Therapie und Beratungen.

Ich wünsche euch alles Gute!

Forums-InsiderIn 459 Österreich W, 20

Sonnenscheinendes Hallo! flower

PTSD...was dagegen hilft? Reden, reden und reden! Es zum Thema machen, es nicht in sich hineinfressen. Und Aufarbeiten.

Quote:

so ist es vielleicht sinnvoll eine gemeinsame Therapie und die gemeinsame Aufarbeitung an professioneller Seite zu beginnen

Dazu würde ich auch raten.
Kommt aber auch darauf an, wie stark das PTSD ausgeprägt ist.
(Flash- backs, Vermeidungsverhalten, Alpträume....).

Wünsche euch ebenfalls alles Liebe und Gute,
LG,
Ela Smile

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