Was soll ich tun? Text is sehr lang, aber brauch Hilfe!

neu an Bord! 2 Döbeln W, 16

Hallo ihr da draußen....

seit einiger weiß ich einfach nicht mehr weiter. Da ich noch neu bin hier im Forum sollte ich wohl aber lieber mal kurz mein Problem erläutern zwinkernd..

Also es fing alles im letzten Frühjahr an. Ich war schon immer unzufrieden mit meinem Gewicht, da wir aber eine Waage hatten, die nicht richtig funktionierte und ich mich nie drauf stellte genoss ich das Essen weiterhin. Ich war nicht fett, trug aber Kleidergröße 40 und das frustierte oft beim Einkaufen.

Dann jedenfalls im Frühjahr fing meine Mutter eine Diät an und legte sich auch irgendwann eine Waage zu. Zur Probe stellten wir uns alle mal drauf und bei mir zeigte es 73 kg bei einer Größe von 168cm. Das war ein Schock. Nicht wegen dem Gewicht an sich, sondern weil meine Mutter genauso viel wog wie ich. Dass sie aber 10 cm kleiner war als ich interessierte mich nicht.

Wir stellten unsere Ernährung um. Früh morgens gab es jetzt immer Müsli, tagsüber nur noch fettarmes, wenig Süßes und wir gingen einmal in der Woche zum Sport. Ich nahm 4 kg ab und war stolz auf mich. Aber keiner schien es zu bemerken und wurde irgendwie deprimiert und war zunehmend gereizter gegenüber meiner Mutter, die eisern durchhielt. Auf einer Party sagte mir eine Freundin dann, dass ich wohl auch etwas abgenommen hätte. Ich war froh, dass man es bemerkt hatte. Sogar erleichtert. Denn in den letzten Tagen hatte ich in meiner vierer Clique von Mädchen verstärkt Probleme. Ihr müsst wissen: Eine war vor zwei Jahren magersüchtig, die andere ernährte sich total ungesund zur Zeit war spindeldürr und die dritte war immer sehr gut beleibt gewesen, war nun aber auch dünn (nicht ungesund, aber auffällig)...

Jedenfalls belastet es mich stark, dass ich die einzige war, die so dick war...und ich wurde immer deprimierter und in der Schule und in meiner Freizeit total perfektionistisch. Ich bin sowieso zu übermäßigen Ehrgeiz veranlagt,a ber seit dem ist es schlimm.... meine Leistungen werden von mir selbst immer schlecht abgestempelt, egal ob sie total spitze sind. In Englisch zum Beispiel bekam ich in der Klausur 14 Punkte und war unzufrieden, obwohl mehr nicht drin war. Oder mit meinen Bildern, die ich zeichne bin ich nur noch unzufrieden. Ich dachte ein Gespräch mit meinen Freunden in den Sommerferien hilft, und sie waren auch total nett und gaben mir Rückhalt, aber seitdem geht es bergab...denn irgendwo fand ich in diesem Gespräch erst recht die Disziplin zu hungern. und so nahm ich seit den Sommerferien 16 kg rabiat ab.

Dass meine Mutter es anscheinend nicht bemerkte, disziplinierte mich noch mehr. meine freunde suchten das Gespräch mit mir, ich redete auch mit ihnen, aber das Ergebnis waren weitere 4 kg.

ich wiege jetzt 54 kg und noch ist normalgewicht. aber plötzlich sagen mir alle, dass ich schlecht aussehe, obwohl ich mich immer noch nicht im spiegel ersehen kann. nach jedem essen erpackt mich das schlechte gewissen und ich bin froh, sobald ich zeit für mich habe in ruhe darüber nachzudenken wo ich weniger essen könnte und ich bin nur noch am kalorien zusammen zählen. ich sagte ich will nicht mehr abnehmen. aber mittlerweile fällt es mir schwerer das gewicht zu halten, als abzunehmen. denn ich esse zu wenig, um das gewicht beizuhalten und sobald ich mehr esse, habe ich das gefühl zunehmen. also nehm ich zwangsweise immer ein paar hundert gramm ab und freue mich insgeheim darüber und setzte das neugewonnene gewicht eben zu meiner marke, die ich versuchen werde zu halten. und so kommt die linie immer weiter runter.

vor weihnachten z.B. lag sie bei 56 kg, über weihnachten aber habe ich zwei kg abgenommen, weil ich dachte ich esse zu viel -> schlechtes gewissen und dann lag die marke plötzlich bei 53 kg.

ich würde so gern mal mit einem therapeuten sprechen, weil ich meiner mutter nichts anvertrauen kann. ich will sie aber auch nicht fragen, ob sie mal einen termin macht. trau mich nicht und das ist mein prob

so viel text, ich hoffe ihr könnt mir helfen...

Forums-InsiderIn 312 NÖ W, 33

Hallo phoenixtraene!
Für mich liest es sich so, als wärst du gerade im Anfangsstadium einer ernsthaften Eßstörung, ABER - und das ist das Gute, was bei den meisten nicht der Fall ist - weißt das auch. Und kannst deswegen was dagegen unternehmen.
Du nimmst auch ganz richtig wahr, daß es nicht nur ums Essen geht, sondern um die Unzufriedenheit mit dir selbst, Deprimiertheit,...

Einen Therapeuten zu suchen ist sicher eine sehr gute Idee. Einen Termin kannst du auch selbst ausmachen, Krankenkassen haben üblicherweise Listen von Therapeuten, oder Organisationen, die sich mit Eßstörungen beschäftigen, evt. kann dir auch ein Hausarzt weiterhelfen.
Aber es vor deiner Mutter zu verheimlichen wird wohl im Endeffekt nicht gehen.

Es braucht viel Mut, wirklich etwas zu tun. Aber es hilft! Je früher die Hilfe beginnt, umso leichter ist es, da wieder rauszukommen.

lg
H.

neu an Bord! 2 Döbeln W, 16

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Dann werde ich wohl mal mit meiner mutter reden müssen, denn alleine komm ich hier nicht mehr raus.

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