Sexuell quälende Verlangen jedoch nicht mit Freundin

sporadischer Gast 10 Baden-Wuerttemberg M, 37

Hallo,

nachdem ich mich nach Beiträgen umgesehen habe die eventuell ähnliche Problematik beinhalten und nicht fündig geworden bin-- veruche ich es nun in einem neuen Thread mein Problem darzustellen.

Wichtig zum Verständins, sollte meine Krankheit und dessen Bild sein, so schwer mir dies auch immer noch fällt, doch die Verzweiflung zwingt mich.

Ich wurde als Kind über mehrere Jahre sexuell misbraucht. Ich weiss dass dies als Mann oft totgeschwiegen wird und die zahl derer die damit an die Öffentlichkeit treten weitaus höher ist, als die "amtliche" Zahl.

Nun gut...

Seit 15.07.03 bin ich nun durchgehend Krank geschrieben und nach 9 wöchigem Rehabilitationsverfahren nun endlich in guten Händen (Neurologe,Psychotherapie). Doch....

Nun zum Thema ...

In der Klinik habe ich meine jetzige Freundin kennengelernt, die dort wegen Mopping und Essstörung behandelt wurde. Ich lebe seit dem verlassen der Klinik bei ihr, da ich es alleine nie geschafft hätte.

So grotesk dies klingen mag----aber obwohl ich in meiner Kindheit auf das schwerste sexuell missbraucht wurde, was mir gerade im Moment immer häufiger wieder bewusst wird (ich wusste über ein jahr nicht , was eigentlich mit mir loswar, bis in der Klinik heraus kam dass ich sexuellen missbrauch in der Kindheit hatte) durch Flashbacks, ein unsagbares Verlangen nach untergeordneter Sexualität, Exibitionismus....
Aber----dies nicht mit meiner Freundin!!!---Ich liebe sie über alle Massen, aber jegliche sexuelle Handlung mit Ihr versuche ich abzublocken und im Vorfeld schon zu umgehen. Wenn sie dann auf arbeit ist, sprich nicht hier, sehne ich mich so nach Nähe, Sexualität, mich zeigen zu dürfen obwohl ich meinen Körper hasse.Dies ist mittlerweile ein ernsthaftes beziehungsgefährdendes Problem---so tief unsere Verbindung auch ist.
Ich weiss wirklich nicht mehr weiter---es geht momentan schon um Trennung---die ich nie überwinden würde---weil alleine zu leben für mich keinen Sinn mehr ergeben würde und ich obendrein in keinster weise die Kraft hätte dies durchzustehen, gerade bei der jetzigen aktuellen lage in der Therapie.
Natürlich habe ich einen sehr sehr guten Psychotherapeuten, mit dem ich aber diese Problematik nicht besprechen kann, ich nicht die Kraft und den Mut habe---ich mich zu tiefst schäme über meine Wünsche.

Ich hoffe nun eventuell hier von anderen zu lesen, Gedanken zu bekommen, wie auch immer.

vielen Dank

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo obeyou,

du hast deine Freundin in der Klinik kennengelernt... ich nehme an, ihr habt auch über den Grund eures Aufenthaltes dort gesprochen. Deine Freundin sollte also deine Problematik kennen, den sexuellen Missbrauch in deiner Kindheit, die daraus resultierenden Ängste und auch deine Probleme mit Sexualität. Kann sie denn nicht verstehen, dass du noch Zeit brauchst? Du bist in Therapie, auch das weiß sie und sollte eigentlich bereit sein, die Therapie wirken zu lassen und dir die Chance zu geben, alles zu verarbeiten.

Deine Freundin war selbst in psychotherapeutischer Behandlung, wenn auch wegen anderen Dingen, aber man sollte eigentlich erwarten können, dass sie für dich Verständnis aufbringt... Kannst du mir ihr über alles sprechen? Oder weiß sie gar nicht, was in dir vorgeht?

Quote:

Natürlich habe ich einen sehr sehr guten Psychotherapeuten, mit dem ich aber diese Problematik nicht besprechen kann, ich nicht die Kraft und den Mut habe---ich mich zu tiefst schäme über meine Wünsche.

Auch wenn es dir schwerfällt und du dich schämst, trotzdem solltest du versuchen, deinem Therapeuten alles anzuvertrauen, was dich belastet. Nur so kann er dir helfen. Eine Therapie ist eine Chance, die du unbedingst nutzen solltest... wahrscheinlich ist sie schneller zu Ende als du denkst. Auch wenn du im Moment noch nicht über alles reden kannst - gib nicht auf und versuch immer wieder den Mut zu fassen und die Probleme beim Namen zu nennen!

Liebe Grüße
Nessa

Helferlein 45 Schweiz W, 31

hallo Obeyou

ich kann mich Nessa nur anschliessen - versuch mit deinem Thera zu sprechen. Es braucht enorm viel Mut und ich kenne das Problem des sich schämens nur allzugut. Aber nutz die Chance. Wenn du darüber reden kannst, kommst du vielleicht auch dahinter, was dich an deinem Verhalten so irritiert und stresst.
Bei mir war es auch so, dass ich über Dinge sprechen musste, für die ich mich so schäme. Aber mit dem hinschauen, hab ich die Gründe herausgefunden und bin dabei Lösungen zu finden.
Hab gedacht ich weise dich noch auf einen anderen Thread hin.
Du sagst richtig, dass es für Männer sicher noch schwieriger ist darüber zu reden, weil sich viele Männer noch weniger dafür haben über Missbrauch zu reden. Im" Erfahrungen mit Psychotherapie" gibt es im Thread "Imaginationsübungen" einen Leidensgenossen. Aber vielleicht hat du es schon gesehen.
Wünsch dir viel Mut es anzusprechen und dass du herausfindest, was mit was zusammenhängt. Oft gibt es so komische Verknüpfungen, die einem erst mal klar werden müssen.
Es güsst dich
Ejo

Helferlein 109 Norddeutschland W, 30

Hallo obeyou,
ich denke auch, daß deine Freundin Verständnis haben sollte, sofern um deine "Geschichte" weiß. Ebenfalls denke ich, daß du deinem Therapeuten auf jedem Fall davon erzählen solltest, denn es stellt doch eine große Sorge für dich dar!
Ich kann mir vorstellen, daß diese Angst (?) und Abneigung vor Sexualität mit der Frau, die du liebst und der du vertraust, damit zusammenhängen kann, daß du als Kind auch von Menschen mißbraucht wurdest, die du liebtest. Sprich mit deinem Therapeuten, er wird dir besser helfen können, als wir.
LG Betty

sporadischer Gast 10 Baden-Wuerttemberg M, 37

Danke für euren Zuspruch und Reaktion auf mein Anliegen. Sicher ist es so das meine Freundin über den Grund meines Klinikaufenthaltes bescheid weiss, ich auch mit Ihr darüber teilweise sprechen kann., aber eben nur um "Vorgefallenes" und nicht um körperlichen, sexuellen Umgang miteinander., das ist ja das Problem. Selbst verweigert Sie mir manchmal sie zu berühren, da sie ja selbst mit Ihrem Körper unzufrieden ist und nach der klinik wieder zugenommen hat. Es ist alles so verworren und meine Drang nach Sexualität steigert sich von Tag zu Tag, mich zeigen zu dürfen um Zuspruch zu bekommen.Mit meinem Therapeuthen bin ich einfach noch nicht soweit un er blockt auch ab, wenn ich in gewisser Weise darauf zu sprechen kommen möchte. Ich merke es ja selbst..... gerade im jetzigen Therapiestadium habe ich fast täglich Flashbacks die soweit gehen, dass sie mit Amnesien verbunden sind, die manchmal über Stunden gehen.
Wie gesagt ich wusste ja lange zeit nicht, was überhaupt los war, bis plötzlich die Erinneruingen, Bilder kamen, die mich nun fast zum Platzen bringen. Irgendetwas will aus mir heraus und ich weiss das es herausmuss, habe aber eine wahnsinnge Angst davor. Im Moment bin ich noch in der Stabilisierungsphase hatte mit meinem Therapeuthen zwei "positive EMDR-Sitzungen" ---Zum eigentlichen EMDR kann welches die negativen Erlebnisse dissoziert können wir aber noch nicht gehen, wegen fehlender vollfunktionsfähiger Stabilisierungsübungen.
ich weiss nur sollte ich meine Freundin verlieren, habe ich den Kampf verloren, da ich alles im Moment für Sie mache----für mich macht es keinen Sinn. Ich weiss aber sehr wohl, das ich es für MICH machen muss---aber wie soll ich für mich machen, wenn ich mich absolut wertlos fühle?

obeyou

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