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devasya
Forums-InsiderIn
205
bressanone W, 22
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Thu, 30.Dec.04, 16:40 Konfrontation bei Emetophobie? |
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Ich bin noch neu in diesem Forum, weiß deshalb noch nicht so genau, welches Thema bereits angesprochen wurde und welches nicht. Falls ich Dinge also unnötig wiederhole, einfach sagen
Ich leide schon seit ich denken kann an Emetophobie und seit einiger Zeit habe ich den Wunsch endlich ne Konfrontationstherapie mit meinem Thera zu wagen. Der lehnte sowas aber ab. Warum weiß ich nicht, er antwortet mir ja noch nicht mal darauf, warum ers ablehnt. Er möchte mit mir lediglich "kognitiv" arbeiten, also meine Denkfehler usw. behandeln und "löschen". Ich kann ihn da überhaupt nicht verstehen...vielleicht sollte ich das Thema noch einmal ansprechen...
Nun meine Fragen: Hat denn jemand von euch schon mal ne Konfrontationstherapie gemacht? Wie seit ihr euch dabei vorgekommen und wie ist euer Thera auf euch eingegangen?
Was ich auch gerne wissen würde: Was sollte der Thera während einer solchen Konfrontation tun? Wie nahe darf er dem Patienten kommen und wie weit darf er das Vermeidungs- bzw. Fluchtverhalten des Patienten verhindern?
Falls ich eine Konfrontation zu Hause alleine mit einer Freundin wage: Was muss/sollte ich beachten?
Michaela
Anmerkung Kleine Fee: Betreffzeile durch "Emetophobie" ergänzt.
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Todesmutige
Helferlein
75
Wien W, 25
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Thu, 30.Dec.04, 17:12 Re: Konfrontation |
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hallo michaela
devasya wrote: | seit einiger Zeit habe ich den Wunsch endlich ne Konfrontationstherapie mit meinem Thera zu wagen. |
ähm entschuldige meine unwissenheit, aber wie soll sowas bei emetophobie aussehen? brechmittel schlucken? versteh mich nicht falsch, aber ich kann mir wirklich keine konfrontationstherapie vorstellen, wie sollte die aussehen?
Quote: | Er möchte mit mir lediglich "kognitiv" arbeiten, also meine Denkfehler usw. behandeln und "löschen". Ich kann ihn da überhaupt nicht verstehen... |
bei meinem thera ist es umgekehrt, er will ständig üben und ich will lieber kognitiv arbeiten
Quote: | Hat denn jemand von euch schon mal ne Konfrontationstherapie gemacht? |
siehe oben; nie getraut.. auch wenn ich keine emetophobie habe, aber andere phobien denen man sich stellen sollte
Quote: | Falls ich eine Konfrontation zu Hause alleine mit einer Freundin wage: Was muss/sollte ich beachten? |
ich würde dir dringend davon abraten, du kannst damit mehr kaputt machen, als es dir hilft, der therapeut ist ausgebildet in solchen fällen, am besten du besprichst das noch mal mit ihm und fragst ihn warum er das nicht mit dir machen möchte...
grüße tm
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_________________ Ich brauche keinen Plan nur ein Ziel, der Rest kommt von alleine! |
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devasya
Forums-InsiderIn
205
bressanone W, 22
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Fri, 31.Dec.04, 13:13 Re: Konfrontation |
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Ich könnte mir sehr wohl eine Konfrontation vorstellen. Es gibt sogar Betroffene, die in Anwesenheit ihres Therapeuten Brechmittel einnahmen...wobei ich aber keine Freundin dieser Methode bin, weils mir einfach zu "unmenschlich" ist.
Aber man könnte mit Bildern oder Hörspielen oder Videofilmen arbeiten. Ich gerate ja schon in Panik, wenn ich jemanden im TV kotzen sehe...ich möchte jedenfalls lernen mit dieser Panik und dieser entsetzlichen Angst umzugehen;
Ich denke schon, dass man sowas umsetzen könnte. Zumindest wärs nen Versuch wert, denke ich.
Mir wäre schon viel geholfen, wenn ich zumindest mit kotzenden Leuten in Comic´s oder Filmen keine Probleme mehr hätte.
Ich bin schon dafür, dass man in meinem Falle vorwiegend kognitiv arbeiten sollte...weil ich Situationen sehr schnell über- und falsch bewerte und es dann auf Grund dieser "Denkfehler" zu meinem unangepasstem Verhalten kommt.
Aber bestimmte "Denkfehler" kann mein Therapeut erst dann "richtig löschen" (weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll) wenn er mich IN der PANIK erlebt...schließlich muss er doch sehen, welche Gedanken und "Körper- und Umweltreize" meine Panik aufrecht erhalten.
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blickdicht
Helferlein
43
Wien W, 20
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Thu, 03.Feb.05, 13:09 Re: Konfrontation bei Emetophobie? |
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hatte auch ein problem damit.
die angst mich selber übergeben zu müssen, besonders wenn viele leute um mich waren und auch die fast ständige übelkeit bin ich schon lange los. das war in meiner kindheit, aber es fiel mir auch danach sehr schwer mit erbrechen umzugehen, ob in filmen oder noch viel schlimmer real und besonders schlimm auch die geräusche dazu.
zum ersten mal über meinen schatten gesprungen bin ich, als eine freundin von mir fast gestorben wäre, wegen übermäßigen alkoholgenusses. da musste ich etwas tun. keine ahnung woher diese kraft kam. habe in diesem moment wohl einfach nicht das erbrochene gesehen, sondern den lieben menschen, den ich nicht verlieren will.
ich habe es danach dann so gemacht, dass ich in situationen in denen ich gerne "stärker" gewesen wäre, sprich es mir wichtig gewesen wäre das auszuhalten eben einen moment länger hingekuckt hab als sonst, habe sofort versucht die ekelgefühle wegzuschieben, mich abzulenken.
das war meine art der konfrontation. ob eine unnatürliche, herbeigeführte konfrontation so gut ist weiß ich nicht. ich würde es nicht machen. so würde es mir viel schwerer fallen damit umzugehen. denke auch, dass dieses problem viel mit kopfdingen zu tun hat und daran muss man arbeiten, da gebe ich deinem thera recht.
fällt mir heute noch immer nicht so leicht damit umzugehen, aber hat sich sehr gebessert.
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Sunways
neu an Bord!
2
Deutschland W, 24
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Sun, 13.Feb.05, 10:05 Re: Konfrontation bei Emetophobie? |
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NEIN, definitiv NEIN würde ich sagen. Denn ich würde keine Konfrontation machen!
Ganz einfach aus dem Sinn, ich habe seit 20 Jahren Angst vorm Kotzen, wenn ich JETZT kotze, werden dann meine Probleme und meine Angst weg sein? NEIN, und zwar weil meine Seele noch nicht geheilt ist. Die Angst vorm Kotzen hat nichts direkt mit dem Kotzakt zu tun, wir haben sie nur darauf projeziert. Sobald wir mehr über UNS rausfinden und über unser Leben, unsere Gefühle, Ängste und Bedürnisse, dann werden wir verstehen wofür die Kotzangst steht und damit arbeiten.
Also...viel Glück euch allen. Es kann alles GUT werden!
Sunways
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Carla79
Helferlein
53
wien W, 24
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Tue, 01.Mar.05, 12:37 Re: Konfrontation bei Emetophobie? |
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Ich bin auch ein Emo und finde den Gedanken, in Beisein des Theras zu kotzen absolut abartig. Mir kommt das richtig pervers vor. Wenn jemand Angst vor Blut hat, soll er sich dann in den Finger schneiden, oder wenn jemand Platzangst hat, sich vor dem Thera in eine Holzkiste sperren lassen..?? Ich denke ich könnte irgendwie auch mit diesem Erlebnis beim Thera nicht fertig werden, mir kommt das total krank vor
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Tue, 01.Mar.05, 14:57 Re: Konfrontation bei Emetophobie? |
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Liebe devasya,
Quote: | vielleicht sollte ich das Thema noch einmal ansprechen... |
das halte ich fuer eine sehr gute Idee! .. statt hier im Forum Zuspruch von Leuten zu suchen, die womoeglich mit einer ganz anderen Therapieform behandelt werden und deren - fuer sie - voellig richtiger Rat fuer Sie und Ihre Therapie vielleicht ganz unpassend sein koennte.
Nebenbei bemerkt sind auch Konfrontationssituationen therapeutisch keineswegs der 'Weisheit letzter Schluss' oder gar Voraussetzung fuer eine Symptomfreiheit, auch wenn sie in den Medien haeufig als hocheffektiv dargestellt werden. Insbesondere bei Emetophobie kann ich mir gut vorstellen, dass Sie von Ihrem Therapeuten gut betreut sind. Allein dass Sie in Ihrer Vorstellung schon in der Lage sind, sich einer etwaigen 'Konfrontation' mit dem bisher strikt vermiedenen Problem zu stellen, zeigt ja, dass es sooo schlecht in Ihrer Therapie ja nicht laufen kann.
Vor Selbstversuchen daheim rate ich eher ab, solange Sie das nicht vorher mit Ihrem Therapeuten abstimmen.
Herzlichen Gruss und weiterhin alles Gute!
Richard L. Fellner
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