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pragmatik
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Post Fri, 24.Dec.04, 17:26      Gedanken zur Weihnacht Reply with quoteBack to top

Gedanken zur Weihnacht

Obwohl die Temperaturen am heutigen 24. Dezember lau sind, hetzen Menschen geschäftig über Straßen, in Autos und Häuser. Die Christbäume sind verziert mit allem, was der Einfallsreichtum hergab und der Geldbeutel zuließ. Der Kindergottesdienst wird gerne von Vätern und Kindern wahrgenommen, denn so bleibt der Mutter Zeit, in die Rolle des Christkindes zu schlüpfen. Aber geht es wirklich um diesen äußerlichen Schmuck ? Versuchen wir nicht vielmehr, das unwiederbringliche kindliche Gefühl der Freude (der innere Reichtum) durch all die Dekoration und den „Christmas-Sourroundings“ wieder heraufzubeschwören ? Und setzen wir uns dabei fern vom Alltag an den Feiertagen nicht erneut unter Druck, den man an diesen Tagen und durch dieses nur noch in der Erinnerung existente Gefühl abzubauen versucht ?
Es ist bekannt, dass der heilige Abend nichts mehr mit seinem Ursprung zu tun hat. Seinerzeit war das Christkind selbst das Geschenk. Doch in einer säkularisierten Welt haben diese Werte kaum mehr Platz, es ist nur allzu konsequent, Kinder mit Geschenken, anstatt mit Aufmerksamkeit und Liebe zu überhäufen. Und trotzdem – können wir uns neben all dem uns so unabkömmlich Materiellen nicht trotzdem auf etwas Ideelles besinnen ?
Einmal bewusst die laue Luft einatmen und sich einen Moment der Ruhe gönnen, bevor man vor dem Regen (und mancher Verwandtschaft) davon ins Auto flüchtet. Einmal bewusst einem geliebten Menschen in die Augen sehen und ihm sagen, dass man ihn liebt und dies durch einen Kuss auch körperlich ausdrücken, der zum Abschied bei dem einen oder anderen Routine sein mag, heute aber etwas besonderes sein kann, da er heute bewusst und betont die eigene Liebe verdeutlicht. Einmal zur Ruhe kommen und die Augen schließen. Einmal „ich selbst“ sein. Einmal den Kindern ein Märchen vorlesen und auch sie in freudiger Erwartung zur Ruhe kommen lassen. Auch wenn man diese Liste individuell bestimmt endlos fortsetzen könnte, vielleicht ein Fazit: Einmal Weihnachten fühlen – und dies mit Intention.

Es gibt auch das Weihnachts-Gefühl beim Erwachsenen. Doch es liegt – wie auch im Kindesalter – nicht an und in dem, was uns umgibt. Sondern ist das, was in uns steckt. Das, was man auch mit geschlossenen Augen sehen kann. Das, was nur jeder Einzelne von uns selbst fühlen und schätzen kann.

Und vielleicht ist auch schon der bewusste Gedanke an diese Tatsache ein Weg zur Erinnerung an ein Fest, an dem nicht nur Christus erstanden ist, sondern auch wir selbst die Lasten des Lebens für mindestens einen Abend von uns gestoßen haben und aufgestanden sind. Ist die Luft hier oben nicht herrlich lebendig ? Ja, denn es weihnachtet sehr …



In diesem Sinne
Frohe Weihnachten allerseits!
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Post Fri, 24.Dec.04, 18:14      Re: Gedanken zur Weihnacht Reply with quoteBack to top

Quote:
Erinnerung an ein Fest, an dem nicht nur Christus erstanden ist


... soviel dazu. chrstus ist nicht "entstanden" sondern wurde geboren. am "heiligen Abend"...

Quote:
Versuchen wir nicht vielmehr, das unwiederbringliche kindliche Gefühl der Freude (der innere Reichtum) durch all die Dekoration und den ?Christmas-Sourroundings? wieder heraufzubeschwören ?


im grunde ist es doch so, das weihnachten gefeiert werden MUSS. Es war eben schon immer so. bei unseren großeltern, eltern und in unserer eigenen kindheit. die wenigsten wissen etwas mit der tiefgründigkeit anzufangen. für die meisten bedeutet weihnachten stress. die vorbereitung, der abend an sich und die geschenke, die möglichst besser, wenns geht teurer als die der anderen sein müssen.

Quote:
Einmal bewusst einem geliebten Menschen in die Augen sehen und ihm sagen, dass man ihn liebt und dies durch einen Kuss auch körperlich ausdrücken, der zum Abschied bei dem einen oder anderen Routine sein mag, heute aber etwas besonderes sein kann, da er heute bewusst und betont die eigene Liebe verdeutlicht


sollte man wirklich weihnachten als alleinigen anlass dafür sehen?

Quote:
Einmal den Kindern ein Märchen vorlesen und auch sie in freudiger Erwartung zur Ruhe kommen lassen.


haben kinder nur an weihnachten ein recht auf zuneigung? liebe? Geborgenheit? Sollte man nicht vielmehr das ganze jahr über märchen vorlesen und den kindern das recht auf ruhe zugestehn?

sorry, aber dein beitrag kommt bei mir so an, als würdest du das restliche jahr damit beschäftigt sein, deine liebe für weihnachten zu sparen...

für mich ist das ein tag wie jeder andere. bis auf meine depressionen, die durch das ganze weihnachtsgetue extrem stark sind. ich hätte es mir als kind gewünscht, auch an den anderen tagen was wert zu sein, liebe gezeigt zu kriegen, angenommen zu werden und geborgenheit zu fühlen.

sicher werden jetz einige denken, wer weihnachten hasst, sehnt sich nach liebe... richtig, ich hasse weihnachten!

_________________
Wer seine Freiheit für Sicherheit aufgibt wird irgendwann beides verlieren...
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pragmatik
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Post Fri, 24.Dec.04, 22:48      Re: Gedanken zur Weihnacht Reply with quoteBack to top

Hallo,

diesen Eindruck wollte ich beileibe nicht wecken. Aber ich glaube, wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass man all das oben genannte im Alltag doch des öfteren vergisst und eben nicht bewusst tut. Natürlich liebt man seine Kinder, natürlich liebt man seinen Partner, aber sicher wacht man nicht jeden Tag auf und denkt über eben dies nach, ist sich dessen ausdrücklich bewusst und handelt dementsprechend auch bewusst nach diesem "Wissen". Weihnachten ermöglicht uns zumindest am heiligen Abend selbst hoffentlich (und dazu sollten meine Gedanken Anstoß geben) Ruhe und Zeit, all das bewusster zu tun und die Mitmenschen dieses Bewusstsein auch spüren zu lassen, beispielsweise die Dankbarkeit für Treue und Liebe des Partners, die einen so glücklich macht und dieses Fest auch irgendwie einzigartig. Es soll ein Unterschied zum Alltag sein - weil es eben ein Fest ist und man etwas feiert. Feiern hat immer etwas mit Ausdruck gewisser Dinge zu tun ... die selbstverständlich auch davor und danach da sind/sein können.

Zu dem "erstanden": Es gibt ein katholisches Weihnachtslied, in dem es heißt "Christ ist erstanden ...", und darauf bezog ich mich, da es näher an unserem heute geläufigen Wort "aufstehen" liegt und der Vergleich, den ich in obigen Gedanken angeführt habe (ob er nun richtig oder verständlich ist, ist sicher Ansichtssache) daher leichter fällt.

Quote:
die wenigsten wissen etwas mit der tiefgründigkeit anzufangen. für die meisten bedeutet weihnachten stress. die vorbereitung, der abend an sich und die geschenke, die möglichst besser, wenns geht teurer als die der anderen sein müssen.


Das ist Zeichen einer säkularisierten, auf Oberflächlichkeit bedachten Welt. Und in so einer Welt leben wir. Doch ich denke neben diesem Materialismus kann es auch so etwas wie Tiefsinnigkeit geben - nämlich in einem selbst. Und zu den "wenigen, die etwas mit der Tiefgründigkeit anzufangen wissen": Vielleicht ist es auch nur ein Denkanstoß, der den anderen dazu fehlt.

Quote:
für mich ist das ein tag wie jeder andere. bis auf meine depressionen, die durch das ganze weihnachtsgetue extrem stark sind. ich hätte es mir als kind gewünscht, auch an den anderen tagen was wert zu sein, liebe gezeigt zu kriegen, angenommen zu werden und geborgenheit zu fühlen.


Es klingt nicht so, als hättest du das jemals bekommen, auch nicht an Weihnachten, sondern eben nur Bestandteil einer großen Show warst und dich auch so gefühlt hast. Eine Oberflächlichkeit, die dich so nachhaltig verletzt, dass du dieses "Friede-Freude-Eierkuchen" nach außen (trotz der inneren unbefriedigten Bedürfnisse) nicht mehr erträgst, es sogar hasst.
Trotzdem darfst du mir glauben, dass es Menschen gibt, die dazu fähig sind, an Weihnachten auch innerlich Ruhe und Frieden finden, ausgeglichen und eben nach dem materiell und Show-bedingten Stress eigentlich wieder positive Gefühle finden könnten. Doch das kann meistens nur bewusst geschehen, durch - wie in obigen Gedanken erwähnt - Intention. Fühlen statt sehen und schauspielen. Und es tut mir sehr leid, dass in dir nur Gefühle zu Tage treten, die schmerzen.
Aber - hasst du vielleicht nicht wirklich Weihnachten, sondern das, was in der Vergangenheit und heute daraus gemacht wird ? Sehnst du dich nicht nur nach aufrichtiger Liebe, sondern überhaupt nach dem "tieferen Sinn" dahinter ? Heute bist du erwachsen, und Weihnachten ist das, was du daraus machst. Wenn du deinen Altag so gut gestaltest, dass du keine Tage der Ruhe und "Besinnlichkeit" brauchst, bist du gut und so kann Weihnachten auch "ein Tag wie jeder andere" sein. Aber vielleicht machst du diesen Tag eben auch zu einem Tag, an dem du das tust, was du sonst eben nicht haben kannst. Und damit meine ich nichts, was mit Geld oder Status zu erwerben ist. Damit meine ich Gefühle ... positive Gefühle.

Gute Nacht
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littlemonsta
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Post Sun, 26.Dec.04, 21:15      Re: Gedanken zur Weihnacht Reply with quoteBack to top

nur ein paar gedanken zum thema:

@skunk:
Quote:
sicher werden jetz einige denken, wer weihnachten hasst, sehnt sich nach liebe - richtig


falsch - ich bin dann die ausnahme, die weihnachten hasst, weil ich auch keine gespielte, schein"heilige" liebe will.

ich hasse dieses fest wegen der von pragmatik benannten oberflächlichkeit, der abwendung vom eigentlichen (heiligen) geist der weihnacht. dem konsum, der gier, der undankbarkeit, der materiellen wertsetzungen für die geschenke.

ich kann nicht verstehen wie man sich auch noch darüber freuen kann, das es so ist:
Quote:
aber sicher wacht man nicht jeden Tag auf und denkt über eben dies nach, ist sich dessen ausdrücklich bewusst und handelt dementsprechend auch bewusst nach diesem "Wissen". Weihnachten ermöglicht uns zumindest am heiligen Abend selbst hoffentlich (und dazu sollten meine Gedanken Anstoß geben) Ruhe und Zeit, all das bewusster zu tun und die Mitmenschen dieses Bewusstsein auch spüren zu lassen, beispielsweise die Dankbarkeit für Treue und Liebe des Partners, die einen so glücklich macht und dieses Fest auch irgendwie einzigartig.

sollte denn nicht jeder andere tag, der nicht zufällig weihnachten heißt, ebenso einer sein, der es würdig ist und notwenig macht, an all die lieben um mich zu denken?
sollte dann nicht besser immer weihnachten sein - wenn es doch schon so weit ist, dass erst weihnachten kommen muss um die menschen zum nachdenken anzuregen? um ihnen überhaupt zu zeigen was sie alles besitzen (nicht-materiell!!!)?

ich finde diese erkenntniss sehr traurig, dass solche gedanken diese 4 wochen schmalz&künsterlicher nettigkeiten brauchen, um bei den meisten (da gibt es glücklicher weise auch ausnahmen) das denken hervor zu rufen.

..arme arme welt....

Sad (p.s.: mein weihnachten strotzte vor erwartungen und "lass uns mal frieden spielen" - um im üblichen höllenfeuer zu enden, zu guter letzt bin ich von daheim geflüchtet.....)

_________________
kein gedanke
kein wort
und keine tat
geht verloren
alles bleibt
und trägt früchte
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