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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 23.Dec.04, 19:19 Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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hallo,
seit jahren quäle ich mich nun mit depressionen und anderen psychischen leiden durchs leben. zum ersten mal diagnostiziert wurde es vor etwas mehr als einem jahr von meiner hausärztin, woraufhin sie mich an einen psychologen überwiesen hat. soweit so gut...
anfang oktober wurde ich wegen akuter körperlicher probleme, die wohl auf meine psyche zurückzuführen waren, in eine klinik eingewiesen. die ambulante therapie hat mir nichts gebracht, und ich war zu dem zeitpunkt echt unten. (Drogenmissbrauch, selbstverletzung, suizidgefahr und noch einiges mehr). in der klinik wurde ich dann also mit antidepressiva "stabiliesiert" und dann weiter in der tagesklinik behandelt. dort stellte sich herraus dass meine "probleme" zu komplex sind, um in einer tagesklinik behandelt zu werden. nach etlichen gesprächen mit den ganzen therapeuten dort, hatten die mich soweit dass ich einen antrag zur weiterbehandlung in irgendner spezialklinik stellte.
tja, und jetz wo ich mich halbwegs mit dem gedanken, wieder in ne klinik zu gehen abgefunden hab, kam das schreiben von dem zuständigen träger, dass mein antrag abgelehnt wurde. ich weiß nicht mehr weiter! irgendwie macht das alles keinen sinn mehr. ich will so nicht weiterleben und ich schaff das alles nicht alleine. ich will weder ein leben lang mit tabletten ruhiggestellt werden, noch mir das leben nehmen. aber ich weiß, dass nicht viel dazugehört und alles vorbei ist.
ich fühl mich im stich gelassen, allein, einsam, der letzte strohhalm an den ich mich klammern konnte war in den letzten wochen die gewissheit in ne klinik zu kommen, in der mir geholfen werden kann. ich steh wieder kurz davor, in meine alten verhaltensmuster zurückzufallen, und da ist nichts mehr, wofür es sich lohnt das nicht zu tun. ich schaff es nicht, dieses leben zu leben.
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juna
Forums-InsiderIn
206
W, 25
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Thu, 23.Dec.04, 19:52 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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hallo du!
ich kann dich sehr gut verstehen, ich war auch schon mal "ganz unten", ich wollte sterben, hab aber versuche gemacht, dass andere mir helfen.
Ich war auch in ein.psychiatrie (nicht in behandlung,), aber ich wollte hilfe u. bin stehengelassen worden...
also das klingt viell.blöd, viell. ist es auch keine hilfe, ich dachte auch mein leben ist vorbei, aber man muss sich da durchkämpfen (ablenkung etc.), weil es nach längerer zeit wirklich besser wird. Die chance gibt es!
Glaub mir, ich dachte auch alles ist vorbei, und jetzt bin ich schon wieder soweit, dass ich mich über viele sachen freuen tue u. ich einigerm.glücklich bin (perfekt ist es noch nicht..,es gibt auch rückschläge.)
glaub einfach an dich! es geht weiter!
Wie wäre es wenn du nochmal eine therapie (nicht stationär) u. nebenbei versuchst langsam wieder spaß am leben zu gewinnen.
Klingt blöd, ich weiß, wenn man so depressiv ist wie du (kenne das), aber mehr fällt mir jetzt nicht ein.
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 23.Dec.04, 20:35 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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hallo juna,
danke für deine antwort. ist nicht das erste mal, dass ich unten bin. genaugenommen zieht sich das wie ein roter faden durch mein leben. selbst wenn es mir mal ne weile gut geht ( mehr als 5 tage am stück sind nich drin) passiert sofort wieder irgendwas, was mich runterzieht. ich war schon so oft unten, bin immer wieder aufgestanden, hab versucht zu kämpfen. ne zeitlang gings, bis dann eben der nächste tiefschlag kam. und mittlerweile weiß ich auch, dass ich selbst daran schuld bin. doch ich weiß nicht wie ich da rauskommen soll. langsam lohnt es sich nicht mehr zu kämpfen.
dabei heißt es doch immer, dass menschen die psychisch am ende sind, hilfe bekommen, wenn sie diese auch wollen. und diesmal wollte ich hilfe. warum bekomme ich sie nicht? die schicken mich einfach nur von einem therapeuten zum anderen. überall heißt es, dass die problematik zu komplex ist. und wenn doch mal einer versucht mir zu helfen, und es mir nicht sofort besser geht, heißt es, dass ich mir ja garnicht helfen lassen will. ich kann nicht mehr, diese ständigen wiederaufstehversuche kosten zuviel kraft. kraft die ich nicht habe, in einer welt die mich nicht haben will.
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Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
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Fri, 24.Dec.04, 1:22 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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Hallo Skunk,
daß der Antrag abgelehnt wurde, muß nicht unbedingt etwas zu sagen haben. Ich kenn mich mit so rechtlichen Sachen nicht aus, aber ich glaube, Du kannst dagegen Widerspruch einlegen.
Du müßtest Dich darüber mal irgendwo informieren, vielleicht weiß ja sonst noch jemand hier aus dem Forum etwas dazu. Und Du solltest Dir DAFÜR (nicht für Deine psychischen Probleme selber, sondern bei dem Bemühen, das zu bekommen, was Dir zusteht) Unterstützung suchen.
Wende Dich doch nochmal an die Therapeuten in der Tagesklinik. Immerhin kennen sie Dich und Deine Geschichte schon und sie können Dir vielleicht am ehesten sagen, wie Du am besten weitermachst. Denn sie können Dich doch nicht ganz allein im Regen stehen lassen. Falls sie Dir mit der rechtlichen Sache nicht weiterhelfen können, können sie dir vielleicht wenigstens sagen, was Du sonst machen kannst. Vielleicht einen neuen antrag für eine andere Klinik stellen? Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten Du hast, es hängt ja auch davon ab, was in der Begründung für die Ablehnung stand!
Ansonsten könntest Du vielleicht nochmal Deinen ambulanten Therapeuten um Rat fragen?! Ich meine, daß er Dir hilft, einen Klinikplatz für Dich zu bekommen.
Gib nicht auf, es finden sich bestimmt noch Wege, auch wenn es erstmal nicht so aussehen mag!
Viele Grüße
Stöpsel
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Sat, 25.Dec.04, 1:53 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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hallo noch mal,
mir ist grad ne kuriose idee gekommen, ich muß das irgendo loswerden. hab mich heute im laufe des tages mit einem bekannnten unterhalten, er ist der meinung ich wäre nicht krank, sondern würde mir das alles nur einbilden. mit meinen selbstverletzungen würde ich zum beispiel nur dazu beitragen, glaubwürdig zu erscheinen, usw.
gibts sowas? dass man sich psychische krankheiten nur einbildet? obwohl man völlig gesund ist? aber was soll das für einen sinn haben? warum tu ich mir dann selbst weh, wenn ich eigentlich garnicht krank bin und normal sein könnte. das alleine wär doch schon wieder krank. irgendwie.
das suizidversuche ein zeichen von hilflosigkeit sind, ist mir bewußt, aber sich psychische krankheiten einzubilden bringt doch niemanden weiter...
hat jemand erfahrungen damit? passiert das alles unbewußt? bin ich in wirklichkeit gesund? ruh ich mich echt nur auf der diagnose aus, um sagen zu können: "ich bin eben krank"?
bitte helft mir. ich weiß das ich meinen weg finden muss und will! doch ich weiß nicht, wo er ist, wie ich dahin komme. und solange ich nicht weiß, was mit mir abgeht kann ich auch keinen schritt nach vorn machen...
oder ist das auch nur wieder eine ausrede, hinter der ich meine evtl. vorhandene faulheit verstecke? bin zur zeit arbeitslos, kann es sein dass ich zu faul zum arbeiten bin`?
mfg skunk
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_________________ Wer seine Freiheit für Sicherheit aufgibt wird irgendwann beides verlieren... |
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aura
Helferlein
54
wien W, 25
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Sun, 26.Dec.04, 18:27 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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hallo,
bei psychischer krankheit koennen ja aussenstehende leicht sagen, ist ja nur einbildung. wenn jemand z.b. krebs hat, dann ist das etwas anderes. da kann niemand sagen: ist ja nur einbildung. das waere zu einfach. ich hab auch psychische probleme und eigentlich leb ich ja langsam das leben, das ich moechte, aber gut geht's mir trotzdem noch nicht. deshalb glaub ich nicht, dass das alles einbildung ist. auch nicht bei dir. ich hoffe sehr, dass du trotz allem noch die hilfe bekommst, die du brauchst.
alles gute,
aura
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juna
Forums-InsiderIn
206
W, 25
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Sun, 26.Dec.04, 21:39 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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Quote: | nicht krank, sondern würde mir das alles nur einbilden. mit meinen selbstverletzungen würde ich zum beispiel nur dazu beitragen, glaubwürdig zu erscheinen, usw. |
damit meint er wohl, dass du das mit absicht machst um hilfe zu bekommen. das ist ja auch das ding bei selbstverletzung, dass es eine art hilfeschrei ist/krankh.verarbeitung von probl. + eine ernstzunehm.krankheit.
Einbildung ist so ein Wort, die psyche ist ja die einbildung, das könnte man jetzt unendlich weiterführen...
gibts sowas? dass man sich psychische krankheiten nur einbildet? obwohl man völlig gesund ist? aber was soll das für einen sinn haben? warum tu ich mir dann selbst weh, wenn ich eigentlich garnicht krank bin und normal sein könnte. das alleine wär doch schon wieder krank. irgendwie.
man kann sich psych.krankheite nicht einbilden, weil einbilden ja wie gesagt die psyche ist. Einbildung ist desw. so ein negativer begriff, der eig. völlig sinnlos ist. wenn jemand sich herzprobleme einbildet, weil er ein hypochonder ist, dann ist es ja auch eine psych.krankheit, dass er sich das ganze einbildet.
also es gibt keine einbildung, es gibt nur erkrankungen der psyche u. die sind nicht eingebildet....bzw. sind sie es, denn wir sind ja das was wir denken, gott jetzt wirds zu kompliziert.
Lass dich von deinem bekannten nicht verunsichern!
Quote: | passiert das alles unbewußt? bin ich in wirklichkeit gesund? ruh ich mich echt nur auf der diagnose aus, um sagen zu können: "ich bin eben krank"?
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gute frage,,
krankheiten wie krebs können ja auch von einer erkrannten psyche hervorgerufen werden u. der krebs ist ja da u. er ist nicht eingebildet....
Dann kann man auch sagen unser ganzes leben ist nur einbildung...
also die psyche kann erkranken u.genauso der ganze körper (hängt ja alles zusammen.).
Nur das alles eingebildet ist, finde ich eine negative betrachtungsweise...
Wenn du es dir nur einbilden würdest, würdest du dich ja nicht krank fühlen, u. du bist nicht gesund, wenn du dich nicht gesund fühlst....es geht ums fühlen, nicht ums einbilden.
Woher will außerdem dein bekannter wissen, ob du dir was einbildest.
Etwas einbilden wäre ja sich etwas einzureden, was garnicht stimmt u. du verletzt dich ja selbst u. das redest du dir ja nicht ein, das ist ja wirklich so weil du bestimmt gründe hast, die behandelt werden müssen...
Omann...ganz schön viel text jetzt. konnte mir jemand folgen?
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Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
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Mon, 27.Dec.04, 0:24 Re: Stationär? Abgelehnt! Kein Recht auf Hilfe? |
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Hi Skunk,
warum läßt Du Dich von dem Bekannten so verunsichern? Ist er Psychotherapeut oder irgendwas in der Richtung, um da irgendwas kompetent sagen zu können? Kennt er Dich sooo gut? Warum sollte er das besser wissen als die in der Klinik?
Und von der anderen Seite betrachtet:
Ich finde es ziemlichen Quatsch, sich damit aufzuhalten, ob/welche Krankheit/Diagnose man hat. Man hat Symptome, unter denen man leidet und die will man los werden und deshalb eine Therapie machen und fertig. Wie sich das Ding nennt, ist doch total egal. Die einzigen, die das interessieren muß, ist die KK.
So, und selbst WENN Du das machst, nur um glaubwürdig zu erscheinen (was ich gelinde gesagt ziemlichen Käse finde), dann hast Du doch ein Problem damit, daß Du Dir sowas nur deswegen antust. Also die Relation stimmt ja gar nicht mehr. Und das ist ja schon ein psychisches Problem.
Also, laß Dich bloß nicht so verunsichern!
Viele Grüße
Stöpsel
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