Borderline - Mama

ich bin seit mittlerweile 2 Jahren Mama eines 2-jährigen aber leider, leider auch seit 6 Jahren Borderline Patientin.

Seit ich weiß, dass es für meine "Zustände" einen namen gibt und auch gute Behandlungsmethoden, hab ich mein Leben eigentlich relativ gut in den Griff bekommen.

Als ich vor mehr als 2 Jahren erfahren hab, dass ich schwanger bin, war das die schlimmste Krise seit Behandlungsbeginn, aber alle, auch meine Therapeutin, meinten bekomm es, schlimmer kanns ned werden...

aber es wurde schlimmer!
zeitverzögert zwar, aber jetzt ist es eben soweit...
ich sitze hier als Alleinerziehende und weiß ich darf mir selbst nichts tun, darf mein Leben nicht so leben wie ich es will, denn da ist dieser kleine Hosenscheißer, der mich für die größte stärkste und tollste Mama überhaupt hält...
Das bin ich nicht, war ich auch nie und so beginnt mein Teufelskreis von vorn, denn je mehr ich mich bemüh eine gute Mutter zu sein, umso mehr kriselt es auf allen Ebenen meines Lebens...
wie komm ich da nur wieder raus? und zwar mit Kind und glücklich (oder zumindest nicht akut Amoklauf-gefährdet)?

Lange steh ichs nicht mehr durch und trotzdem weiß ich, dass keine akute Gefahr besteht, denn ich muss ja für mein Kind dasein...

wer weiß Rat?

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

hallo coyotee,

Coyotee wrote:

Als ich vor mehr als 2 Jahren erfahren hab, dass ich schwanger bin, war das die schlimmste Krise seit Behandlungsbeginn, aber alle, auch meine Therapeutin, meinten bekomm es, schlimmer kanns ned werden...

aber es wurde schlimmer!
zeitverzögert zwar, aber jetzt ist es eben soweit...

befindest du noch in psychotherapeutie? wenn ja, solltest du deiner psychotherapeutin sagen, wie es dir nun geht, schließlich hatte sie dir gesagt, es könne nicht schlimmer werden. hast du dir damals gut überlegt, wie du das mit dem kind schaffen kannst? gibt es leute, die dich mit dem kind unterstützen?

wenn´s dir ganz schlecht geht, solltest du dich an ein kriseninterventionszentrum oder auch an eine psychiatrische notaufnahme wenden. hast du menschen, die dir helfen, mit denen du über deine probleme sprechen oder auch mal etwas unternehmen kannst?

auf jeden fall brauchst du nun psychotherapeutische hilfe. du musst das nicht ganz alleine schaffen.

wünsche dir alles gute für deine weiteren schritte friend

lg, naomi

merci merci für die antwort

aber ich hab vielleicht panischer geklungen als ich eigentlich bin...

als ich meine Schwangerschaft bemerkt hab, war die Entscheidung schon gefallen, (Ende fünftes Monat, allerdings inkl. meiner Tage, weiterer Pilleneinnahme und anderer ned ganz legaler Substanzen)

Meine Therapeutin hab ich natürlich gewechselt, wie hätt ich auch weiter bei dieser ... bleiben können. Meine jetzige "Therapeutin" (ich nenn sie nicht gern so, denn ich bin eigentlich nicht offiziell in Therapie), ist Psychologin, beschäftigt sich aber beruflich mit einem ganz anderen Themenbereich als Borderline. Kennen tu ich sie schon ewig, was auch der Grund war, warum ich nicht von Anfang an zu ihr gegangen bin.

Mittlerweile haben wir ein, wie ich finde, ganz praktisches Abkommen getroffen. Wenn mir mal wieder alles über den Kopf wächst kann ich mich immer bei ihr melden und sie wird kommen. (hab ich schon getestet, auch wenns 4 Uhr morgens war, ist sie gekommen, äh sorry sollt eigentlich nicht so witzig klingen, wie es tut) Dafür musste ich ihr versprechen mich mindestens alle zwei Wochen (öfter schaff ich's nicht) mit ihr zu treffen oder sie zumindest anzurufen. Hat sich bis jetzt gut bewährt dieses System.

Von ihr hab ich auch den Tipp erhalten, mich mal in diesem Forum umzuschauen... so praktisch als weiteres Ventil...

Es ist, wie ich in meinem Beitrag schrieb, keine Gefahr in Verzug, aber es hilft mir, und half mir schon immer, sehr meine Gefühle auf Papier, bzw. Bildschirm zu bringen.

Und noch etwas positives: ja es gibt Menschen die mir mit meinem Sohn helfen und dafür bin ich diesen Leuten auch sehr dankbar
allerdings sind es auch gerade diese Leute, die mich immer wieder zur Weißglut und zum Verzweifeln bringen (jaja Familie kann man sich nicht aussuchen).
S. sei Dank hab ich ja auch noch Freunde. Nicht viele zwar, aber dafür die besten, die ich mir wünschen kann. Unternehmen tun wir zwar ned so viel, aber reden umso mehr.

Alles in allem steht es also gar ned so schlecht um mich und meinen Hosenscheißer, was wohl auch daran liegt, dass ich weiß, wo ich hin kann, wenn's mal wieder kriselt....

nochmals merci beaucoup

neu an Bord! 2 pinneberg W, 38

Hallo zusammen,ich bin mele und Mama von 2 echt süssen kindern!!! Very Happy

ich habe die diagnose bl seit 02, lebe aber seit ich 17 bin schon anders als die anderen meisten von den menschen.Mich beschäftigt die frage inwieweit meine kinder das alles mitbekommen was ich tue und wie ich bin.sicher sehen sie die narben, sicher auch mal eine echt wütige mama,sie stellen auch fragen zumindest die grosse sie ist 11 die kleine ist 5.ich mache mir echt vorwürfe und trotz mehrerer theras kann ich nicht unbedingt sagen juchuuu es geht mir rosig!!!!!!! Rolling Eyes

ich habe angst das das was ich ihn vorlebe auf sie abfärbt ich bemühe mich wirklich und mache auch sehr viel mit ihnen vllt zuviel da ich merke das ich angst habe sie loszulassen doch ich weiss ich muss.vllt ist hier im forum ja jemand dem es ähnlich geht mit kindern.mache zur zeit auch wieder ne thera.lieben gruss mele.

Helferlein 89 Wien W, 31

hallo!
auch mich betriffts! habe auch zwei kinder, 4 jahre und 1,5 jahre. ich weiss schon gar nimmer was ich alles hab (einge therapien hinter mir), depressionen, angst und panik bla bla bla verdacht auf borderline. mach zur zeit keine therapie, aber würd mich gern in eine tagesklinik begeben sobald auch meine kleine in den kindergarten geht. bin auch alleinerziehend und habe tierisch angst, dass das jugendamt was davon mitbekommt. den alltag mit meinen kids schaff ich nämlich, nur ganz ohne hilfe kommt kein mensch zurecht und mir fehlt leider unterstützung von angehörigen oder freunden. leb allein mit meinen kids in der stadt und die wenigen freunde die ich hab, die haben halt auch ihr eigenes leben und sind auch überfordert, mir noch unter die arme zu greifen. wenn ich mir jetzt vorstell ich müsst jetzt auch noch einen job machen (normal arbeiten gehn) dann wärs für mich too much.

wir kommen aus wien, falls sich wer austauschen möchte.

neu an Bord! 2 pinneberg W, 38

hallo du mensch ich freu mich riesig das du geantwortest hast auch ich habe mächtig schiss vorm j amt obwohl ich sicher ne klasse mama bin ebenso wie du auch ich lebe mit den kids alleine und keine unterstützung von freunden oder familie.ich habe jetzt für mich die erwerbsminderungsrente beantragt da arbeiten überhaupt nicht zur debatte steht da die angst und panikattacken auch da sind.ich würde mich doll freuen wenn wir konatkt halten könnten zum austauschen von gedanken gefühlen und erfahrungen.gruss mele.

Helferlein 89 Wien W, 31

hey!
hab leider erst jetzt deinen beitrag gelesen, wennst magst kömma gern quatschen per e-mail, schick mir eine pn bitte.
liebe grüsse an dich

sporadischer Gast 5 München M, 31

Hallo an Alle,
ich bin 31.J und hab einen 5-jährigen Sohn, die Mutter hat vermutlich Borderline.
Dies hat sie mir einmal offenbart, leugnet dies jetzt aber wieder. Ich war ca. 1 Jahr mit ihr in Beziehung, in diesem Jahr hat sie ca. 20 Mal !!! Schluß gemacht, immer mit Dir Begründung, mir zuvorkommen zu müssen. Der Umgang zu meinem Sohn war aufgrund ihres Verhaltens auch immer wieder schwierig, es gab immer wieder Phasen, in denen alles fast perfekt ! lief, sie wirklich sehr kooperativ war und wir als Eltern zusammenstanden. Aber immer wieder wurden die Phasen beendet, durch impulsives Handeln, Wutaussbrüche, aus der Luft gegriffene Vorwürfe.
Ihr Verhalten besteht aus:
1) Heftige, unkontrollierte, irrationale Wutausbrüche
2) ständig verzerrte und verdrehte Wahrnehmung: andere werden zu Unrecht beschuldigt
3) Manipulation anderer Menschen, emotionale Erpressung
4) Egozentrismus: Sie sieht nur ihre Sichtweise und nur diese kann richtig sein.
5) aus der Luft gegriffene Vorwürfe
6) emotionale, verbale Misshandlungen
7) schwarz-weiss Denken: in den Himmel loben(Idealisierung) – absolute Entwertung
8. Verleugnung ihrer Störung
9) Kontaktabbrüche zu mir als Kindsvater, zu den Großeltern, auch den begleiteten Umgang hat sie abgebrochen

eigentlich alle Symptome, außer körperliche Selbstverletzung und exessives Verhalten bzgl. Geld,Sex o.ä.

Bevor sie mich kannte hatte sie intensiven Drogenkonsum und einen Suizidversuch.
Sie glaubt sie ist jetzt therapiert, hat überhaupt keine Einsicht in ihr verfehlendes Verhalten.
Unser Kind war denke ich unbewußt ein Versuch sie irgendwie zu halten, denn sie ist schon eine tolle Frau, konnte sehr viel Lachen mit ihr und und wir konnten uns auch spirituell austauschen und stundenlang reden. Mein Selbstwert ging durch diese Geschichte Schritt für Schritt in den Keller.
Jetzt in den Semesterferien hab ich endlich mal Zeit und ich lese jetzt „Schluss mit dem Eiertanz“ von Mason/Kreger und für mich hat eine Befreiung stattgefunden. 6 Jahre wusste und konnte ich mir nicht erklären, was passiert war, hatte mit grossen Schuldgefühlen zu kämpfen und suchte die Schuld bei mir, hattte sie mir ja auch ständig eingeredet. In diesem Buch sind eigentlich alle Mechanismen sehr gut beschrieben. Ich habe mich emotional misshandeln lassen. Jetzt habe ich das Gefühl irgendjemand hat mir die Fesseln durchgeschnitten und ich bin wieder wie neu geboren. Zeitweise hab ich wieder die Ausstrahlung die ich hatte bevor ich nach München kam ´99. Der Spuk ist vorbei. Allerdings mache ich mir große Sorgen um meinen Sohn, weil der wird sicher auch einiges abbekommen. Deshalb hab ich jetzt auch aufgrund von Kindeswohlgefährung das Jugendamt eingeschaltet, hat damit jemand Erfahrung??? Im Moment ist für mich klar, dass ich zur ich keinen Kontakt mehr haben möchte und kann, in welcher Form auch immer. Aber wie halte ich Kontakt zu meinem Sohn?
Ich würde mich auch gerne an einer Selbsthilfegruppe in München beteiligen bzw. gründen, wenn nötig bzw. Bedarf vorhanden ist. Ich denke dies wäre ein Raum, in dem die neuen Selbsterkenntnisse immer wieder erinnert werden, diese können somit leichter integriert werden. Man profitiert von den Erfahrungen anderer und eine Gruppe bildet eine starke Energie.

LG,
cimaog

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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