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Memo30
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Post Fri, 17.Dec.04, 16:51      Selbstmord der Freundin durch Psychose Reply with quoteBack to top

Hallo an alle, hallo

letztes Jahr hat sich meine beste Freundin das Leben genommen, seitdem plagen mich ziemliche Schuldgefühle (steht schon in einem anderen Posting). Sie hatte damals ihre zweite akute schizophrene Psychose. Sad

Ich möchte endlich darüber hinwegkommen (mit den Schuldgefühlen leben, ist auch nicht grad das wahre). Kann mir jemand von den Betroffenen, die selbst schon mal eine Psychose hinter sich haben, sagen, was ein Mensch in dieser Situation fühlt, denkt, wie er handelt etc.

Ich möchte endlich besser verstehen können, was sie damals dazu getrieben haben könnte und mich endlich damit auseinandersetzen. Es gibt zwar im Internet viele Seiten, aber recht hilfreich waren die für mich auch nicht.

Bin dankbar für jede Antwort

Anmerkung Kleine Fee: Betreffzeile von "Psychose?!" zu obiger präzisiert.
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Naomi
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Post Sun, 19.Dec.04, 21:41      Re: Selbstmord der Freundin durch Psychose Reply with quoteBack to top

hallo memo,

wenn deine freundin in einer akuten psychose selbstmord begangen hat, könnte es meines wissens nach sein, dass sie es nicht bewusst gemacht hat. da kann es vorkommen, dass menschen z.b. aus dem fenster springen, weil sie glauben, dass sie fliegen können oder ähnliches. d.h. sie machen das oft gar nicht weil sie sich umbringen wollen, sondern aufgrund der psychotischen wahrnehmungen. aus diesen gründen sollte man menschen in akuter psychotischer phase aber auch nicht alleine lassen bzw. sollten sie in einem psychiatr. krankenhaus aufgenommen werden. dafür trägt aber die engste die familie verantwortung, soferne es eine solche gibt. wie´s genau bei deiner freundin war, weiß ich natürlich nicht. aber ich glaube nicht, dass du grund zu schuldgefühlen hast. ich weiß, sagt sich so leicht, weil die ja irgendwie automatisch kommen... friend

war sie in psychiatrischer und psychotherapeutischer behandlung und hat sie ihre medikamente genommen? weißt du da was drüber? weißt du näheres über die umstände bzw. hat sie während der nicht-akuten phase selbstmordabsichten geäußert?

edit: ich hab mir jetzt deinen anderen thread auch durchgelesen. es wäre in so einer situation sicher gut gewesen, wenn du die eltern informiert hättest, auch wenn sie dann böse auf dich gewesen wäre. wenn es um ernsthafte selbstmordabsichten geht, sollte man über diese schatten springen. so hat sie es leider geschafft, dich in eine "co-abhängigkeit" zu bringen und dich da mit hinein zu ziehen. du warst alleine mit der situation sicher überfordert.

ich würde dir raten, dass du dir selbst psychotherapeutische hilfe holst, die brauchst du nämlich dringend nach diesem schlimmen erlebnis. hol dir also hilfe, du musst das nicht alleine durchstehen, du kämpfst jetzt eh schon lange genug alleine dagegen an.

alles gute für deine weiteren schritte! hug

lg, naomi

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I beg your pardon, I never promised you a rose garden.
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bunny
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Post Sun, 19.Dec.04, 22:24      Re: Selbstmord der Freundin durch Psychose Reply with quoteBack to top

hallo memo

schaue mal bei psychosen im thread schizophrener exfreund gestorben, vielleicht findest du dort ein paar passende beiträge. glaube der letzte beitrag stammt vom juni 2004.

lg
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Memo30
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Post Sat, 25.Dec.04, 11:07      Re: Selbstmord der Freundin durch Psychose Reply with quoteBack to top

Hallo Naomi,

sorry dass ich erst jetzt wieder schreibe, aber mein Wireless hatte den Geist aufgegeben und ich hab erst gestern wieder neue Geräte bekommen.

Also sie ging regelmäßig zur Behandlung und nahm auch, so weit ich weiß ihre Medis ein. Aber in letzter Zeit hat sie ihre Arzttermine nicht mehr regelmäßig wahrgenommen. Der Therapeut hat daraufhin auch ihre Familie informiert. Ihre Mutter wollte dann auch vorbeikommen, aber meine Freundin hat sie nicht zur Tür reingelassen. Ich hatte sie auch an einem Morgen erst in die Unfallambulanz gebracht (sie hat versucht sich die Pulsadern aufzuschneiden) und dann auf Anraten des Chriurgens danach zu ihrem Therapeuten in die Psychiatrische Ambulanz gebracht. Der hat es aber nicht für nötig gehalten, sie einzuweisen. Die Begründung die er der Mutter nach dem Selbstmord gab war die "es war ja nicht ernstzunehmen, und man kann ja nicht jeden gleich einweisen" Übrigens praktiziert dieser Arzt jetzt nicht mehr im Klinikum. Schwacher Trost.

Vielleicht gehe ich wirklich bald selbst wieder zu einem Therapeuten, aber es tut gut wenigstens hier darüber offen reden zu können.

lg eure Memo
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