Romanzensucht und/oder Borderline??

Helferlein 33 Niedersachsen W, 35

Hallo,
ich hoffe, ich erhalte hier mehr Klarheit über meine Probleme.

Mein Hauptproblem liegt darin, dass ich keine Beziehung habe, die länger als 2-3 Jahre dauert.
Nach ca. 1 Jahr bemerke ich, dass es langweilig wird und ich distanziere mich von meinem Partner, die Trennung ist vorprogrammiert.
An Sex ist nach ca. 1 Jahr gar nicht mehr zu denken.

Ich denke immer, es war dann doch nicht der "Richtige"- den wird´s allerdings auch nie geben, da es mir NIE jemand recht machen kann.

Ich bin schnell genervt, unberechenbar, distanziert und manipulativ.

Zudem sexualisiere ich jeden Mann, heisst, ich checke jeden Mann ab, ob er ein "Partner" für mich sein könnte.

Arbeitsmässig fühle ich mich seit längerem leicht gestresst und überfordert. Habe einen Job mit viel Verantwortung und habe das Gefühl, ich bin kurz vorm Burnout.

Habe nicht viele Freunde, habe vor einiger Zeit gnadenlos aussortiert...l

Auch hier ist es für andere schwer bis unmöglich, meinen hohen Ansprüchen zu genügen.

Kennt jemand diese Verhaltensweisen??

Bin ganz verzweifelt und freue mich über jedes Statement!!!

sporadischer Gast 27 Braunschweig W, 15

Ich denke du machst grade eine negative Phase durch oder....du machst dir Gedanken über dein Leben fragst dich was für dich wichtig ist....was deine Freunde sind...ob dir dein Job Erfüllung gibt...und was du selbst bist richtig???

Versuche mal ein bisschen positiv zu Denken und dich über das zu freuen was dir gefällt und was dir Spaß gemacht

grüßi
suncream1989

Helferlein 33 Niedersachsen W, 35

Ich danke Dir für Deine Antwort.

Allerdings ist es leider so, dass diese negative Phase schon sehr lange anhält und es ist mit "positiv Denken" nicht getan.

Ich wünsche mir eine Familie, ich wünsche mir Kinder - wenn ich aber jede Beziehung nach einer gewissen Zeit beende und ich in der momentanen Verfassung bin, ist es undenkbar!!

Meine längste Beziehung hielt knapp 3 Jahre und ich bin 34!!

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Dornröschen,

so ein bißchen ist das bei mir auch so. Hohe Ansprüche, schnell genervt sein usw. Wobei das Genervte die Leute meist nicht mitkriegen, ich versuche immer, gute Mine zu machen. Aber das macht es nicht besser, da leide ich eben still vor mich hin.

Ich habe bis vor kurzem eine Therapie gemacht, allerdings ging es da in der letzten Zeit weniger um soziale Sachen. Wenn wir mal darüber geredet haben, hatte ich schon das Gefühl, Perspektiven aufgezeigt zu bekommen, die mir weiterhelfen. Eigentlich will ich woanders Therapie weitermachen, mal sehen, wie das wird...
Vielleicht ist Therapie für Dich ja auch eine Überlegung wert.

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo Dornröschen,

du schreibst, dass du sehr hohe Ansprüche an eine Partnerschaft, einen Partner stellst. Wenn sich nach einer Phase des Kennenlernens und des Verliebtseins der Alltag einstellt, wird dir die Beziehung "langweilig". Es ist aber bei jeder Beziehung so, dass das anfängliche Verliebtheitsgefühl irgendwann weniger wird, und man sehen muss, ob man auch im Alltag gut mit einander klar kommt. Dazu gehört natürlich auch die Bereitschaft, etwas für die Beziehung zu tun, und sich nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten zu trennen.

Vielleicht liegt die Ursache deines Problems auch ganz woanders. Es könnte durchaus sein, dass du unbewusst Angst hast, dich zu binden, und deshalb deine Beziehungen nach einer gewissen Zeit in die Brüche gehen.

Liebe Grüße
Nessa

Helferlein 33 Niedersachsen W, 35

Vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Ich bin seit längerer Zeit in Therapie, bin aber irgendwie auf der Suche danach, "das Kind beim Namen zu nennen".
Ich erkenne nur meinen Ist-Zustand - wenn überhaupt -, aber nicht, wo mein eigentliches Problem liegt geschweige denn wo es herkommt.

Liebe Nessa, Deine Antwort ist für mich irgendwie stimmig.
Ich scheine eine Höllenangst vor einer längerandauernden Bindung zu haben. Diese Angst spüre ich nicht, aber mein Gefühl sagt mir "ja, das stimmt".

Meine Vermutung ist, dass ich mir aus diesem Grund immer unbewusst Männer suche, die nicht zu mir passen; mit denen es für eine dauerhafte Beziehung nicht reicht.
Es sind übrigens in der Regel Männer, die meinem Vater ähneln.

Ich selber "kopiere" in meinem manipulativen, genervten, teilweise verhöhnenden Verhalten absolut meine Mutter.......

Kann es sein, dass man, obwohl man es früher zum Kotzen fand und unter dem Zustand gelitten hat, die Familiensituation kopiert??

Forums-InsiderIn 285 Deutschland W, 30

so klar wie kloßbrühe, bindungsangst, angst vor nähe... in reinform.

alles was du in deinen letzten post schreibst beantworte ich mit ja.
man kopiert, oder tut das gegenteil, der grund ist derselbe: man will was aus der vergangenheit in der gegenwart wiederbeleben mit einem besseren ausgang. oft gibts auch unbewusste loyalitäten... zu mutter oder vater und man torpediert eigene beziehungen unbewusst, um das urgefüge brav unangetastet zu lassen..

sei froh, dass du merkst, dass was nicth stimmt. denn eins ist klar. du manovrierst dich damit unweigerlich ins abseits....

deine situation hatte ich vor 3 jahren, ebenso mit dem burnout... obwohl ich keine oft wechsenlnden beziehungen hatte sonden die sorte stabil-instabil (nicht mit aber auch nicth ohne können), ist es im prinzip vergleichbar....

das ganze hat mehr mit einem selbst als mit den typen zu tun. man denkt, sie erlösen einen von allen sorgen, und jedesmal, wenn man spürt, die rechnugn geht nicht auf, entwickelt sich abwertung, hass gegen den anderen oder sich selbst. denn nur wir selbst können das loch stopfen, was da in uns giert...

bester anfang: entzug! und zwar radika.... dann wirst schön mit dir selbst konfronitiert, ist schlimm, heftig und kaumzum aushalten, aber es führt kein weg dran vorbei und über männer kommst eh immer wieder an der gleichen baustelle vorbei zwinkernd..

liebe grüße

shifra

Helferlein 33 Niedersachsen W, 35

Liebe Shifra,

das war es nun nicht, was ich hören wollte Sad

Nein, ohne Scheiss, danke, dass Du so direkt bist, das hilft mir.

Spürst Du Deine Angst vor Nähe, oder ist es - wie bei mir - eine "logische Schlussfolgerung"??
Eine Beziehung hatte ich ähnlich Deiner, es ging nicht mit und es ging nicht ohne.
Während der Zeit habe ich mich sehr schlecht behandeln lassen, war komplett auf und mir sind Dinge widerfahren: Depressionen, Ängste vom Feinsten!! Aber ich verdanke der Beziehung, dass ich angefangen habe, mir ernsthaft Gedanken über mich zu machen.

Klar hat es immer mit uns selbst zu tun. Und ich denke, man kommt so lange so oft in die gleichen Situationen, bis man gelernt hat, was man lernen soll.
Ich gebe die "Schuld" (so es denn solche gibt, ich nenne es lieber Verantwortung) nicht meinen Ex-Freunden, aber in einem gebe ich Dir recht, ich bürde ihnen die Verantwortung auf, dass es mir durch sie besser gehen soll - Trugschluss, hab ich oft genug lernen müssen...

Hmm, unbewusste Loyalitäten...
Mein Vater hatte früher meine Loyalität und mein Mitgefühl; er konnte sich gegen meine Mutter nicht wehren, sie hat ihn echt fertiggemacht.
Vor meiner Mutter hatte ich immer Angst - Angst vor ihren Launen, Angst vorm weggeschickt werden, Angst vor ihrer Unberechenbarkeit - so ne Scheisse, jetzt bin ich genauso!!

Mir geht gerade ein Licht auf: vielleicht kopiere ich sie aufgrund meiner (noch heute bestehenden) Angst vor ihr??!!
Bloss keinen Angriffspunkt bieten, dann lieber "zwillingen".....na super!!!!

Hast Du Deine Probleme soweit in den Griff bekommen?? Wenn ja, wie??

Viele liebe Grüsse!!

Forums-InsiderIn 159 hinter den Bergen W, 27

Hallo!

das kommt mir alles sehr, sehr bekannt vor...bei mir ist es fast das gleiche!!! Habe kurz nach Dir einen zieml. ähnlichen Thread (Erotomanie/Borderline) geschrieben, leider ohne Deinen vorher gelesen zu haben.

Geht es Dir auch so, dass Du in Phasen, in denen du das nicht ausleben kannst, fast richtig abstürzt? Dass du nur das Gefühl hast, zu "leben", wenn du verliebt bist?
Für mich ist es dann wie ein Entzug, nach einer Weile wird es besser und dann geht es wieder von vorne los...und wann hat man bitte die Kontrolle darüber, sich zu verlieben? Wenn man versucht, es zu unterdrücken, wird es schlimmer - so geht es mir zumindest. Mein Rat an Dich: pass v.a. bei Männern auf, die ähnlich drauf sind.

alles Gute und liebe Grüße Zita

neu an Bord! 4 NRW W, 32

O.k., nächster Versuch. Nachdem mein posting oben gnadenlos vom admin abgeblockt wurde, wenngleich es dochetwas anders ist als Borderline, hoffe ich nun, dass das hier noch eine (r) liest und auch beantwortet.
Romanzensucht. Ich bin wohlsowas wie romanzensüchtig. Nicht nur in Bezug auf eine Partnerbeziehung. Manchmal glaube ich, mein ganzes Leben als Film zu erleben - stehe irgendwie daneben, bin gerührt von der Gesamtsituation oder mache es pasend rührend.. Wie ist das mit Euch in der Vergangenheit? Ich kann mich sehr gut an meine Kleinkindzeit erinnern - ein manipulierendes, Szenen "drehendes" Kindelein. Geborgenheit fühlte ich nur bei absolutem Körperkontakt (quasi Mama um den Hals geschnallt). Mich heutzutage den ganzen Tag bei einer Personmeines Vertrauens auf den Schoß zu setzen, ist leider unmöglich.

neu an Bord! 3 Niedersachsen M, 41

Hey Dornröschen,

teilweise mir aus der Seele gesprochen, wenn du noch im forum bist, melde dich doch mal.

Mein erster Versuch ist gleich als Beitrag gelandet, nun ja, ich übe noch.

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