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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Fri, 10.Dec.04, 12:27 Emotionaler Zombie |
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Hallo,
viele hier haben schon geschrieben dass sie keinen Bezug zu ihren Gefühlen haben. Bei mir ist das ebenso, ich weiss wann andere von mir erwarten wann ich mich freue oder traurig sein soll, darum simuliere ich das. Ich fühle es zwar nicht mehr aber die Personen für die ich das simuliere waren mir mal sehr wichtig, ich denke dass sind sie immer noch darum will ich sie nicht verlieren, einfach der Logik wegen irgendwann könnten mal wieder Gefühle da sein. Ich erinnere mich schliesslich noch daran.
Vielleicht ein Beispiel dass mir deutlich gemacht hat dass es so nicht weitergeht. Eine Person die mir in der Kindheit/Jugend sehr nahestand und die ich wikrlich gerne mochte ist gestorben. Und mir war es total egal. Ich stand da und sagte mir ich muss traurig sein und heulen oder irgendwas, aber da war nichts, und es kam auch nichts im Laufe der Zeit.
Ich habe Angst vor mir selber, habe sehr aggressive Fantasien dass ich jedem der mir auf der Strasse entgegenkommt zusammenschlage oder ähnliches . Fühlen tue ich bei diesen Fantasien nichts. Auch kann ich mal einen Heulflash oder Panikattacken bekommen, einfach so, ohne Grund.
Ich habe dann eine VT unter einem anderen Gesichtspunkt (Depressionen) angefangen. Die hat mir etwas geholfen aber nicht viel.
Ich fühle mich immer noch wie ein Zombie in einer Welt voller Menschen.
Ist das eigentlich eine Depression oder eine andere Störung?
Danke fürs Lesen und liebe Grüße
dark
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_________________ Gott ist Tod.
Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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pragmatik
Forums-InsiderIn
246
München, Deutschland M, 18
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Fri, 10.Dec.04, 18:21 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo,
auch wenn du die VT aus anderen Gründen begonnen hast, kannst du dort andere (möglicherweise damit einhergehende) Probleme auch anspechen. Diese Beurteilung ist souveräner, objektiver und kompetenter als jede, die hier "ferntherapeutisch" gegeben werden könnte.
Ich wünsche dir alles Gute!
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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Sat, 11.Dec.04, 12:12 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo pragmatic,
danke für Deine Antwort. Die Verhaltenstherapie ist leider schon vorbei und irgendwie hat sie mir nicht wirklich geholfen. Bisher zumindest, aber sie hat mir viele Denkanstöße gegeben.
Mein oben geschildertes Gefühl, oder besser "nicht-gefühl" hatte ich dort erwähnt. Letztendlich war der Hinweis mehr auf meine Gefühle zu hören, bzw wieder zu ihnen zu finden. Das hat aber gar nicht funktioniert.
Auch weiss ich nicht ob das jetzt ein Symptom einer Depression ist oder davon unabhängig zu sehen ist.
Ich merke halt nur, dass ich "falsch ticke" und sehe als ersten Schritt auf dem Weg daraus zu erfahren was in mir eigentlich falsch läuft.
Ausserdem glaube ich das Betroffene vielleicht auf ihre Art besser wissen was das ist als Therapeuten. Zumindest ist mir deren Meinung wichtig.
Viele Grüße
dark
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_________________ Gott ist Tod.
Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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pragmatik
Forums-InsiderIn
246
München, Deutschland M, 18
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Sat, 11.Dec.04, 12:43 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo,
Quote: | Auch weiss ich nicht ob das jetzt ein Symptom einer Depression ist oder davon unabhängig zu sehen ist.
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Nichts ist undenkbar, letztlich beurteilen wirst das nur du selbst, einschätzen nur ein Therapeut oder eine Person, die dir sehr nahe steht und dich persönlich kennt, außerdem psychologisch versiert ist.
Quote: | Ich merke halt nur, dass ich "falsch ticke" und sehe als ersten Schritt auf dem Weg daraus zu erfahren was in mir eigentlich falsch läuft.
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Halte ich für einen sehr guten Ansatz. Wichtige Fragen:
- Was läuft falsch
- seit wann (gibt es einen offensichtlichen Auslöser in dieser Zeit?)
- kann ich das, was damals passiert ist, aufarbeiten (mgl.weise an Seite eines Therapeuten), wenn ich denn weiß, was es aufzuarbeiten gibt, oder muss ich erstmal die Zeit, in der es begonnen hat, an sich analysieren und nach dem Auslöser und der Ursache suchen
- wenn einmal etwas gefunden: Aufarbeitung
- Konsequenzen aus den Erkenntnissen und der Aufarbeitung ziehen
Aber wie du nach sicher weißt, ist das ein schwieriger, langwieriger Prozess. Herausfinden, was "falsch läuft", kannst nur du selbst, auch wenn andere vielleicht ähnliche Erlebnisse und Erfahrungen haben, ähnliche Symptome, so sind es nie die selben!
Quote: | Ausserdem glaube ich das Betroffene vielleicht auf ihre Art besser wissen was das ist als Therapeuten. |
Hm. Betroffene wissen wie es ist und was es bei ihnen selbst ist/war. Aber zu wissen, was es bei dir ist, dürfte ohne persönliches Kennen schwierig sein.
Aber trotzdem verstehe ich, dass dir Meinungen und Erfahrungen wichtig sind, denn sie zeigen, dass man nicht alleine ist und dass es greifbare Gründe und damit auch Lösungen gibt.
Also ich verstehe dich - aber ich würde an deiner Stelle eine weitere Therapie schon in Betracht ziehen, vor allem dann, wenn du das Gefühl hast, dass die letzte nicht allzuviel "gebracht" hat (sie hat dich zum Nachdenken und zu der Erkenntnis geführt, dass sich etwas ändern muss und das ist schon viel, glaube ich), denn es gab ja einen Grund warum du hingegangen bist und es gibt immer noch Gründe, die eine Therapie, im Hinblick auf ein emotional bewussteres und "glücklicheres" Leben, nahelegen.
Viel Kraft auf deinem Weg, was auch immer du tun wirst ...
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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Sun, 23.Jan.05, 15:28 Vereinsamung |
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Hallo,
gestern abend wollte ich mich mal aufraffen und was anderes tun als Fernsehen und zu heulen, also bin ich nachts alleine in einen Club gegangen um mal wieder unter Leute zu kommen, Musik zu hören und abzutanzen.
Es war furchtbar. Erst 30 Minuten warten um in den Club zu kommen, in einer Wartereihe mit arroganten Betrunkenen. Und auch im Club hatte das Gefühl dass die Leute mir gegenüber aggressiv waren, mich anrempelten und sogar begrapschten nur um mich zu ärgern. Ich habe denne auch meine Meinung höflich aber bestimmt gesagt, aber das nutzt bei Betrunkenen bekanntlich nichts. Am liebsten hätte ich alle verprügelt.
Als ich mir dann dachte: ok Du bist die einzige die nichts getrunken oder geraucht hat habe ich ein Bier getrunken. Ich dachte vielleicht bist Du dann auf einer Wellenlänge mit dem Mob.
Durch das Bier hat sich meine Stimmung schnell soweit verschlechtert, dass ich fluchtartig den Club verlassen habe und verzweifelt versucht habe in der UBahn nicht zu heulen. Auch habe ich "Sicherheitsabstand" zu allem gehalten wo ich mich mit umbringen könnte, also einfahrende Züge usw da ich mich kaum noch unter Kontrolle hatte.
Dabei dachte ich ich hätte etwas an Stabilität gewonnen und bin nun enttäuscht von mir selber und stehe wieder ganz am Anfang. Wie soll ich jemals ohne Antidepressiva klarkommen wenn ich dann so abstürze
Wollte das nur mal loswerden.
Liebe Grüße
dark
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_________________ Gott ist Tod.
Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Sun, 23.Jan.05, 19:07 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo Darkinbln!
Wie gut kann ich dich verstehen...
Der Titel "Emotionaler Zombie" könnte meine jetzige Lage nicht treffender beschreiben...
Ich fühle mich oft benebelt und laufe umher wie in Trance...wobei mir andere das nicht wirklich anzumerken scheinen...Ich scheine mich ziemlich gut verstellen zu können und bei mir ist es auch so, dass ich weiß, wann welcher Gefühlsausdruck von mir erwartet wird...aber ich fühle nichts dabei...
Als der Hund meiner Schwester vor Kurzem gestorben ist, habe ich nichts empfinden können...obwohl ich ihn doch auch so gern mochte...Alle waren todtraurig und haben geweint...aber ich saß da mit meinem regungslosen Gesicht...
Diese emotionale Kälte macht mir Angst...ich bin wie betäubt und es hört einfach nicht auf...Ich möchte so gerne meine Gefühle zurückhaben...möchte Freude und Trauer empfinden können und nicht immer nur diese Leere...
Ich kann dich gut verstehen, dass du aus dem Club geflüchtet bist...
Ich zwinge mich auch häufig dazu, etwas zu unternehmen...aber ich kann mich weder vorher darauf freuen, noch empfinde ich währenddessen ein Glücksgefühl...es ist, als ob ich Termine abarbeiten würde...
Und diese Aggressivität kommt mir auch sehr bekannt vor...Kurz vor Weihnachten war ich in der Stadt zum Einkaufen und wurde ständig angerempelt...ich wurde immer aggressiver und musste mir dauernd vorstellen, wie ich um mich schlage... Das hat mich einfach alles so genervt...
Ich mache jetzt auch seit 2,5 Jahren VT und frage mich auch oft, wie ich jemals ohne Therapie und Medikamente zurecht kommen soll... Ob ich überhaupt irgendwann mal ein Leben führen werde, welches mich befriedigt...? Im Moment bin ich einfach nur ziemlich verwirrt...
Wie lange hast du diese Gefühlslosigkeit schon? Du hast geschrieben, dass du dich noch an deine Gefühle erinnerst....
Liebe Grüße
Morgaine
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Velvetdreamlandfairy
sporadischer Gast
5
FFM W, 22
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Tue, 25.Jan.05, 0:33 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo,
mir geht es auch oft so. Ich gehe seit ca. 6 Monaten in Therapie und habe mich auch schon öfters über dieses Thema mit meiner Therapeutin unterhalten. Nämlich, dass ich mir oft so vorkomme, als ob ich eine Art "Rolle" spielen muss, damit ich von den anderen Leuten akzeptiert und als "normal" angesehen werde. Ich beobachte mich dann immer selber und bin wahnsinnig damit beschäftigt, darüber nachzudenken, ob meine Reaktion jetzt die richtige war und ob es "echt" gewirkt hat, auch wenn ich es nicht einmal richtig gefühlt habe in dem Moment. Ich glaube mittlerweile, dass man diese "Gefühllosigkeit" als Schutz bezeichnen kann.....ich schütze mich somit vor Verletzungen. So auf die Art "Wie soll ich leiden, wenn ich es nicht richtig fühlen kann?" Obwohl es schon hin und wieder Momente gibt (meistens wenn ich abends alleine zuhause sitze), wo ich ich einfach nur noch weinen könnte....also bin ich wohl doch noch in der Lage zu fühlen.....
Lieben Gruss
-Nat-
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Tue, 25.Jan.05, 19:51 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo Nat!
Quote: | Ich gehe seit ca. 6 Monaten in Therapie und habe mich auch schon öfters über dieses Thema mit meiner Therapeutin unterhalten. |
Was hat denn deine Therapeutin dazu gesagt? Hat sie dir erklärt, wodurch das kommen könnte? Ich habe es jetzt vor Kurzem auch mal in der Therapie angesprochen. Aber ich werde diese Wochen nochmal danach fragen...
Quote: | Ich glaube mittlerweile, dass man diese "Gefühllosigkeit" als Schutz bezeichnen kann.....ich schütze mich somit vor Verletzungen. |
Ich denke, das tue ich auch...ich bin generell sehr verletzlich und kann soetwas auch nicht gut wegstecken...
Quote: | Obwohl es schon hin und wieder Momente gibt (meistens wenn ich abends alleine zuhause sitze), wo ich ich einfach nur noch weinen könnte....also bin ich wohl doch noch in der Lage zu fühlen..... |
Ja, diese Momente alleine kenne ich...wobei ich dann wirklich immer gerne weinen würde, ich es aber trotzdem nicht kann...heute habe ich mich auch so komisch gefühlt...ich war auch so angespannt...wollte einfach nur weinen und laut schreien...Das war so komisch, weil ich innerlich fast explodiert bin und es kaum noch ausgehalten habe...und meine Komilitonen saßen ruhig um mich herum...ist ja klar, so ahnten ja nichts...wie auch....Ich denke mir dann oft:"Warum hilft mir denn keiner?" Warum sieht keiner meine Verzweiflung?" ...aber sie können es ja gar nicht sehen...es passiert ja auch nur innerlich...
Kannst du denn weinen, wenn z.B. so ein Moment ist, an dem du allein zuhause sitzt?
Liebe Grüße
Morgaine
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Velvetdreamlandfairy
sporadischer Gast
5
FFM W, 22
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Tue, 25.Jan.05, 23:46 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo Morgaine!
Erstmal danke für deine Antwort!
Das mit dem weinen ist so eine Sache. Im Alter von 10 bis ca. 13 Jahren war ich unheimlich stolz auf mich, weil ich nie geweint habe, dabei grenzte das schon an ein Wunder, da ich von meiner damaligen Klasse wirklich heftig "gemobbt" wurde und ich bin trotzdem hart geblieben, auch wenns in mir drin ganz furchtbar düster aussah. Ich sass dann immer nachmittags zuhause und habe so vor mich hinsinniert.....und irgendwann mal, in einer Biostunde, als die Quälerei ein wahrlich heftiges Ausmaß angenommen hatte, habe ich tatsächlich angefangen zu weinen, wofür ich mich in diesem Moment natürlich stark geschämt habe. Meine Biolehrerin ist daraufhin auf mich aufmerksam geworden und hat anschliessend meine Mutter kontaktiert. Seit dieser Zeit kann ich eher weinen, auch wenn es mir nach wie vor nicht unbedingt leicht fällt, da ich mich nur schwer "gehen" lassen kann...ich denke, dass du weisst, was ich damit meine - meinen "verdrängten Gefühlen" freien lauf lassen kann sozusagen. Ich kann das nicht sehr oft, aber ich habe gemerkt, dass ich es doch kann, wenn ich mich darauf "konzentriere"...zb. höre ich dann traurige Musik und lege mich ins Bett...aber vielmehr als ein paar Tränchen kommen dabei jedoch auch nicht heraus. Oder als ich noch mit meinem Ex zusammen war - wir waren insgesamt nur 3 Monate zusammen - da habe ich auch ca. 2-3 Mal im Bett neben ihm gelegen und geweint, weil er so gefühlskalt zu mir war, obwohl ich doch am ehesten von ihm erwartet hätte, dass er mich verstehen kann. Aber von wegen! Ich habe mich geöffnet, was mir nun wirklich nicht SO leicht fällt und bin dabei auf Granit gestossen....ich habe jede nur ach so kleine Zärtlichkeit von ihm "aufgesogen" und habe dabei doch nur verloren, weil ich viel mehr gegeben habe als er! Eine schreckliche Erfahrung.......
Ja, ich spreche sehr oft mit meiner Therapeutin über diese "Gefühllosigkeit" und sie hat mich ja erst auf die Idee gebracht, dass es daher kommt, weil ich Angst vor Enttäuschungen habe und mich deswegen schützen will dadurch. Mir war das vorher gar nicht mal so bewusst, dass ich so stark "blocke". Sie hatte mich nämlich in unserer ersten Sitzung auf eine Wunde an meinem Knie angesprochen und ich habe nur gelacht. Daraufhin hat sie gemeint, dass ich mich schütze, indem ich zb. über sowas lache, obwohl es eigentlich gar nicht zum lachen ist, weil das ziemlich weh getan hat.....und so habe ich es auch mit meinen schlimmen Erlebnissen aus der Vergangenheit gemacht zuerst.
Ich hoffe, dass du aus meinem Geschreibsel schlau wirst!
Lieben Gruss
-Nat-
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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Thu, 27.Jan.05, 23:21 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo Morgaine
ja mir gehts wirklich so wie Dir, hin und wieder bin ich auch wie in Trance und bin äußerst aggressiv. Meine einzige Kompensation ist mein Kampfsport wo ich meine Aggressionen rauslassen kann, natürlich nur in sehr geregelter art und weise, will da ja niemandem wirklich weh tun.
Quote: | seit 2,5 Jahren VT und frage mich auch oft, wie ich jemals ohne Therapie und Medikamente zurecht kommen soll |
Hui 2,5 Jahre. Ich habe nur 1/2 Jahr hinter mir und glaube immer mehr es hat mir nichts gebracht. Werde demnächst versuchen eine neue Therapie anzufangen habe aber Probleme mit der Suche *seufz*
Quote: | Wie lange hast du diese Gefühlslosigkeit schon? Du hast geschrieben, dass du dich noch an deine Gefühle erinnerst.... |
Ja ich hatte mal eine gute Phase als ich von zu Hause ausgezogen war, da gings mir so ein Jahr lang richtig gut. Da war aber keine Substanz hinter und so ganz normal war ich auch nicht. (Spitzname "Psycho/Kamikaze" sagt wohl alles )
Hallo Nat Quote: | Rolle" spielen muss, damit ich von den anderen Leuten akzeptiert und als "normal" angesehen werde |
Gib diese Rolle mal auf, sei verrückt, sei unlustig, sei depressiv wo immer Du es Dir leisten kannst (Also vielleicht nicht direkt im Job) es ist befreiend auch wenn es Dir nicht über die eigentlichen Probleme hinweghilft.
Wie alt bist Du eigentlich?
Viele liebe Grüße
dark
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_________________ Gott ist Tod.
Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Fri, 28.Jan.05, 1:07 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo Nat!
Quote: | da ich von meiner damaligen Klasse wirklich heftig "gemobbt" wurde und ich bin trotzdem hart geblieben, auch wenns in mir drin ganz furchtbar düster aussah. |
Das muss eine harte Zeit für dich gewesen sein... . Ich kann mir gut vorstellen, wie düster es in dir ausgesehen haben muss und es ist sehr gut verständlich, dass dann eines Tages alles hochgekommen ist. Wie haben deine Mitschüler reagiert, also die an diesem einen Tag so fertig warst?
Quote: | auch wenn es mir nach wie vor nicht unbedingt leicht fällt, da ich mich nur schwer "gehen" lassen kann...ich denke, dass du weisst, was ich damit meine - meinen "verdrängten Gefühlen" freien lauf lassen kann sozusagen |
Ja, ich weiß genau, was du meinst...ich bin ja auch ein Meister im Verdrängen und ich kann auch nicht anders, als bis zu letzt gegen meine Gefühle anzukämpfen...
Quote: | ch habe jede nur ach so kleine Zärtlichkeit von ihm "aufgesogen" und habe dabei doch nur verloren, weil ich viel mehr gegeben habe als er! Eine schreckliche Erfahrung.. |
Das ist wirklich eine schlimme Erfahrung, die du machen musstest...soetwas lässt einen dann auch lange Zeit nicht los...zumal man so eine Erfahrung ja auch auf keinen Fall nochmal machen möchte...
Quote: | Daraufhin hat sie gemeint, dass ich mich schütze, indem ich zb. über sowas lache, obwohl es eigentlich gar nicht zum lachen ist, weil das ziemlich weh getan hat.... |
Bei mir ist es auch so, dass ich lache, wenn es eigentlich gar nicht passt...ich bin dann so unsicher und fühle mich so verletzlich...das Lachen ist wirklich so eine Art Schutz, so, als wolle man alles andere überspielen und es sich auch nicht eingestehen, dass es eigentlich anders ist...
Aber die wahren Gefühle machen einen oft so angreifbar...zumindest fühle ich mich so...aber in Wirklichkeit ist es gerade andersrum: durch das Verdrängen wird man angreifbar...
Quote: | Ich hoffe, dass du aus meinem Geschreibsel schlau wirst! zwinkernd.. |
und du hoffentlich auch aus meinem...ich schreibe oft etwas konfus...
Hallo darkinbln!
Quote: | Meine einzige Kompensation ist mein Kampfsport wo ich meine Aggressionen rauslassen kann, natürlich nur in sehr geregelter art und weise, will da ja niemandem wirklich weh tun. |
Ich habe auch vor kurzem mit Kampfsport angefangen und ich habe gemerkt, dass es wirklich gut tut...da kann man seine Aggressionen zumindest sinnvoll lenken...(klar, natürlich ohne jemanden dabei zu verletzen). Was für eine Art von Kampfsport machst du denn?
[/quote]ch habe nur 1/2 Jahr hinter mir und glaube immer mehr es hat mir nichts gebracht. Werde demnächst versuchen eine neue Therapie anzufangen habe aber Probleme mit der Suche *seufz*[/quote]
Hattest du denn ein gutes Verhältnis zum Therapeutin/zur Therapeutin? Vielleicht hat auch zwischen euch einfach die Chemie nicht gestimmt...manchmal findet man nicht gleich auf Anhieb den für sich geeigneten Therapeuten. Das mit der Therapeutensuche ist wirklich nicht einfach...ich war auch sehr froh, dass mir meine ehmalige Therapeutin dabei geholfen hatte. Wünsche dir auf jeden Fall schonmal viel Glück für die weiters Suche! Du findest sicher jemanden!
Liebe Grüße
Morgaine
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volga10
Helferlein
77
wien M, 27
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Mon, 31.Jan.05, 20:41 Re: Emotionaler Zombie |
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du muss unbeding für längere zeit ins andere Land mi andere Mentalität ändern, zu USA
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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Tue, 01.Feb.05, 21:20 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo Morgaine,
Quote: | ist es auch so, dass ich lache, wenn es eigentlich gar nicht passt...ich bin dann so unsicher und fühle mich so verletzlich |
das kenne ich, fühlst Du Dich dabei auch ganz hohl und leer?
Quote: | Was für eine Art von Kampfsport machst du denn |
Selbstverteidigung, ist vielleicht am ehesten mit Kickboxen und zu vergleichen und Stockkampf (Eskrima)
Quote: | Ich habe auch vor kurzem mit Kampfsport |
Was machst Du denn schönes?
Quote: | ein gutes Verhältnis zum Therapeutin/zur Therapeutin? Vielleicht hat auch zwischen euch einfach die Chemie nicht gestimmt |
Ehrlich gesagt weiss ich das selber nicht. einerseits ja, andererseits sagte er mir oft nur wie er in vergleichbaren Situationen reagiert hat, und das war dann natürlich vorbildlich. Vor allem das letzte Gespräch in dem es gegenseitiges Feedback gab hat mir gezeigt, dass wir wohl die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet haben, bzw. das was ich mitteilen wollte so wohl nicht angekommen ist.
@velvet
Quote: | über diese "Gefühllosigkeit" und sie hat mich ja erst auf die Idee gebracht, dass es daher kommt, weil ich Angst vor Enttäuschungen habe und mich deswegen schützen will dadurch |
Das klingt eigentlich ganz logisch. kannst Du Dich da drin wiederfinden? und wie willst du die blockade auflösen?
Liebe Grüße
dark
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_________________ Gott ist Tod.
Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Wed, 02.Feb.05, 12:43 Re: Emotionaler Zombie |
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Hallo darkinbln!
Quote: | das kenne ich, fühlst Du Dich dabei auch ganz hohl und leer? |
Ja, so ist es...ich lache zwar, aber ich fühle nichts dabei...und dieses Wissen, dass keine Gefühle entstehen, macht mich irgendwie noch leerer ...
Quote: | Was machst Du denn schönes? axehit |
Ich mache auch Selbstverteidigung...alle möglichen Angriffe, von Würgen über Hüftwurf...und was es da eben so alles gibt...Musste bei diesem Bild
schmunzeln...
Stockkampf klingt auch spannend...aber ist sicher auch ziemlich kompliziert...von der Technik her...
Quote: | Vor allem das letzte Gespräch in dem es gegenseitiges Feedback gab hat mir gezeigt, dass wir wohl die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet haben, bzw. das was ich mitteilen wollte so wohl nicht angekommen ist. |
Das ist doch schonmal ein Anfang, dass ihr zumindest raugefunden habt, die ganze Zeit aneinder vorbeigeredet zu haben...Das passiert ziemlich schnell...gerade am Anfang einer Therapie...oft weiß man auch einfach nicht, wie man bestimmte Sachen ausdrücken will...ich persönlich weiß z.B. für mich, was ich meine, aber sobald ich es dann in Worte fassen muss, wird es so abstrakt und das kann auch mal zu Missverständnissen führen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei der Therapie!
Liebe Grüße
Morgaine
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darkinbln
sporadischer Gast
17
Berlin W, 29
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Mon, 16.Jan.06, 1:00 Unabsichtlich mit sich selbst sprechen |
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Hallo,
seit einiger Zeit habe ich das Problem, dass ich anfange mit mir selbst zu sprechen. Zuerst nur wenn ich alleine war in meiner Wohnung, das fand ich ja auch noch ok als ich es bemerkte. Aber inzwischen passiert mir das auch gelegentlich auf der Straße dass ich sinnloses Zeug vor mir herplappere: Gespräche mit imaginären Personen usw. Manchmal muss ich mich richtig zusammenreissen wenn ich bei Freunden bin und mich darauf konzentrieren nicht zu reden. Ich habe das Gefühl ich verliere dabei irgendwie den Bezug zur Realität, also ob alle Gedanken die ich in den Kopf bekomme diese Realität darstellen. Ich merke immer erst im nachhinein oder ganz plötzlich während ich rede, dass ich rede.
Dann ist es phasenweise wieder verschwunden und es geht mir gut. Ich bin zwar gelegentlich depressiv und habe Panikattacken, aber dieses Verhalten ist relativ neu (ca. 1 Jahr).
Ich merke, wie ich allmählich zu einem dieser Freaks auf der Straße mutiere vor denen ich selber immer ausgewichen bin und möchte was dagegen machen solange es noch nicht zu spät ist.
Kann mir jemand sagen wie ich dieses "Phänomen" loswerde? Oder was ich überhaupt habe? Warum verliere ich die Kontrolle über mich? Bisher ist das einzige was hilft mich permanent abzulenken: TV, PC oder Radio. Das das aber keine Lösung sondern eine Flucht ist ist mir klar.
Danke fürs zuhören
P.S.: Ich nehme keine Drogen oder Medikamente und trinke nur äußerst selten Alkohol, daran liegts nicht
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Nietzsche auch.
Und mir ist auch schon ganz übel. |
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