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Sonnenwind
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Post Sat, 04.Dec.04, 21:19      Mit Psychose zum Analytiker? Reply with quoteBack to top

Ich leide unter einer Psychose und habe gelesen, dass man damit auch zum Psychoanalytiker gehen kann. Ich hab keine Ahnung ob das stimmt, ob es was bringt und ob die Krankenkasse das bezahlen würde. Ich war gerade 2 Monate im Krankenhaus, hab Medikamente bekommen, aber besser gehts mir trotzdem nicht, deswegen such ich nach anderen Möglichkeiten.

Vielleicht weiß da jemand was...
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nele
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Post Sat, 04.Dec.04, 21:59      Re: Mit Psychose zum Analytiker? Reply with quoteBack to top

Hallo Sommerwind,

du brauchst einen Arzt, der dir die Medikamente verschreibt, - je nach dem, kann das ein normaler Arzt, manche muss aber auch ein Psychiater/Neurologe verschreiben und die kennen sich mit Psychopharmaka auch besser aus, als normale Ärzte.

Zusätzlich solltest du Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten (möglichst einer, der sich mit Psychosen auskennt) machen.

Ob bei einer Psychose jetzt eine Analyse Mittel der Wahl ist, weiß ich leider nicht.
So weit ich weiß, kann eine Analyse auch phasenweise sehr belastend sein, kann also auch eventuell kontrainduziert sein.
Möchtest du denn gerne eine Analyse machen?

Ich hatte auch mal eine Psychose, ist aber schon lange her.
Habe gemacht bzw. mache auch Psychotherapie.
Früher wurde generell bei Psychosen von Psychotherapie abgeraten,
(habe aber trotzdem eine gemacht.)
Das ist aber heute nicht mehr Stand der Dinge.

Ich kann dir eine langfristige Psychotherapie sehr empfehlen. -
prinzipiell, wobei ich deinen individuellen Fall natürlich nicht kenne und beurteilen kann.

Und Kopf hoch, nach Psychosen muss man Geduld haben -
aber mir geht es im großen und ganzen schon lange wieder gut
und ich merke seit jahren nichts mehr davon, dass ich mal psychotisch war.

lieben Gruß

Nele
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zais
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Post Mon, 14.Feb.05, 20:45      Re: Mit Psychose zum Analytiker? Reply with quoteBack to top

Ich mache zur Zeit eine Psychotherapie bin parallel auch in psychatrischer Behandlung, beides wegen wiederkehrender Psychosen.
Leider kann ich dir nicht sagen, ob es hilft, da die Therapie erst relativ kurze Zeit läuft.
Was dich allerdings interessieren dürfte, ist, dass die Psychotherapie vom Ansatz her weitesgehend psychanalytisch aufgezogen ist. Es wird nicht mit Hypnose gearbeitet, aber die starke Konfrontation mit Situationen, die als Ursachenquelle immer wieder auftauchen - in Träumen und Kindheitserinnerungen - ähnelt einer Psychoanalyse. Bisher kann ich nur sagen, dass keine Verschlechterung eingetreten ist, was aber auch an den Psychopharmaka liegen kann, die ich seit ein paar Monaten nehme.

Bei mir haben die Psychosen eingesetzt, nachdem ich schon einige Zeit wegen manischer Depressionen und zwanghaftem Verhalten in Behandlung war Behandlung war. Irgentwann wurde dann die Diagnose Borderline daraus. Die letzte Diagnose lautete Schizophrenie.
Ich kann aber nicht sagen, dass es mir seit der letzten Diagnose schlechter geht. Im Gegenteil; ich fühle mich sogar etwas ausgeglichener.
(die letzte diagnose habe ich dann von dem erwähnten Psychotherapeuten bekommen).
Ich habe aus den Jahren, in denen ich erkrankt bin (kann ich schwer beziffern!) das Resulat gezogen, dass es nicht auf die Diagnose oder den Namen der Therapie oder Klinik ankommt, sonder eher darauf wie man die Hilfe an sich heranlässt, wie man selbst an sich arbeitet und natürlich welches Verhältnis man zu helfenden Personen aufbaut.
Es ist erstmal super-wichtig, dass man denen vertauen kann. Wenn man von Anfang an denkt "Scheiße, die nehmen mich alle nicht ernst", dann sollte man sich was Anderes suchen.
Wenn dir der Gedanke an eine Psychoanalyse von Beginn an mehr zusagt als was anderes, dann probier das ruhig. Aber da gibt es auch wieder solche und solche; mach ein paar Sitzungen und guck ob du Vertauen aufbauen kannst oder nicht. Sonst schaust du halt noch mal woanders vorbei. Es kommt immer auf die Menschen an. Auch der Begriff Psychoanalyse ist weit auszulegen.
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