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kamadro
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Post Sat, 04.Dec.04, 2:58      akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo, ich heiße Karin und erbitte Hilfe für meinen Sohn.

Mein Sohn ist 36 Jahre, geschieden, 1 Sohn (14) und im Jahre 1995 das erste mal an einer manisch-depressiven Phase erkrankt. Arztbesuch wegen Depression, dann nach Medikament starke Manie mit mehrmaliger KH-Einweisung. Von diesem Zeitpunkt an Medikamenteneinnahme mit kurzen Unterbrechungen. Zustand stabil mit Phasen der Depression/Antriebsarmut und leichten Manien.

Im Juli 2004 verursachte eine kurze Beziehung mit einer Kollegin, Überforderung durch mehrwöchigen Besuch des Sohnes und Absetzen seiner Tabletten eine Manie. Diese hält bis heute an und hat sich, meiner Meinung, verschlimmert. Er ist berufstätig, schläft täglich nie mehr als 4 Stunden, geht
täglich in eine Kneipe. Es sind die typischen Merkmale einer Manie vorhanden wie, Rededrang, Großmannssucht, Uneinsichtigkeit in die Krankheit, Aggressivität, unüberlegte Geldausgaben (Dispokredit und Gehalt innerhalb von 2 Tagen verbraucht), Verflachung der familiären Kontakte.

Was kann ich tun als Mutter bevor er eventuell straffällig wird (Anzeichen sind vorhanden)? Ich mache mir große Sorgen, komme aber wegen o.a. Uneinsichtigkeit nicht an ihn heran.

Danke, Gruß Karin.
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Grünkreuz °
Helferlein
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Post Sat, 04.Dec.04, 12:55      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Du kannst nur mit ihm reden und ihm erklären das du dir sorgen machst. Was er damit aber macht bleibt seine Sache. Wenn er aber eine Straftat begangen hat, kannst du ihm anzeigen. Aber auch das hilft wahrscheinlich nicht.
Es ist aber sein Leben und was er damit macht ist ganz allein seine Sache. Vielleicht solltest du nicht versuchen dich so stark in sein Leben einzumischen.
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anny
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Post Sat, 04.Dec.04, 14:34      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Karin,

diese "Life events"einschneidende Erlebnisse,werfen sehr oft psychisch "Kranke" Menschen aus der Bahn.
Du hast es bereits bei deinem Sohn beschrieben.

Wenn eine MDK diagnostiziert wurde und eine Verschlechterung des psychischen Zustandes im Vordergrund steht,wäre es angebracht fachliche Hilfe einzuholen.

Ein Mensch in einer manischen Phase ist meistens kranheitsuneinsichtig,denn er fühlt sich ja subjektiv nicht krank,im Gegenteil sie sind der Meinung sie könnten alles bewältigen.

Meine Erfahrung im Umgang mit diesen Menschen hat gezeigt,dass in kritischen Situationen auch eine Behandlung gegen den Willen des Betroffenen angezeigt ist.
Vorallem dann,wenn er oder sie nicht mehr ausreichend schläft.
Nach einer Behandlung ist es wichtig die verordneten Medikamente weiter einzunehmen,auch wenn diese Phase vorbei ist.

Weiters ist es wichtig mit dem Erkrankten im Sinne einer Krankheitsbewältigung,Rückfallvorbeugung und möglicherweise stressende Situationen zu sprechen. Manisch gefährdete Menschen sollten in besonderer Weise pfleglich und vorsichtig mit sich umgehen, sich gleichermaßen vor Über-, aber auch vor Unterforderung schützen.

Lg
anny
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kamadro
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Post Tue, 07.Dec.04, 3:07      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Anny,

danke für deine Antwort. Mein Sohn ist inzwischen gesprächsbereit, meint aber, keine Medikamente mehr nehmen zu wollen. Er wünscht eine Psychotheraphie. Ich habe ein kurzes Gespräch mit dem Psychologischen Dienst geführt, die mir rieten, mich mit seiner behandelnden Ärztin in Verbindung zu setzen. Da möchte er aber nicht mehr hingehen, da er dort nur Medikamente verschrieben bekam. Einen anderen Termin bei einem Neurologen wird er so schnell nicht erhalten. Oder gilt er als Notfall? Eine stationäre Einweisung lehnt er ebenfalls ab. Die nächste Streßsituation steht ja am 23.12. bevor - das kommt sein Sohn zu Besuch.

Was rätst du mir? Ich habe meinem Sohn gesagt, dass ich ohne ihn das Weihnachtsfest verbringe, wenn er sich nicht behandeln läßt. Zu meiner Familie gehören meine 78-jährige Mutter, die ihren Mann im Juli verloren hat (mein Vater), mein Mann, 42 Jahre (nicht der Vater meiner Kinder), der ebenfalls Neuroleptika einnimmt, meine Tochter aus 2. Ehe - guter Kontakt, eigene Wohnung. Ja, und ich, schwer lungenkrank und habe damit auch psychisch zu kämpfen. Ich habe mich immer um alles und alle gekümmert. Jetzt brauche ich auch mal Jemanden. Da habe ich wohl Pech!!
Gruß Karin.
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anny
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Post Tue, 07.Dec.04, 8:19      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Karin,

Die Gesprächsbereitschaft von deinem Sohn ist ein gutes Zeichen,dennoch sollte er sich mit seiner behandelnden Fachärztin in Verbindung setzen.
Bei Menschen mit einer MDK hilft eine Kombination,Psychotherapie und Phasenprophylaxe (Lithium z.B)

Diese Angst vor den Medikamenten ist unbegründet.Versuch mit deinem Sohn darüber zu sprechen.
Für mich ist es schwer zu beurteilen wann ein Notfall vorliegt,denn sehr oft hätte man die Möglichkeit etwas zu unternehmen bevor es dem Betroffenen schlechter geht.
Nur auch da sind uns die Hände gebunden.Stationär eingewiesen wird ein Mensch wenn sein Leben durch diese Erkrankung gefährdet ist,oder das Leben anderer Menschen gefährdet ist.
Oder der Betroffene begibt sich freiwillig in psychiatrische Behandlung.

Für dich ist es wichtig auch hier deine Grenzen zu ziehen.
Es macht keinen Sinn wenn du dabei auf der Strecke bleibst,dass versuchen wir den Angehörigen unserer Klienten immer wieder zu sagen.

Wenn seitens deines Sohnens keine Compliance da ist kann er diese auch nicht von dir verlangen.

Es ist wichtig,dass du auch mal auf dich schaust und nicht immer nur für Andere da bist.Es klingt zwar hart,aber sonst bleibst du im Endeffekt auf der Strecke.
Bei uns macht der PSD auch Hausbesuche,vielleicht könntest du wenn dies auch bei euch gemacht wird,einen Hausbesuch für deinen Sohn organisieren.Dabei könnte sich der Arzt ein Bild vom Istzustand deines Sohnes machen und er kann entscheiden ob ein Notfall vorliegt.

lg
anny


Last edited by anny on Tue, 07.Dec.04, 12:32; edited 1 time in total
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Post Tue, 07.Dec.04, 11:00      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Anny,

das gibt ja richtig ein wenig Mut für den Tag! Als ich deine Zeilen heute morgen gelesen habe, fühlet ich mich gleich nicht allein gelassen und habe versucht mit der Ärztin meines Sohnes zu sprechen - die Schwester hat mich gebeten, kurz vor 12.00 Uhr, also vor Sprechstundenende anzurufen.
Mal sehen, ob ich was erreiche. Ich berichte dirs dann.

Darf ich fragen, was du beruflich machst? Es hört sich professionell an, was du sagst!

Bis bald und LG

von Karin.

_________________
Ein Stück Freiheit ist für jeden gut! Man muß es nur zulassen.
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anny
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Post Tue, 07.Dec.04, 12:37      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Karin,

es freut mich,dass ich dir etwas Mut machen konnte. Wink

Du darfst fragen was ich beruflich mache,kein Problem.
Ich arbeite seit Jahren in der Psychiatrie und ehrenamtlich begleite ich Schwerkranke und sterbende Menschen bis in den "Tod",versuche auch dabei den Menschen die Angst zu nehmen.

Drück dir Daumen für heute.

lg anny
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Post Wed, 08.Dec.04, 1:05      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Guten Morgen Anny,

es gibt nichts sonderlich positives zu berichten. Ich habe das Gespräch mit der Ärztin geführt, die mir bestätigte, dass mein Sohn unbedingt wieder medikamentös versorgt werden müßte.

Ich habe ihm heute abend von dem Gespräch berichtet, er will am 13.12. hingehen, aber auf keinen Fall wieder "irgendwelche" Pillen nehmen.

Das klang nicht so überzeugend - ich kann also nur wieder abwarten.

Das Schlimme ist, dass sich mein Mann, der ja selbst psychisch krank ist, sich permanent einmischt und mit seinem "Helfersyndrom" meinen Sohn und mich bedrängt. Er wirft mir vor, ich würde meinem Sohn nicht helfen und jetzt sagt er, ich hätte meinen Sohn "erpreßt", damit er zum Arzt geht. Deshalb ist alles noch schwieriger. Mein Sohn meinte, dass ich erst mal meine Probleme in den Griff bekommen sollte, womit er Recht hat. Das würde für mich eine Trennung bedeuten. Du siehst, liebe Anny, bei uns hat jeder ein Problem. Sad . Ich werde dir wieder berichten, wenn es was Neues gibt, du kannst mir auch, wenn du möchtest, privat mailen.

Liebe Grüße
Karin.

_________________
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anny
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Post Wed, 08.Dec.04, 4:49      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

guten Morgen Karin,


Quote:
Ich habe ihm heute abend von dem Gespräch berichtet, er will am 13.12. hingehen, aber auf keinen Fall wieder "irgendwelche" Pillen nehmen.


Das ist eine für seine Verhältnisse "normale" Antwort.wie ich dir bereits gesagt habe, es fehlt bei Erkrankungen wie z.B eineManie die Krankheitseinsicht.

Medikamente nehmen deinem Sohn sozusagen dieses Gefühl der Hochstimmung und davor hat er Angst.Du musst wissen die Betroffenen spüren dies sehr viel stärker als wir erahnen können.Für sie führt es zur Beeinträchtigung auch wenn es wieder Richtung Normalzustand geht.

Nur auf Dauer hält der Körper und vorallem die Psyche diesen Lauf auf Hochtouren nicht aus.

Quote:
Das Schlimme ist, dass sich mein Mann, der ja selbst psychisch krank ist, sich permanent einmischt und mit seinem "Helfersyndrom" meinen Sohn und mich bedrängt
.

Dein Mann mischt sich deshalb ein,weil er deinem Sohn helfen möchte,er sieht es aus seiner subjektiven Sichtweise. Er kann es nicht so sehen wie du.

Quote:
Er wirft mir vor, ich würde meinem Sohn nicht helfen und jetzt sagt er, ich hätte meinen Sohn "erpreßt", damit er zum Arzt geht.


Du bedrängst niemanden,auch deinen Sohn nicht.Warte erst mal ab was am beim Gespräch mit der Ärztin rauskommt.Vielleicht ist dein Sohn bereit doch noch eine Therapie zu machen.

Quote:
Mein Sohn meinte, dass ich erst mal meine Probleme in den Griff bekommen sollte, womit er Recht hat. Das würde für mich eine Trennung bedeuten.


Karin,für die Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt es Angehörigengruppen,Selbsthilfegruppen.Dort lernst du,wie du dich am Besten verhältst,du erfährst einiges über das Krankheitsbild und du hast die Möglichkeit dich mit anderen Menschen auszutauschen.

Wir haben mit diesen Gruppen sehr gute Erfahrungen gemacht.
Dort wird dir auch gesagt wie wichtig es ist,sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren und klare Grenzen vorallem bei Manikern,zu ziehen.
Sie brauchen diese Grenzen.

Jeder von uns hat seine Probleme damit hast du recht,aber Probleme sind doch dazu da gelöst zu werden und vorallem nimm nicht die Probleme anderer auf deine Schultern.

Berichte mir wie es weiter geht und ich werde dir eine PN schicken.

Drück dir weiterhin die Daumen.

Liebe Grüße
anny
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Post Wed, 08.Dec.04, 11:46      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hally Karin, hallo Anny,

womit ich bei diesen Dingen immer ein Problem habe, und ich denke auch Karin:

Inweit kann der Sohn in seiner manischen Phase überhaupt eine Krankheitseinsicht haben? Inwieweit ist er dazu fähig?

Hat das mit seiner Persönlichkeit zu tun, dass er eh ein uneinsichtig Mensch ist, oder hat es zu tun mit seinen beschränkten Möglichkeiten, zurückzuführen auf die Krankheit. All seine Handlungen sind doch total wirr, wie soll er da fähig zu einer Einsicht sein?

Ich tue mich da mit dem Verstehen etwas schwer. Denn ich denke, wäre er fähig das auf Grund von Einsicht und Willensstärke alles hinzubekommen, dann bräuchte er doch auch keine Medikamente.

Also so ziemlich ein Teufelskreis, oder?
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anny
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Post Wed, 08.Dec.04, 17:30      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo hope,

Quote:
Inweit kann der Sohn in seiner manischen Phase überhaupt eine Krankheitseinsicht haben? Inwieweit ist er dazu fähig?


Während einer manischen Phase besteht keinerlei Kranheitseinsicht,denn die Betroffenen fühlen sich ja nicht schlecht,im Gegenteil sie fühlen sich besonders gut denn die Stimmung ist ja gut.

Nur es kommt ja noch mehr dazu,die innere Getriebenheit,rastlose Aktivität,es kommt zum Verlust von Hemmungen,sehr viele der Betroffenen stürzen sich während einer manischen Phase in große Schulden,es kommt zu einem verminderten Schlafbedürfnis (Insomnie) usw.
Wenn jedoch diese Phase abklingt sitzen diese Menschen vor einem Trümmerhaufen und dies versucht man durch gezielte Therapie zu vermeiden.

Quote:
Hat das mit seiner Persönlichkeit zu tun, dass er eh ein uneinsichtig Mensch ist, oder hat es zu tun mit seinen beschränkten Möglichkeiten, zurückzuführen auf die Krankheit.


Es hat mit seiner Erkrankung zu tun und nicht ob er ein uneinsichtiger,sturer Mensch ist,in der Manie ist er Krankheitsuneinsichtig,klingt diese Phase ab zeigt er auch wieder Krankheitseinsicht.

Durch eine gezielte Therapie verringern sich neuerliche Krankheitsschübe.
Die Voraussetzung ist jedoch,dass sie konsequent durchgeführt wird.

Quote:
Denn ich denke, wäre er fähig das auf Grund von Einsicht und Willensstärke alles hinzubekommen, dann bräuchte er doch auch keine Medikamente.


Das funktioniert leider nicht.Wenn eine MDK diagnotiziert wird oder wenn bereits mehrere Krankheitsschübe aufgetreten sind,braucht der Betroffene seine medikamentöse Therapie.
Diese hilft ihm das Auftreten neuerlicher Schübe zu verringern.

Man geht bei der Manie von einer reversiblen Störung der Neurotransmitter im Gehirn aus,wirkliche Auslöser für einen Schub sind einschneidende Erlebnisse,Stresssituationen.

Betroffene können es lernen bei den ersten Anzeichen entgegenzusteuern,das heißt Stressabbau,regelmäßiger Schlaf,sofortiger Facharztbesuch.

In der akuten Phase ist es oft notwendig die Betroffenen aufgrund der Selbtsüberschätzung unterzubringen,denn durch diese kann er sein Leben gefährden.

Quote:
Also so ziemlich ein Teufelskreis, oder?


Eigentlich nicht,denn wie bereits erwähnt es gelingt auch solchen Menschen ein durchaus erträgliches Leben zu führen.

lg
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Post Wed, 08.Dec.04, 17:59      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Anny,
danke für die Antworten. Ich denke, ich wußte das so auch, war nur etwas verwirrt, mit dem loslassen des Betroffenen, der uneinsichtig ist (aber garnicht anders kann).

Dann bin ich aber wieder so ziemlich am Anfang meiner Fragen.

Du sagtest, Karin sollte loslassen, denn wenn der Sohn nicht einsichtig ist, kann sie nichts machen. Nun hat er aber eine manische Phase, also kann er nicht einsichtig sein. In diesem Fall ist doch dann wohl doch wichtig, dass die Bezugspersonen irgendwas unternehmen, bevor sehr Schlimmes passiert. Und ich denke, damit hat Karin das Problem. Sie möchte etwas tun, hat aber keine Möglichkeiten, außer zu warten, dass diese Phase vorrüber geht und dann evtl. ein Gespräch mit dem Sohn möglich ist.

Und in der ruhigen Zeit, muss sie ja dann auch mit ihm sprechen, sonst kann er ja garnicht sehen, dass da was nicht in Ordnung war.

Mann oh mann, das ist verdammt schwer...
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Post Wed, 08.Dec.04, 22:03      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Hope,

Karin kann etwas für ihren Sohn tun,es steht ihr die Möglichkeit offen Hilfe zu organisieren und dies hat sie ja getan.
Sie hat mit der Fachärztin ihres Sohnes gesprochen und sich mit dem PSD in Verbindung gesetzt.

Wenn es in einer manischen Phase wirklich kritisch wird kann man als Angehöriger den psychosozialen Notdienst anrufen und man erhält vor Ort Hilfe von einem Psychiater.Dieser kann dann weitere Schritte veranlassen,das bedeutet,auch bevor Schlimmes passiert,dass der Betroffene stationär in einer Psychiatrie untergebracht wird.

Für Angehörige von psychisch kranken Menschen ist es wichtig Grenzen zu ziehen,denn es bringt dem Helfenden nichts wenn er sich bei der Hilfe verausgabt.Karin würde sich zum jetzigen Zeitpunkt verausgaben,denn jetzt hat ihr Sohn keine Krankheitseinsicht.

Wenn er wieder seinen Normalzustand erreicht hat weiß er was er in seiner manischen Phase gemacht hat.Er wird von sich aus beginnen mit ihr darüber zu reden.

Ich hoffe ich hab dich nicht komplett verwirrt.

Liebe Grüsse
anny
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Post Thu, 09.Dec.04, 22:47      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

[/quote]Wenn er wieder seinen Normalzustand erreicht hat weiß er was er in seiner manischen Phase gemacht hat.Er wird von sich aus beginnen mit ihr darüber zu reden.


Liebe Grüsse
anny[quote]

Smile sollte im schönsten Fall so sein. Dazu ist aber auch nicht jeder fähig, schon aus Schuldgefühl und nicht zugeben wollen, dass etwas nicht ok ist, könnte ja als Schwäche ausgelegt werden. Schön wenn es immer so wäre... Dann bräuchte Karin ja nur zu warten und aushalten.... Das wird wohl selten der Fall sein.
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Post Fri, 10.Dec.04, 11:58      Re: akute Manie Reply with quoteBack to top

Hallo Hope,

ich kann dir nur aus den Erfahrungen welche ich bei unseren Klienten gemacht hab,berichten.
Dort war es zu beobachten,sobald diese Phase im Abklingen ist werden diese Menschen zugänglicher und offener,sie können sich wieder auf eine Sache konzentrieren.
Durch die Manie haben sie Schuldgefühle,weil sie erst jetzt erkennen was sie "angerichtet" haben,dass Bedürfniss darüber zu sprechen ist im Anschluss vorhanden und sie sprechen auch darüber.

Obwohl du schon recht hast,seine Schwächen zuzugeben ist nicht einfach,nur ich sehe es so wenn jemand seine Schwächen zugibt zeigt dies von Stärke.Deshalb versucht man ja durch Gesprächstherapie das "Reden" leichter zu machen.

Gut,Karin könnte abwarten und quasi zusehen bis diese Phase vorrüber ist,nur ganz so einfach ist es nicht.Denn sie übernimmt mehrere Rollen,die Rolle der Mutter,die Rolle des Freundes,die Rolle des Partners und die Rolle des Helfenden.Hier fällt es nunmal schwer die Grenzen zu ziehen.

Denn Grenzen zu ziehen bedeutet ja nicht den eigenen Sohn im Stich zu lassen,es bedeutet nur auf sich selbst nicht zu vergessen.

lg
anny
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