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einSchaf
neu an Bord!
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Hamburg M, 19
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Thu, 02.Dec.04, 21:20 exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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Hiho
also es geht um meinen Kumpel: zusammn fingen wir wohl mit so 15 an zu trinken, bei ihm kam dann mit sechszehn das kiffen, in seiner natur liegt es aber das er alles exzessiv betreibt, seit siebzehn hab ich ihn wohl keinen Tag mehr nüchtern gesehen... natürlich steigert das die toleranz... aus tütchen wurd köpfchen und irgendwann halt was weiß ich wieviel davon, aber scho 5-6 vor der Schule... naja n krassen Character hatt er ja schon vorher... war sehr schnell mit seiner meinung, dabei aber sehr schwarz-weiß... immer nur gut und böse...
naja Karriere geht weiter: dazu kam vor kurzem die chemo-kacke, also speed und xtc... aber nicht reintasten, nene gleich erstmal 7 teile gespackt, nicht gestorben und daher weitergemacht... 7!!! wer sich damit auskennt: das ist nicht normal fürs erste mal! dann ja, speed halt ne gaaanze menge vor kurzem sogar in der Woche... als genug geld da war auch n paar näschen Koks... in der zeit war er verständlicherweise eher gut gelaunt... nen chemokater gabs bei ihm nicht (danach halt auch immer "runtergekifft"...
so naja jetz hat er ein krass entwickeltes Aggressionsproblem (er schreit aber nur bestialisch, schlägt niemanden), heißt kleinste dinge lassen ihn komplett aus der haut fahren... nur für ihn sind das keine kleinen Dinge, er überinterpretiert alles (schwarz-weiß sehen),er akzeptiert keine Fehler... eher mechanisch... alles muss perfekt sein...
er hat die bei ihm sowieso eher schwach ausgebildete Fähigkeit auf etwas verzichten zu können oder sich auf eine veränderte Situation einzulassen wohl komplett verloren, er neigt schon bei geringen veränderungen komplett auszurasten... spontanität ist sein erklärter Feind, schon morgens steht sein tagesplan (TOP 1 kiffen) und wenn dieser nicht erfüllt wird, bis ins kleinste Detail, dann ist alles vorbei, dann wird geschrien
aus der anfänglichen unterteilung in gut und böse wurde jetz mit der zeit "o.k. und böööööse abgrundtief böööse" (nicht dramatisiert)... sein urteil ist unumstößlich und jede charactereigenschaft ist für ihn in gewisser weise faschistoid... nur seine eignen nicht... predigt ständig von der Ratio, wir seien ungebildete barbaren usw...
ich mein ja schön dekadent und exzentrisch ist ja ok, aber nicht in diesem ausmaß... auch verdreht er maßstäbe, verzerrt sie, argumentiert alles endlos aus, sieht freundschaft nunmehr als handel von gefälligkeiten, projiziert eigene Fehler auf andere, glaubt jeden menschen und seine Beweggründe komplett zu verstehen, versucht sich mal jemand zu erklären handelt es sich bei allem was von seiner Theorie abweicht um "ausreden", selbstzugegebenermaßen geht er im zwischenmenschlichen kontakt durchaus wissenschaftlich vor, deswegen gibt es bei ihm nur noch extreme, er führt quasi einen inneren Katalog über pro / contra eines Menschen, hakt ab, zählt durch und entscheidet ob er diesen menschen nun hasst oder nicht... dabei spielt seine "Effektivität" eine große rolle, alles muss effektiv und produktiv sein, ansonsten ists kindisch... hehe z.B. spielen tanzen scherzeln usw.
immer noch nicht zu ende: zu diesem kam jetz die erfahrung mit psychedelischen Drogen (Pilze, LSD in planung, liest grade T.L.)... seitdem ists noch schlimmer geworden, das Psylocibin hat in in allem bekräftigt so sagt er...
verschiedene Ausgeburten seiner nicht seltenen Drogenmixe (Psylo + Speed(oder Teile) + Alk, wie eine eigene "erfahrung der Macht" hat er in sein weltbild übernommen, neigt jetz zu sehr dramatischem und theatralischen aber durchaus ernstgemeinten Sprachstil (den er uns aufzwingen will, da ja alles was im widerspricht barbarisch und faschistoid ist), benützt derweil itzt gar eine archaische Ausdruckweise...
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einSchaf
neu an Bord!
4
Hamburg M, 19
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Thu, 02.Dec.04, 21:21 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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fortsetzung
Gespräche mit ihm haben ergeben das von wortwahl bis muskelzucken vorher analysiert, bewertet und verabschiedet wurde (und wir dachten immer er reagiert nur durchs kiffen so lahm)
zur vehemenz des ganzen: mit unserer WG wärs fast vorbei gewesen weil er ausziehen wollt weil wir saft kaufen wollten, da wasser aber im preisleistungsverhältnis klarer sieger und saft folglich ineffektiv ist... wir kauften trotzdem saft, folglich waren wir (ungefähr widergegeben) die dreckigsten verlogensten hinterhältigesten schäbigsten garstigsten Monstren die je unter seine Augen gekommen sind und sowieso wärn wir ja in die NSDAP eingetreten usw
zum (fast vergessen) körperlichen: starke durchblutungstörungen, verschobene Zähne (chemorumgekaue), chronische bronchitis...
das problem ist, seine bloße anwesenheit macht mich fertig, mittlerweile leben wir zwei monate zusammen, bei unserer Konstellation sollten wir eigentlich von fachkundigen observiert werden ... naja es ist für mich eine große psychische belastung... zur "kur" haben wir ihn schon geraten, ein freund von zwangsmethoden bin ich nicht, ist ja seine Entscheidung, hab ihm auch gesagt ich würde das so nicht aushalten, ich müsse weg usw... aber irgendwie ist er ja noch n guter Freund, einer meiner besten... naja ich halts nicht mehr lange aus, bin ja auch leicht labil...
najo freu mich wenn sich jemand die mühe macht das hier zu lesen
euers
das Schaf (sich fragend wer sich wohl traut)
schonmal riesiges danke!!!!
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vai
Helferlein
30
Wesel M, 18
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Fri, 03.Dec.04, 2:27 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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Das ganze hört sich unglaublich krass an. Viel zu deinem freund kann ich nun nicht sagen, aber wenn du schon schreibst, dass es dich belastet würd ich vielleicht mal anfangen konsequenzen zu ziehen. Freundschaft hin oder her, du solltest dir selber wichtiger sein. Zumal er ja Freundschaft komplett von vor bis hinten an seinen idealen fest macht und ich glaube kaum, dass wenn du wirkliche probleme hast er noch da ist. In seiner Drogenwelt in die er sich flüchtet kann er wahrscheinlich eh nicht mehr viel realisieren.
Zumal er sich wohl kaum von dir helfen lassen möchte, da er ja von seinen ansichten auch sehr überzeugt zu seien scheint.
Lass ihn deftig auf die schnauze fliegen. Dann wacht er vielleicht auf, vorher kannste vermutlich jeden gut gemeinten ansatz vergessen.
Bin selber jemand, der vielleicht etwas ähnliche charakterzüge aufweist. Zumindest in richtung schwarz / weiss denken und den hang zum übertreiben. Das beides steckt auch in mir. Hab zum glück nie mit dem chemidreck angefangen. Bei mir gings nur übers kiffen bis irgendwann zu pilzen. Ähnliche geschichte, mit 15 alk, 16 kiffen, ab 17 immer extremer, mit 18 dann pilze. Danach bin ich zumglück aufgewacht (hängen geblieben und kam gar nicht mehr klar). ich war auch nie so scheisse zu meinen Freunden und auch nie aggressiv. Nur mir musste es halt erstmal richtig scheisse gehen, damit ich merkte was ich mir da eigentlich antue.
Nun bin ich ein halbes jahr clean und kann immer noch nicht sagen, dass ich mich ganz normal fühle, dennoch hab ich wieder kontakt mit meinen alten freunden (die mir als ich aufgehört hab, sofort unglaublich unterstützt haben) und hab auch noch versucht freunde aus meiner drogenzeit, die man ja auch irgendwo liebgewinnt "zu bekehren". Nur man wacht nicht auf, wenn man nicht merkt das was ganz schön falsch läuft.
Weiss nicht ob dir mein beitrag hilft, aber wollts einfach mal zum besten geben.
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einSchaf
neu an Bord!
4
Hamburg M, 19
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Fri, 03.Dec.04, 12:39 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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tach vai
ja klar das hilft schon....
nur... naja so leicht mit dem bewussten wegschauen ist das nicht weil ich mir ja auch selbst schuld daran eingestehe... die ersten schritte ham wir zusammn gemacht und an den chemotypen ist er auch durch mich gekommen (naja das war mir aber nicht wirklich bewusst)
mit kiffen und anfangs chemo war es bei mir ein recht lockeres: ja lass ihn nur machen is seine entscheidung, das wurd aber immer verbissener... hab auch schon vorher immer so kleine belehrende Aktionen gestartet... aber trotzdem... naja auf die schnauze fallen ist bei ihm aber irgendwie wie alles andere auch immer so ne sache... ich hab halt angst das wenn ich mich z.B. immer weiter isoliere... was ich auch schon mache... oder wir uns komplett von ihm abwenden... dann wird er die Schuld niemals sich eingestehen sondern "nur" uns dafür hassen... nu wohn wir mittlerweile auch in einem Stadtteil das für desorientierte maßlos Drogenkranke eine recht große auswahl an Drogen und beschaffungsmaßnahmen bietet... würd mich nicht wundern wenn er bald blech raucht oder den finalen schritt in eine andere Welt macht...
dankend
das schaf
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HerrRossisuchtdasGlück
Forums-Gruftie
660
Funkhaus Europa M, 35
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Fri, 03.Dec.04, 13:18 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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Hellspawn
Helferlein
74
Siegburg M, 17
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Fri, 03.Dec.04, 15:32 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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So jetzt mal ernsthaft: Wenn es DICH belastet, hau da ab mann du machst dich damit doch nur selber auch kaputt, zieh dir mal die beschreibung von dir über ihn rein, sowas abgefahrenes hab ich noch nie gelesen, auch wenn er euch dann dafür hassen wird, er ist ein eigenständiger Mensch, und ihr könnt nichts dafür, toll auch wenn ihr zusammen angefangen habt alkohol zu trinken, dass tuen auch 1 millionen andre jugendliche in dem alter, und die nächsten schritte hat er selber gewählt. also ich find das ziemlich krank seine freunde wegen einer saft: ja oder nein Frage so zu beleidigen.
Lass ihn fallen, anders wird er es nicht lernen, wenn für ihn überhaupt noch rettung besteht, bei der menge und der mischung von drogen, dass er noch kein herion fixt oder raucht ist ja noch das mindeste.
Noch ne frage: wie finanziert er seinen so exzessiven konsum? geht ja dann nur über lottogewinn, reiche eltern die dumm genug sind ihm das geld zu geben oder er dealt. egal was es davon ist... du kannst wirklich erstmal nciht mehr machen als ihn fallen zu lassen, anders gehst du auch kaputt und riskierst selber dort zu landen wo er ist, und ihn zwangseinweisen zu lassen halte ich auch für keine gute idee..
Also ZIEH deine Konsequenzen. mag vielleicht alles was drastisch klingen, ist aber meiner Meinung nach die einize Option die dir noch bleibt.
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HerrRossisuchtdasGlück
Forums-Gruftie
660
Funkhaus Europa M, 35
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Fri, 03.Dec.04, 18:45 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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Konsumierst Du noch mit ihm irgendwas davon zusammen ?
Angenommen ja, willst Du was daran ändern
und es ihn gegenüber wie begründen ?
Angenommen nein, hast Du ihn gesagt warum nicht
und weiß er warum ?
Gruß,
HerrRossi
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einSchaf
neu an Bord!
4
Hamburg M, 19
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Fri, 03.Dec.04, 20:00 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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ne nehm nix mit ihm zusammn, hab auch aufgehört zu kiffen... womit ich auch erst vor kurzem angefangen hab wegen trennung und so... im mom hab ich nur noch n kleenes alkproblem, bin aber seit drei wochen nüchtern... wie ichs begründe?? hab n paarmal angemerkt das ich nicht so fertig werden will wie er... sowas sieht er aber ja nicht ein... er ist seiner meinung nach ja nicht fertig! die ausbrechenden streits gehen ja immer nur um irgendnen kleinen kram, naja für ihn ums prinzip... boah wie ich sowas hasse..., aber er sieht nicht ein das drogen sein verhalten beeinflussen
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Hellspawn
Helferlein
74
Siegburg M, 17
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Sat, 04.Dec.04, 18:27 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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mensch ganz schön verzwickte lage, ich glaube wenn sein Verhalten für ihn normal ist, dann wirds wirklich schwer in anders vom gegenteil zu überzeugen als ihn fallen zu lassen. So schwer das dann auch fällt.
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Nymphe
Forums-InsiderIn
260
Küste W, 33
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Mon, 06.Dec.04, 0:10 Re: exzesiver bunter Drogenkonsum + folgen |
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Hi Schaf,
also wenn ich nicht wüsste, dass mein Ex allein lebt, er könnte Dein WG-Gefährte sein! Alles was Du da so beschreibst, kenne ich von meinem Ex, nur noch nach jahrelangem Koksen noch krasser. Der ging in seinem "Wahn" los und hat dann auf "Opfer" gelauert, nach seinen Schilderungen, sich unter Drogen oft geprügelt oder sich zu Hause Nazimucke angehört und ist nen Film gefahren, die Welt von den krimellen Subjekten zu erlösen mit detaillierten Schilderungen und überhaupt. Der wurde auch gegen GEgenstände aggressiv und tja, wenn Du da drin warst, konnte es schon sein, dass Du da mal "aus Versehen", was abbekommen hast.
Sorry, aber diese Menschen sind wirklich krank und auch wenn sie uns leid tun, wir müssen uns von denen trennen. Erstens, weil wir uns schützen müssen (so etwas wird ja nicht weniger, eher im Gegenteil..) und zweitens helfen wir denen nur, wenn wir "bleiben", weil sie dann denken, es ist ok, was sie tun.
Wenn Du Dir und ihm helfen willst, dann trenne Dich von ihm. Mensch, das ist nicht mehr "Dein freund", wie kann er das sein, wenn er nicht mehr er selbst ist?
Bei solchen Drogengestörten kannst Du den Begriff "Freundschaft" etc. knicken. Also ziehe Du aus oder kündige ihm das Zimmer und sag, er soll sich mal an eine Drogenberatungsstelle wenden. Wenn er Therapie macht, dann kann er sich wieder melden. Du bist dann da.
Wenn Du das "mitmachst", dann wird es nur noch schlimmer. Und hey, auch wenn ihr damit zusammen angefangen habt, es ist sein Weg, das so zu machen und auch sein Ding da rauszukommen. Du bist nicht schuld, vergiss das ganz schnell.
Alles Liebe + Gruß aus HH
N
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